Profilbild von Anett

Anett

Lesejury Star
online

Anett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Anett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2022

Das Böse lauert überall

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
0

„Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“ von Pierre Martin habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Argon Verlag mit einer Spielzeit von 11 Stunden und 48 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Wolfram ...

„Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens“ von Pierre Martin habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Argon Verlag mit einer Spielzeit von 11 Stunden und 48 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Wolfram Koch. Es ist der 1. Teil der ‚Die Monsieur-le-Comte-Serie.
Auf dem Sterbebett übergibt Luciens Vater ihm ein schweres Erbe. Er bekommt nicht nur den Titel Comte de Chacarasse, sondern auch noch die seit Generationen vererbte Aufgabe des Auftragsmörders. Er wurde zwar dahingehend trainiert, wollte aber nie etwas damit zu tun haben. Da sein Bruder aber tot ist und sein Onkel im Rollstuhl sitzt, ist er der einzige, der das Geschäft weiterführen kann. Gleich nach der Beerdigung des Vaters erhält er über seinen Onkel den ersten Auftrag. Obwohl Lucien das Opfer nicht umbringen wollte, ist es dann doch tot. Diese versehentlichen Todesfälle kommen schon mal vor. Das Honorar stimmt auch. Und er trifft auf Francine, die Sekretärin und Geliebte des verstorbenen Comte. Lange ist er unsicher, ob sie von den Machenschaften seines Vaters weiß, sie ist Lucien aber eine große Hilfe in fast allen Lebenslagen. Er bekommt weitere Aufträge und kann diese immer zur Zufriedenheit aller erledigen.
Lucien könnte man als einen liebenswerten, netten Mann beschreiben, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Er ist Besitzer eines gut besuchten Lokals, liebt die Frauen und das Leben und eigentlich mag ich ihn. Seine Aufträge möchte er am liebsten ohne Töten ausführen, was nicht immer gelingt. Da er nun auf den Geschmack gekommen ist, wird er das Geschäft möglichst unblutig weiterführen. Sein Onkel hingegen hadert mit seinem Dasein, wahrscheinlich würde er gern selbst auf die Jagd gehen, so nimmt er nur die Aufträge entgegen und gibt sie an Lucien weiter, kassiert dafür 40 % des erheblichen Honorars. Er ist einfach ein Schmarotzer.
Francine fand ich auch sehr sympathisch. Obwohl sie die Geliebte des Vaters war, würde sie gut zu Lucien passen. Allerdings zeigt sie sich ihm gegenüber kühl und distanziert. Und dann gibt es noch Rosa, die etwas taube Haushälterin, die angeblich alles hört und alle mit ihren Kochkünsten verführt.
Der Sprecher hat seine Sache gut gemacht, er hat eine angenehme Stimme und ein gutes Sprechtempo, ich konnte ihm gut zuhören. Er hat versucht, den Personen eigene Charaktere zu geben, was ihm auch gut gelungen ist.
Jetzt am Ende bin ich mir doch nicht sicher, ob mir die Geschichte gefallen hat oder nicht. So richtig spannend war sie nicht, aber auch nicht langweilig. Es ließ sich gut zuhören, obwohl bzw. weil die Handlung schon ziemlich abstrus war. Und es kam sogar Urlaubsstimmung auf bei den Beschreibungen der Côte d’Azur und Umgebung.
Das Cover ist wunderbar und lässt nicht an etwas Böses denken. Mit meiner Bewertung halte ich mich jetzt noch etwas zurück und höre mir noch den nächsten Teil an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.09.2022

Unterhaltsame Geschichte

Mord im Kurhotel
0

„Mord im Kurhotel“ von Anna Grue, Verlag SAGE/Egmont, habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spieldauer von 12 Stunden und 9 Minuten gehört. Es ist der zweite Teil der Hygge-Krimi-Reihe. Gesprochen ...

„Mord im Kurhotel“ von Anna Grue, Verlag SAGE/Egmont, habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spieldauer von 12 Stunden und 9 Minuten gehört. Es ist der zweite Teil der Hygge-Krimi-Reihe. Gesprochen wird es von Sabine Fischer.
Nach einer Knie-OP hat sich Anne-Maj Mortensen in einem Wellness- und Kurhotel einen teuren Platz für ihre Reha gegönnt. Für Wellness hat sie nichts übrig, sie wollte nur in der Nähe ihrer Familie und ihres Hundes bleiben. Zum Glück wird ihre Langeweile durch eine Leiche im Schlammbad, die sie selbst findet, unterbrochen. Nun wird es für sie interessant, ihre Neugier und ihre Spürnase sind geweckt. Zusammen mit einigen anderen Kurenden will sie mehr herausfinden. Mit Hilfe von ziemlich vielen Schmerzmitteln hält sie sich auf den Beinen, kommt der Sache auf die Spur und bringt sich selbst in Gefahr.
Ich kenne den ersten Teil (noch) nicht und weiß daher nicht, was Anne-Maj aufgeklärt hat. Aber sie hat dadurch Beziehungen zur Polizei, was auch hier sehr hilfreich ist. Sie denkt doch recht strategisch, liegt nicht immer richtig, aber kann sich festbeißen. Ihre 11jährige Enkelin ist ein intelligentes Mädchen und fit in den sozialen Medien. Sie findet über verschiedene Personen eine Menge heraus. Anne-Maj mag ich sehr. Ich glaube, dass sie hier doch recht unzufrieden mit sich ist. Sie musste auf ihr Haus eine Hypothek aufnehmen, um sich den Aufenthalt leisten zu können, das Essen schmeckt ihr nicht, ihr Knie schmerzt und abnehmen sollte sie auch. Dass dann auch noch ihr kompletter Tablettenvorrat verschwindet, macht es nicht besser. Sie tut mir zwischendurch richtig leid, gerade auch, weil sich der Koch über ihre Beschwerde lustig macht. Für das viele Geld, was sie bezahlt, kann sie doch auch gutes Essen erwarten. Aber sie rappelt sich wieder auf.
Einen großen Teil der Handlung nimmt Corona ein. Es war in der Gruppe auch ein großer Streitpunkt, da es Gegner gegen alle Maßnahmen gab und Fürsprecher. Eine Gegnerin ist dann tot.
Die anderen Personen kann ich namentlich gar nicht benennen, da ich die Schreibweise nicht weiß. Sie sind, gerade auch in der Gruppe, sehr verschieden in ihren Persönlichkeiten. Auch die Angestellten und Therapeuten sind sehr gut beschrieben. Die Polizistin Liselotte und ihr Kollege sind ebenfalls sehr ambitioniert. Auch hier tat mir Anne-Maj anfangs leid, als sie so zusammengestaucht wurde und nicht zu Wort kam, um sich zu verteidigen.
Die Sprecherin hat mir gut gefallen. Sie hatte meist einen ruhigen Tonfall und ich konnte ihr gut zuhören.
Insgesamt hat mir das Hörbuch gut gefallen. Die Spannung hält sich zwar in Grenzen, aber es war unterhaltsam und angenehm zu hören. Ich würde mich über weitere Teile der Reihe freuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2022

Hochzeit in Gefahr

Inselmord & Hochzeitsglocken
0

„Inselmord und Hochzeitsglocken“ von Dorothea Stiller habe ich als ebook mit 203 Seiten gelesen.
Es ist der 3.Teil der Reihe.
Siggi und Törtchen wollen nach 15 Jahren Beziehung endlich heiraten. Auf ihrem ...

„Inselmord und Hochzeitsglocken“ von Dorothea Stiller habe ich als ebook mit 203 Seiten gelesen.
Es ist der 3.Teil der Reihe.
Siggi und Törtchen wollen nach 15 Jahren Beziehung endlich heiraten. Auf ihrem Junggesellinnenabschied wird die Hochzeitsfotografin ermordet. Ausgerechnet Siggi findet sie.
KHK Martin Christiansen bekommt einen Hinweis, dass die Hamburger Kiez-Größe Rocco Messina mit seinen Anhängern auf Sylt seinen Geburtstag feiern will. Und zwar in dem Hotel, in dem die Tote gefunden wurde. Schnell wird er zum Hauptverdächtigen. Sehr ausdrücklich tritt er an Siggi heran und bittet sie, mit Hilfe seines Schergen Bela, den Mörder zu finden, damit er seine Ruhe vor der Polizei hat. Da Siggi schon Erfahrungen und keine andere Wahl hat, beginnt sie zu ermitteln. Mit Hilfe ihrer Freundinnen auf der Insel geht sie den verschiedenen Spuren nach. Nebenbei bekommt sie Stress mit Törtchen und alles scheint den Bach runter zu gehen.
Für mich war es der erste Fall mit Siggi und ich habe mir die Beschreibungen der ersten beiden Bücher durchgelesen. Siggi hat ein Haus auf Sylt geerbt und zieht mit ihrem Partner dahin.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es war ein lockerer, leichter Sommerkrimi, der schnell zu lesen war. Siggi ist sehr dominant. Sie will eine Traumhochzeit a la Lady Di und er würde auch in Jogginghosen heiraten. Da gibt es also auch noch viel zu tun.
Sie geht sehr engagiert in beiden Fällen vor, Hochzeit wie Mordermittlung. Ebenso ihre Freundinnen, die durch ihre Berufe sehr nützlich sind. Mit Einfallsreichtum, Wortwitz und Charme geht am Ende alles gut aus und Siggi hat einen neuen Fan.
Die Sprache ist oft Ruhr-Pott-Dialekt, was aber nicht störend war.
Das Cover ist sehr schön und passend.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 17.05.2022

Ist Jesus Mensch oder Gott?

Tod in Oberammergau
0

„Tod in Oberammergau“ von Xaver Maria Gwaltinger und Josef Rauch, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 283 Seiten gelesen, die in 70 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 8. Band der Reihe „Emil Bär“. ...

„Tod in Oberammergau“ von Xaver Maria Gwaltinger und Josef Rauch, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 283 Seiten gelesen, die in 70 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 8. Band der Reihe „Emil Bär“.
Der Privatdetektiv Philipp Marlein schenkt seinem Freund, dem Hobbydetektiv und Ex-Pfarrer Emil Bär ein Seminar auf dem Heiligen Berg in Kloster Kreuzberg. Dort lernen sie zwei interessante Frauen kennen, die ihnen einiges über die Geschichte der Kreuzigung erzählen und einem großen und gefährlichen Geheimnis auf der Spur sind. Als sie kurz danach tot aufgefunden werden, sind Emil und Philipp die Hauptverdächtigen. Sie ergreifen die Flucht und ermitteln selbstständig. Eine der Toten hatte ihnen Hinweise gegeben, denen sie nun nachgehen wollen. Emil im Allgäu und Philipp in Franken.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Emil‘s und Philipp’s Perspektive erzählt, was mir gut gefallen hat. Auch deswegen, weil es ja verschiedene Handlungsorte gibt.
Daher gehen sie verschiedenen Spuren nach, lernen viele Personen kennen. Auf beiden Seiten kommt es zu einem Massensterben und sie müssen Angst um ihr eigenes Leben haben.
Es gibt interessante, aber mir zu ausführliche, örtliche und religiöse Beschreibungen, lange Auszüge aus der Passion und andere, humorvoll gedachte Aktivitäten.
Emil und Philipp waren mir schon sympathisch, ihre Unterhaltungen fand ich manchmal ziemlich blöd, konnte nicht immer darüber lachen. Aber lustig stelle ich mir die beiden schon vor. Obwohl Philipp ja der Privatdetektiv ist, hatte ich den Eindruck, das Emil erfolgreicher war bei seinen Ermittlungen. Aber am Ende hat sich alles zusammengefunden.
Der Schreibstil war gut, aber gerade zu Beginn fand ich die sehr direkte Sprache, was Frauen betrifft, etwas abartig. Das hat sich zum Glück wieder gegeben. ´
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen. Den beiden Autoren ist es auf jeden Fall gelungen, sich vom ‚Krimi-Einheitsbrei‘ abzuheben und ihr Konzept der ausführlichen Beschreibungen und des Infotainment-Romans umzusetzen. Ob es gefällt, ist dann Geschmackssache der Leser.
Das Cover ist sehr bunt und ein Hingucker, hat mir auch gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2022

Ein Beagle kommt selten allein

Ein Beagle kommt selten allein
0

„Ein Beagle kommt selten allein“ von Megan McGary habe ich als ebook mit 272 Seiten gelesen, diese sind in 28 Kapitel eingeteilt.
Pommes ist einer von vielen Laborhunden eines Pharmaunternehmens. Eines ...

„Ein Beagle kommt selten allein“ von Megan McGary habe ich als ebook mit 272 Seiten gelesen, diese sind in 28 Kapitel eingeteilt.
Pommes ist einer von vielen Laborhunden eines Pharmaunternehmens. Eines Morgens steht die Tür des Zwingers offen und davor liegt der tote Chef. Und es gibt weitere offene Türen. Pommes geht auf Erkundungstour. Da er eigentlich lieber Polizeihund wäre, interessiert er sich sehr für den Fall und will unbedingt herausfinden, was passiert ist. Als bekennender Krimi-Gucker weiß er natürlich, was zu tun ist. Doch zuerst bekommen die Hunde Angst um ihr Leben, als Max, der Halbbruder und wahrscheinlicher Nachfolger des Toten, auftaucht.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus Pommes‘ Hundesicht erzählt. Dabei kommt er selbst recht gut bei weg, er ist schlau, belesen und weiß sich zu benehmen. Im nächsten Leben möchte er nicht wieder Labor- sondern Polizeihund werden. Verliebt ist er in Laura und in Jackie. Es sind ganz süße Szenen, die sich da abspielen. Auch, wenn hier keine Grausamkeiten gegenüber den Tieren beschrieben werden, musste ich doch so einige Male schlucken, wenn Pommes vom Leben im Labor erzählte und von Dingen träumte, die er nie erleben würde.
Manchmal wechselt die Perspektive hin zu Jackie Hellfeier und Cam Held, den beiden Ermittlern im diesem Fall, die sich noch aus der Polizeischule kennen. Jackie ist eine intelligente junge Polizistin, die ganz zufällig zum KDD und damit zu Cem Held abgeordnet wurde, weil sie als Streife zuerst am Fundort der Leiche war. Cam ist der jüngste Dezernatsleiter aller Zeiten, was ihm etwas zu Kopf gestiegen ist. So ein profaner Mord ist weit unter seiner Würde.
Die Charaktere vieler Tiere, besonders natürlich Pommes‘, sind sehr gut herausgearbeitet. Authentisch kann man in diesem Fall wohl eher nicht sagen. Jedes Tier hat so seine eigenen Eigenschaften und Macken, sehr liebenswert dargestellt.
Maximilian von Löweneck lernt man etwas besser kennen, was auch daran liegt, dass er auf eine spezielle Art mit Pommes kommunizieren kann. Erstaunlich finde ich, dass Nike in diesem Labor als Tierpflegerin arbeitet, obwohl sie Veganerin ist, auch bei der Kleidung auf Herkunft und Herstellung achtet. Und sie sympathisiert mit den Tierschützern. Jackie mag ich sehr, sie arbeitet sehr engagiert an dem Fall und sie liebt Hunde.
Hinter den lustigen Begebenheiten der Tiere steckt natürlich ein ernster Hintergrund, der gut in die Geschichte eingebaut ist, aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen soll und trotzdem nicht anklagend dargestellt ist. Der Fall selbst ist fast Nebensache, dafür sorgt Pommes mit seiner Geschichte.
Das Ende hat mich dann doch überrascht. Es ist einfach furchtbar und grausam, wie planmäßig und gut überlegt der Täter vorgegangen ist. Schade, dass man Menschen nicht auch auf diese Weise bestrafen darf.
Das Buch war auch wegen des guten Schreibstil zügig zu lesen. Aber man muss eine gewisse Toleranzgrenze für ausgefallenen und tierischen Humor beim Lesen mitbringen, was mir manchmal etwas zu viel war. Aber ansonsten ist es eine sehr schöne und unterhaltsame Geschichte.
Das Cover ist total süß, mit Pommes und seinem Hundeblick im Vordergrund, der seinem Brötchen nachtrauert. Auch die Innengestaltung ist ganz toll mit den verschiedenen (meist Hunde-) Illustrationen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere