Es ist sehr lange her, dass ich mich an einem Tag so sehr in ein Buch verliere und die Zeit vergesse. Ich kann mich auch gar nicht daran erinnern, wann es das letzte Mal passiert ist. Ja, es gab immer ...
Es ist sehr lange her, dass ich mich an einem Tag so sehr in ein Buch verliere und die Zeit vergesse. Ich kann mich auch gar nicht daran erinnern, wann es das letzte Mal passiert ist. Ja, es gab immer wieder mal Bücher, die mich extrem begeistern und mich in sich hineinziehen konnten. Das berühmte Kopfkino anwerfen konnten. Aber das neuste Buch von Max Bentow hat bei mir noch viel mehr ausgelöst. Wie schon geschrieben, es hat mich komplett in sich reingezogen. So komplett, dass ich die Zeit komplett vergessen habe. 85% des Buches habe ich an einem Tag durchgelesen und hätte man mich nicht unterbrochen, wäre es sogar das ganze Buch gewesen.
Dieses Buch ist der 10. Band der Buchreihe um Nils Trojan. Um es vorweg zu nehmen: Die Bücher sind alle als selbstständige Bücher zu lesen. Nur die Geschichte um das Privatleben von Nils Trojan selbst geht weiter. Wie es üblich ist, in einer Reihe. Allerdings finde ich, dass man hier auch gerne quer einsteigen kann und man dennoch das Leben von Nils gut greifen kann. Er selber ist sehr nahbar, auch wenn er es von sich selber nicht behauptet. Ich mag ihn selber als Charakter ganz gerne, weil er nicht dieser typische Ermittler-Charakter ist. Er trinkt keinen Alkohol und raucht nicht. Er kämpft mit seinen eigenen Dämonen, die sein Job so mit sich bringt. Und trotzdem kann er seinen Job extrem gut.
Die Bücher von diesem Autor sind Psychothriller. In meinen Augen das härteste Sub-Genre der Thriller, weil es jegliche Art angreift. Es ist böse, blutig und noch mehr böse. Aber der Autor schafft es so zu verpacken, dass es einen packt. Dass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen, weil man unbedingt wissen will, wie es auf der nächsten Seite weiter geht. Dabei wechselt er zwischendurch auf die Sicht des Täters. Der Autor steigt in die Psyche des Täters ein und erzählt nebenbei seine Geschichte. Wie kommt es, dass er so wird und warum er was macht. Dieser Wechsel zwischen Aufklärung der Morde und der Psyche des Täters macht es einfach unfassbar spannend.
Ich glaube dieses Mal ist es auch die Tatsache, dass es um ein spezielles Buch geht. Dass die Opfer dieses Buch lesen und ihnen dann was passiert. Vielleicht bannt es deswegen mich als Leserin auch noch mal extra an dieses Buch. Vielleicht ist es auch einfach die ganze Geschichte. Ich kann es gar nicht genau definieren, was mich so an dieses Buch zieht. Es ist wahrscheinlich alles. Es passt einfach perfekt zusammen.
Mit diesem Buch hat der Autor einfach wieder bewiesen, warum er einer meiner liebsten Thriller-Autoren ist.
Ob ich das Buch empfehlen möchte? Ja, auf jeden Fall. Aber bitte nur, wenn man damit klar kommt, was einem in einem Psychothriller erwartet. Und das ist definitiv nichts für schwache Nerven.