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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2020

Eine nicht überzeugende Zeitreise-Geschichte.

Lea und das Labyrinth der Zeit
3

Ich liebe Zeitreise-Romane. Das Spiel mit den ganzen Komponenten, die Frage nach der Henne und dem Ei und was sich alles für Möglichkeiten eröffnen, habe ich bereits in einigen Romanen dieser Sorte erleben ...

Ich liebe Zeitreise-Romane. Das Spiel mit den ganzen Komponenten, die Frage nach der Henne und dem Ei und was sich alles für Möglichkeiten eröffnen, habe ich bereits in einigen Romanen dieser Sorte erleben dürfen. Allen voran wohl die "Edelstein" Trilogie von Kerstin Gier, "Tausend Mal schon" von Marah Woolf, die "Das Herz der Zeit" Trilogie von Monika Peetz, "Der goldene Kürbis" von Dorothea Masal, "Zeitenzauber" von Eva Völler oder auch die Viele-Welten Theorie in der "Zimt" Trilogie von Dagmar Bach. All diese Bücher, und vermutlich noch mehr, die mir gerade nicht in den Kopf gekommen sind, habe ich regelrecht verschlungen. Und so habe ich mich total gefreut, als ich erfuhr, dass ich bei der Leserunde zu "Lea und das Labyrinth der Zeit" von Michael Engler über die Lesejury teilnehmen durfte. Leider konnte mich die Story überhaupt nicht überzeugen.

Normalerweise schreibe ich sehr ungern negative Rezensionen, es könnte anderen ja durchaus gefallen. Aber da ich bei einer Leserunde teilgenommen habe, komme ich da jetzt nicht drum herum. Außerdem wurde ich durch die Meinung anderer Teilnehmer der Leserunde bestätigt. Dennoch ist es immer schade, wenn ein Buch so sehr durchfällt.

Der Autor:
Michael Engler studierte Visuelle Kommunikation und arbeitete als Szenarist und Illustrator. Danach war er längere Zeit als Artdirector in Werbeagenturen tätig. Inzwischen ist er freier Autor für Bilder-, Kinder- und Jugendbücher, Theaterstücke und Hörspiele. Er lebt mit seiner Familie in Düsseldorf.

Inhalt:
„Zeitreisen, zarte Gefühle und eine dunkle Bedrohung
Sommerferien auf dem Bauernhof in einem verschlafenen Kaff – für die 14-jährige Lea klingt das ungefähr so spannend wie Fußpilz und Herpes zusammen. Doch als sie eines Abends in der Dämmerung einen fremden Jungen beobachtet, der heimlich durch den Garten schleicht, nimmt ihr vermeintlich öder Sommer eine drastische Wendung: Der 16-jährige Moritz ist ein Zeitreisender! Und als wäre das nicht schon unglaublich genug, warnt er vor einer dunklen Macht, die die gesamte Menschheit auszulöschen droht …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover des Buches weckte meine Aufmerksamkeit, da es zwar einige klare Details zeigte, dennoch aber wie vernebelt und somit sehr geheimnisvoll wirkt. Es ist ein rundes Labyrinth zu sehen, an dessen Rändern Bäume, Wölfe und Menschen als Silhouette zu erkennen sind. Der Titel prangt inmitten all dem und gibt preis, dass das Labyrinth irgend wie mit Zeitreise zu tun haben muss. Es schrie quasi regelrecht nach mir, gelesen zu werden.

Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut, da ich ein Fan von Zeitreise Romanen bin. Umso frustrierter bin ich nun, nachdem ich mich bis zum Ende duschgequält habe. So so schade. Denn Potential hätte die Idee sicherlich gehabt, wenn ich auch bis zum Schluss nicht wirklich über die Ereignisse und ihre Hintergründe in Gänze aufgeklärt bin. Mich hat die Story leider total gelangweilt. Es gibt zu viele Fragen, zu wenige werden davon beantwortet. Eine Episode gegen Ende der Handlung, welche ich jetzt aber nicht spoilern möchte, war für mich auch absolut unglaubwürdig. Was es mit der dunklen Macht genau auf sich hat, erfuhr ich leider auch nicht.

Die Charaktere arbeiten nicht wirklich zusammen, es gibt kaum eine Entwicklung. Erst gegen Ende hin scheint Moritz etwas einfühlsamer zu werden und sich um Lea zu sorgen. Lea hingegen hat zwar immer das Gefühl, dass da was zwischen ihr und Moritz ist, dennoch reagiert sie bis zum Ende immer wieder absolut abweisend. Ihr innerer Konflikt sorgte bei mir nicht für Sympathiepunkte. Am Ende drehen sich ihre Gedanken nur um sie selbst, von Moritz erfährt sie auch deswegen so wenig, da sie kaum fragt, sich wenig Gedanken macht. Die im Klappentext versprochenen zarten Gefühle sind eigentlich nicht vorhanden.

Leider hat mich "Lea und das Labyrinth der Zeit" überhaupt nicht überzeugt, obwohl die Idee dahinter sicherlich gut ist. Die Umsetzung war ziemlich lahm und mangelhaft. Am Ende durch ein kurzes Gespräch mit dem Bösen die gröbsten Dinge zu klären, hat mir nicht gefallen. Die Story war zu flach, die Charaktere entwickeln sich nicht, finden nicht richtig zusammen und wachsen einem schon gar nicht ans Herz.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Fantasie
Veröffentlicht am 29.03.2023

Mal etwas ganz anderes!

Remember when Trust was found
2

Liebesgeschichten laufen ja meist nach einem Schema F ab und der männliche Held wird gerne mal unfehlbar, absolut empfindsam und immer Herr der Lage beschrieben. Nicht so in dem Buch, welches ich euch ...

Liebesgeschichten laufen ja meist nach einem Schema F ab und der männliche Held wird gerne mal unfehlbar, absolut empfindsam und immer Herr der Lage beschrieben. Nicht so in dem Buch, welches ich euch heute vorstellen möchte. "Remember when Trust was found" von Anne Goldberg wird mit den Worten „Das hier ist keine Liebesgeschichte“ beworben und dieser Satz hat auch in der Story eine bedeutende Rolle. Natürlich handelt es sich um einen Liebesroman, doch dieser ist eben ganz anders aufgebaut. Er beginnt zum Einen mit dem riesigen Fehler, den der Hauptprotagonist Logan begangen hat und zeigt, was das alles bei Flora, der zweiten Hauptprotagonistin, für Nachwirkungen hatte. Logan ist im Laufe der Geschichte ein wahrer Held, aber er macht deshalb nicht immer alles richtig, ist nicht immer Herr der Lage und das macht die Geschichte zu etwas Besonderem.

Die Autorin:

Anne Goldberg (geboren 1986) zog nach dem Abi nach Berlin. Bereits als Kind dachte sie sich dramatische Geschichten aus, die ihre Oma für sie verschriftlichen musste. Inzwischen schafft sie das selbst. Die Charaktere ihrer Stories müssen große Herausforderungen meistern, denn die Autorin verlangt ihnen einiges ab.

Inhalt:

„Als Logan seine neue Kollegin Flora kennenlernt, ist ihm sofort klar: Über diese Frau wird er niemals hinwegkommen! Doch so erfolgreich die gemeinsamen PR-Projekte laufen, so krachend scheitert ihre Liebesbeziehung. Am Ende bleibt nicht viel mehr übrig als zwei gebrochene Herzen.
Monate später müssen die beiden erneut zusammenarbeiten. Schnell wird klar, wie gut sie noch immer aufeinander eingespielt sind – trotz allem. Doch privat hat Flora hohe Mauern um sich gezogen. Und schließlich begreift Logan, dass nicht nur die verletzten Gefühle von damals dahinter verborgen liegen – sondern auch eine Wahrheit, an der Flora Stück für Stück zu zerbrechen droht …“
(Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Das Cover ist ein für das Genre sehr typisches. Es ist hübsch anzusehen, sagt aber nicht viel über die Story an sich aus. Ich mag es ja lieber, wenn sich im Cover ein paar Bezüge zur Geschichte finden, da ich es einfach kreativer finde. Ohne sind sie leider recht austauschbar. Zu den Covern der ersten beiden Teile der Reihe (die sich unabhängig voneinander lesen lassen) passt es aber sehr gut.

Die Geschichte von Logan und Flora wird abwechselnd aus den beiden Perspektiven der Protagonisten erzählt. Erstaunlich hoch ist hier der Anteil aus männlicher Sicht, was ich so kaum in Liebesgeschichten bisher erlebt habe. Und so ist der Fokus auch etwas weniger auf die traumatischen Erlebnisse von Flora gesetzt, sondern vielmehr auf das Zusammenspiel zwischen ihr und Logan und die besondere Art, wie beide miteinander auf verschiedenen Ebene kommunizieren.

Floras Geschichte rollte sich dabei eher langsam auf, doch liest man genau, merkt man, das hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Logan kann das zunächst nicht greifen, da eine zu große Distanz zwischen den beiden herrscht. Doch er nimmt recht feinfühlig wahr, dass Flora sich in den vergangenen Monaten, die die beiden getrennte Wege gegangen sind, verändert hat. Und recht bald erkennt er dann auch die Ursache für all das.

Logan, ist also zwar ein sehr aufmerksamer Mann, aber dennoch hat er in der Vergangenheit einen großen Fehler begangen. Er ist kein schlechter Mensch, hat aber mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen und so merkte er einfach zu spät, was er sich wünscht und wen er braucht. Es fällt ihm schwer, sich zu erklären und er möchte auch aus Rücksicht und ein bisschen sicherlich auch aus Feigheit keine alten Wunden aufreißen.

Sehr spannend ist die sprachliche Gestaltung, die sich die Autorin überlegt hat. Die gewalttätigen Übergriffe bekommen hier abstraktere Bezeichnungen und werden so eher umschrieben, als klar benannt. Während Flora sich mit dieser Bezeichnung eine gewisse Distanz bewahren will und noch die Augen vor der Wahrheit verschlie0t, wird es für Logan einfach zu schmerzhaft sein, zu akzeptieren, was geschehen ist.

Ich empfand es sehr erfrischend und auch authentisch, dass Logan oft einfach hilflos und machtlos daneben stehen muss. Er ist kein perfekter Mann, er macht Fehler und er weiß oft nicht, wie er sich richtig verhalten soll. Aber all das macht ihn so nahbar. Denn gleichzeitig hat er das Herz am rechten Fleck und hilft Flora mit seiner Unbeholfenheit dennoch weiter. Emotional wurde ich zwar eher seltener überrollt, und blieb ein wenig der distanzierte Betrachter, aber das war auch mal ganz erfrischend und weniger nervenaufreibend.

"Remember when Trust was found" ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die keine Liebesgeschichte sein soll. Denn es geht nicht ausschließlich darum, dass sich zwei Menschen finden, ihre Geschichte romantisiert wird. Vielmehr hat jeder seine Fehler, seine Unzulänglichkeiten und wird damit zu einem authentischen Charakter der nicht über allem wie ein Held schwebt. Das hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 15.10.2019

Eine unterhaltsame aber weniger ergreifende Fortsetzung der Geschichte von Cinder & Ella.

Cinder & Ella
2

Nachdem ich vor ein paar Monate den ersten Teil der Geschichte von "Cinder & Ella" gelesen habe und tief berührt war, wollte ich natürlich wissen, wie es mit den beiden weiter geht und war sehr neugierig ...

Nachdem ich vor ein paar Monate den ersten Teil der Geschichte von "Cinder & Ella" gelesen habe und tief berührt war, wollte ich natürlich wissen, wie es mit den beiden weiter geht und war sehr neugierig auf die Fortsetzung "Cinder & Ella – Happy End – und dann?", welche direkt an den ersten Band anknüpft. Ich habe mich recht gut unterhalten gefühlt, aber leider konnte mich die Handlung nicht so überzeugen, wie es bei dem ersten Teil der Fall war.

Die Autorin:
Kelly Oram schreibt seit ihrem 15. Lebensjahr Geschichten. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Phoenix, Arizona und widmet sich dort der Schriftstellerei.

Inhalt:
„Endlich haben Cinder alias Brian und Ella sich gefunden. Doch wie ist es wirklich, die Freundin eines berühmten Filmstars zu sein? Ella geht noch zur Schule und muss sich auf ihren Schulabschluss vorbereiten, während Brian unterwegs ist und Filme dreht. Zudem sind Ellas Probleme nach dem Unfall und dem Verlust ihrer Mutter noch lange nicht vom Tisch, sie muss noch viel verarbeiten. Ist die Liebe zwischen Cinder und Ella stark genug, um all das zu überwinden?" (Klappentext"

Kritik und Fazit:
Ich habe sehr gut in die Lektüre hinein gefunden und fand es sehr gut, dass alle wichtigen Charaktere aus dem ersten Band "Cinder & Ella" nochmals eine kleine Einführung durch ihre Auftritte bekommen haben.
Es war sehr schön, mitzuerleben, wie Brian und Ella miteinander umgehen. Einerseits sind sie sich wahnsinnig vertraut, da sie sich schon so lange kennen. Andererseits lernen sie sich jetzt erst richtig, von Angesicht zu Angesicht kennen.
Ich finde Ellas Zurückhaltung sehr authentisch und ich kann mir vorstellen, dass es ihr unheimlich schwer fällt, sich berühren zu lassen, wo sie doch selbst mit ihrem vernarbten Körper so hadert. Sie ist mutig und stark, aber auch das hat Grenzen und das bringt die Autorin wunderbar rüber.

Gleich zu Beginn der Handlung gibt es allerdings eine Szene, die mich nicht überzeugen konnte. Sie wirkte leider etwas konstruiert, um auf ein großes Problem der Beziehung aufmerksam zu machen: Ella ist nun ein Promi und muss sich mit der Öffentlichkeit auseinander setzen. Die erwähnte Szene öffnet Ella die Augen und zeigt ihr, dass ihr Leben nun grundlegend verändert ist, da sie als Freundin eines Prominenten nun auf Schritt und Tritt unter Beobachtung steht. So kommt es dazu, dass ihr Unfall und die Folgen in der Öffentlichkeit breit getreten wird. Jeder scheint sich ein Urteil über sie zu bilden, was sie enorm unter Druck setzt.

Die Beziehung zwischen Ella und ihrem Vater ist auch ein wichtiges Thema der Geschichte. Der Konflikt zwischen den beiden wird aber meiner Meinung nach leider viel zu einfach gelöst wird. Es ist so viel zwischen den beiden vorgefallen und das kann eigentlich nicht so einfach beiseite geschoben werden. Das ist für mich absolut Hollywood Happy End und muss eigentlich nicht sein. Ich hatte während des Lesens schon befürchtet, dass sich der Vater so leicht aus der Affäre ziehen könnte. Wieso muss das aber so sein? Das Leben ist nicht immer ein Ponyhof und ich finde Ella kommt auch sehr gut ohne ihren Vater zurecht. Wenn es auf ein neutrales Verhältnis in dem man sich „Hallo“ und „Tschüss“ sagt herausgekommen wäre, der Zwillinge zuliebe, dann wäre es für mich viel authentischer gewesen.

Zwischendrin gibt es aber auch immer wieder schöne Szenen, die beispielsweise Brian als liebevollen Menschen darstellen und zeigen, dass auch ihm durch seine fehlende Kindheit viele Dinge entgangen sind, er aber dennoch seine kindliche Ader behalten hat.

Zum Ende hin hatte ich den Eindruck, dass alle Stränge nur noch schnell ins Lot gebracht werden mussten. Ganz besonders gestört hat mich, wie bereits erwähnt, die Versöhnung mit dem Vater.
Die gesamte Story hält leider nicht ganz das, was laut Klappentext versprochen wurde. Brians Arbeit als Schauspieler, und Ellas Leben in der Schule kommen so gut wie gar nicht vor. Brian und Ella versuchen lediglich gemeinsam einen Lebensweg zu finden. Brian muss lernen, Ella genug Freiraum zu gewähren. Während Ella weiter daran arbeitet, ihren Körper zu akzeptieren, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und ihre Bedingungen zu stellen.
So konnte mich also das Buch nicht so stark überzeugen, wie das beim ersten Teil der Fall war. Einerseits hat es sich für mich locker und flüssig gelesen und ich war auch nicht gelangweilt, andererseits hätte ich mir das ein oder andere Detail aus dem normalen Alltag noch gewünscht.

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  • Cover
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 13.01.2023

Diese Fantasygeschichte klang noch lange in mir nach!

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
1

Die Bücher von Jennifer Benkau schaffen es immer wieder mich so zu begeistern, dass sie es wert sind darüber eine Rezension zu verfassen. So auch wieder bei ihrem neuen Fantasyroman "The Lost Crown – Wer ...

Die Bücher von Jennifer Benkau schaffen es immer wieder mich so zu begeistern, dass sie es wert sind darüber eine Rezension zu verfassen. So auch wieder bei ihrem neuen Fantasyroman "The Lost Crown – Wer die Nacht malt", dem ersten Band ihrer neuen Dilogie und welcher, wie bereits "One True Queen" und "Das Reich der Schatten", wieder in der magischen und fantastischen Welt rund um Lyaskye platziert ist. Ich mochte sie alle, doch The Lost Crown konnte mich bisher vielleicht sogar noch am meisten begeistern. Auch wenn es echt schwer ist an Liams so tragischen Charakter aus "One True Queen" heranzukommen. Aber diesmal konnten mich beide Protagonistin, also Kaya sowie Mirulay, sehr berühren.

Die Autorin:
Jennifer Benkau schreibt Bücher für Erwachsene, Jugendliche, als auch für Kinder. Bekannt wurde sie mit ihrer "Dark Canopy" – Reihe, welche 2013 mit dem DeLiA-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Sie ist Mitbegründerin des Labels INK REBELS. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, vier Kindern und einigen Tieren zwischen Düsseldorf und Köln. 2019 erschien der erste Band ihrer Dilogie "One True Queen – Von Sternen gekrönt" bei Ravensburger und erhielt den bronzenen Lesepreis in der Kategorie „Jugendbuch – Fantasy“ auf Lovelybooks. 2020 erschien der abschließende Folgeroman "One True Queen – Aus Schatten geschmiedet". Die Dilogie "Das Reich der Schatten" erschien 2021.

Inhalt:
„Sie malt Magie auf seine Haut.
Schwarz wie die Nacht ist der Wald, in dem die junge Schmiedin Kaya von Räubern entführt wird. Bleich wie der Tod ist der verwundete Anführer Mirulay, der Kayas Hilfe braucht. Rot wie Herzblut ist ihre Angst, dass sie einem Mann in die Falle gegangen ist, der nicht nur mit ihren Gefühlen spielt, sondern auch ihr größtes Geheimnis für seine Zwecke nutzen wird. Denn Kaya beherrscht die Gabe, Magie zu malen. Mit einer violetten Rune auf der Haut heilt sie Wunden, mit Karmesinrot im Fell beruhigt sie ein nervöses Pferd. Mirulay verfügt jedoch über eine ganz andere Magie, die Kayas Sinne betört und die Macht hat, Königreiche zu stürzen…“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist wieder einmal sehr gelungen. Wie bereits bei den anderen Büchern steht das Gesicht der Hauptprotagonstin im Zentrum und sie hat natürlich eine Krone auf dem Haupt. Während bei den ersten beiden Dilogien die Krone physischer Natur war, ist sie diesmal gezeichnet und verläuft gleichsam, hinterlässt Spuren auf dem Gesicht der jungen Frau. Die Goldakzente und der Titel sind geprägt, sodass es auch haptisch ein Erlebnis ist, das Buch in der Hand zu halten.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmen, gut verständlich und absolut emotional. Jennifer Benkau erschaffe erneut unheimlich sympathische Charaktere sowie eine tolle Fantasywelt. Während mir in den ersten beiden Dilogien der Anteil an Kampfszenen ein Hauch zu viel war, kommt diese Dilogie überraschend ruhig und mit weniger Gewalt um die Ecke, was mir wirklich gut gefallen hat. Kaya und Mirulay sind so toll beschrieben, dass man sich ihre Figuren sehr gut vorstellen kann und damit auch wunderbar in die Geschehnisse eintaucht. Auch die Magie ist wieder etwas ganz besonderes aber darüber möchte ich gar nicht zu viel verraten.

"The Lost Crown – Wer die Nacht malt" enthält besonders zum Ende der Geschichte hin Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen. Ich war wirklich überrascht und erschüttert und kann es kaum glauben. Laut Ankündigung im Buch soll der zweite Teil im Frühjahr erscheinen. Gemäß diversen Online-Buchhandlungen dauert es aber noch viel länger und zwar bis November 2023. Aber ich freue mich schon, dann wieder in diese magische Welt zurückkehren zu dürfen. Denn wie Kaya und Mirulay aus dieser so aussichtslosen Situation entkommen sollen, ist mir noch absolut schleierhaft.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Eine emotionale Liebesgeschichte über Trauer, Verlust und Einsamkeit!

Free like the Wind
1

Inzwischen habe ich alle Bücher von Kira Mohn bzw. Kira Minttu (ihrem Pseudonym) gelesen und mochte sie alle. Ganz frisch am 26. Januar diesen Jahres erschienen ist "Free like the Wind", das Buch welches ...

Inzwischen habe ich alle Bücher von Kira Mohn bzw. Kira Minttu (ihrem Pseudonym) gelesen und mochte sie alle. Ganz frisch am 26. Januar diesen Jahres erschienen ist "Free like the Wind", das Buch welches ich euch heute vorstellen möchte. Es ist der zweite Teil ihrer Kanada-Reihe. Teil eins "Wild like a River" habe ich euch bereits letzten November ans Herz gelegt. Beide Teile sind wunderschöne, leise und tiefsinnige Romane voller Emotionen.

Die Autorin:
Kira Mohn hat vielseitige Talente. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, veröffentlichte unter dem Namen Kira Minttu vier Bücher in dem Verlag ink rebels (Rezension zu Me Without Words), deren Mitbegründerin sie ist. Sowie bei Kyss ihre Leuchtturm-Trilogie (Rezension zu Teil 1) und ihre Kanada-Reihe Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in München.

Inhalt:
„Tausend Splitter anstelle eines Herzens …
Rae wirkt nach außen wie jede andere 20-Jährige, innerlich jedoch ist sie zerbrochen. An einem schrecklichen Tag vor vier Jahren hörte ihre Welt auf, sich zu drehen – und sie steht auch heute noch still. Rae ist erstarrt, gefangen in den Scherben ihres Lebens. Bis die Idee einer Freundin sich in ihr festsetzt: wandern gehen in einem von Kanadas Nationalparks. Weite Landschaften. Nur sie und die Natur. Genauer gesagt: nur sie, die Natur und Cayden. Ausgerechnet Cayden. Er ist ein Aufreißer, nimmt nichts ernst. Doch in seinen Augen liest Rae etwas, das sie schmerzhaft gut kennt …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Wie bereits auf dem Cover des ersten Bandes der Reihe, wird hier ein Ahornblatt abgebildet, welches sich zu zersetzen und davonzufliegen scheint. Auch die Farbgebung in Rosa-/Lila-/Blautönen, sowie die dahinter im Nebel liegende Natur des Nationalparks erinnern stark an Wild like a River. Die beiden Bücher passen optisch also super zusammen und bilden eine tolle Einheit, sodass gleich klar ist, dass sie zueinander gehören.

Kira Mohns Schreibstil ist wie gewöhnt äußerst flüssig und somit absolut mitreißend. Auch hier braucht es keine extremen Szenen, denn genau wie die Ruhe des Nationalparks, so ruhig ist irgendwie auch die Geschichte, die hier erzählt wird. Diesmal stehen Havens beste Freundin Rae und Jacksons bester Freund Cayden im Mittelpunkt der Geschichte. Beide sind äußerst empathische Protagonisten, die tief in die Seele des anderen zu blicken scheinen. Beide ringen mit ihren Dämonen aus der Vergangenheit, sind sich in ihrem Verhalten sowohl ähnlich (sie lassen nur wenige Menschen an sich heran) und gleichzeitig so unähnlich (während Cayden großspurig und arrogant wirkt, ist Rae eher ruhig aber dennoch impulsiv).

Ich liebte den verbalen Schlagabtausch der beiden Hauptprotagonisten und musste so oft lauthals lachen, als ich ihrer Geschichte gefolgt bin. Viele Dinge konnte ich sehr gut nachempfinden, sodass ich sofort von der Story gepackt wurde und das Buch kaum zur Seite legen konnte. Was dazu führte, dass ich es an 1 1/2 Tagen (oder eher Abenden und Nächten) verschlungen habe. Viel zu schnell war die Geschichte vorbei, und ich hätte durchaus noch mehr Details aus Caydens Vergangenheit erfahren wollen. Er ist ein ziemlich trauriger Protagonist, den man trotz seinen Verhaltens schnell ins Herz schließt. Und auch Rae, die selbst von einigen Vorurteilen behaftet ist, mochte ich sehr, da sie für ihre Mitmenschen immer da ist. Beide sind tiefgründige Charaktere, die mit ihrer Vergangenheit ringen, nicht abschließen können und somit in der Gegenwart durch ihr Leben treiben, ohne zu wissen, wo sie eigentlich ankommen wollen.

"Free like the Wind" ist eine wunderbare, herzergreifende Geschichte zweier Menschen, die noch auf der Suche nachdem ihrem Weg im Leben sind. Gemeinsam sind Rae und Cayden einfach ein tolles Paar und bieten viele humorvolle, wie auch emotionale Szenen. Ich hab mit ihnen gelacht, mit ihren gelitten und mich gefreut, als sie endlich ihren Platz in der Welt fanden.

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