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Veröffentlicht am 11.06.2023

Geheimnisse und Lügen

One of the Girls
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„One of the Girls“ erzählt die Geschichte von Lexi, Bella, Fen, Robyn, Eleanor und Ana. Die sechs Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind ihre Leben irgendwie miteinander verbunden. Das ...

„One of the Girls“ erzählt die Geschichte von Lexi, Bella, Fen, Robyn, Eleanor und Ana. Die sechs Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind ihre Leben irgendwie miteinander verbunden. Das Buch wurde von der englischen Autorin Lucy Clarke geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im dtv Verlag erschienen. Das englische Original ist unter dem Titel „One of the Girls“ erschienen.

Ich bin froh, dass ich „One of the Girls“ ohne jegliche Erwartungen gelesen habe. Das Buch wurde vom dtv Verlag auf eine Art und Weise beworben, die den Leser meiner Ansicht nach leicht in die Irre führt. Immer wieder taucht das Wort „Thriller“ auf, was meiner Meinung nach nicht zu diesem Buch passt. „One of the Girls“ ist keine Thriller, sondern ein Spannungsroman. Wer mal ein bisschen genauer hinschaut, dem fällt auf, dass auf dem Cover „Roman“ und nicht „Thriller“ steht. Allein das weißt den Leser schon darauf hin, dass sich hinter der Geschichte keine klassischer Thriller verbirgt. Dieses Wissen hat mir dabei geholfen, keine großen Erwartungen an die Geschichte zustellen und so kann ich sagen, dass mir „One of the Girls“ tatsächlich gefallen hat.

Wer „One of the Girls“ liest der sollte nicht die klassische Spannung, wie man sie aus einem Thriller oder einem Krimi kennt, erwarten. Damit möchte ich nicht sagen, dass „One of the Girls“ langweilig ist, denn das wäre eine Lüge. Es ist eine andere Art von Spannung, die mich aber genauso gut wie die klassische Form an die Seiten gefesselt hat. Das Einzige, was mich an dieser Spannung gestört hat, ist ihr fast schon schleichender Einzug in die Geschichte. Es brauchte fast zwei Drittel der Geschichte, bis die Spannung ein fesselndes Level erreicht hatte. Im letzten Drittel ist es der Autorin dann tatsächlich hervorragend gelungen, die Geschichte in einen richtigen Pageturner zu verwandeln. Ab diesem Moment konnte ich das Buch dann keine Sekunde mehr aus der Hand legen.

Ich werde in meiner Rezension nicht im Einzelnen auf die sechs Frauen eingehen, weil das meiner Meinung nach maßlos spoilern würde. Daher werde ich in meiner persönliche Meinung zu den Charakteren keine Namen erwähnen.

Lucy Clarke ist es definitiv gelungen eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Charakteren zu erschaffen. Alle sechs Frauen haben eine erkennbare Persönlichkeit, die dafür gesorgt hat, dass sie mir mehr oder weniger sympathisch waren. Im Laufe der Geschichte ist meine Sympathie für die eine gestiegen und für die andere gesunken. Am Ende habe ich die sechs Frauen mit ganz anderen Augen gesehen als zum Beginn der Geschichte. Die eine hat sich mehr entwickelt die andere weniger, doch letzten Endes habe sie alle ihr wahres Gesicht gezeigt und ich gebe zu, dass auch ich mich vom ersten Eindruck massiv habe täuschen lassen.

Das Einzige, was mich wirklich gestört hat war die Auflösung. Die Leiche war für mich eine riesige Überraschung. Nicht weil es am Ende einen Tote gab, sondern weil ich mit einer ganz anderen Person gerechnet hatte. Lucy Clarke hat sich für eine Auflösung entschieden, die ich aus einem ganz bestimmten Grund nicht mag. Somit hatte die bis dahin fantastische Geschichte plötzlich einen faden Beigeschmack.

Die deutsche Übersetzung von Lucy Clarkes Schreibstil ließ sich angenehm flüssig lesen. Die Wortwahl hat für mich zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus der Sicht der sechs Frauen erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Ein fesselnder Spannungsroman, der mit jedem Kapitel besser wurde und der mir trotz schlechter Auflösung gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2023

Das perfekte Verbrechen!?

Die letzte Lügnerin
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„Die letzte Lügnerin“ ist der dritte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Das Buch wurde von Florian Schwiecker und Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ...

„Die letzte Lügnerin“ ist der dritte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer. Das Buch wurde von Florian Schwiecker und Prof. Dr. Michael Tsokos geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen. „Die letzte Lügnerin“ ist der dritte Band der „Eberhardt & Jarmer ermitteln“ Reihe.

Der dritte Fall für Eberhardt und Jarmer war eine Reise voller Überraschungen. Am Anfang scheint der Fall „Dieter Möller“ glasklar zu sein. Ähnlich wie das Umfeld des Berliner Bausenators hatte auch ich als Leserin mir eine Meinung über den Kriminalfall gebildet. Doch im Laufe der Geschichte tauchen nach und nach Hinweise auf, die die anfänglich so glasklare Schuld von Dieter Möller in Frage stellen. Ähnlich wie schon im Vorgängerband „Der dreizehnte Mann“ haben sich Schwiecker und Tsokos für ein aktuelles und hochbrisantes Thema entschieden, dass in seiner Umsetzung der Realität erschreckend nah kommt und damit definitiv authentisch ist.

Rocco Eberhardt gerät dieses Mal ziemlich unfreiwillig in eine Situation, die ihn vor scheinbar lebensverändernde Entscheidungen stellt. Je weiter der Fall „Dieter Möller“ voranschreitet, desto persönlicher wird das Verfahren für Rocco. Erst als er vor Gericht einem Menschen gegenübersteht, dem er dort nie begegnen wollte, erkennt er welche Entscheidung die richtige ist. Während diesem für ihn so nervenaufreibendem Prozess plagt ihn sein Bauchgefühl, dass irgendetwas an diesem Gerichtsverfahren nicht stimmt.

Dr. Justus Jarmer, der als Facharzt für Rechtsmedizin arbeitet, spielt im Fall „Dieter Möller“ zunächst eher eine kleine Nebenrolle. Erst durch einen Zufall stößt er auf die eine Person, die das entscheidende Puzzleteil darstellt. Am Ende gehört er zu der kleinen Gruppe Menschen, die das Gericht vor einem großen Fehler bewahren und dem Fall „Dieter Möller“ so eine komplett neue Richtung geben.

Florian Schwiecker, der viele Jahre als Strafverteidiger gearbeitet hat und Prof. Dr. Michael Tsokos, der als Rechtsmediziner das Institut für Rechtsmedizin der Charité leitet, gewähren in „Die letzte Lügnerin“ ihren Lesern erneut detaillierte Einblicke in die Arbeit eines Strafverteidigers und eines Rechtsmediziners. All diese kleinen Details steigern natürlich die Authentizität der Geschichte. Ich finde es gut, dass das Insiderwissen für einen Laien verständlich umgesetzt wurde.

Dem Autorenduo ist es hervorragend gelungen von der ersten Seite an Spannung aufzubauen und diese bis zum Schluss zu steigern. Etliche unvorhersehbare Wendungen haben nicht nur für Überraschungen gesorgt, sondern auch dazu beigetragen, dass ich das Buch keine Sekunde aus der Hand legen konnte.

Kurze Kapitel sorgen für einen flüssigen Lesegenuss und Ort- und Datumsangaben zum Beginn der Kapitel für eine gute Orientierung innerhalb der Handlung. Der Schreibstil von Schwiecker und Tsokos ließ sich flüssig und daher sehr angenehm lesen. Erzählt wird die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Sichten. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.

Fazit
Erneut ist es Schwiecker und Tsokos gelungen ihre Leser auf eine fesselnde Reise zu schicken.

Veröffentlicht am 06.02.2023

Eine einfache Aufgabe, oder doch nicht?!

Die Herzchirurgin
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In „Die Herzchirurgin“ muss sich Dr. Anna Jones zwischen dem Leben ihres Sohnes und dem Hippokratischer Eid den sie als Herzchirurgin abgelegt hat entscheiden. Das Buch wurde von dem britischen Autor Jack ...

In „Die Herzchirurgin“ muss sich Dr. Anna Jones zwischen dem Leben ihres Sohnes und dem Hippokratischer Eid den sie als Herzchirurgin abgelegt hat entscheiden. Das Buch wurde von dem britischen Autor Jack Jordan geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im Droemer Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen.

Das Szenario in das Dr. Anna Jones unfreiwillig hineingezogen wird ist gleichermaßen beklemmend wie atemberaubend. Obwohl mir Anna zu keinem Zeitpunkt sympathisch war, ringt mir ihre enorme innere Stärke irgendwie Respekt ab. Ja, ich kann nachvollziehen, warum sie sich für diesen Weg und für keinen anderen entschieden hat. Das sie am Ende aber mehr oder weniger unbeschadet dem Szenario entkommt verleiht der Geschichte einen bitteren Beigeschmack.

Margot hätte mir fast leidgetan, wenn sie nicht so ein egoistisches Miststück gewesen wäre. Mir war bis zum Schluss absolut schleierhaft wie eine so verantwortungslose Person als Krankenschwester arbeiten kann. Sie war mir sogar noch unsympathischer als Anna und ich gebe zu, dass mich ihr Ende kein bisschen überrascht hat. Viel mehr finde ich sogar, dass sie es verdient hat.

Detective Inspector Rachel Conaty war die einzige Person, die mir halbwegs sympathisch war. Schade, dass sie nur eine Nebenrolle gespielt hat, ich hätte sehr gerne mehr über sie erfahren. Ich weiß nicht warum aber ihr extremer Ehrgeiz hat mich beeindruckt. Umso trauriger macht es mich, dass sie am Ende nicht das erreicht hat, was sie sich gewünscht hat. Wenigstens hat ihre Vergangenheit zum Schluss nicht mehr ganz so schwer auf ihren Schultern gelastet.

Jack Jordan hat mit Anna, Margot und Rachel drei Protagonistinnen erschaffen die dank ihrer zahlreichen Ecken und Kanten authentisch waren. Drei Frauen die unterschiedlicher nicht sein konnten und doch verbindet sie ihr Kampf ums Überleben. Für mich haben sie zur Geschichte gepasst.

Auf den Kriminalfall werde ich aus Spoiler-Gründen nicht näher eingehen. Die Auflösung war keine komplette Enttäuschung sie war aber auch nichts Besonderes. Dem Autor ist es gelungen am Ende alle Handlungsstränge so zusammenzufügen, dass keine Fragen offengeblieben sind. Die Geschichte war spannend, überraschende Wendungen gab es aber nicht wirklich. „Die Herzchirurgin“ ist ein solider Thriller, den ich gerne gelesen habe, den ich jetzt aber nicht als überragend bezeichnen würde.

Die deutsche Übersetzung von Jack Jordans Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl der deutschen Übersetzung hat gut zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Sicht erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Packender Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

Veröffentlicht am 19.11.2022

Auf dem zweiten Blick sieht die Welt ganz anders aus

ONE OF US IS LYING
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„One of Us Is Lying“ erzählt die Geschichte von fünf High-School Schülern, deren Leben durch eine verhängnisvolle Stunde Nachsitzen ins Chaos gestürzt wird. Das Buch wurde von der US-amerikanischen Autorin ...

„One of Us Is Lying“ erzählt die Geschichte von fünf High-School Schülern, deren Leben durch eine verhängnisvolle Stunde Nachsitzen ins Chaos gestürzt wird. Das Buch wurde von der US-amerikanischen Autorin Karen M. McManus geschrieben und ist 2018 als eBook und Hardcover und 2020 als Taschenbuch im cbj Verlag (Penguin Random House Verlagsgruppe) erschienen. „One of Us Is Lying“ ist der erste Band der „One of Us Is Lying“ Reihe.

Adelaide »Addy« Prentiss, Bronwyn Rojas, Nathaniel »Nate« Macauley und Cooper Clay könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch der merkwürdige Tod ihres Mitschülers Simon Kelleher macht sie zu Verdächtigen in einem Mordfall. Während die Polizei schlechte Ermittlungsarbeit leistet, gerät das Leben der vier Teenager immer mehr aus den Fugen.

Der Autorin ist definitiv gelungen eine bunte Mischung aus Charakteren zu erschaffen, die alle über erkennbare Ecken und Kanten verfügen und eine realistische Persönlichkeit besitzen. In den meisten Fällen konnte ich die Entscheidungen und die Verhalten der vier nachvollziehen.

Karen M. McManus beschäftigt sich in ihrem Debüt mit einer Vielzahl von Teenagerproblemen, von denen eins brisanter ist als das andere. Irgendwie ist es der Autorin gelungen jedem einzelnen die angemessene Portion an Wichtigkeit zukommen zulassen. Meiner Meinung nach hat sie die Probleme gut umgesetzt.

Mir hat das Ende am besten gefallen, weil es ein riesige Überraschung war, dass der Geschichte eine völlig unvorhersehbare Wendung geben hat. Der Autorin ist eine überzeugende Auflösung gelungen, die der Geschichte das gewisse Etwas gibt.

Die deutsche Übersetzung von Karen M. McManus Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Addy, Bronwyn, Nate und Cooper erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Karen M. McManus Debütroman ist ein spannender Jugendbuch-Thriller, den ich keine Sekunde aus der Hand legen konnte.

Veröffentlicht am 22.10.2022

Mord in der Antarktis

The Dark
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In „The Dark“ ermittelt Notärztin Kate North in einem Fall, der sie an ihre Grenzen bringt. Das Buch wurde von der britischen Autorin Emma Haughton geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im ...

In „The Dark“ ermittelt Notärztin Kate North in einem Fall, der sie an ihre Grenzen bringt. Das Buch wurde von der britischen Autorin Emma Haughton geschrieben und ist 2022 als eBook und Taschenbuch im Knaur Verlag (Verlagsgruppe Droemer Knaur) erschienen.

Kate North ist eine Protagonistin, die zwar gut zur Geschichte gepasst hat, die mir aber kein bisschen sympathisch war. Nach einem schweren Schicksalsschlag wünscht Kate sich nichts sehnlicher als eine Auszeit von ihrem Alltagstrott. Die Stelle als Notärztin in der Antarktis kommt für sie wie gerufen. Zugegeben Emma Haughton ist es definitiv gelungen Kate überzeugende Ecken und Kanten zu verpassen. Leider konnte ich den Großteil ihrer Entscheidungen und ihres Verhalten nicht nachvollziehen.

Emma Haughton hat mit ihren Thriller Debüt ein Buch geschrieben, dass mich mit seiner beklemmenden Stimmung in seinen Bann ziehen konnte. Schauplatz der Handlung ist die Antarktis und der Autorin ist es hervorragend gelungen, die dort herrschende Atmosphäre einzufangen. Leider kann ich das nicht über den Spannungsbogen sagen. Zwar ist es der Autorin gelungen Spannung aufzubauen, diese fällt aber im Laufe der Geschichte immer wieder in sich zusammen, was für unnötige Längen gesorgt hat. Letzen Endes kann ich sagen, dass „The Dark“ spannend genug war, um mich zu unterhalten.

Was mich massiv gestört hat, ist das Ende der Geschichte. Bis zum Finale folgte die Handlung einem logischen Faden, doch als es zum großen Showdown kommt, wird die Geschichte mit jedem weiteren Kapitel unrealistischer. Am Ende war das Ganze so konstruiert, dass mir die Freude am Lesen vergangen ist. Hinzukommt die unvollständige Auflösung des Kriminalfalls.

Die deutsche Übersetzung von Emma Haughton’s Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Die Wortwahl hat zum Genre gepasst. Die Geschichte wurde aus der Sicht von Kate erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Vom Klappentext her klang die Geschichte spannend. Leider konnte mich die Umsetzung nur teilweise von sich überzeugen.