Cover-Bild Die Meerjungfrau von Black Conch
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 19.10.2022
  • ISBN: 9783608119343
Monique Roffey

Die Meerjungfrau von Black Conch

Roman
Gesine Schröder (Übersetzer)

Zwei Liebende. Zwei Welten. Ein unmögliches Glück. Mit beispielloser poetischer Leichtigkeit erzählt Monique Roffey aus weiblicher Sicht vom Mythos der Meerjungfrau. Sie erzählt vom Fremdsein in der Welt und vom Kampf einer Frau um Selbstbestimmung, sie erzählt von den uralten Narben der Kolonialgeschichte auf den karibischen Inseln und vom ungeheuren Wirbelsturm unserer Gefühle.
April 1976: Vor einer karibischen Insel sitzt ein junger Mann allein in seinem Boot. Er wartet auf den nächsten Fang, doch stattdessen taucht neben ihm eine Meerjungfrau auf. Aycayia. Auf ihr lastet der Fluch eifersüchtiger Ehefrauen, seit Jahrhunderten schwimmt sie im karibischen Meer. Ihr Volk, die Taino, gibt es längst nicht mehr. Und auch sie selbst droht als spektakulärer Fang zu enden, als sie von amerikanischen Touristen entdeckt und an Land verschleppt wird. Im letzten Moment kann sie David, der junge Fischer, retten. Er versteckt sie in seinem Haus, während sie sich langsam und schmerzhaft wieder in eine Frau zurückverwandelt. Doch kann Aycayia hier bei ihm tatsächlich ihre innere Freiheit finden? Monique Roffey hat eine der ältesten Geschichten der Literatur in ein schillerndes Meisterwerk unserer Zeit verwandelt. Wie begegnen wir uns? Wo gehören wir hin? Und wie unsicher ist der Boden unserer Vergangenheit, auf dem wir uns bewegen?
 »Monique Roffeys Talent ist außergewöhnlich, sie schreibt so vielseitig wie couragiert.« Bernardine Evaristo
 »Eine hochmoderne Meerjungfrauengeschichte.« The Times
 »Mythos, Feminismus und Humor – wahrhaft originell erzählt.« The Daily Mail

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2023

ungewöhnlich und modern

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1976 sitzt der junge Mann David vor einer karibischen Insel allein im Boot. Plötzlich taucht neben ihm eine Meerjungfrau auf die Aycayia heißt und die keine Angst vor ihm zu haben scheint. Auf ...

1976 sitzt der junge Mann David vor einer karibischen Insel allein im Boot. Plötzlich taucht neben ihm eine Meerjungfrau auf die Aycayia heißt und die keine Angst vor ihm zu haben scheint. Auf ihr lastet der Fluch, seit Jahrhunderten schwimmt sie im karibischen Meer. Dramatischerweise entdecken sie kurz nach der Begegnung mit David amerikanische Touristen und erst im letzten Moment kann David sie retten. Er versteckt sie in seinem Haus, während sie sich langsam und schmerzhaft wieder in eine Frau zurückverwandelt. Doch kann Aycayia hier bei ihm tatsächlich ihre innere Freiheit finden?

Wer kennt sie nicht, die Sage um die geheimnisvolle Meerjungfrau, die sich nichts mehr wünscht als ein Mensch zu sein und sich zu verlieben? Normalerweise wird diese Geschichte sehr märchenhaft und romantisch erzählt und man driftet in eine andere Welt der Märchen und Sagen hinein. Diese Geschichte ist aber ganz anders und wurde sehr ungewöhnlich und modern von der Autorin interpretiert.

Schon der Schreibstil ist originell und gewöhnungsbedürftig, deshalb wird es wohl nicht jedem leicht fallen in die Geschichte hineinzufinden. Die Sprache ist derb und auch die Handlung beginnt sehr dramatisch, denn die Meerjungfrau ist für die Männer die sie fangen erstmal nur eines- ein Lustobjekt. Man merkt also sehr schnell, dass diese Geschichte ganz weit weg ist von der Märchenwelt von Hans Christian Andersen.

Dennoch hat mich die Geschichte trotz dem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil auch faszinieren können und ich habe mich nicht nur einmal gefragt ob diese Geschichte nicht sehr realistisch geschrieben ist, gerade wenn es auf der Welt wirklich irgendwo eine Meerjungfrau geben würde...die Geschichte ist für mich modern gemacht und harmoniert sehr gut, gerade mit dem Flair der kleinen karibischen Insel.

Das Buch handelt nicht nur von der Verwandlung der Meerjungfrau zur Frau, sondern es geht auch um Dinge wie eifersüchtige und streitsüchtige Menschen,Trennungen und Neubeginn und um das Thema Freiheit und der weite karibische Ozean.

Ich fand den Einstieg ins Buch höchst gelungen und fand alles spannend, neu und fasziniererend, später gab es jedoch auch die ein- oder andere Länge im Buch, deshalb ziehe ich hier auch einen Stern ab.

Fazit: Eine sehr moderne und ungewöhnliche Geschichte um eine Meerjungfrau, dessen derben Erzählstil man mögen muss. Ansonsten empfehle ich das Buch aber gerne weiter, da ich es auf jeden Fall lesenswert finde.



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Veröffentlicht am 15.11.2022

Kann der Fluch durch Liebe besiegt werden?

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Es ist im April 1976, als der junge Fischer David sie zum ersten Mal sieht. Er ist allein in seinem Boot vor der karibischen Insel Black Conch als die Meerjungfrau, Aycayia, plötzlich neben ihm auftaucht. ...

Es ist im April 1976, als der junge Fischer David sie zum ersten Mal sieht. Er ist allein in seinem Boot vor der karibischen Insel Black Conch als die Meerjungfrau, Aycayia, plötzlich neben ihm auftaucht. Tage später wird sie bei einem Angelwettbewerb von zwei Amerikanern aus dem Wasser gezogen. Sie versprechen sich vom Verkauf der Fisch-Frau in den USA zu Reichtum zu kommen und hängen sie zunächst bis zu ihrer Abreise kopfüber im Hafen auf. Dort entdeckt sie David, rettet sie und nimmt sie mit nach Hause. Dann geschieht das Wunder. Durch Davids Liebe und Fürsorge verwandelt sich die mit einem Fluch beladene Meerjungfrau langsam wieder zurück in die bildschöne junge Frau, die Aycayia einstmals vor hunderten von Jahren war. Doch als Priscilla, eine bösartige neidische Nachbarin, Davids Geheimnis entdeckt und ein schwerer Hurrikan die Insel heimsucht, beginnt der Fluch der neidischen Frauen wieder zu wirken …

Die britische Schriftstellerin Monique Roffey wurde 1965 in Trinidad geboren, wo sie auch ihre frühe Schulzeit verbrachte. Später besuchte sie in Großbritannien das College und studierte anschließend an der University of East Anglia Englisch und Filmwissenschaft und an der Lancaster University Creative Writing. Vor „Die Meerjungfrau von Black Conch“ schrieb sie bereits einige Romane, die in Europa und den USA viel Beachtung fanden und für die sie auch einige Preise und Auszeichnungen erhielt. Die Autorin lebt abwechselnd in London und Trinidad.

Wir erfahren die Geschichte der Meerjungfrau aus drei verschiedenen Perspektiven und in drei Zeitebenen: Die Ereignisse von April 1976 bis zum verheerenden Hurrikan im August 1976 werden von einer bestens informierten, neutralen Person sehr realistisch geschildert, was mitunter den Eindruck eines Tatsachenberichts erweckt. Der zweite Erzähler ist David, der nun 2015/2016, seine damaligen Erlebnisse in Form eines Tagebuchs festhält. Dabei schweifen seine Gedanken zurück und lassen seine große Liebe zu Aycayia nochmals lebendig werden. Die dritte Erzählebene ist die Meerjungfrau selbst, die von einer längst vergangenen Zeit berichtet, als ihr Volk der Taino, die Ureinwohner der Karibik, noch existierte. Wir erfahren, wie sie wegen ihrer Schönheit von den anderen Frauen ihres Dorfes verflucht wurde und seither als Frau/Fisch-Wesen ihr Leben im Meer verbringen musste.

Gleich mehrere aktuelle Themen behandelt die Autorin in diesem Buch: Die Kolonialisierung durch Weiße, unter der die indigene Bevölkerung leiden musste, der daraus entstandene Rassismus, dass sich die weiße Minderheit privilegiert fühlt und nicht zuletzt das Schicksal der Frauen, die über Jahrhunderte hinweg als männliche Sexualobjekte betrachtet wurden. Auch Missgunst und Neid der Frauen untereinander sind bis heute noch ein Thema, was sich mit der Figur der bösen Nachbarin Priscilla zeigt. Leider wird der gute Eindruck der Geschichte durch die gewählte Sprache, die wohl den einfachen Menschen ohne Bildung entsprechen soll, stark gemildert. Auch die Ausdrucksweise der Meerjungfrau in Gedichtform konnte mich nicht überzeugen. Die fehlerhafte Sprache und die häufigen Verdoppelungen von Adjektiven führen bei mir zu Punktabzug, trotz einer Erklärung der Übersetzerin am Ende des Buches, dass sie damit den Dialekt der Inselbewohner hervorheben wollte.

Fazit: Schönes Cover, tolle Geschichte, gewöhnungsbedürftige Sprache.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Das Märchen von der Meerjungfrau

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Black Conch ist eine kleine Insel in der Karibik. Hier hat der Fischer David bei seiner Arbeit die zauberhafte Begegnung mit einer Meerjungfrau. Er fährt nun täglich zu dieser Stelle und ist fasziniert ...

Black Conch ist eine kleine Insel in der Karibik. Hier hat der Fischer David bei seiner Arbeit die zauberhafte Begegnung mit einer Meerjungfrau. Er fährt nun täglich zu dieser Stelle und ist fasziniert von diesem unbekannten Wesen. Die Idylle findet ein unschönes Ende, als reiche Amerikaner diese Meerjungfrau beim Wettangeln an den Haken kriegen und als Beute nach Hause schleppen wollen. David kann das Mädchen retten. In seiner Hütte verwandelt es sich wieder in eine Frau zurück und zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte, schöne Liebesgeschichte, die auch mit magischen Elementen versehen ist.
Doch eine intrigante, missgünstige Nachbarin holt die tumben Amerikaner zurück, die auf ihr Recht auf den damaligen Fang pochen. Obwohl sie mit eigenen Augen sehen können, dass eine schöne junge Frau vor ihnen steht, sind sie nur auf Profit aus.
Insgesamt erfährt man hier viel über die Lebensart und die Mentalität der Menschen in der Karibik. Es gibt gute und schlechte Charaktere, vor allem aber ebbt der Hass auf die Kolonisation auch noch nach Generationen nicht ab. 
Dies ist ein Märchen, das den Leser entschleunigt. Es ist poetisch und spannend zugleich, vor allem aber bittersüß. Die Sprache der Autorin ist stark gewöhnungsbedürftig. Ich bin noch hin und her gerissen, ob sie nicht trotzdem oder gerade deswegen den Reiz dieser Geschichte ausmacht. Ich habe in einer anderen Rezension gelesen, dass sich die Fremdartigkeit in der Hörbuchversion verliert. Ich glaube, das ist ein guter Tipp.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Phantasie und Karibik

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Ich las und dachte. Ich las und dachte um. Textstellen stellten mich vor ein Problem. Was ist hier gedruckt? Sind das alles einfache Druckfehler. Nein, das kann nicht sein. Weiterlesen! Dann stehen da ...

Ich las und dachte. Ich las und dachte um. Textstellen stellten mich vor ein Problem. Was ist hier gedruckt? Sind das alles einfache Druckfehler. Nein, das kann nicht sein. Weiterlesen! Dann stehen da Fragmente von Sätzen. Gar nicht so einfach! Hätte ich nur gleich die Nachbemerkung der Übersetzerin gelesen. Denn ab da war alles klar. Tiefes Einfühlen in die Mentalität der Inselbewohner und deren Sprache ist die Ursache. Spätestens ab jetzt ist der Roman eine angenehme Herausforderung. Die Handlung balanciert zwischen Märchen, Phantasie, Sagen und realen zwischenmenschlichen Beziehungen. So brutal im ersten Drittel Sportangler auftreten, so liebevoll und vorsichtig nehmen sich Inselbewohner der doch eher schwierigen Meerjungfrau an. Alles läuft auf einen märchenhaften Ausgang hin. Doch nein, weit gefehlt! Jetzt wurde ich nochmals gefordert. In mir bekämpften sich Traurigkeit und Erleichterung. Ganz am Ende dann der kleine Lichtblick: Die große Liebe zwischen der Meerfrau und ihrem menschlichen Retter hat in jedem Jahr einmal eine kleine Chance. Die Geschichte ist schön, phantastisch, sehr emotional. Sie reißt aber auch die geschichtlichen Probleme der karibischen Inselwelt an und geht auf die Narben ein, die sich in den Menschen tief eingegraben haben. Da ist noch kein Verzeihen zu bemerken. Eher wird die Vergangenheit von unvernünftigen Mitmenschen immer wieder aufgewühlt. Dies bringt Unzufriedenheit, Abkapselung, ja sogar Hass zum Ausbruch. Jeder Leser, der nicht nur leichte Literatur mag, hat sich mit dem Kauf dieses Romans einen großen Gefallen getan. Das Cover gefällt mir nicht so gut. Der einfach schwarze Buchdeckel wirkt elegant.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Poetisch

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Zum Inhalt:
Statt des erhofften Fangs rettet der Fischer David eine Meerjungfrau, die von amerikanischen Touristen entdeckt und an Land geschleppt wurde. Auf ihr lastet ein uralter Fluch und schon seit ...

Zum Inhalt:
Statt des erhofften Fangs rettet der Fischer David eine Meerjungfrau, die von amerikanischen Touristen entdeckt und an Land geschleppt wurde. Auf ihr lastet ein uralter Fluch und schon seit Ewigkeiten ist sie im karibischen Meer. David versteckt sie in seinem Haus und sie verwandelt sich langsam und schmerzhaft wieder in eine Frau. Wird sie auch ihren inneren Frieden finden?
Meine Meinung:
Das ist so ein Buch, bei dem man sich einfach auf die Geschichte einlassen muss ohne darüber nachzudenken, dass es ja Meerjungfrauen gar nicht gibt. Gelingt einem das erwartet einen eine Geschichte, die fast etwas poetischen hat. Die Sprache des Fischers ist etwas derbe, aber das passt gut zur Figur des Fischers. Sprachlich ist das Buch schon ungewöhnlich und auch gestalterisch anders als ich persönlich gedacht hätte.
Fazit:
Poetisch