Cover-Bild Das Café der kleinen Wunder
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Thiele & Brandstätter Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 17.09.2016
  • ISBN: 9783851793680
Nicolas Barreau

Das Café der kleinen Wunder

Sophie Scherrer (Übersetzer)

Eleonore Delacourt ist 25, mag alte Bücher, liebt die Langsamkeit, misstraut schönen Männern, ist heimlich in ihren Philosophieprofessor verliebt, glaubt an Zeichen und würde niemals, nie und unter keinen Umständen ein Flugzeug besteigen. Und leider ist Nelly, wie sie sich selbst nur nennt, nicht so beherzt wie die geliebte Großmutter aus dem bretonischen Finisterre, die ihr einen alten Granatring hinterlassen hat, in dem AMOR VINCIT OMNIA steht. Auf jeden Fall ist Nelly nicht der Typ, der an einem kalten Januarmorgen alle Ersparnisse abhebt, eine rote Handtasche kauft, das winterliche Paris verlässt und einfach so mit dem Zug davonfährt – nach Venedig. Aber manchmal passieren Dinge im Leben. Dinge wie ein schlimmer Husten und ein noch schlimmerer Liebeskummer. Dinge wie ein rätselhafter Satz in einem alten Buch ... Warum in Venedig dann alles ganz anders ist als erwartet, warum es durchaus einen Sinn haben kann, seine Handtasche in den Canal Grande fallen zu lassen, sich einem unverschämt gutaussehenden Venezianer anzuvertrauen und überhaupt ganz und gar den Boden unter den Füßen zu verlieren, erzählt diese entzückende Liebesgeschichte, die ihre Leser mitnimmt auf eine Reise von Nord nach Süd und geradewegs in ein kleines Café, in dem Geheimnisse warten und Wunder möglich sind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2016

Barreau in Venedig

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Durch "Das Café der kleinen Wunder" reist Nicolas Barreau nicht nur in ein neues Land, sondern bricht auch ein wenig mit seinem Stil.
Anfangs erschien mir das sehnsüchtig erwartete Buch typisch stimmungsvoll, ...

Durch "Das Café der kleinen Wunder" reist Nicolas Barreau nicht nur in ein neues Land, sondern bricht auch ein wenig mit seinem Stil.
Anfangs erschien mir das sehnsüchtig erwartete Buch typisch stimmungsvoll, gefüllt mit liebevollen Beschreibungen der schönen Stadt Paris.
Die Protagonistin, Nelly, ist ein wenig anders als Figuren aus anderen Barreau-Romanen, die ich sehr mochte. Leider fand ich sie nicht immer 100% sympathisch und konnte mich daher nicht komplett mit ihr identifizieren. Oft war sie mir etwas zu verzagt, irrational und abwesend.
Den Anreiz für ihre Reise nach Venedig fand ich nicht hundertprozentig wasserdicht, allerdings haben mir die Ereignisse dort gut gefallen.
Ich muss sagen, dass ich die Rahmenhandlung um Nellys Großmutter insgesamt gut fand, allerdings wirkte Einiges schon recht konstruiert.
Anders als bei vorherigen Büchern von ihm, z.B. "Das Lächeln der Frauen", hatte diese Geschichte für mich keinen Sucht-Faktor. Schade!
Das Ende war für mich persönlich etwas zu kitschig und manche "Missverständnisse" hätten vorher nicht unbedingt passieren müssen.
Eine schöne Geschichte, die mich allerdings nicht umgehauen hat.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Venedig im Winter

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Wer die Bücher von Nicolas Barreau kennt, der weiß, was ihn erwarten wird. So ist das auch bei "Das Café der kleinen Wunder" der Fall, auch wenn dieser Roman doch einige kleine Schwächen gegenüber "Das ...

Wer die Bücher von Nicolas Barreau kennt, der weiß, was ihn erwarten wird. So ist das auch bei "Das Café der kleinen Wunder" der Fall, auch wenn dieser Roman doch einige kleine Schwächen gegenüber "Das Lächeln der Frauen" oder "Paris ist immer eine gute Idee" aufweist.

Dies beginnt bereits bei unserer Protagonistin Nelly, die für mich als junge Frau anfangs nicht authentisch genug war. Barreau hat zwar immer etwas verträumte und eigenwilligere Charaketere in seinen Romanen, die man einfach lieben muss, aber Nelly war auf der einen Seite zu kindisch und auf der anderen Seite wie eine alte Frau. Dabei ist sie 25, hat furchtbare Flugangst, liebt die Langsamkeit und ist total verliebt in ihren Professor. Sie himmelt diesen heimlich an, wie eine Vierzehnjährige. Dieser schätzt sie zwar, aber weiß nichts von ihrer Schwärmerei. An dem Tag, an dem sie ihre Gefühle endlich offenbaren möchte, erfährt sie, dass er sich mit einer Kollegin verlobt hat und nach Bologna ziehen wird. Für Nelly bricht eine Welt zusammen. Sie verschanzt sich in ihrer Wohnung und entrümpelt eine alte Kiste mit Büchern ihrer geliebten Großmutter. Dabei findet sie einen Roman mit einer geheimnisvollen Inschrift: AMOR VINCIT OMNIA - Die Liebe besiegt alles.
Genau denselben Satz, der auf dem Ring steht, den ihr ihre Nonna geschenkt hat. In ihrer Verzweiflung handelt sie zum ersten Mal in ihrem Leben spontan und geht den Spuren ihrer Großmutter nach. Sie kauft sich ein Zugticket nach Venedig, der Stadt aus dem der Autor des Buches kommt. Und weil sie ihr Leben ändern möchte, kommt auch gleich die neue rote Handtasche, die sie schon monatelang in einem Schaufenster bewundert hat, mit. Etwas naiv denkt sie, dass es im winterlichen Venedig wärmer als in Paris sei, da es doch südlicher liegt, doch auch die Lagunenstadt erwartet sie mit Regen und Wolken. Es ist düster und grau und dann verliert Nelly auch noch ihre neue rote Handtasche....

Die Nelly aus Paris war für mich sehr realitätsfremd und "alt". Sie lebte ein Leben wie eine alte einsame Frau (und ich bin auch nicht mehr jung, aber mein Leben sieht doch ganz anders aus) und war aber auf der anderen Seite naiv wie ein Teenager. Ich konnte mich so überhaupt nicht in Nelly hineinversetzen. Erst als sie den amerkanischen StraßenmusikerSsean kennenlernt und das geheimnisvolle Buch entdeckt, wird sie etwas lebhafter. Und als sie dann selbstständig nach Venedig fährt, wundert man sich plötzlich über die "neue Nelly", die über ihren Schatten springt. Als sie ihre Handtasche verliert und dadurch den attraktiven Valentino kennenlernt, ist eigentlich der Fortgang der Geschichte klar.
Normalerweise gelingt es dem Autor oder wer immer hinter dem Pseudonym steckt, mich mit seinen zwar weniger anspruchsvollen, aber trotzdem zu Herzen gehenden Romanen zu berühren und in der Geschichte zu versinken. Doch diesmal hat mich die kleine Liebesgeschichte kaum ergriffen und auch das Geheimnis, deswegen Nelly eigentlich nach Venedig gereist ist, wird erst kurz vor dem Ende aufgelöst. Es verliert sich als Nebensächlichkeit, um plötzlich auf den letzten Seiten wieder im Mittelpunkt zu stehen.

Gefallen haben mir die wundervollen und bildhaften Beschreibungen der Lagunenstadt. Die kleinen Gässchen und der Flair von Venedig (auch wenn ich KEIN Fan der Stadt bin!), die typischen italienischen Zwischenfälle und die Lebensweise. Das gefiel mir schon in allen anderen Romanen, wobei sich dort aber alles um Paris dreht. Der Szenenwechsel nach Venedig hat mir gut gefallen, denn der Rest des Plots ist ziemlich ähnlich wie in den anderen Romanen von Nicoals Barreau.

Schreibstil:
Wer Barreau kennt, der weiß, was er bekommt....und liebt dies auch. Der Schreibstil ist flüssig und emotional. Die überraschenden Wendungen werden erwartet und eine kleine Vorsehrbarkeit ist auch erwünscht. Vorallem erzählt er sehr bildhaft über eine Stadt, dessen Gerüche und Geschmäcker.....man fühlt und riecht und lebt in seinen Büchern einfach mit. Auch die Romantik kommt nie zu kurz.

Fazit:
Wieder eine nette Geschichte des Autors, jedoch eines der schwächeren Bücher aus seiner Feder. Leider konnte mich diesmal auch die Protagonistin und die Liebesgeschichte nicht richtig "abholen". Nur die wunderbare Atmosphäre konnte wieder voll punkten. 3 1/2 Sterne gibt es von mir dafür!

Veröffentlicht am 25.10.2016

Romantische Liebesgeschichte zwischen Paris und Venedig

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Nelly ist junge, sehr hübsche, aber auch zurückhaltende und stille Frau. Nach ihrem Philosophiestudium schreibt sie an ihrer Masterarbeit über Paul Virilio und der Professor, der ihre Arbeit betreut, ist ...

Nelly ist junge, sehr hübsche, aber auch zurückhaltende und stille Frau. Nach ihrem Philosophiestudium schreibt sie an ihrer Masterarbeit über Paul Virilio und der Professor, der ihre Arbeit betreut, ist ihre große und heimliche Liebe. Jedes Lächeln und jede freundliche Geste steigern ihr Gefühl, doch sie traut sich nicht, sich zu offenbaren. Und so kommt es, wie es kommen muss: der Professor gibt die Verlobung mit einer Kollegin bekannt. Für Nelly bricht eine Welt zusammen, gerade als sie allen ihren Mut zusammengenommen hat und ihm ein Liebesgeständnis machen wollte. Verzweifelt und tief enttäuscht zieht sie sich in ihre Wohnung zurück und findet eine alte Bücherkiste ihrer verstorbenen Großmutter. Darin in Buch mit einer ganz besonderen Widmung, die sich in einem anderen Erbstück, als Gravur wiederfindet: Amor vincit omnia.
Zum ersten Mal in ihrem Leben handelt Nelly spontan und will den Spuren des Buches und der Widmung nachgehen und das Geheimnis ihrer Großmutter lösen. Sie führen sie ins winterliche Venedig. Und dort warten viele Überraschungen auf sie, die ihr Leben nachhaltig verändern werden.
Nicolas Barreau ist ein sehr erfolgreicher Autor, der genau weiß, was seine Leserinnen erwarten. Diese Erwartungen werden auch erfüllt. Die Geschichte ist überaus romantisch, die schicksalshaften Wendungen geheimnisvoll und immer wieder bringt der Zufall den entscheidenden Anstoß. Nach Paris ist ein Teil der Handlung in ein stilles, fast verzaubertes Venedig gelegt. Die Stadtbeschreibungen sind schön, romantisch und fast wie aus der Zeit gefallen, natürlich steuert alles nach vielen Verwicklungen auf ein Happyend, das so zuckersüß wie die Cornettos im Café ausfällt.
Ich konnte mich nur leider dieses Mal nicht ganz so gut unterhalten, ich weiß nicht – lag es an der doch schon sehr vorhersehbaren Geschichte, oder vielleicht daran, dass Barreau immer das gleiche Thema variiert?
Nichts desto trotz, es ist eine schöne, gefühlvolle Liebesgeschichte, ein bisschen kitschig, die raue Wirklichkeit wird ausgeblendet und was bleibt ist eine charmante Geschichte für kalte Herbst- und Wintertage.

Veröffentlicht am 23.10.2016

Routiniert, mit vielen erfolgsversprechenden Zutaten. Leider ohne Chuzpe und Esprit.

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Das Café der kleinen Wunder ist ein seichter Frauenroman a lá Rosamunde Pilcher, der sein Potential nicht ganz ausschöpft. Viele erfolgsversprechende Kernzutaten sind dabei. Es gibt romantische Schauplätze ...

Das Café der kleinen Wunder ist ein seichter Frauenroman a lá Rosamunde Pilcher, der sein Potential nicht ganz ausschöpft. Viele erfolgsversprechende Kernzutaten sind dabei. Es gibt romantische Schauplätze Paris und Venedig, eine junge Frau als Protagonistin, Nelly, die im Studium zwar sehr gut vorankommt, privat jedoch kein glückliches Händchen hat und ist in ihren Professor verliebt. Es gibt später im Texte auch einen jungen Mann, der ihr beim Besuch in Venedig aus der Patsche hilft. Außerdem gibt es sympathische Nebenfiguren wie Cousine, die köstlichen franz. Spezialitäten in ihrem Café in Paris zaubert, den amerikanischen jungen Ingenieur, der auf den Fußgängerzonen singend Europa durchquert. Hinzu kommen einige hier und dort eingestreute Lebensweisheiten und natürlich das (obligatorische) Happy End. Im Laufe des Romans wird u.a. nach Omas Geheimnissen geforscht, denn diese hat Nelly einen Ring mit einer geheimnisvollen Aufschrift geschenkt und gewünscht, Nelly möge eines Tages einen Mann finden, mit dem sie fliegen kann.
Die Zutaten für einen mitreißenden Frauenroman sind da, allerdings konnte er mich leider nicht überzeugen. Die Handlung wirkte auf mich zu konstruiert, die Auflösung sehr konservativ. Ich konnte kaum glauben, dass dieser Roman aus der Feder vom Autor „Das Lächeln der Frauen“ stammen soll. Letzterer hat mich seinerzeit sehr beeindruckt, nicht zuletzt durch seine Authentizität, toll wiedergegebene Atmosphäre und überlebensgroße Figuren. Diese Eigenschaften habe ich bei dem „Café der kleinen Wunder“ doch sehr vermisst. Ob Paris oder Venedig, mein Eindruck war, dass der Autor dieses Werkes die o.g. Städte nie besucht hat. Die Atmosphäre, die Authentizität ließen zu wünschen übrig. Die einzige gelungene Ortsbeschreibung ist das kleine alte Café in den engen Gassen, das im letzten Drittel auftaucht.
Mir war, als ob dieses recht simple Werk nach vorgegebenen Punkten a lá Malen nach Zahlen entworfen und routiniert heruntergeschrieben wurde. Das Besondere, i.e. Chuzpe und Esprit, fehlten mir aber komplett.
Ich habe etwas Besonderes erwartet, da der Name des Autors, der beim „Lächeln der Frauen“ schon allein durch seinen eigenen Stil und die Handschrift voll überzeugen konnte. Stattdessen gab es recht mittelprächtige Massenware, deren Elemente schon etliche Male woanders und doch eindrucksvoller in Szene gesetzt worden waren.

Ich habe den Roman auch in der Hörbuchversion gehabt. Steffen Groth hat eine gute Arbeit geleistet, die Geschichte ganz nett rübergebracht. Die amerikanische Kartoffel-im-Mund-Aussprache hat er gut drauf. Das etwas chaotische Wesen des Amerikaners brachte er prima zur Geltung und ließ mich paar Mal schmunzeln. Zum Nebenbeihören ist das Hörbuch in Ordnung, wenn man sich etwas Leichtes wünscht.

Fazit: Drei Sterne erscheinen mir realistisch, was heißt: gut, hätte aber durchaus besser mit mehr Esprit, Chuzpe und Authentizität sein können.