Cover-Bild Nichts in den Pflanzen
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ecco Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 22.08.2023
  • ISBN: 9783753000879
Nora Haddada

Nichts in den Pflanzen

Roman | »Klug, abgründig und hintersinnig. Ein faszinierendes Debüt, ich konnte kaum aufhören zu lesen.« Benedict Wells, Spiegel Bestseller Autor

Die junge Drehbuchautorin Leila hat ihren ersten Vertrag bei einer großen Produktionsfirma unterschrieben. Ihre mäßig gelingende Schreibroutine kompensiert sie mit Nächten in Eckkneipen und auf Dinnerparties, die sie insgeheim langweilen. Man hält sich gegenseitig mit Erfolgsgeschichten am Leben — doch wie überlebt man wirklich zwischen Neid und Affären im harten Konkurrenzkampf der Kulturschaffenden?Witz, Verzweiflungstaten, Glamour, Selbstüberschätzung und Sinnsuche in einer scheinbar oberflächlichen Welt, deren Untiefen sich Stück für Stück beim Lesen auftun.

»Klug, abgründig und hintersinnig. Nora Haddada hat ein faszinierendes Debüt geschrieben, ich konnte kaum aufhören zu lesen.« Benedict Wells

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2024

Berührende Geschichte

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Nora Haddadas "Nichts in den Pflanzen" entführt den Leser in die faszinierende Welt der aufstrebenden Drehbuchautorin Leila, die sich inmitten der glamourösen, aber oft oberflächlichen Filmindustrie zurechtfinden ...

Nora Haddadas "Nichts in den Pflanzen" entführt den Leser in die faszinierende Welt der aufstrebenden Drehbuchautorin Leila, die sich inmitten der glamourösen, aber oft oberflächlichen Filmindustrie zurechtfinden muss. Das Buch fesselt von der ersten Seite an mit einer Mischung aus Witz, Verzweiflungstaten, Glamour und tiefgehender Sinnsuche.

Die Protagonistin Leila, frisch unter Vertrag bei einer renommierten Produktionsfirma, durchlebt eine turbulente Phase in ihrem Leben. Haddada zeichnet ein lebendiges Bild von Leilas täglicher, mäßig gelingender Schreibroutine, die sie durch Nächte in Eckkneipen und langweilige Dinnerparties kompensiert. Dabei werden nicht nur die Höhen, sondern auch die Tiefen des Drehbuchschreibens aufgezeigt.

Besonders gelungen ist die Einführung von Aischa, Leilas Erzfeindin, die plötzlich als ernsthafte Konkurrenz auftaucht. Die Rivalität zwischen den beiden Autorinnen verleiht der Geschichte eine zusätzliche Spannungsebene und unterstreicht die Herausforderungen, denen Leila gegenübersteht.

Ein weiterer Höhepunkt des Buches ist die nicht ganz öffentliche Affäre zwischen Leila und Leon, die sich nicht nur als interessante Liebesgeschichte entpuppt, sondern auch als bedeutende Inspirationsquelle für Leilas Schreibprozess dient. Die Autorin schafft es meisterhaft, die Facetten der Beziehung zwischen den beiden Charakteren zu beleuchten und dabei eine authentische Tiefe zu vermitteln.

"Nichts in den Pflanzen" ist nicht nur eine Geschichte über die Filmbranche, sondern auch eine Reflexion über das Streben nach Erfolg, die Bedeutung von Authentizität und die Suche nach dem wahren Selbst. Nora Haddada entfaltet die Untiefen dieser scheinbar oberflächlichen Welt mit beeindruckender Lebendigkeit, sodass der Leser nach und nach in die Komplexität der Charaktere und ihrer Geschichten eintauchen kann.

Insgesamt bietet das Buch eine gelungene Mischung aus Unterhaltung, tiefgründiger Themenexploration und einer Prise Humor. Nora Haddada hat mit "Nichts in den Pflanzen" eine beeindruckende Leistung abgeliefert, die nicht nur Fans des Filmgenres ansprechen wird, sondern auch Leserinnen und Leser, die nach einer facettenreichen und berührenden Geschichte suchen.

Veröffentlicht am 25.09.2023

Das Leiden einer jungen Schreiberin

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Jung, frech und ungeschönt ungeschminkt – Nora Haddada gibt uns mit „Nichts in den Pflanzen“ einen Ein- und Tiefblick in die Kunstszene Deutschlands und das Hamsterrad der Kulturschaffenden und derer, ...

Jung, frech und ungeschönt ungeschminkt – Nora Haddada gibt uns mit „Nichts in den Pflanzen“ einen Ein- und Tiefblick in die Kunstszene Deutschlands und das Hamsterrad der Kulturschaffenden und derer, die in der Startposition stehen. Das Ergebnis und der Weg dahin sind ebenso amüsant, unterhaltsam wie tief ernüchternd und ein Abgesang auf den Glauben, dass Kreativität und Genialität Nährboden und Goldgrube zugleich sind.
Ihrer Protagonistin haben Leben, Neid und Missgunst und vor allem Leistungsdruck von innen und außen da auch gleich doppelt und dreifach mitgespielt. Was daraus folgt ist nicht nur folgerichtig, sondern auch der Alptraum eines jeden Schaffenden:
Eine Schreibblockade hat Leila fest im Griff! Und der Abgabetermin ihres Drehbuchs rückt näher und näher – und ihr Freund Leon wird erfolgreicher und erfolgreicher. Eine sehr schlechte Kombination, die Leila fast zum Wahnsinn treibt und sie zu äußersten Mitteln greifen lässt, um ihr Schreiben und ihren Flow gleich dazu wiederzufinden. Doch die Nebenwirkungen all dieser Bemühungen und Einfälle, die selbst nur so vor Kreativität strotzen, sind zahlreich – ebenso wie die Negronis und Espresso Martini, die in langen Partynächten durch Leilas Kehle rinnen.
Und wie die Ratte im Labyrinth oder die unbekannte Fliegenart, die sich in Leilas Computer, Wohnung und Gedanken einnistet, sucht auch Leilas verzweifelt nach einem Ausweg aus ihrer Lage und dem fehlenden Ende ihres Kammerspiels, das sich nach einem kurzen Aufleuchten ihr einfach nicht mehr zeigen mag.
Und hier gelingt Haddada ein großer Coup, ebenso verborgen beim ersten Lesen, der sich in seiner Selbstreferenz jedoch nach und nach in den Gedanken der Leser entblättert, wie das Herz einer Artischocke, nur zu erahnen unter ihrer Vielzahl an Blättern. Was bleibt sind ein Feuerwerk an Dialogen und Einfällen, ein tiefer Einblick in die Seele eines Kunstbetriebs, der einem Überlebenskampf zu gleichen scheint, und eine Geschichte, so wunderbar und verstörend zugleich. Und eine klare Leseempfehlung von meiner Seite.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Selbstfindung?

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Dieses Buch hat es buchstäblich in sich, thematisch und diesbezüglich vor allem thematisch, als auch von der Handlung und den Charakteren an sich. Es ist definitiv kein leichter Roman, sondern vielmehr ...

Dieses Buch hat es buchstäblich in sich, thematisch und diesbezüglich vor allem thematisch, als auch von der Handlung und den Charakteren an sich. Es ist definitiv kein leichter Roman, sondern vielmehr eine Geschichte über stetig drehende Abwärtsspirale in einer Welt die scheinbar nur aus Egoismus, Selbstüberschätzung und Oberflächlichkeit lebt. In der das Individuum nichts zählt und Fehler nicht verziehen werden. So geht es auch der jungen Drehbuchautorin Leila - sie ist gefangen in einer Konstanten und versucht ihren Weg zu gehen. Auch wenn das Buch keine durchweg leichte Kost ist, so ist das Buch selbst sehr interessant und lesenswert. Der Schreibstil ist auf den Punkt, spitz, und unterstreicht die Oberflächlichkeit des Themas perfekt. Es ist insgesamt ein kritisches Buch, das gleichzeitig auf die Zerstörung des Selbst aufmerksam macht.

Wer keine Angst vor Kontroversen hat, wird in diesem Buch eine interessante lesenswerte Geschichte finden. Von mir gibt es als Gesamtwerk 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

So far so düster und so gut!

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Leider konnte ich zur Deadline dieser Rezension das Buch "Nichts in den Pflanzen" von Nora Haddada nur bis etwa zur Hälfte lesen. Ich würde daher gerne meinen bisherigen Eindruck beschreiben und ggf. meine ...

Leider konnte ich zur Deadline dieser Rezension das Buch "Nichts in den Pflanzen" von Nora Haddada nur bis etwa zur Hälfte lesen. Ich würde daher gerne meinen bisherigen Eindruck beschreiben und ggf. meine Rezension nochmals editieren, wenn ich das Buch durchgelesen habe. Die Geschichte von Leila beginnt direkt mit dem Kennenlernen und Verlieben in Leon und der großen Chance in Form eines Vorab-Vertrags einer Produktionsfirma. Eigentlich scheint das Leben der jungen Drehbuchautorin also super zu laufen…. Oder? Wieso also geht es ihr in den folgenden Kapiteln, die zeitlich vor und zurück springen so schlecht und wieso trifft sie so fragwürdige bis schreckliche Entscheidungen, die an Selbstsabotage erinnern? Mein Interesse ist sofort und immer wieder geweckt, wird dann aber oftmals wieder durch die schwer erträglichen Handlungen der Protagonistin, gepaart mit ungeschönter und direkter Sprache, etwas abgeschreckt, sodass ich immer wieder Pausen mache, bis ich mich „überwinde“ wieder weiterzulesen. Grundsätzlich bin ich ja sehr angetan von der Geschichte und dem Schreibstil. Vielleicht treffen die Erzählung und die Verlorenheit der jungen Leila einfach zu sehr ins Schwarze. Was jetzt etwas negativ klingt ist eigentlich ein großes Kompliment an die Autorin und ihr außerordentliches Talent zu Schreiben und zu Berühren.
Nicht unerwähnt möchte ich das Cover lassen, das meine Aufmerksamkeit als erstes weckte, weil ich das Motiv, die Farben und den Malstil wunderschön finde. Das Material, wie sich das Buch in der Hand anfühlt und die Qualität sind wirklich ganz besonders und eine große Freude für Buchliebhaber, die ihre Bücher gerne nicht nur zur Aufbewahrung ins Regal stellen, sondern auch aus ästhetischen Gründen :)
Zuallerletzt noch ein Dankeschön an Benedict Wells, der mit seiner Empfehlung mal wieder einen tollen Lesegenuss in mein Leben gebracht hat, diesmal nicht aus seinem eigenen Repertoire sondern von Nora Haddada. Sie hat einen neuen Fan in mir! :)

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Fun and Sadness

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Liebes Publikum, machen Sie sich bereit für einen neuen Vertreter/ neue Vertreterin aus der Kategorie "Sad Girl Literature aus good old Germany". Ich wollte dieses Buch lesen, weil ich als Frau in meinen ...

Liebes Publikum, machen Sie sich bereit für einen neuen Vertreter/ neue Vertreterin aus der Kategorie "Sad Girl Literature aus good old Germany". Ich wollte dieses Buch lesen, weil ich als Frau in meinen Zwanzigern unerfindlich großes Interesse habe, darüber zu lesen, wie andere Frauen in Ihren Zwanzigern klar kommen. Oder eben nicht klar kommen. So ist das ja meistens in diesem von mir vorsorglich benannten und von Sally Rooney oder Coco Mellors geprägten Genre. Keiner kommt klar, keiner kommt an, alle sind sie irgendwie auf der Suche. (Außerdem wollte ich wissen, für wen Wells da einen Blurb geschrieben hat. Gab's das schon mal?)
Leila ist ebenfalls auf der Suche. Vor allem nach Motivation, um das Drehbuch, das sie fertigstellen wollte, tatsächlich zu beenden. Vielleicht würde es helfen, wenn sie endlich mal den Oberflächlichkeit der Berliner Hipster entkommen könnte, mit denen sie sich stetig umgibt. Sympathisch ist Leila in ihrer Prokastination und Sinnsuche aber nicht. Sie hat eine Katze auf dem Gewissen und scheut auch sonst nicht davor zurück, andere für ihre Zwecke zu missbrauchen. Ein bisschen erinnert sich mich an die Protagonistin von Esther Schüttpelz' "Ohne mich".
Wie gut, dass eine Protagonistin auch nicht sympathisch sein muss, damit ich Spaß mit dem Buch habe. Und den hatte ich! Überraschend viel Spaß sogar, wenn man bedenkt, dass Leila eines dieser Großstadt Sad Girls ist.
Manchmal hat mich Nora Haddadas Erzählstil an Moshfegh erinnert. Weil sie nicht vor dem Ekligen und Abgründigen Halt macht. Tatsächlich mochte ich noch nie ein Buch von Moshfegh selbst, weil sie es immer übertreibt mit ihren Abscheulichkeiten - und das passiert bei "Nichts in den Planzen" eben nicht. Diese feine Grenze des guten Geschmacks bzw. des Schwarzen Humors wird eben nicht überschritten. Darüber hinaus, ist die Stilistik des Romans sehr innovativ und spannend zu lesen.
Es ist ziemlich schwer ein Buch über Oberflächlichkeiten zu schreiben, das eben nicht oberflächlich ist. Ich finde, das ist der Autorin in Ansätzen auch gelungen. Aber eben nur in Ansätzen. Am Ende hat mir der große Entwicklungsschritt in Leilas Charakter gefehlt. Ich hatte Spaß mit ihr, aber ich bin bis zum Schluss irgendwie nicht bei ihr angekommen.
Nichtsdestotrotz halte ich Nora Haddada für eine vielversprechende Neuentdeckung und freue mich sehr darauf weitere Bücher von ihr zu lesen.

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