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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2019

Ein. Highlight unter den Rockstar-Romanzen

Midnight Blue
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„Bist Du glücklich, Alex?“ „Ich bin Künstler. Es ist nicht meine Aufgabe, glücklich zu sein. Ich muss fühlen und leiden und dieselben Empfindungen in anderen auslösen.“

Das ist für mich eine der Kernaussagen ...

„Bist Du glücklich, Alex?“ „Ich bin Künstler. Es ist nicht meine Aufgabe, glücklich zu sein. Ich muss fühlen und leiden und dieselben Empfindungen in anderen auslösen.“

Das ist für mich eine der Kernaussagen in diesem hervorragend geschriebenen Buch. Obwohl ich Shens „Sinners of Saint“ sehr mochte, habe ich gezögert, als ich sah, dass es diesmal um eine Rockstar-Romanze geht. Davon gibt es etliche auf dem Markt, einige gut, andere weniger. Dieses hier geht über gut weit hinaus.

Alex Winslow, gefeierter Rockstar, ist nach der Trennung von seiner Freundin völlig abgestürzt. Drogen und Alkohol und ein neues Album, das total gefloppt ist, haben ihn ins Bodenlose fallen lassen. Für seine neue Tournee engagiert seine Managerin eine junge Frau, die gerade händeringend einen Job sucht, als Aufpasserin. Indigo Bellamy lebt nach dem Tod ihrer Eltern mit ihrem Bruder und dessen Familie zusammen und muss dringend Geld verdienen, um ihre Verhältnisse zu verbessern. Sie nimmt ihre Aufgabe sehr ernst und geht Alex damit gehörig auf die Nerven.

Rockstar mit Nanny? Ach bitte, wie oft hatten wir das schon. Was aber L.J. Shen daraus macht, ist eine großartige, zu Herzen gehende und in weiten Teilen unschöne und raue Geschichte. Sie zeigt den Schmerz und die Verletzlichkeit eines Suchtkranken mit allen Facetten. Dass dazu auch gehört, die ihn umgebenden Menschen wie Dreck zu behandeln und sie für seine Zwecke zu benutzen, beweist Alex in aller Deutlichkeit. Natürlich gibt Indigo ordentlich Kontra und versucht, sich von seiner egomanischen und wütenden Art nicht berühren zu lassen. Aber auch als sie sich annähern und sie zu seiner Muse wird, gibt es immer wieder Momente, die ihr das Herz brechen.

Shen hat ein Händchen für Protagonisten, die aus der Masse herausstechen. Obwohl man Alex natürlich nicht mögen will, empfindet man doch so etwas wie Mitleid für ihn. Er ist ein leidenschaftlicher und emotionaler Mann, der Zeit seines Lebens ein Süchtiger bleiben wird und einen immerwährenden Kampf mit sich selbst führen muss. Eine immense Rolle spielen hier auch die Nebencharaktere wie seine Manager und Bandkollegen. Sie verraten ihn, schüren seine Eifersucht und nicht immer war ich mit ihrem Vorgehen einverstanden, auch wenn es letztlich zu seinem Besten war.

Wunderschöne Songtexte, die sich von aggressiv und unglücklich zu Hingabe und Erkenntnis entwickeln, spiegeln Alex Weg wider. Viele kluge und berührende Zitate gibt es aus „Der kleine Prinz“. Sie stehen in ihrer Zartheit und Klugheit in scharfem Kontrast zur Härte der Geschichte. Das hat Shen klug gemacht. Sie hat ein hoch komplexes Buch kreiert, das schonungslos und unerbittlich mit der Branche und den Menschen darin und darum abrechnet.

Warum ich dennoch einen Stern abziehe, wenn ich eigentlich so begeistert bin? Weil Indigo diesem Mann doch schnell verfällt und sich damit nicht viel von seinen sonstigen Groupies unterscheidet. Weil ich mich mit Verrat und Intrigen in Freundschaften sehr schwer tue. Und weil der Twist gegen Ende so unwahrscheinlich und an den Haaren herbeigezogen ist, dass ich wirklich fassungslos war.

Herzlichen Dank an den LYX Verlag und an NetGalley für das kostenlose Rezensionsexemplar. Hätte ich mir das Buch gekauft, wäre ich genauso begeistert gewesen.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Gut, aber nicht großartig - Nalini Singh kann es deutlich besser

Cherish Love
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Sailor Bishop und Ísa Rain sehen einander erstmals auf einer Collegeparty. Sailor ist augenblicklich von dem Mädchen fasziniert, aber für sie gehört der Abend zu den demütigsten Erfahrungen ihres Lebens. ...

Sailor Bishop und Ísa Rain sehen einander erstmals auf einer Collegeparty. Sailor ist augenblicklich von dem Mädchen fasziniert, aber für sie gehört der Abend zu den demütigsten Erfahrungen ihres Lebens. Ihr Freund trennt sich öffentlich von ihr und findet hässliche Worte für ihre kurvige Figur. Sailor verfolgt sie, als sie davonläuft, verliert sie aber aus den Augen. Sieben Jahre später treffen sie einander zufällig wieder. Diesmal ist Sailor fest entschlossen, Ísa nicht wieder gehen zu lassen.

Ísa hat eine einsame Kindheit erlebt mit Eltern, deren Fokus ausschließlich auf ihrer Karriere lag. Sie wünscht sich deshalb einen Mann, für den sie das Wichtigste im Leben ist. Kann das jemand sein, der dazu noch fünf Jahre jünger ist als sie selbst? Sailor hingegen hat sich als Landschaftsgärtner selbständig gemacht und will mit vollem Einsatz erfolgreich werden. Beide fragen sich, wie sie das vereinbaren können.

Und das fragen sie sich leider über weite Strecken des Buches. Viele Seiten werden mit diesen Gedanken und Sorgen gefüllt. Das verursacht einfach Längen, die aus meiner Sicht zeitweise eine gewisse Langeweile hervorrufen. Hinzu kommt, dass die Autorin kein großes Drama in die Geschichte verpackt. Das aber hätte den Spannungsbogen ein ganzes Stück nach oben verlagern können.

Dafür sind Nalini Singhs Protagonisten auch eine Spur zu perfekt. Ísa ist in ihrer Patchworkfamilie der Klebstoff, der alle zusammenhält. Ihre ehrgeizige Mutter und ihre diversen Stiefväter sind unfähig, sich um ihre jeweiligen Kinder zu kümmern. So übernimmt Ísa deren Rollen für ihre Stiefgeschwister. Manchmal möchte ich sie schütteln und ihr zurufen „Wehr Dich, Du kannst Deine Fürsorge auch anders zum Ausdruck bringen“. Aber ihr Selbstwertgefühl hat einfach zuviel Schaden genommen.

Sailors Familie ist im Gegenzug einander zugewandt, wenn man seinen leiblichen Vater außer Acht lässt, der seine Familie verließ, als er noch ein kleiner Junge war. So will er selbst niemals werden. Aber auch Sailor ist in meinen Augen zu verständnisvoll, zu verantwortungsbewußt, zu reif für seine 23 Jahre.

Viel Mühe hatte ich auch damit, die diversen Mitglieder von Ísas Familie unterscheiden zu können. Welches Kind ist von welchem Vater? In wievielter Ehe sind ihre Eltern nun verheiratet? Und mit wem aktuell? Diese Verhältnisse sind verzwickt und verschachtelt und haben mich häufig völlig verwirrt.

Dass Cherish Love ein Spin-off der Rock-Kiss-Reihe ist, war auch nicht gleich klar. Zwar kam mir der Name Gabriel Bishop bekannt vor, aber dieses Buch hier spielt zeitlich einige Jahre vor Gabes Geschichte. Vorkenntnisse für die Hard-Play-Reihe sind nicht notwendig, aber wenn man die anderen Bücher kennt, werden Fragen nach den zeitlichen Abläufen aufgeworfen. Und aus meiner Sicht hat sich da jemand ziemlich verrechnet.

Singh kann es definitiv besser, das haben ihre bisherigen Bücher bewiesen. Das hier ist nicht schlecht, aber umgehauen hat es mich nicht. Dennoch freue ich mich auf den zweiten Teil, da er einiges an Witz und Humor verspricht.

Herzlichen Dank an den LYX Verlag und an NetGalley für das kostenlose Rezensionsexemplar. Man kann wohl unschwer erkennen, dass es meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Und wieder habe ich ein breites Grinsen im Gesicht...

Long Night - Ich will nur dich!
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…weil Lauren Blakelys Big-Rock-Reihe einfach zu den unterhaltsamsten romantischen Komödien zählt, die man lesen kann.

Max Summers trifft bei einer Autoshow auf seine ehemalige Auszubildende Henley Marlowe. ...

…weil Lauren Blakelys Big-Rock-Reihe einfach zu den unterhaltsamsten romantischen Komödien zählt, die man lesen kann.

Max Summers trifft bei einer Autoshow auf seine ehemalige Auszubildende Henley Marlowe. Seit er sie vor fünf Jahren feuerte, hat er sie nicht mehr gesehen. Inzwischen arbeitet sie für ein Konkurrenzunternehmen, das ebenso wie er teure Autos aufmotzt. Schon damals konnte er ihrer Anziehungskraft kaum widerstehen, aber nun sind sie gezwungen, ihre Rivalität zu begraben, um für eine Filmfirma zusammen zu arbeiten.

Dies ist eine dieser Feinde-zu-Liebenden-Romane, von denen es einige gibt. Nicht alle sind aber so heiß, so witzig und unterhaltsam wie dieses hier. Natürlich liegt das zum großen Teil daran, dass Blakey ihren Helden mal wieder aus seiner - und ausschließlich aus seiner - Sicht erzählen lässt. Wie die anderen Protagonisten vor ihm hat auch Max einen Hang zur Selbstüberschätzung und hält sich für ein Geschenk Gottes an die Damenwelt. Selbstbewusst berichtet er von seinen grandiosen Fähigkeiten als Liebhaber und rühmt sich einer Ausdauer, die seinesgleichen sucht. Aber er macht einer Frau nie etwas vor, sondern bleibt ehrlich in dem, was er tut und sagt.

Henley ist eine dieser starken Frauen, die einem Mann wie ihm Paroli bieten und sich nicht unterbuttern lassen. Zumal sie in dieser von Männern dominierten Automobilbranche besonders kompetent auftreten muss, um sich zu behaupten. Im Buch ergeben sich daraus natürlich witzige Wortgefechte zwischen den beiden. Ich habe recht wenig Kenntnis von exotischen Autos oder Autoteilen, aber der Dirty Talk, den Max und Henley darüber betreiben, ist echt heiß und voller erotischer Anspielungen. Kurbelwellen? Nockenwellen? Schraubenschlüssel? Da wird zukünftig mein Kopfkino anspringen!

Lauren Blakely bedient hier zudem Klischees, die Frauen normalerweise genervt die Augen rollen lassen. Sex auf der Motorhaube eines Wagens? Ernsthaft? Ein Werkzeugturm als Geschenk wahrer Liebe? Mich würde man damit nicht glücklich machen, aber Henley schon. Auf High Heels in einer Autowerkstatt? Ein feuchter Männertraum, ja, aber…Letztlich zählt, was die Autorin daraus macht. Und das ist mal wieder fabelhaft, unterhaltsam, grandios und pfiffig. Zu wirklich sexy Szenen führt es natürlich sowieso.

Bei allem Humor klingen jedoch ernste Themen an. Dass beispielsweise Frauen in Männerdomänen immer noch nicht für voll genommen werden. Oder wie man als Paar Beruf und Privatleben voneinander trennen kann. Dass man sich gegenseitig Respekt zollen und Verständnis für den Partner haben muss. Blakely ist aber eine Meisterin darin, solche Probleme in Komik zu verpacken.

Wie immer treffen wir auf lieb gewonnene Charaktere aus den Vorgängerbänden und auch die Helden des kommenden Buches - Mia und Patrick - werden eingeführt. Trotzdem kann diese Geschichte auch als Stand-Alone gelesen werden. Dann würde man aber die anderen umwerfenden Teile verpassen…

Mein einziger, klitzekleiner Kritikpunkt ist der Titel der deutschen Übersetzung. Das englische Original „Joy Ride“ hätte man durchaus übernehmen können. Zum Inhalt hätte es besser gepasst.

Herzlichen Dank an den MTB Verlag und an NetGalley für das kostenlose Rezensionsexemplar. Hätte ich mir das Buch gekauft, wäre ich genauso begeistert gewesen.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Erfüllte leider nicht die Erwartungen, die ich hatte

Verliebt in Mr. Perfect
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Darcy und Tom waren in ihrer Kindheit Freunde und Nachbarn, haben aber seit Jahren nur lockeren Kontakt. Heute arbeitet Darcy als freiberufliche Fotografin und abends als Barkeeperin in einer zwielichtigen ...

Darcy und Tom waren in ihrer Kindheit Freunde und Nachbarn, haben aber seit Jahren nur lockeren Kontakt. Heute arbeitet Darcy als freiberufliche Fotografin und abends als Barkeeperin in einer zwielichtigen Kneipe. Tom saniert baufällige Häuser und will sich nun um das Haus kümmern, das Darcy von ihrer Großmutter geerbt hat. Welten treffen aufeinander - sie chaotisch und bestimmend, er hingegen ruhig und bedächtig. Und als er bekennt, dass er seine Verlobung mit Megan gelöst hat, gibt es kein Halten mehr für Darcy. Endlich will sie das wahrmachen, wovon sie seit ihrer Jugend träumt.

Nachdem ich die tollen Bewertungen zu Sally Thornes Erstlingswerk „Küss mich, Mistkerl“ gelesen hatte, freute ich mich sehr, dass ich für ihr neues Buch ein Rezensionsexemplar bekommen konnte. Und nun stehe ich da und bin enorm verwirrt. Kann es wirklich sein, dass das zweite Buch einer Autorin so anders ist als erwartet? Liegt es an mir, dass ich den so angepriesenen Humor nicht verstehe? Und dass ich in dem vorliegenden weniger eine Komödie als eine traurige Geschichte sehe?

Darcy ist eine der Frauen, die mich von der ersten Seite an wahnsinnig genervt haben. Man sieht natürlich, dass ihre sarkastische Art und ihr Wunsch, Menschen auf Abstand zu halten, nur eine Form des Selbstschutzes ist. Sie hat die halbe Welt bereist, aber letztlich war es immer eine Flucht, wenn es in irgendeiner Form kompliziert wurde. Sie trägt viel Ballast mit sich herum, nicht zuletzt auch durch die komplizierte Beziehung zu ihrem Zwillingsbruder Jamie. Denn der war immer Toms bester Freund, eine Rolle, die sie gern gehabt hätte.

Mancher mag Darcy als echt empfinden, als unverfälscht. Ich finde sie eher anstrengend in ihrem Selbstmitleid, in ihrem Zynismus. Sie leidet an Herzrhythmusstörungen und wird bald einen Schrittmacher benötigen, aber es fällt mir schwer, Mitgefühl für sie zu entwickeln. Ihre inneren Monologe, die viele Seiten des Buches dominieren, empfinde ich weniger witzig als schwach.

Tom ist ein Charakter, dem ich genauso wenig nahe gekommen bin. Seine ruhige, immer verständnisvolle, manchmal schon stoische Art macht es schwer, ihn zu verstehen. Sicher stellt er den klassischen Gegenpart zu Darcy dar, genau die Art von Partner, den sie braucht. Dennoch bleibt er für mich zu farblos. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Story aus beider Sicht erzählt wird.

Weitere Akteure sind nur noch Darcy Zwillingsbruder Jamie, der so ziemlich der unsympathischste Mann unter der Sonne ist und ihre beste Freundin Truly, die aber offensichtlich nicht ganz aufrichtig ist. Jamie ist mindestens so ichbezogen wie seine Schwester und natürlich liebt er sie auf seine Art. Wenn aber jemand so mit mir sprechen würde, wie er mit ihr - in meinem ganzen Leben würde ich nie wieder ein Wort mit ihm wechseln. Geschwister hin oder her. Auch die irgendwann kommende Versöhnung hat mich nicht völlig überzeugt.

Insgesamt war es für mich ein schwieriges Buch und oft ein Kampf mit dem Wunsch, es einfach wegzulegen. Ich hatte Probleme mit dem Schreibstil, mit den Protagonisten, mit der Länge und nicht zuletzt mit meinen Erwartungen. Trotzdem werde ich Sally Thornes Erstling noch lesen, denn ich hoffe, dass all die begeisterten Leser sich da nicht geirrt haben.

Herzlichen Dank an den MTB Verlag und an NetGalley für das Rezensionsexemplar. Man kann unschwer erkennen, dass es meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Genauso gut wie die Vorgängerbände

Corporate Love - Maddox
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Im dritten Band der Corporate-Love-Reihe geht es endlich um Maddox und Dee. Endlich, weil Maddox von Beginn an mein Favorit der BAM-Männer ist. Nachdem sich bereits mit Bentley und Emmy sowie Aiden und ...

Im dritten Band der Corporate-Love-Reihe geht es endlich um Maddox und Dee. Endlich, weil Maddox von Beginn an mein Favorit der BAM-Männer ist. Nachdem sich bereits mit Bentley und Emmy sowie Aiden und Cami zwei Paare gefunden haben, bleibt Maddox und Dee kaum etwas anderes übrig, als sich einander zuzuwenden. Aber beide halten sich nicht für beziehungsfähig und einigen sich schnell auf ein Sex-ohne-Liebe-Agreement. Damit fahren sie zunächst gut, bis Maddox anfängt Gefühle zu entwickeln.

Dee, die sich schon in früher Kindheit und Jugend um ihre kleine Schwester Cami kümmern musste und sie praktisch alleine aufgezogen hat, musste zu schnell erwachsen werden. Als auch noch eine zerstörerische Beziehung dazu kommt, schwört sie der Liebe ab, um nicht weiter verletzt zu werden. Ihr hochgefahrener Schutzschild bewahrt sie vor Wunden und der Gefahr, ein weiteres Mal ein gebrochenes Herz zu riskieren. Durch Camis Hochzeit mit Aiden fühlt sie sich ziemlich alleine und verlassen. Ein erneuter Verlust in ihren Augen, den sie verkraften muss.

Maddox sieht das zunächst genauso, war er doch nach dem Tod seiner Mutter mit einem brutalen und gefühlskalten Vater alleine. Auch er will sein Herz schützen und sich vorrangig auf die Firma konzentrieren. Aufgrund seiner engen Bindung an Bentley und Aiden hat er genau so viel Familie, wie er braucht.

Melanie Moreland liefert hier wieder ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie bedingungslos Menschen in einer tiefen Freundschaft füreinander einstehen und das teilweise auch am Rande der Legalität. Als Maddox von seiner Vergangenheit eingeholt wird und sich als Opfer einer widerlichen Erpressung sieht, stehen seine Freunde ohne Zögern an seiner Seite und helfen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Die Kapitel, in denen sich die drei unterhalten, zählen zu den humorvollen Highlights des Buches. Wie sie in diesen Gesprächen einander aufziehen, sich necken und trotzdem sofort den Ernst einer Gefahr erkennen, ist beachtlich dargestellt.

Erotische, heiße Szenen gibt es hier deutlich mehr als in den Teilen 1 und 2. Das passt aber gut zu dem Plan von Maddox und Dee, sich nur auf Sex zu beschränken. Maddox ist zudem ein ganz einfallsreicher Dirty-Talker, der genau weiß, wann er dieses Talent bei Dee einsetzen muss. Aber darüber hinaus ist er ein Mann mit einem wirklich guten Herz und dem Vermögen, sich in seine Partnerin einzufühlen und ihre Ängste zu nehmen.

Zunächst fand ich die Geschichte ein wenig oberflächlicher als die Vorgänger. Aber letztlich wurde ich durch Morelands fesselnden Schreibstil genauso in das Buch gesogen. Nicht nur Liebe und Zweisamkeit sind das alleinige Thema, sondern eben auch tiefe Verbundenheit von Freunden untereinander. Dass es hier zu einem großen Teil um Männerfreundschaften geht, ist erfrischend anders. Wieder gibt es eine spannende Sidestory, die zwar nicht besonders einfallsreich ist, aber den nötigen Nervenkitzel bietet. Besonderen Spaß hatte ich an dem Wiedersehen mit Richard aus „Contract“, das immer noch Morelands bestes Buch bleibt.

Das Beste an Morelands Büchern ist aber immer, dass sie den Spagat zwischen der Erfüllung von Klischees dieses Genres und der Entwicklung von wunderbaren Charakteren so hinbekommt, dass die Lektüre einfach ein Vergnügen ist.

Herzlichen Dank an den LYX Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar. Hätte ich mir das Buch gekauft, wäre ich genauso begeistert gewesen.