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Veröffentlicht am 08.08.2021

Knochen Nr. 1954

Ostseeschmerz
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Gestern noch stand eine berühmte Esoterikerin bei Gretas Lesung neben ihr. Am nächsten Tag ist liegt sie tot in ihrer Sauna. Greta ist fasslungslos, als sie zusammen mit Hardy Finkel zu der Leiche gerufen ...

Gestern noch stand eine berühmte Esoterikerin bei Gretas Lesung neben ihr. Am nächsten Tag ist liegt sie tot in ihrer Sauna. Greta ist fasslungslos, als sie zusammen mit Hardy Finkel zu der Leiche gerufen wird. War es ein Unfall oder war es Mord? Greta und Hardy folgen einer blutigen Spur nach Hiddensee. Irgendwer scheint einen Fall der 39 Jahre zurückliegt wieder aufgeriffen zu haben und jetzt eine Todesliste abzuarbeiten.

"Ostseeschmerz" ist der vierte Teil in der Reihe mit dem tollen Ermittlerduo Hardy Finkel und Greta Silber. Man kann es auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Aber die private Geschichte der Hauptprotagonisten entwickelt sich immer weiter. Alle nötigen Informationen bekommt man als Leser aber in die Handlung eingewoben, ohne dass es den Lesefluss stört.

Mich hat der Schreibstil wie gewohnt auf ganzer Linie überzeugt. Es lässt sich flüssig und angenehm lesen. Die kurzen Kapitel lassen die Seiten nur so dahin fliegen. Dann noch die Perspektivwechsel und die Cliffhänger an den Kapitelenden dazu haben bei mir für die nötige Abwechslung und Spannung gesorgt.

Ein klitzekleines Manko habe ich allerdings. Mir hat ein wenig der Nervenkitzel gefehlt. Diese Art von Spannung kann der Herr Haller aber besser ;) Deswegen konnte er mich nicht ganz so packen wie seine Vorgänger.

Als Leser ist man immer am miträtseln gewesen. Ich hatte zwar schon von einem Teil recht früh eine Ahnung, um was es geht, aber noch lange nicht wer denn nun hinter den Taten steckt. Stück für Stück wurden die Puzzleteilchen aufgedeckt, aber auch ein ums andere Mal wurde ich auf die falsche Spur geschickt. Zum Schluss gab es dann eine plausible Aufklärung. Der riesige Cliffhänger ganz zum Schluss ist natürlich mal wieder richtig fies, aber ich freue mich schon wie es mit Greta und Hardy weitergehen wird.

Das Thema mit der DDR und Flucht hat mir sehr gut gefallen. Solche Themen find ich allgemein immer sehr interessant.

Mein Fazit:
Auch wenn er mich nicht ganz so packen konnte wie seine Vorgänger, ist "Ostseeschmerz" aber wieder rundum gelungen. Interessantes Thema und interessante Mordfälle, die es sich zu lesen lohnt. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

War okay

Hundstage für Beck
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Nach einem traumatischen Einsatz lässt sich der gefallene LKA-Ermittler Nick Beck in die Provinz versetzen, genauer gesagt nach Nordbek im Norden Hamburgs. Nick ertränkt jeden Abend seine Sorgen im Alkohol. ...

Nach einem traumatischen Einsatz lässt sich der gefallene LKA-Ermittler Nick Beck in die Provinz versetzen, genauer gesagt nach Nordbek im Norden Hamburgs. Nick ertränkt jeden Abend seine Sorgen im Alkohol. Als er dann eines Nachts über die Landstraße fährt, überfährt er eine junge Frau, die nur mit einem BH bekleidet war. Er gerät in Panik und lässt ihre Leiche verschwinden. Als ihm dann Zweifel plagen, dass die Frau schon tot sein musste, denn keine Schäden an seinem Auto deuten darauf hin, dass er Schuld ist, holt er die Leiche wieder hervor und platziert sie so, dass sie gefunden wird. Welche Umstände haben zu ihrem Tod geführt? Zusammen mit Cleo Torner vom LKA Hamburg versucht Nick Beck dem Verbrechen auf die Spur zu kommen.

"Hundstage für Beck" ist der erste gemeinsame Fall für das ungewöhnliche Ermittler-Duo Nick Beck und Cleo Torner.

Teilweise fand ich es sehr klischeehaftig. Ein Polizist, der ein tragischen Einsatz hatte, darüber nicht hinweg kommt und sich nun im Alkohol ertränkt, spiegelt für mich schon arg das Klischee wieder.

Den Plot widerum, wie Nick Beck im Suff erst die Frau überfährt, sie verschwinden lässt und sie später wieder hervor holt, um gegen sich selbst zu ermitteln fand ich gut und außergewöhnlich. Allerdings fand ich es an der Stelle unpassend, dass Nick ehemaliger LKA-Ermittler ist. Besser hätte ich hier einen Hobbydeketiv gefunden.

Nick Beck ist ein interessanter Charakter. Ist als Polizist alkoholabhängig und sehr eigenbrötlerisch, aber wenn er einen klaren Kopf hat, macht er eine tolle Ermittlungsarbeit. Wirklich sympatisch war er mir durch seine Art und Weise aber nicht. Cleo Torner war mir schon etwas sympatischer, aber dennoch blieb sie recht blass. Von ihr lernt man quasi nur die Eckpunkte kennen wohingegen man von Nick seine halbe Lebensgeschichte erfährt.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Perspektivwechsel haben die Story abwechslungsreich und spannend gemacht, auch wenn ich schon relativ früh eine Ahnung hatte, wo die Reise hingehen wird.

Ab und zu war es für mich auch etwas sexistisch und autolastig. Wenn es autolastig wurde hatte ich das Gefühl der Krimi spielt nicht in Hamburg sondern irgendwo auf weiter Strecke in den USA. Bei dem Sexistischen hatte ich ein wenig das Geführ als wenn das Geschlecht "Frau" etwas nieder dargestellt wurde. Einige Szenen waren mir daher etwas too much und hätten ruhig weggelassen werden können.

Mein Fazit:
Für mich war es eher durchschnittlich. Nicht schlecht, aber jetzt auch kein Highlight. Trotzdem bin ich gespannt, wie es mit Nick und Cleo weitergeht. Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir jetzt nicht, aber man kann es gerne mal ausprobieren.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Mordserie auf Föhr

Dunkelmeer
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Die schöne Insel Föhr wird von einem Todesfall erschüttert. Eine Frau kommt unter rätselhaften Umständen am Strand zu Tode. Nur kurze Zeit später hat es scheinbar jemand auf eine Freundesclique abgesehen ...

Die schöne Insel Föhr wird von einem Todesfall erschüttert. Eine Frau kommt unter rätselhaften Umständen am Strand zu Tode. Nur kurze Zeit später hat es scheinbar jemand auf eine Freundesclique abgesehen und erschießt die Männer. Kerrin Iwersen ist die neue Kripo-Ermittlern, die für Föhr zuständig ist. Gemeinsam mit Inselpolizist Hark Hansen soll sie die Mordserie lösen. Sie stehen vor einem Rätsel: Wie passen die Mörde zusammen. Schnell wird klar, dass nicht alles eitel Sonnenschein in der Clique war.

"Dunkelmeer" ist der Auftakt in die neue Föhr-Krimi-Reihe mit Inselpolizist Hark Hansen und Kommissarin Kerrin Iwersen.

Viel Lokallolorit macht das Buch zu einer richtig tollen Urlaubslektüre. Passend zu meinem diesjährigen Urlaub auf der Insel auf Föhr habe ich es direkt auf der Insel gelesen. Die Umgebung, bestimmte Orte und das besondere Föhrer Flair hat die Autorin sehr gut in die Story eingewoben. Beim Lesen hatte ich alles direkt vor Augen und wusste wo von sie gerade spricht.

Der schöne Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Mit den Perspektivwechseln zwischen den einzelnen Protagonisten wird für die nötige Abwechslung und Spannung gesorgt.

Allerdings wird teilweise recht oft etwas wiederholt. Erst liest man es in der einen Perspektive und dann nochmal in einer Anderen. Auch treten die beiden Ermittler gefühlt nur auf der Stelle, führen quasi nur Befragungen bei den Inselbewohnern durch, untersuchen die Tatorte, aber eine wirkliche Spur gab es nicht. Es wirkte etwas durcheinander, wie als wenn die Autorin keine wirklich gute Idee hatte. Dadurch wurde es auch leider recht eintönig. Was ich ihr aber lassen muss, war dass ich bis zum Schluss nicht gewusst habe wer es gewesen ist. Das hat sie super hinbekommen.

Viele Personennamen sind während der Handlung auf den Leser eingeprasselt und haben mich ab und zu ins Straucheln gebracht. Die Hauptprotagonisten aber haben ihre ganz eigene Geschichte und Gesicht bekommen und sind dadurch sehr lebendig. Sie waren mir alle sympatisch und sind mir auch ans Herz gewachsen.

Mein Fazit:
Ein schöner Urlaubskrimi auf der Insel Föhr mit viel Lokalkolorit, aber mir zu wenig Ermittlungsarbeit. Er ist trotzdem auf jeden Fall lesenswert, grade wenn man gedanklich Urlaub auf der Insel machen möchte. Die Protagonisten, der Schreibstil und das Inselflair haben mit so gut gefallen, dass ich den Folgeband direkt im Anschluss gelesen habe.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Nervenkitzel pur

Eskalation
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Dina Martin ist nach dem Treffen mit ihrer Freundin eigentlich auf dem Heimweg. Hinter ihr ein dunkler Wagen, der bedrohlich nah auffährt. Aus ihrer Freisprecheinrichtung kommt die Stimme "Nicht langsamer ...

Dina Martin ist nach dem Treffen mit ihrer Freundin eigentlich auf dem Heimweg. Hinter ihr ein dunkler Wagen, der bedrohlich nah auffährt. Aus ihrer Freisprecheinrichtung kommt die Stimme "Nicht langsamer werden". Zu ihrem schlechten Gewissen nicht bei ihrer Tochter zu sein, bekommt Dina nun auch noch Angst. Dann plötzlich verlangt die Stimme "Abfahren". Eine Polizeikontrolle taucht auf. Dinas Hoffung: Alles wird gut. Doch dann, ein Schuss und der Alptraum beginnt.

Das Buch kann man als wahren Pageturner bezeichnen. Allein schon der Einstieg in die Handlung beginnt mit Herzrasen und Nervenkitzel. Dina Martin hat man noch nicht ganz kennengelernt, man weiß nicht ob sie einem sympatisch ist oder nicht und trotzdem hatte man sofort Angst um sie und hat mitgefiebert. So stark, dass man Seite um Seite lesen muss und das Buch nicht mehr weglegen kann.

Zum Pageturner beigetragen hat auch der fesselnde Schreibstil, der einen nicht mehr losgelassen hat. Die Beschreibungen fand ich klasse, ich konnte mir alles gut bildlich vorstellen.

Bei den anderen Protagonisten ging es mir ähnlich wie mit Dina. Kaum hat man nur ein wenig von ihnen kennengelernt, schon hatte man das Gefühl mitfiebern zu müssen und denkt sich bei ihren Handlungen "nein mach das nicht" oder "warum?!".

Wer aber Wert auf die Tiefe der Charaktere legt, kommt hier etwas zu kurz. Für mich aber stand der Nervenkitzel im Vordergrund und der ist auf ganzer Linie gelungen.

Bis zum Schluss wusste ich nicht wer dahintersteckt. Ich hatte zwar den ein oder anderen Verdacht, aber durch Wendungen, falsche Fährten und Überraschungen hat die Autorin einen immer wieder zweifeln lassen.

Mein Fazit:
Ein Misch aus Psychothriller und Ermittlungen mit viel Nervenkitzel. Mich konnte "Eskalation" voll und ganz überzeugen. Definitiv ein klasse Debütthriller, der unbedingt gelesen werden muss.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Brutale Morde in Le Lavandou

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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Die Urlaubsidylle in Le Lavandou trügt. Nach den regnerischen Tagen wird am Strand die Leiche eines Jungen angespült. Er ist eingewickelt und verschnürt in einem Paket. Zudem trägt er ein Mädchenkleid. ...

Die Urlaubsidylle in Le Lavandou trügt. Nach den regnerischen Tagen wird am Strand die Leiche eines Jungen angespült. Er ist eingewickelt und verschnürt in einem Paket. Zudem trägt er ein Mädchenkleid. Das ruft den Rechtsmedizinier Leon Ritter und Capitaine Isabelle Morell auf den Plan. Ihre Ermittlungen führen zu einem katholischen Internat. Es soll nicht nur bei dem einen Toten bleiben. Weitere Morde geschehen und der Täter ist Leon näher als ihm lieb ist...

"Verhängnisvolles Lavandou" ist der siebte Fall für den Rechtsmedizinier Leon Ritter. Man kann es auch ohne Vorkenntnisse lesen. Der Fall ist in sich abgeschlossen nur die Vorgeschichte zu Leon & Isabell fehlt wenn man die vorherigen Teile noch nicht kennt. Man bekommt aber die notwendigsten Informationen in der Handlung mitgeliefert.

Durch die bildhafte Sprache hat mich der Autor in die Provence entführt. Er hat nicht nur alles sehr bildhaft beschrieben sondern dazu mit seinem Erzählstil auch lebendig gestaltet. Man bekam direkt Urlaubsfeeling und hat sich in die Schauplätze eingefühlt.

Die Handlung wurde in verschiedenen Erzählperspektiven der Protagonisten geschrieben. Auch der Täter kommt ab und an mal zu Wort. Das sorgt für die nötige Abwechslung und den konstanten Spannungsaufbau.

Wie man es von einer Buchreihe erwartet, kommt auch die Entwicklung des Privatlebens und die Beziehungen von Leon Ritter und seiner Familie nicht zu kurz. Die Entwicklung und die Geschehnisse in der Familie kommt alles sehr realistisch rüber.

Der Autor hat hier ein brisantes Thema aufgegriffen und sehr gut in seinem Plot verarbeitet.

Manchmal hat es mich ein wenig gestört, dass er einige Polizisten in den Himmel gelobt hat, aber andere Charaktere dafür dumm da stehen lassen hat.

Mein Fazit:
Ein schöner Krimi in Le Lavandou mit brutalen Morden und trotzdem noch schönem Urlaubsfeeling. Das Buch eignet sich auch sehr gut für Leser, die die Reihe noch nicht gelesen haben. Also zugreifen und lesen :)

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