Cover-Bild Sal
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Heranwachsen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 22.08.2019
  • ISBN: 9783462051407
Mick Kitson

Sal

Roman
Maria Hummitzsch (Übersetzer)

Zwei Mädchen verstecken sich in den schottischen Highlands.

Sal ist 13, und sie weiß, wie man ein Kaninchen abzieht, ein Feuer macht und einen Unterstand baut, schließlich hat sie sich genug YouTube-Videos angeschaut und die Flucht in die Wildnis von langer Hand geplant. Jetzt muss sie zeigen, dass sie sich und ihre kleine Schwester Peppa durchbringen kann.

Sal ist zwar selbst noch ein Kind, doch als ihre kleine Schwester Peppa zehn Jahre alt wird, weiß sie genau, was sie tun muss: Sie muss sie vor dem Freund ihrer Mutter schützen, denn in diesem Alter hat es bei ihr angefangen. Ein Jahr hat sich Sal auf die Flucht vorbereitet, und nun versteckt sie sich mit ihrer kleinen Schwester Peppa bestens ausgerüstet im Wald. Die Einzige, die weiß, wo sie sind, ist die Deutsche Ingrid, die ebenfalls in der Natur lebt. Doch wer sagt, dass Hexen immer böse sind?

Ein Roman über die Liebe zwischen zwei Schwestern, die Verantwortung, die Kinder schon in jungen Jahren auf sich nehmen, die Schönheit der schottischen Landschaft und das Überleben in der Natur.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2019

Nett, hätte aber mehr Potential gehabt

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Zum Autor:
Mick Kitson ist ein walisischer Autor, der in London aufgewachsen ist und mittlerweile in Schottland lebt. Er arbeitete als Journalist und Englischlehrer. "Sal" ist sein erster Roman. [Vergleiche: ...

Zum Autor:
Mick Kitson ist ein walisischer Autor, der in London aufgewachsen ist und mittlerweile in Schottland lebt. Er arbeitete als Journalist und Englischlehrer. "Sal" ist sein erster Roman. [Vergleiche: https://www.kiwi-verlag.de/autor/mick-kitson/1980/ , 08.08.2019, 12:05 Uhr]

Zum Cover:
Das Cover des gebundenen Buches zeigt im unteren Viertel zwei Personen, die offenbar eine Wanderung oder etwas Ähnliches in der Natur machen. Man sieht einen Fluss oder Bach, viel Grün und Berge im Hintergrund. Der Rest des Coverst ist in einem hellblauen Himmelston gehalten, auf dem der Titel sehr gut heraussticht.
Es ist ein Cover, das zwar nett ist und gut zum Inhalt passt, aber in einer Buchhandlung nicht meine Aufmerksamkeit erlangen würde. Da gefällt mir das Cover der englischen Originalausgabe viel besser. Dieses besticht durch dunkle Töne und zeigt eher eine Abendszene. Auch der Titel ist eindrucksvoller präsentiert und weckt eher meine Aufmerksamkeit.

Zum Buch:
In diesem Buch geht es um die Halbschwestern Salmarina (13) und Paula (10), genannt Sal und Peppa, die bei einer alkoholabhängigen Mutter aufwachsen, die sich kaum bis gar nicht um die Kinder kümmert, durch Strippen und ähnliche Jobs Geld verdient und regelmäßig neue Männer nach Hause bringt. Ihr aktueller Freund vergreift sich immer wieder an Sal, sobald ihre Mutter ausgeknockt ist. Als dieser ankündigt nach Peppas 10. Geburtstag auch zu ihr zu gehen, beschließt Sal ihn umzubringen, ihre Mutter einzusperren, damit sie nicht für schuldig erklärt wird und mit ihrer Schwester in die schottischen Highlands zu flüchten. Alles was sie ihrer Meinung nach dafür benötigt, kauft sie mit den gestohlenen Kreditkarten ihres Stiefvaters und lernt es über YouTube Videos. In den Highlands weiß sie dann bestens Bescheid, wie man eine Hütte baut, ein Feuer macht und Tiere jagt, häutet und zerlegt. Als Peppa krank wird, findet zufällig eine deutsche Aussteigerin (Ingrid), ehemalige Ärztin, die beiden.

Das Grundgerüst der Geschichte an sich hat mich durchaus berührt, denn sie zeigt sehr gut, wie sogar Kinder in der Lage sind um ihre jüngeren Geschwister zu kümmern, sich um einen Elternteil zu sorgen und damit nach außen ein heiles Bild der Familie erzeugen, so dass sogar das nähere Umfeld nicht so leicht mitbekommt, wie viele Probleme in der Familie herrschen und dass dort sehr dringend Hilfe benötigt wird. Diesen Teil finde ich sehr realistisch. Auch die letzten Seiten, auf denen Sal sehr genau überlegt, wem sie was anvertraut und weiterhin versucht ihre Familie zu schützen, erscheinen mir realistisch, wenn auch der Eindruck einer starken psychischen Störung des Kindes hängen geblieben ist. Einer Störung, die nicht nur von dem Erlebten herrührt. Sal scheint mir extrem berechnend und emotionslos.

Diese Emotionslosigkeit ist auch etwas, das für mich die gesamte Geschichte eher sehr flach gemacht und ihr viel Potential genommen hat. Man erfährt linear was den Kindern widerfährt, jedoch zeigt nur die ich-Perspektive, dass es aus der Sicht von Sal geschrieben ist. Man könnte das Buch sehr leicht in die 3. Person Singular umschreiben, da man über Sals Gefühlslage kaum etwas erfährt. Hin und wieder macht sie sich Sorgen, um ihre Schwester oder später um Ingrid, aber auch diese werden sehr rational behandelt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein missbrauchtes Kind innerlich auf Autopilot schaltet. Jedoch fällt es mir schwer, es sich auch in einer Situaion wie der im Wald so vorzustellen. Sal ist erst 13, befindet sich in einer komplett neuen Situation, ohne regelmäßiges Essen, mit nur begrenztem Geld und mit der Verantwortung für ihre kleine Schwester, dass sie da nicht mal weinend zusammenbricht oder nicht weiter weiß, ist für mich kaum vollstellbar.

Als Peppa dann krank wird und Sal an ihre Grenzen kommt, bleibt sie weiterhin ruhig, und plötzlich werden die Kinder von einer ehemaligen Ärztin, die auch im Wald lebt, gefunden und versorgt. Dieser Teil ist dann doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Ebenfalls der Teil wie die Mutter so einfach aus einer Entzugsklinik weglaufen kann oder dass ein junger Skiläufer, der die Kinder trifft, sich keine Gedanken darüber macht, dass sie alleine im Winter im Wald leben?

Zwischendurch erfährt man dann noch die Lebensgeschichte der deutschen Aussteigerin. Diese Geschichte bringt die eigentliche Geschichte um Sal und Peppa keinen Deut voran und ist irgendwie nur ein Seitenfüller. Ich denke, sie soll erklären, warum die Frau, die Kinder nicht meldet, aber wirklich von Nutzen, ist diese Geschichte in der Geschichte nicht. Interessant fand ich sie dennoch.


Fazit:
Im Kern hat diese Geschichte viel Potential und hat mich auch berührt, jedoch fehlt ihr durchweg die emotionale Ebene und als die Kinder schnell an ihre Grenzen kommen, tauchen immer wieder wie aus dem Nichts neue Personen auf, die ihnen helfen, ohne dass sich irgendjemand Gedanken oder Sorgen macht, warum zwei Kinder im Winter alleine im
Wald leben. Diese Geschehennisse machen die Geschichte für mich dann unrealistisch. Ich hätte mir mehr Dramatik gewünscht, dass die Mädchen wirklich total auf sich gestellt sind, bis ihnen irgendwann das Geld ausgeht, eine nicht wieder gesund werden kann oder sie keinen Erfolg beim Jagen haben, ein Unwetter ihr Camp zerstört oder sie eben irgendwie anders in brenzlige Situationen geraten und am Ende evtl. selbst entscheiden lieber wieder in die Stadt zu gehen oder eben aus Gründen gezwungen sind.


Leseempfehlung:
Es ist eine nette, kurzweilige Geschichte in einem sehr einfachen und linearen Schreibstil, die sich einfach weglesen lässt. Wer einfach mal in etwas Neues reinschnuppern möchte, ist hier richtig, jedoch sollte man nicht zu viel erwarten.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Ein interessantes Konzept aber leider nicht ganz mein Fall

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Das Cover passt perfekt zum Buch. Es ist schlicht, zieht aber dennoch die Aufmerksamkeit auf sich, ebenso der Buchtitel. Durch das Cover in Verbindung mit dem Titel, bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. ...

Das Cover passt perfekt zum Buch. Es ist schlicht, zieht aber dennoch die Aufmerksamkeit auf sich, ebenso der Buchtitel. Durch das Cover in Verbindung mit dem Titel, bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Durch den Klappentext weiß man wer Sal ist, aber mir kommt das Buch ein bisschen so vor, als würde es uns Sal an die Hand geben wollen und darauf warten, dass jemand sie in den Arm nimmt. Aber nun erst einmal zur Handlung:


Die 13-jährige Sal ist mit ihrer kleinen Schwester Peppa in den Wald geflohen. Der Freund ihrer Mutter missbraucht Sal, aber sie sind nicht ihretwegen geflohen, sondern weil Peppa jetzt 10 ist und mit 10 hat es bei Sal angefangen, dieses Risiko will sie nicht eingehen. Sie hat Robert, den Freund ihrer Mutter umgebracht und kurz darauf ist sie mit Peppa geflohen.
Sie lebt für ihre Schwester, tut absolut alles für sie. Zur Polizei konnten sie nicht gehen, ihre Alkoholiker Mutter und auch deren Freund hatte ihnen eingeschärft, dass das Jugendamt käme und die Schwestern trennen würde und das kommt für Sal nicht in Frage. Niemals würde sie das Leben oder die Sicherheit ihrer Schwester jemand anderem anvertrauen. Also blieb nur die Flucht.

Sal wirkt gleichzeitig erwachsen und abgeklärt, erklärt sich aber trotzdem die Welt noch manchmal wie ein Kind. Sie hat sich gut vorbereitet und weiß, wie sie jagen kann, wie man einen Unterstand baut, Feuer macht und dergleichen. Peppa geht dabei immer vor und ich finde das bewundernswert und tragisch zugleich.
Sal hat mir so oft beim Lesen das Herz gebrochen. Sie tut mir so schrecklich leid! Ihre Geschichte ist so unglaublich tragisch und allein der Gedanke, an die vielen Kinder, die so etwas wirklich durchleben müssen, macht mich ganz krank.
Ich finde ihre Art des Erzählens faszinierend und fesselnd, aber auch anstrengend, da manche Sätze Bandwurmcharakter haben. Ich habe den beiden beim Lesen die ganze Zeit die Daumen gedrückt und gehofft, dass sie am Ende in eine liebevolle Familie kommen, in der Sal sich sicher genug fühlt, um selbst wieder ein Kind sein zu können.
Wie das Ende tatsächlich ausfällt, kann ich natürlich nicht verraten, aber nur so viel: mir war es viel zu offen und melancholisch. Es ist zwar realistisch aber ich kein Fan von Enden, die eigentlich keine sind, weil noch so viel offen bleibt.


Der Schreibstil ist, wie gesagt, gleichzeitig richtig gut und anstrengend. Sal erzählt auf eine Art, die mir bislang nur selten untergekommen ist. Eine Mischung aus erwachsen und abgeklärt und kindliche Erklärung der Welt um sie herum. Sal ist sehr erfinderisch und findig und das bekommt der Leser mehrmals gezeigt. Gleichzeitig schafft sie es, das Leben in den Wäldern für ihre Schwester zu einem Abenteuer zu machen, durch die Geschichten, die sie ihr erzählt.

Das Buch hat aber leider auch seine Längen; oft reihen sich Kapitel um Kapitel Jagdszenen aneinander und stellenweise hat man das Gefühl eher einen Survival Ratgeber, als einen Roman zu lesen.
Vom Ende bin ich enttäuscht. Ich hatte ein richtiges, abgeschlossenes Ende erwartet. Mir ist es zu offen und düster.


Fazit: Ich hatte große Erwartungen an Sal, als ich die Leseprobe gelesen hatte. Leider konnte das Buch diese zu großen Teilen nicht erfüllen. Es ist etwas ganz anderes aber anders ist nicht immer gut. Die Story an sich ist interessant und Sal und Pepper sehr, sehr sympathisch. Durch die Längen und das für mich deprimierende und enttäuschende Ende kann ich dem Buch leider nur 3 Sterne geben.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Sal

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Sal und Peppa sind Geschwister, die von zuhause in die Wildnis ausreißen. Ich dachte es wäre ein großes Abendteuer-Roman, wie die Beiden in der Wildnis überleben. Leider war es dann doch sehr unsprektakulär. ...


Sal und Peppa sind Geschwister, die von zuhause in die Wildnis ausreißen. Ich dachte es wäre ein großes Abendteuer-Roman, wie die Beiden in der Wildnis überleben. Leider war es dann doch sehr unsprektakulär. Erst stoßen sie auf auf Ingrid die ebenfalls im Wald lebt und ihnen hilft. Nix mit Survival, denn die 3 fahren immer wieder mit dem Bus in den nächsten Ort um sich mit dem Nötigen einzudecken. Nach und nach kommt heraus warum die Beiden abgehauen sind. Sie hatten ein schreckliches Zuhause. Die Mutter stand ständig unter Drogen und Alkohol und hat nicht mitbekommen wie ihr Liebhaber sich immer wieder an Sal vergriffen hat. Als er ihr drohte es auch mit der jüngeren Peppa zu tun, reift in ihnen der Plan Robert umzubringen und unterzutauchen. Gesagt getan, Sal hat sich genau informiert wie man in der Wildnis überlebt und hat alles dafür besorgt. Ein Kaninchen töten und häuten macht ihr auch nichts aus, ebenso wie sie kaltblütig den Mord an Robert begeht. Spannender wäre es wirklich gewesen sie hätten ohne Supermarkt um ihr Überleben gekämpft.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Beginnt stark und lässt dann leider auch stark nach

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Darum geht's
Sal und ihre jüngere Schwester Peppa wachsen in einem schwierigen Umfeld auf: die Mutter alkoholsüchtig, ihr aktueller Freund ein Trinker und Dealer. Seit sie zehn Jahre alt ist wird Sal von ...

Darum geht's
Sal und ihre jüngere Schwester Peppa wachsen in einem schwierigen Umfeld auf: die Mutter alkoholsüchtig, ihr aktueller Freund ein Trinker und Dealer. Seit sie zehn Jahre alt ist wird Sal von ihm missbraucht. Um ihre Schwester vor dem selben Schicksal zu schützen beschließt Sal, dass sie vor Peppas 10. Geburtstag in die schottische Wildnis fliehen. Doch bald merkt sie, dass ihre gute Vorbereitung sie nicht vor jeder Gefahr bewahrt.

Meine Meinung
Das Buch beginnt spannend, die beiden Mädchen sind vor kurzem in der schottischen Wildnis angekommen. Zusammen mit ihnen erlebt man, wie sie sich einen Unterstand bauen und Holz, Essen und Vorräte sammeln. Kleine Fehler oder Unachtsamkeiten werden in dieser Umgebung schnell bestraft, auch das müssen die Mädchen lernen. Man leidet und bangt mit ihnen. Trotz aller Widrigkeiten steht für Sal ihre kleine Schwester immer an erster Stelle, sie verzichtet für sie aufs Essen und tut alles um sie zu schützen. Peppa merkt man deutlich an, dass sie im Grunde von ihrer nur drei Jahre älteren Schwester erzogen wurde. Sie ist laut, unbeherrscht und frech. Nach und nach erfährt man mehr über die verkorkste Familie der beiden und wie und warum sie aus ihrem alten Leben geflohen sind.eginnt spannend, die beiden Mädchen sind vor kurzem in der schottischen Wildnis angekommen. Zusammen mit ihnen erlebt man, wie sie sich einen Unterstand bauen und Holz, Essen und Vorräte sammeln. Kleine Fehler oder Unachtsamkeiten werden in dieser Umgebung schnell bestraft, auch das müssen die Mädchen lernen. Man leidet und bangt mit ihnen. Trotz aller Widrigkeiten steht für Sal ihre kleine Schwester immer an erster Stelle, sie verzichtet für sie aufs Essen und tut alles um sie zu schützen. Peppa merkt man deutlich an, dass sie im Grunde von ihrer nur drei Jahre älteren Schwester erzogen wurde. Sie ist laut, unbeherrscht und frech. Nach und nach erfährt man mehr über die verkorkste Familie der beiden und wie und warum sie aus ihrem alten Leben geflohen sind.

Leider wird das Buch nach gut 2/3 der Geschichte dann sehr zäh zu lesen. Die Erlebnisse und Tätigkeiten wiederholen sich und es passiert auch mal Seitenweise so gut wie gar nichts. Das bleibt bis zum Ende hin so, die wenige Handlung wird durch lange Ausschmückungen aufgebläht. Die letzten drei Kapitel habe ich dann ganze Absätze überflogen, hier häufen sich einfach zu sehr die Wiederholungen des bereits Erlebten.

Hierzu kommt auch ein sehr eigenwilliger Schreibstil. Sal ist 13 Jahre alt und das Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben. Zusätzlich ist es aber auch so geschrieben, wie ein Mädchen ihres Alters eine Geschichte erzählen würde. Die meiste Zeit stört das nur wenig, bei längeren Erzählungen (z.B. Ingrids Geschichte) wird das sehr anstrengend zu lesen.

Bis gut zur Hälfte hätte ich dem Buch noch vier Sterne gegeben, insgesamt konnte es mich dann aber nicht überzeugen und ich kann es leider nicht weiterempfehlen.