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Veröffentlicht am 05.02.2023

Nicht ganz so wunderbar wie der erste Band, aber dennoch bezaubernd

Forever Material
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Endlich liegt die langersehnte Fortsetzung zu „Boyfriend Material“ vor. Lucien und Oliver
sind seit einer Weile fest zusammen in ihrer Beziehung, ebenso wie einige Freunde und Kollegen.
Hochzeitseinladungen ...

Endlich liegt die langersehnte Fortsetzung zu „Boyfriend Material“ vor. Lucien und Oliver
sind seit einer Weile fest zusammen in ihrer Beziehung, ebenso wie einige Freunde und Kollegen.
Hochzeitseinladungen flattern eine nach der anderen ins Haus und setzen Lucien unter Druck.
Ist es auch für ihn an der Zeit, Oliver einen Antrag zu machen? Wollen sie überhaupt heiraten?

Mit hohen Erwartungen bin ich an dieses Buch herangegangen, da ich den ersten Band sehr gemocht habe. Und wie es bei zu viel Hoffnung oft der Fall ist, macht sich leichte Enttäuschung breit. Die Abstriche, die ich hier mache, sind nicht allzu groß, aber doch leider vorhanden.

Der Humor kommt erneut nicht zu kurz, wenn auch manche Szenen in totale und unnötige
Albernheit abdriften. Ich habe viel gelacht, vor allem über die Hochzeiten, bei denen so ziemlich alles schiefgeht, was schiefgehen kann. Die Reminiszenzen an den berühmten Film „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ sind unverkennbar und gewollt. Auch auf andere Filme wird Bezug
genommen. Rührend und besonders liebenswert fand ich eine Szene, die sich auf „Pretty Woman“ bezieht und die Luc und Oliver nachspielen.

Besonders gut gelingt Alexis Hall die Darstellung ihrer Charaktere. Sehr britisch und skurril, exzentrisch und spleenig skizziert, kann man sich über jede einzelne Person köstlich amüsieren. Klar wird auch, wie sehr vor allem Luc, aber auch Oliver, miteinander gereift sind und trotz aller Fehler des anderen bereit sind, aneinander festzuhalten und an ihrer Beziehung zu arbeiten. Sie finden Kompromisse, wo sie nötig sind und unterstützen einander.

Wo ist dann der Haken? Für mich gibt es mindestens zwei davon. Lucs wiederkehrende Gedankengänge, ob er Oliver nun wirklich heiraten will, und wenn ja, wie ihre Hochzeit geplant werden soll, nehmen einen sehr breiten Raum im Buch ein. Wie in so vielen Geschichten gilt auch hier, dass eine offene Kommunikation vieles erleichtern würde. Niemand muss etwas tun, nur weil es dem sozialen Druck entspricht, sondern nur das, was sich für sich selbst und den Partner gut anfühlt. Das immer wieder zu überdenken, hat dem Roman einige Kapitel beschert, die schlicht überflüssig sind.

Der zweite Haken betrifft das Ende. Ohne zu spoilern, kann ich sagen, dass ich es so nicht erwartet und ersehnt hatte. Es ist nicht völlig enttäuschend und passt auch zur Story. Vielleicht ist es perfekt für Luc und Oliver, aber es ist nicht perfekt für mich.

Was ich nicht dem Autor anlasten kann, mich aber trotzdem stört: Das Cover hat mich wie schon in Band 1 irritiert. Das Original fällt mit den britischen Farben blau, weiß und rot ins Auge. Warum hat der Verlag das in pastelligem Rosa und Hellblau gestaltet? Darf queere Literatur nicht ebenso augenfällig sein? Aus meiner Sicht ein Unterschied, der einfach nicht gemacht werden sollte. Es ist toll, wenn queere Bücher auch endlich einer breiteren Leserschaft gefallen. Es ist aber keine Gleichstellung, wenn schon optisch Differenzierungen gemacht werden.

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Keine seichte Romanze, sondern voller Drama und Schmerz

With All My Heart
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Jane Doe lebt als Vollwaise bei Pflegeeltern. Obwohl sie gut versorgt ist, fühlt sie sich oft einsam und ausgegrenzt. Bis die gleichaltrige Lorna McKenna in die Nachbarschaft zieht und sie umgehend zu ...

Jane Doe lebt als Vollwaise bei Pflegeeltern. Obwohl sie gut versorgt ist, fühlt sie sich oft einsam und ausgegrenzt. Bis die gleichaltrige Lorna McKenna in die Nachbarschaft zieht und sie umgehend zu ihrer neuen besten Freundin erklärt. Auch Lorna ist Waise, lebt aber bei ihren älteren
Geschwistern Skye und Jamie. Jane verliebt sich auf den ersten Blick in Jamie, aber mit 13 und 15 Jahren sind sie einfach noch zu jung für mehr. Das ändert sich, als Jane volljährig wird und für beide bedeutet es die ganz große Liebe. Ihre gemeinsame Zukunft scheint klar, bis das Schicksal zuschlägt und sie auf grausame Weise auseinanderreißt.

Samantha Young legt uns hier einen für ihre Verhältnisse ungewöhnlich düsteren und bedrückenden Liebesroman vor. Als Fan ihrer Edinburgh-Reihe und den Play-On-Büchern war ich sowohl erstaunt als auch gefesselt von der Tiefe dieser Geschichte. Sowohl Haupt- als auch Nebendarsteller sind intensiv und bis in feinste Charakterzüge gestaltet. Das gilt sowohl für die positiven als auch die negativen Seiten. Lorna beispielsweise ist ein manipulatives Miststück und nutzt Jane mehr aus, als diese aushalten sollte. Dagegen ist Jane eine alte Seele mit mehr Weisheit und Güte, als eine junge Frau in ihrem Alter haben sollte. Jamie ist ein Typ, der mich oft zwiegespalten grübeln ließ. Obsessiv und eifersüchtig in Bezug auf Jane, aber ebenso häufig auch fürsorglich und zu allem bereit, um Jane zu beschützen.

Die Story ist in zwei Abschnitte unterteilt. Teil eins beschäftigt sich mit der Vergangenheit vor dem grauenvollen Schicksalsschlag und Teil zwei mit der Gegenwart sieben Jahre später. Da ich kein großer Fan von wiederkehrenden Rückblenden bin, fand ich diese Struktur stimmig. Der Autorin ist die Veränderungen ihrer Figuren gut gelungen. Aus Jane wurde eine erwachsene gereifte Frau, die Karriere gemacht hat und sich nicht mehr bevormunden lässt. Jamie dagegen wurde zu einem verbitterten, aggressiven und eiskalten Mann. Obwohl sie sich vordergründig hassen, arbeiten sie doch zusammen. Was sie dabei unterscheidet: Jamie will Rache, Jane dagegen Gerechtigkeit.

Obwohl mich dieser Roman durchaus mitgenommen hat, fällt es mir schwer, die volle Punktzahl zu vergeben. Zum einen hätte für mich das Buch gerne mindestens 50 Seiten weniger haben können, da es immer wieder Längen und Wiederholungen gibt, auf die man hätte verzichten können. Auf der anderen Seite schneidet Samantha Young zu kurz und beiläufig Themen an, die es wert wären, tiefergehend behandelt zu werden. Dazu gehören zum Beispiel Missbrauch hinter den Kulissen von Hollywoods Filmindustrie, Korruption bei der Polizei und Vertuschung von Straftaten mit brutalsten Mitteln. Sie nutzt diesen Rahmen als Grundlage für die Story und bringt damit durchaus Spannung hinein. Aber aus meiner Sicht sind solche Bereiche zu wichtig, um sie mal eben nebenher abzuwickeln.

Insgesamt keine seichte Romanze, die man mal eben so weglesen kann, sondern ein ernstes Buch mit viel Drama und Tragödie, das einen auch nach dem Ende noch beschäftigt.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Gefühlvoll und tief bewegend

Love Like Fire
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Grace Shaw hat seit einem grauenvollen Brand Narben im Gesicht und am Körper. Ihren großen Traum, Schauspielerin zu werden, hat sie aufgegeben und studiert Theaterwissenschaften an einer kleinen Universität ...

Grace Shaw hat seit einem grauenvollen Brand Narben im Gesicht und am Körper. Ihren großen Traum, Schauspielerin zu werden, hat sie aufgegeben und studiert Theaterwissenschaften an einer kleinen Universität in Texas. Sie überdeckt ihre Narben mit viel Make-up und versucht weitgehend im Hintergrund und unsichtbar zu bleiben. Sie weiß, dass ihre Kommilitonen sie für einen Freak halten, für ein Monster. Um sich und ihre an Demenz erkrankte Großmutter über Wasser zu halten, arbeitet sie nebenbei in einem Taco-Foodtruck. West St. Clairs Narben dagegen sind unsichtbar, sie bedecken sein Herz und seine Seele. Er ist der Bad Boy der Uni, kämpft illegale Kämpfe und es ist ihm egal, wenn er dabei sterben könnte. Aber er benötigt mehr Geld, als er bei seinen Untergrundkämpfen verdient und so heuert er als Graces Kollege im Foodtruck an. Aus anfangs gegenseitiger Abneigung entwickelt sich eine zarte Freundschaft.

Normalerweise bin ich kein großer Fan von College Romanzen, weil ich aus diesem Alter lange rau bin. Wenn es aber um ein neues Buch von L.J. Shen geht, kann ich nicht widerstehen. Sie hat eine unverwechselbare Art, gebrochene Charaktere zu kreieren und sie soviel Leid durchleben zu lassen, dass es auch mein Herz bricht. „Love like Fire“ ist da keine Ausnahme.

Diese beiden jungen Menschen haben mich von der ersten Seite für sich eingenommen. Die tapfere Grace, die mit Hilfe von viel Sarkasmus und Zynismus dem beliebten West die Stirn bietet. Die ihm nicht auf Anhieb verfällt und sich mit ihm knallharte Wortgefechte liefert. Sie wird erst ein wenig weicher, als er ihr in einer schwierigen Situation mit ihrer Großmutter hilfreich zur Seite steht. Der sonst so arrogante, abweisende und mürrische West holt Grace aus ihrer Komfortzone und zwingt sie, sich selbst mit anderen Augen zu sehen. Andersherum ist sie die erste Person seit langem, die ihn wieder lachen lässt, ihn dazu bringt, sein Leben wieder zu genießen und es nicht wegwerfen zu wollen.

Zu den Talenten der Autorin gehört es auch, vielschichtige Nebencharaktere zu schaffen, die ganz sicher nicht dem Standard entsprechen. Ihre Oma ist nicht nur die liebenswürdige ältere Dame, die sich um ihre Enkelin kümmert. Die gedankenlosen und beleidigenden Mitstudenten sind nicht einfach nur böse und herzlos. Die beste Freundin akzeptiert nicht loyal alle Entscheidungen, die Grace trifft.

Aber im Vordergrund steht natürlich, wie sehr Grace und West sich behutsam näher kommen, sich einander öffnen und die Mauern niederreißen, die sie zum eigenen Schutz aufgebaut haben. Wie sie zaghaft Intimität und Vertrauen aufbauen und sich gegenseitig beschützen. Sich heilen. Natürlich ist der Plot - Bad Boy und Außenseiterin - kein neuer. Shen macht ein tief emotionales Buch daraus und hält uns selber auch einen Spiegel vor, der uns erkennen lässt, wie oberflächlich wir als Menschen sein können. Vordergründige Attraktivität - oder eben das Fehlen derselben - sollte uns nicht daran hindern, auch hinter die Fassade oder das Make-up zu schauen und Menschen einfach anzunehmen, wie sie sind.

Ein wunderbares Buch über Akzeptanz, Stärke und Gefühle. Unbedingt empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Bezaubernd, warmherzig und so smart

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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Bee Königswasser ist Neurowissenschaftlerin und bekommt die Gelegenheit, als Co-Leiterin eines NASA-Projektes eine bahnbrechende Forschung zu begleiten. Ihre Freude darüber trübt sich, als sie erfährt, ...

Bee Königswasser ist Neurowissenschaftlerin und bekommt die Gelegenheit, als Co-Leiterin eines NASA-Projektes eine bahnbrechende Forschung zu begleiten. Ihre Freude darüber trübt sich, als sie erfährt, dass ihr Partner dabei Levi Ward sein wird, ihr Erzfeind aus dem Doktorandenprogramm ihrer Universität. Der Schwarm vieler Kommilitoninnen schien sie immer zu hassen, mied ihre Gegenwart und weigerte sich, mit ihr zu arbeiten. Das scheint sich nicht geändert zu haben, aber ist es wirklich Hass, der Levi von ihr fernhält?

Schon seit dem Lesen ihres Debütromans bin ich Ali Hazelwood völlig verfallen und begeistert, dass die deutsche Übersetzung dieses zweiten Buches so schnell erschienen ist. Auch wenn sich die Inhalte von der Thematik her sehr ähneln, schafft sie es dennoch, mich erneut zu bezaubern und bestens zu unterhalten. Das liegt vor allem an den wunderbaren Charakteren.

Bee ist ein großer Fan von Marie Curie und wir erfahren viel über deren Leben.
Immer wieder fragt sich Bee, was Marie tun würde und führt auch einen gleichnamigen Twitter-Account, @whatwouldmariedo. Dies allerdings anonym, denn sie fürchtet unangemessene Reaktionen und Shitstorms. Nicht ganz unbegründet, denn immer wieder muss sie sich mit der Macht der Männer in der Wissenschaft auseinandersetzen und gegen deren verbohrte und antiquierte Ansichten ankämpfen, um sich durchzusetzen. Männer, die es grundsätzlich besser wissen. Männer, die Frauen Zweifel einreden und ihr Selbstwertgefühl mindern. Das kennen vermutlich leider viele Frauen in egal welchem Job.

Das klingt ernst und traurig? Keineswegs. Ich habe schon gelacht, als ich gleich die erste Kapitelüberschrift googeln musste. Alle Überschriften benennen Teile des menschlichen Gehirns und für welche Emotionen oder Handlungen sie stehen. In diesem Zusammenhang ist übrigens der englischen Originaltitel „Love on the Brain“ viel passender als der deutsche. Urkomisch fand ich die mit einem Trademark versehenen erfundenen Begriffe wie Schniedelreferenz ™, Schwanzplosion ™ oder Schwanzcluster ™, mit denen sich Bee über die eben benannten Männer aufregt.

Die Aufeinandertreffen von Bee und Levi sind wunderbar komisch und haben mich so sehr zum Lachen gebracht. Treffsichere Dialoge mit klugen Sprüchen und reichlich trockenem Humor tragen maßgeblich zum Charme der Geschichte bei. Ebenso wie grandiose Nebencharaktere, allen voran Bees Assistentin Rocio, die schon ein eigenes Buch verdient hätte. Aber Levi, dieser wunderbare, hilflose, selbstlose, in seiner Kommunikation unfähige Levi - ihm gehört mein Herz. Ich konnte mich noch nie mit der Vorstellung eines Buchcharakters als sogenanntem „Book Boyfriend“ anfreunden. Das hat sich mit Levi geändert. So ein wunderbarer Mann!

Mich beeindruckt bei Ali Hazelwood vor allem, wie spielerisch und leicht es ihr gelingt, intelligente und tiefgründige Inhalte so lebensnah und unverkrampft zu vermitteln. Diversität ist ein großes Thema für sie, Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern, Zugang zu Bildung für alle, Respekt und Toleranz ebenso. Das alles so wunderbar warmherzig und locker und lässig und sehr modern. Talent für heiße Erotik hat sie übrigens auch noch.

Mein einziger Kritikpunkt betrifft wieder das Cover, das ich unglücklich gewählt finde. Erfreulich, dass die bald erscheinenden weiteren Bücher der Autorin die Originalcover übernehmen werden. Ich weiß es deshalb so genau, weil ich sie schon alle vorbestellt habe und es kaum erwarten kann.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Romantische Komödie mit Humor und Tiefgang

Ein Dackel trägt Prada
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Social Media Expertin Isla verliert ihren Job bei einer Agentur, weil eines ihrer Videos mit dem Fehlverhalten einer jungen Schauspielerin unbeabsichtigt viral geht. Ihr Ruf in der Branche ist ruiniert, ...

Social Media Expertin Isla verliert ihren Job bei einer Agentur, weil eines ihrer Videos mit dem Fehlverhalten einer jungen Schauspielerin unbeabsichtigt viral geht. Ihr Ruf in der Branche ist ruiniert, dabei muss sie unbedingt eine neue Anstellung finden, denn ihre erst 14-jährige Schwester Dani lebt bei ihr. Der einsiedlerische Theo dagegen ist mit einem Teufel von Dackel geschlagen, den er von seiner verstorbenen Großmutter geerbt hat. In kurzer Zeit haben etliche Hundesitter gekündigt, weil sie mit der Dackeldame Camilla nicht zurechtkamen. Ein zufälliges Treffen im New Yorker Central Park veranlasst Theo, Isla als Dogsitterin zu engagieren. Denn die wählerische Camilla scheint Isla zu mögen.

Stefanie London legt hier eine humorvolle und leichte Komödie vor, die natürlich in weiten Teilen von den Untaten des Dackels lebt. Einige Hundebesitzer mögen ihre Lieblinge wiedererkennen, wenn auf Schuhe und Handtaschen gepieselt wird, unliebsame Annäherungsversuche mit Schnappen abgewiesen oder Kleidung oder andere Sachen im Haushalt praktisch in Schutt und Asche gelegt werden. Gerade dem Dackel wird ja ein durchaus schwieriger Charakter nachgesagt. Zum Lachen brachte mich aber auch Camillas Tagesplan. Spielverabredungen oder eine Séance bei einer Tierkommunikatorin gehören ebenso dazu wie besondere Fellpflege oder Pediküre. Halsbänder und Leinen von Tiffany, Louis Vuitton oder Prada sind natürlich Standard.

Aber einen großen Raum nimmt auch das Thema Trauer und deren Bewältigung ein. Theos Eltern starben einem Verkehrsunfall, als er noch ein Kind war und er wurde von seiner geliebten Großmutter aufgezogen. Sie nun auch noch verloren zu haben, belastet ihn schwer. Er ist ein Einzelgänger, hart anderen gegenüber, ohne Freunde und lebt äußerst zurückgezogen mit nur den nötigsten menschlichen Kontakten. Auch Isla ist vorsichtig mit Beziehungen, hat doch ihre kleine Schwester absolute Priorität. Von ihrer Mutter verlassen, als Dani erst acht Jahre alt war, kämpft diese mit starken Verlustängsten. Aber im Gegensatz zu Theo hat sich Isla ein sonniges Gemüt bewahrt und mit ihrer Offenheit und Freundlichkeit reißt sie Theos Schutzmauern Stein für Stein nieder. Als Isla aber Camillas Hundefreunde und deren Leben in der New Yorker Upper Class in einem Instagram Account thematisiert - #eindackeltraegtprada -, fühlt sich Theo hintergangen.

Der Autorin gelingt problemlos eine Gratwanderung zwischen leichter Komödie und tiefsinnigem Roman. Mit niveauvollen erotischen Szenen und oft trockenem Humor wird man gut unterhalten. Sicher keine literarische Sensation, aber doch stilistisch sicher und flott zu lesen. Ideal für einen schönen Sommertag.

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