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Veröffentlicht am 08.08.2021

Mordserie auf Föhr

Dunkelmeer
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Die schöne Insel Föhr wird von einem Todesfall erschüttert. Eine Frau kommt unter rätselhaften Umständen am Strand zu Tode. Nur kurze Zeit später hat es scheinbar jemand auf eine Freundesclique abgesehen ...

Die schöne Insel Föhr wird von einem Todesfall erschüttert. Eine Frau kommt unter rätselhaften Umständen am Strand zu Tode. Nur kurze Zeit später hat es scheinbar jemand auf eine Freundesclique abgesehen und erschießt die Männer. Kerrin Iwersen ist die neue Kripo-Ermittlern, die für Föhr zuständig ist. Gemeinsam mit Inselpolizist Hark Hansen soll sie die Mordserie lösen. Sie stehen vor einem Rätsel: Wie passen die Mörde zusammen. Schnell wird klar, dass nicht alles eitel Sonnenschein in der Clique war.

"Dunkelmeer" ist der Auftakt in die neue Föhr-Krimi-Reihe mit Inselpolizist Hark Hansen und Kommissarin Kerrin Iwersen.

Viel Lokallolorit macht das Buch zu einer richtig tollen Urlaubslektüre. Passend zu meinem diesjährigen Urlaub auf der Insel auf Föhr habe ich es direkt auf der Insel gelesen. Die Umgebung, bestimmte Orte und das besondere Föhrer Flair hat die Autorin sehr gut in die Story eingewoben. Beim Lesen hatte ich alles direkt vor Augen und wusste wo von sie gerade spricht.

Der schöne Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Mit den Perspektivwechseln zwischen den einzelnen Protagonisten wird für die nötige Abwechslung und Spannung gesorgt.

Allerdings wird teilweise recht oft etwas wiederholt. Erst liest man es in der einen Perspektive und dann nochmal in einer Anderen. Auch treten die beiden Ermittler gefühlt nur auf der Stelle, führen quasi nur Befragungen bei den Inselbewohnern durch, untersuchen die Tatorte, aber eine wirkliche Spur gab es nicht. Es wirkte etwas durcheinander, wie als wenn die Autorin keine wirklich gute Idee hatte. Dadurch wurde es auch leider recht eintönig. Was ich ihr aber lassen muss, war dass ich bis zum Schluss nicht gewusst habe wer es gewesen ist. Das hat sie super hinbekommen.

Viele Personennamen sind während der Handlung auf den Leser eingeprasselt und haben mich ab und zu ins Straucheln gebracht. Die Hauptprotagonisten aber haben ihre ganz eigene Geschichte und Gesicht bekommen und sind dadurch sehr lebendig. Sie waren mir alle sympatisch und sind mir auch ans Herz gewachsen.

Mein Fazit:
Ein schöner Urlaubskrimi auf der Insel Föhr mit viel Lokalkolorit, aber mir zu wenig Ermittlungsarbeit. Er ist trotzdem auf jeden Fall lesenswert, grade wenn man gedanklich Urlaub auf der Insel machen möchte. Die Protagonisten, der Schreibstil und das Inselflair haben mit so gut gefallen, dass ich den Folgeband direkt im Anschluss gelesen habe.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Nervenkitzel pur

Eskalation
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Dina Martin ist nach dem Treffen mit ihrer Freundin eigentlich auf dem Heimweg. Hinter ihr ein dunkler Wagen, der bedrohlich nah auffährt. Aus ihrer Freisprecheinrichtung kommt die Stimme "Nicht langsamer ...

Dina Martin ist nach dem Treffen mit ihrer Freundin eigentlich auf dem Heimweg. Hinter ihr ein dunkler Wagen, der bedrohlich nah auffährt. Aus ihrer Freisprecheinrichtung kommt die Stimme "Nicht langsamer werden". Zu ihrem schlechten Gewissen nicht bei ihrer Tochter zu sein, bekommt Dina nun auch noch Angst. Dann plötzlich verlangt die Stimme "Abfahren". Eine Polizeikontrolle taucht auf. Dinas Hoffung: Alles wird gut. Doch dann, ein Schuss und der Alptraum beginnt.

Das Buch kann man als wahren Pageturner bezeichnen. Allein schon der Einstieg in die Handlung beginnt mit Herzrasen und Nervenkitzel. Dina Martin hat man noch nicht ganz kennengelernt, man weiß nicht ob sie einem sympatisch ist oder nicht und trotzdem hatte man sofort Angst um sie und hat mitgefiebert. So stark, dass man Seite um Seite lesen muss und das Buch nicht mehr weglegen kann.

Zum Pageturner beigetragen hat auch der fesselnde Schreibstil, der einen nicht mehr losgelassen hat. Die Beschreibungen fand ich klasse, ich konnte mir alles gut bildlich vorstellen.

Bei den anderen Protagonisten ging es mir ähnlich wie mit Dina. Kaum hat man nur ein wenig von ihnen kennengelernt, schon hatte man das Gefühl mitfiebern zu müssen und denkt sich bei ihren Handlungen "nein mach das nicht" oder "warum?!".

Wer aber Wert auf die Tiefe der Charaktere legt, kommt hier etwas zu kurz. Für mich aber stand der Nervenkitzel im Vordergrund und der ist auf ganzer Linie gelungen.

Bis zum Schluss wusste ich nicht wer dahintersteckt. Ich hatte zwar den ein oder anderen Verdacht, aber durch Wendungen, falsche Fährten und Überraschungen hat die Autorin einen immer wieder zweifeln lassen.

Mein Fazit:
Ein Misch aus Psychothriller und Ermittlungen mit viel Nervenkitzel. Mich konnte "Eskalation" voll und ganz überzeugen. Definitiv ein klasse Debütthriller, der unbedingt gelesen werden muss.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Brutale Morde in Le Lavandou

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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Die Urlaubsidylle in Le Lavandou trügt. Nach den regnerischen Tagen wird am Strand die Leiche eines Jungen angespült. Er ist eingewickelt und verschnürt in einem Paket. Zudem trägt er ein Mädchenkleid. ...

Die Urlaubsidylle in Le Lavandou trügt. Nach den regnerischen Tagen wird am Strand die Leiche eines Jungen angespült. Er ist eingewickelt und verschnürt in einem Paket. Zudem trägt er ein Mädchenkleid. Das ruft den Rechtsmedizinier Leon Ritter und Capitaine Isabelle Morell auf den Plan. Ihre Ermittlungen führen zu einem katholischen Internat. Es soll nicht nur bei dem einen Toten bleiben. Weitere Morde geschehen und der Täter ist Leon näher als ihm lieb ist...

"Verhängnisvolles Lavandou" ist der siebte Fall für den Rechtsmedizinier Leon Ritter. Man kann es auch ohne Vorkenntnisse lesen. Der Fall ist in sich abgeschlossen nur die Vorgeschichte zu Leon & Isabell fehlt wenn man die vorherigen Teile noch nicht kennt. Man bekommt aber die notwendigsten Informationen in der Handlung mitgeliefert.

Durch die bildhafte Sprache hat mich der Autor in die Provence entführt. Er hat nicht nur alles sehr bildhaft beschrieben sondern dazu mit seinem Erzählstil auch lebendig gestaltet. Man bekam direkt Urlaubsfeeling und hat sich in die Schauplätze eingefühlt.

Die Handlung wurde in verschiedenen Erzählperspektiven der Protagonisten geschrieben. Auch der Täter kommt ab und an mal zu Wort. Das sorgt für die nötige Abwechslung und den konstanten Spannungsaufbau.

Wie man es von einer Buchreihe erwartet, kommt auch die Entwicklung des Privatlebens und die Beziehungen von Leon Ritter und seiner Familie nicht zu kurz. Die Entwicklung und die Geschehnisse in der Familie kommt alles sehr realistisch rüber.

Der Autor hat hier ein brisantes Thema aufgegriffen und sehr gut in seinem Plot verarbeitet.

Manchmal hat es mich ein wenig gestört, dass er einige Polizisten in den Himmel gelobt hat, aber andere Charaktere dafür dumm da stehen lassen hat.

Mein Fazit:
Ein schöner Krimi in Le Lavandou mit brutalen Morden und trotzdem noch schönem Urlaubsfeeling. Das Buch eignet sich auch sehr gut für Leser, die die Reihe noch nicht gelesen haben. Also zugreifen und lesen :)

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Das Geheimnis um High Lonesome

Old Bones - Das Gift der Mumie
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In der Geisterstadt, High Lonesome, in der Wüste New Mexikos wird eine mumifizierte Leiche entdeckt. Sie lag seit mindestens 50 Jahren dort unentdeckt in einem Keller. Der Tote gibt Rätsel auf und so wird ...

In der Geisterstadt, High Lonesome, in der Wüste New Mexikos wird eine mumifizierte Leiche entdeckt. Sie lag seit mindestens 50 Jahren dort unentdeckt in einem Keller. Der Tote gibt Rätsel auf und so wird FBI-Agentin Corrie Swanson auf den Fall angesetzt. Corrie zieht ihre Freundin, die Ärchologin Nora Kelly, zu Rate. Sie stellen fest, dass der Tote an einem entsetzlichen Tod gestorben ist. Außerdem entdecken sie auch ein Goldkreuz bei ihm. Doch warum hat der Mörder es nicht an sich genommen? Die beiden fangen an zu ermitteln und begeben sich auf einen gefährlichen Weg...

"Old Bones - Das Gift der Mumie" ist der zweite Teil der Old Bones Reihe mit der FBI-Agentin Corrie Swanson und der Ärchologin Nora Kelly. Das Buch ist auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Teil lesbar.

Das Autorenduo Preston & Child hat hier eine wirklich sehr interessante Geschichte entwickelt. Sie haben das Fachwissen gut mit in die Story eingebunden. Dadurch wurde es wissenschaftlich und ärchologisch hochinteressant. Zweitweise war die Story für mich nur nebensächlich, weil ich so fasziniert war von dem Fachwissen.

Den Schreibstil fand ich teilweise recht anspruchsvoll. Es gab manchmal viele Aneinanderreihungen und durch das eingeflossene Fachwissen sind auch viele Fachbegriffe aufgetaucht, wo man auf Anhieb nicht die Bedeutung gewusst hat und erstmal recherchieren musste. Daher musste ich sehr aufmerksam und konzentriert lesen, um alles mitzubekommen.

Die Umgebungsbeschreibungen der Handlungsorte fand ich klasse. Man hatte sofort seine eigenen Bilder vor Augen und gefühlt war man mitten drin mit den Hauptprotagonistinnen in der Wüste.

In der Handlung werden viele Personen mit Namen erwähnt. Manchmal auch nur sehr kurz und dann waren sie sofort wieder von der Bildfläche verschwunden. Da bin ich das ein ums andere Mal durcheinander gekommen. Auch hier musste man sich beim Lesen wieder stark konzentrieren.

Die Charaktere Corrie Swanson und Nora Kelly wurden im Vergleich zum Vorgängerband gut weiterentwickelt, aber für mein Empfinden sind sie noch nicht ganz ausgereift. Corrie ist durch ihre explosive und egoistische Art manchmal unsympatisch. Nora mit ihrere ruhigen Art und faszinierenden Arbeit mag ich dafür umso lieber.

Mein Fazit:
Eine sehr gelungene Fortsetzung. Manchmal recht anspruchsvoll zu lesen, aber dafür ärchologisch hochinteressant. Die Charaktere können noch weiter ausgebaut werden. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen und wer an Ärchologie begeistert ist, ist das Buch auf jeden Fall ein Lesemuss.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Joggerinnen-Morde

Die Karte
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Die Technik hat das Lauftrainig eingeholt. Neben den Schuhen und dem Soundtrack gehört nun auch der Fitness-Tracker zur Laufausrüstung. Er teilt deine Laufstrecke online. Jeder weiß wann und wo du warst ...

Die Technik hat das Lauftrainig eingeholt. Neben den Schuhen und dem Soundtrack gehört nun auch der Fitness-Tracker zur Laufausrüstung. Er teilt deine Laufstrecke online. Jeder weiß wann und wo du warst und wo du wieder sein wirst. Genau das wird dir zum Verhängnis. Du hast jemande inspiriert zu einem besonderen Kunstwerk. Er tragt vorher deine Initialien in einer digitalen Karte. Du kannst noch so schnell laufen, doch er kriegt dich trotzdem. Jens Kerner und seine Partnerin ermitteln mit Hochdruck um den Mörder zu fassen. Können sie ihn aufhalten?

"Die Karte" ist bereits der vierte Teil der Jens Kerner und Rebecca Oswald-Reihe. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Der Fall ist in sich abgeschlossen. Wer die Vorgänger nicht kennt, dem fehlt nur ein wenig das Vorwissen um die beiden Hauptprotagonisten, aber die wichtigsten Informationen bekommt man in der Handlung nochmal mit.

Wie ich es von Winkelmann gewohnt bin, war der Schreibstil wieder schön flüssig zu lesen und alles war schön detailliert beschrieben, sodass die Bilder im Kopf entstanden sind.

Der Wechsel zwischen den einzelnen Perspektiven, die recht kurzen Abschnitte und die Cliffhänger an den Kapitelenden lassen den Leser kaum aufhören zu lesen.

Winkelmann hat auch in seinem neusten Werk wieder brisante Themen, wie die Gaffer an Unfallorten, Corona, die immer fortschreitende Technik und wie gefährlich das Veröffentlichen im Internet für Jederman ist perfekt in seine Handlung einfließen lassen. Als Leser merkt man, wie er es kritisiert, aber kann auch seine eigene Meinung dazu bilden.

Persönlich hat mich das "Corona-Thema" etwas gestört. Da man es tagtäglich in den Medien hört und sieht nervt es mich mittlerweile ein wenig und muss nicht auch noch in den Büchern behandelt werden. Denn da möchte ich beim Lesen etwas dem Alltag enfliehen und mal alles vergessen.

Es war spannend bis zum Schluss und am Ende gab es eine schlüssige Auflösung. Ich bin nicht dahinter gekommen, wer hinter den Morden steckt und welches Motiv es vielleicht sein könnte. Aber ein bisschen hat mir der Nervenkitzel, wie man es eigentlich gewohnt ist, gefehlt. Das kann er besser.

Mein Fazit:
Ein wirklich gelungener vierter Teil der Kerner/Oswald-Reihe. Das Corona-Thema hat mich ein wenig genervt und ein wenig mehr Nervenkitzel hat gefehlt, deswegen muss ich einen halben Stern abziehen. Daher gibt es 4,5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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