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Veröffentlicht am 25.11.2022

Tolle Idee, aber nicht ganz überzeugend umgesetzt.

Stolen Time - Zwischen den Welten
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Ich bin ein großer Fan von Zeitreise-Romanen und fand es sehr spannend, dass hier mal eine Person von 1913 in der Zukunft landet und sich mit den dortigen Gegebenheiten und der zerstörten Welt zurechtfinden ...

Ich bin ein großer Fan von Zeitreise-Romanen und fand es sehr spannend, dass hier mal eine Person von 1913 in der Zukunft landet und sich mit den dortigen Gegebenheiten und der zerstörten Welt zurechtfinden muss. So ist es nämlich in Danielle Rollins "Stolen Time – Zwischen den Welten". Dorothy und Ash müssten daher eigentlich ganz unterschiedlich sein, doch im Grunde sind sie sich ziemlich ähnlich. Mehr möchte ich hier nicht verraten, sonst käme es jetzt gleich zu einem dicken Spoiler. So ganz konnte ich der Geschichte aber leider noch nicht verfallen. Ich glaube das lag auch daran, dass man nicht wirklich weiß, wo die Reise hingehen soll und was der Knackpunkt der Story genau ist.

Die Autorin:
Danielle Rollins schreibt Young Adult Thriller und unter dem Pseudonym Danielle Vega Horror-Romane für Erwachsene. Bei "Stolen Time" handelt es sich um ihre erste Fantasy-Trilogie. Die Autorin lebt in Brooklyn, New York und hat einen Faible für Vintage-Möbel und Lederstiefel.

Inhalt:
„Sie kommt aus dem Jahr 1913. Er aus dem Jahr 2077. Gemeinsam können sie die Zukunft retten – oder zerstören!
Seattle, 1913: Auf der Flucht vor einer arrangierten Ehe läuft die 16-jährige Dorothy dem Piloten Ash in die Arme und schleicht sich kurzerhand an Bord seines Flugzeuges. Was Dorothy nicht weiß: Ash ist ein Zeitreisender aus dem Jahr 2077 und kommt aus einer Zukunft, die durch Erdbeben und Flutkatastrophen vollkommen zerstört wurde. Eine kleine Gruppe von Zeitreisenden stellt sich dem Verfall entgegen und versucht, die Welt wieder in Ordnung zu bringen. Doch dafür müssen sie den Mann finden, der das Geheimnis des Zeitreisens gelüftet hat und nun verschwunden ist. Keiner ahnt, dass Dorothys Ankunft der Schlüssel zur Lösung aller Probleme sein könnte – oder der Anfang vom Ende.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Ich mag es, wenn auf weißem Hintergrund eine farbige Silhouette zu sehen ist, in welcher noch eine andere Szene untergebracht ist. Wenn alles ein wenig verschleiert erscheint, dann ist die Mystik komplett. So auch bei diesem Cover, welches auch an die der Vortex Reihe erinnert. Hier wird aber außerdem das Bild auf einem alten Blatt Papier dargestellt, welches die Zeit um 1913 aus welcher Dorothy stammt darstellen mag, während die Skyline voller Wolkenkratzer Ashs Welt um 2077 symbolisiert.

Hier wird das Thema der Zeitreise neu aufgegriffen. Ich möchte darüber nicht zu viel verraten, denn das spoilert sonst einiges aus der Story. Nur so viel, nicht nur Dorothy kommt aus der Vergangenheit. Wo wir bereits bei den Protagonisten sind. Irgendwie hatte ich leider bis zum Ende nicht wirklich das Gefühl, das die Charaktere eine Wandlung durchmachen. Sie entwickeln sich wenn nur ganz minimal und das lässt die Geschichte ein wenig schleppend voranschreiten. So hat es mich irgendwann wirklich genervt, dass Dorothy ständig darüber grübelt, was die anderen Menschen in ihrer Umgebung von ihr im Gegenzug für deren Hilfe verlangen könnten. Sie ist durch ihre Mutter in einer Welt aufgewachsen, in welcher man nichts geschenkt bekommt und in welcher Männer Frauen lediglich als eine Art Ware ansehen. Dass Dorothy das nicht gefällt, ist klar. Allerdings finde ich, dass sie durch die Erlebnisse und Erfahrungen im Jahr 2077 schnell merken müsste, dass dem nicht mehr so ist. Dass die Gesellschaft sich geändert hat.

Die Romanze zwischen Dorothy und Ash wirkt außerdem recht unglaubwürdig und nicht tiefgründig. Die beiden erleben einfach zu wenig Zeit zu zweit, um eine authentische Gefühlswelt zueinander aufbauen zu können. Wieso sie einander mögen, sich voneinander angezogen fühlen, das wird nicht greifbar. Auch was es genau mit Quin auf sich hat, warum ist Quin so, wie sie ist, bleibt lange offen und ist für mich am Ende auch noch nicht klar. Was genau hinter dem Black Cirkus steckt ist ebenfalls unklar. Ebenso was genau mit dem Professor passiert ist.

Lange schippert man einfach mit der Geschichte mit, weiß nicht so recht, worauf alles hinauslaufen wird und wird so leider kaum mitgerissen. Ich habe mich zwar nicht gelangweilt, es fiel mir aber auch meist nicht schwer, das Buch für eine Pause zur Seite zu legen. Und nicht mal bei meiner langen Bahnreise zu und von der Buchmesse habe ich das Bedürfnis gehabt, dauerhaft zu lesen.

Am Ende blieben dann einige Fragen offen, was mich etwas erstaunt zurückließ. Erst als ich die Webseite des Verlags aufgesucht habe, habe ich erfahren, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt. Das war mir bis dato absolut nicht klar und so wurde ich etwas unbefriedigt zurückgelassen. Da gibt es auch keinerlei Ankündigung auf den Folgeband. Jetzt da ich erfahren habe, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, bin ich mit dem Ende ein wenig versöhnt, denn es werden ja hoffentlich noch alle offenen Handlungsstränge zusammengeführt und zu einer Lösung gebracht. Diese Info wäre auf oder in dem Buch wirklich wertvoll gewesen

"Stolen Time – Zwischen den Welten" ist ein Buch, das mich etwas zwiegespalten zurückließ. Einerseits ist hier eine tolle Welt aufgebaut worden und der Umweltaspekt hat mir auch sehr gut gefallen. Der Klappentext gibt allerdings nicht so ganz wieder, was tatsächlich in der Story abgehandelt wird. Ich weiß noch nicht, ob ich die Folgebände lesen werde. Ich würde zwar gerne meine offenen Fragen beantwortet bekommen, allerdings war die Lektüre des Buches bisher nicht gerade flüssig und mitreißend. Es muss wohl noch ein wenig Zeit ins Land gehen, bis ich weiß, was ich machen werde.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Ein recht authentischer Jugendroman

Der Club der wütenden Fünf
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Nicole Fröhlich hat eine spannende Thematik in ihrem Buch "Der Club der wütenden Fünf" aufgegriffen. Was geht in einem Kind vor, welches Stück für Stück immer mehr Menschen aus seiner Familie verliert ...

Nicole Fröhlich hat eine spannende Thematik in ihrem Buch "Der Club der wütenden Fünf" aufgegriffen. Was geht in einem Kind vor, welches Stück für Stück immer mehr Menschen aus seiner Familie verliert und irgend wann alleine dasteht? Was passiert mit solch einem Kind? Welche Möglichkeiten hat es? Die Handlung, die sich um die Hauptprotagonistin aufbaut, bot ein großes Potenzial, welches meiner Meinung nach aber leider nicht ausreichend ausgeschöpft wurde. Mehr Details und mehr Feinheiten hätten der Geschichte gut getan, um sie abzurunden und ein gelungeneres Leseerlebnis zu ermöglichen. Trotzdem habe ich nicht bereut, es gelesen zu haben.

Die Autorin:
Nicole Fröhlich (geboren 1987) studierte Soziale Arbeit und arbeitet inzwischen auch mit Jugendlichen. Schon immer schrieb sie gerne und hegte den Traum, selbst einmal Schriftstellerin zu sein. So nahm sie an Kursen im Kreativen Schreiben teil. "Der Club der wütenden Fünf" ist ihr Jugendroman-Debüt. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt am Main.

Inhalt:
„Als Laras Großmutter stirbt, ist von ihrer Familie niemand mehr übrig. Sie kommt ins Heim und schnell steht für sie fest: Sie will so bald wie möglich in eine Wohngruppe und ihr eigenes Ding machen. Stattdessen landet sie in einer schnöseligen Pflegefamilie, soll auf eine teure Privatschule wechseln und dort auch noch ein soziales Projekt, »den Club der wütenden Fünf«, besuchen.
Darauf hat Lara überhaupt keine Lust. Doch dann stellt der Club den fünf Jugendlichen eine besondere Aufgabe, die Lara an ihre Grenzen und die Heldin in ihr zum Vorschein bringt …“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Die fünf wütenden Jugendlichen, um die es größtenteils in diesem Roman geht, sind direkt auf dem Cover zu sehen. Vor einem grell orangenen Hintergrund stehen sie in leicht abwehrender Haltung aber trotzdem gleichmäßig im Halbkreis beisammen. Sie bilden eine Einheit, die auch im Verlauf der Handlung zum Tragen kommt.

Die Autorin gibt der Hauptprotagonistin Lara eine authentische Stimme. Man hat wirklich das Gefühl, hier einem 15-jährigen Mädchen zu begegnen, welches viele Verluste im Leben ertragen musste und nun endlich auf eigenen Beinen stehen möchte. Wieso sie darauf hinarbeitet, geht aber meiner Meinung nach nicht in Gänze aus dem Buch hervor. Ich vermute, dass sie nicht nochmal jemanden verlieren möchte, den sie liebt. Und wenn man alleine wohnt, zwar in einer betreuten Wohneinheit aber dennoch für sich selbst verantwortlich, so kann man recht gut anderen Kontakten aus dem Weg gehen.

Die Story ist in recht kurze Kapitel mit knappen Überschriften unterteilt und so findet man während des Lesens wenn nötig ganz gut Pausen, bei denen man das Buch zur Seite legen kann. Ganz toll empfand ich hier auch die Beschreibung, wie detailreich Lara ihre Umwelt wahrnimmt. Eigentlich ist sie gar nicht wirklich wütend, sondern sehr einfühlsam. Vielleicht mit ein paar Vorurteilen behaftet, welche aber vermutlich eher dem eigenen Schutz dienen und ihr eine gewisse Distanz zu den anderen Menschen in ihrem Leben bietet. Sie hat außerdem eine äußerst bildhafte Gedankenwelt, die ich gerne verfolgt habe.

Leider entwickelte sich die Geschichte für meinen Geschmack ein wenig schleppend und somit war das Lesen auch etwas ermüdend. Der Beginn holte mich noch richtig gut ab und ich war berührt von der Art, wie in die Geschichte eingeführt wird. Dann aber fehlte mir ein wenig die Wandlung. Auch die vier anderen Charaktere der Runde aus den wütenden Fünf bleiben lange blass. Man weiß nur wenig, was mit ihnen genau passiert ist. Auch der Gruppenleiter Rolf wird nicht recht greifbar.

Während Lara am Anfang der Handlung noch wortreicher und sehr aufmerksam daher kommt, scheint sie diese Fähigkeiten im Verlauf irgendwie zu verlieren. Ihre Sätze werden kürzer, sie nimmt die Gefühle der Menschen, die sie umgeben, weniger wahr. Da ist sie fast ein wenig rückschrittig. Und auch der Plot wirkte an der ein oder anderen Stelle etwas an den Haaren herbeigezogen. Es ist einfach nicht plausibel, dass die Kinder mitten in Frankfurt an einer Kreuzung genau das richtige Haus auswählen, damit die Handlung seinen Fortgang findet. Auch das später stattfindende Duell, weist ein paar Lücken in der Beschreibung auf. Wieso sind die anderen auf einmal in unmittelbarer Nähe und Lara nicht, wo sie doch kurz davor noch mit allen anderen zusammenstand und gesprochen hat?

"Der Club der wütenden Fünf" ist ein interessantes Jugendbuch, welches meiner Meinung nach aber leider ein paar Schwächen hat. Vielleicht hätte hier einfach ein erweiterter Umfang der Story gut getan. Einige Dinge hätten mehr erläutert werden sollen, die Autorin hätte sich für den Handlungsablauf mehr Zeit nehmen müssen. Einerseits sieht Lara viele Details, andererseits scheinen einige Dinge an ihr vorbeizuziehen, und das bis zum Ende der Geschichte. Aus diesem Grund fällt mir die Bewertung des Buches auch äußerst schwer. Ich fand es nicht schlecht, hätte mir aber an einigen Stellen mehr Input gewünscht.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Endlich mal wieder ein richtiges Highlight.

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Jennifer Alice Jagers "Emily Symour – Totenbeschwörung für Anfänger" lachte mich schon unheimlich lange an und ich wollte es unbedingt lesen. Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse konnte ich nicht ...

Jennifer Alice Jagers "Emily Symour – Totenbeschwörung für Anfänger" lachte mich schon unheimlich lange an und ich wollte es unbedingt lesen. Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse konnte ich nicht mehr widerstehen und kaufte die limitierte Erstauflage mit dem zauberhaften, farbigen Buchschnitt. Lange konnte ich das Buch auch nicht in meinem Regal ungelesener Bücher stehen lassen und so nahm ich es bereits nach ein paar Tagen in die Hand. Ich war vom Worldbuilding und den Charakteren wirklich begeistert und ganz entsetzt, als ich erfuhr, dass ich noch bis April 2023 auf den zweiten Teil der Reihe warten muss. Aber ich freue mich schon, dann vorher vielleicht noch einen kleinen Reread einlegen zu können.


Die Autorin:
Jennifer Alice Jager (geboren 1985) ist eine deutsch Autorin, die bereits seit 2014 Bücher für Jugendliche und Erwachsene veröffentlicht. Nach ihrer schulischen Ausbildung gab sie Zeichenunterricht. Ihre eigenen Bilder wurden in Galerien ausgestellt. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben entdeckte sie erst während ihres längeren Aufenthalts in Japan. Seit sie wieder in ihre Heimat zurückgezogen ist, ist sie als Autorin tätig, zeichnet in ihrer Freizeit aber immer noch gerne. Neben Büchern und dem Zeichnen hat sie auch eine große Leidenschaft für ihre Tiere.

Inhalt:
„Tote Jungs küsst man nicht.
Es gibt keinen schlechteren Start in eine Beziehung, als den süßen Typen, in den man sich Hals über Kopf verliebt hat, aus Versehen umzubringen. Emily Seymour, sie wohl miserabelste Totenbeschwörerin der magischen Welt, schafft genau das. Noch dazu trifft es ausgerechnet Ashton Goodwin, den Sohn einer verfeindeten Magiefamilie. Will Emily ihn wiederbeleben, muss sie nicht nur einen verbotenen Zauber sprechen, sondern auch ein paar ihrer Lebensjahre opfern. Sie ahnt nicht, dass hinter Ashtons Ableben mehr steckt als ein Missgeschick – und dass sie schon bald mit einem schlecht gelaunten Untoten an ihrer Seite die größte Verschwörung aufdecken muss, die die magische Welt je gesehen hat . . .
Band 1 der magischen Romantic-Fantasy-Reihe“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover trifft absolut meinen Geschmack. Emily Seymour ist vor einem hellen Hintergrund zu sehen. Sie ist in Rot- und Lilatönen gehalten und in ihrer Silhouette ist eine weitere Szene zu sehen. Ein Junge, der durch eine Landschaft rennt. Das ganze bei Vollmond. Aus Emilys Hand scheinen Sternchen zu regnen, die sich bis zum Titel verfolgen lassen und diesen zu erschaffen scheinen.

Jedem Kapitel ist eine meist etwas sarkastische Überschrift gegeben, die ein klein wenig über den Inhalt der Geschichte verrät, ohne aber zu sehr zu spoilern. Und hier kann man auch sogleich Emilys Charakter wiederfinden. Sie nimmt sich selbst nicht so ernst, ist manchmal vielleicht über ihre Tollpatschigkeit genervt, hat aber wirklich tolle Gedanken und ihre Ironie bringt einen häufiger zum Lachen. Da die Geschichte aus ihrer Sicht in der ich-Perspektive beschrieben ist, schließt man Emily ganz schnell ins Herz und mag auch all ihre Familienmitglieder und Freunde auf die ein oder andere Weise recht gern. Auch wenn Ashton für Emily lange ein Buch mit sieben Sigeln zu bleiben scheint, so nimmt sie doch feinste Nuancen seines Verhaltens, seiner Mimik und Gestik wahr, die zeigen, dass zwischen den beiden eine ganze besondere Verbindung besteht.

Ein wenig ist Emily wie Gwendolyn aus der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier. Sie ist tollpatschig und magielos. Sie scheint nicht in die Welt der Nekromanten zu gehören, ist damit im Grund aber eigentlich ganz zufrieden, weil sie die Machenschaften der eigenen Familie nicht immer gutheißt. Und dennoch kann sie sich der Welt der Magie nicht entziehen, da sie mitten rein in das Abenteuer gerät und alles tun will, um Ashton zu helfen. Auch wenn der immer wieder ziemlich grob und unhöflich sein kann. Aber wie heißt es so schön: Harte Schale – weicher Kern.

Jennifer Alice Jager hat ein unheimlich spannendes Weltgefüge geschaffen. Hier befinden sich in Raum-Zeit-Falten einige magische Welten und Wesen, die in den Übergängen zur normalen Welt meist friedlich und unerkannte leben. Die Hexenwelt und die der Nekromanten ist äußerst interessant geschildert und bedingen einander in einer spannenden Art und Weise. Auch die Beschreibung der verschiedenen Welten ist der Autorin äußerst gut gelungen und so taucht man immer wieder in magische Gegenden ein und es gibt viel zu entdecken.

Ich liebte Emilys offene und ehrliche Art, sowie ihre bildhafte Gedankenwelt. So ist die Geschichte sehr humorvoll und gleichzeitig durch die Plottwists äußerst spannend. Auch Ashton taut langsam auf und erkennt, dass es gar nicht so schlecht ist, nicht immer wie ein einsamer Wolf durch die Welt zu gehen. Die Autorin hat eine tolle und geradezu magisch, märchenhafte Welt – verborgen vor unserer – erschaffen, die einfach nur Spaß macht und einen mit sich reißt.

"Emily Seymour – Totenbeschwörung für Anfänger" ist endlich mal wieder ein richtiges Highlight für mich. Was ich bisher noch nicht so ganz herausfinden konnte, ist, wie viele Bände der Reihe am Ende erscheinen sollten. Bisher ist nur von Band 1 und Band 2 die Rede, aber nirgends ist das Wort Dilogie zu finden. Es könnten also auch viele weitere Bücher der Reihe erscheinen. Ich lass mich dann wohl mal überraschen und warte ungeduldig erst mal auf das Erscheinen des zweiten Bandes "Emily Seymour – Zeitreisen für Fortgeschrittene".

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Viel Spaß mit „leeren“ Seiten!

Dieses Buch ist LEER
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Daniel Fehrs und Lindsey Thomas‘ "Dieses Buch ist leer" hat uns unheimlich viel Spaß gemacht. Wie? Ein leeres Buch kann Spaß machen? Oh ja, auf jeden Fall! Denn manchmal ist es vielleicht gar nicht so ...

Daniel Fehrs und Lindsey Thomas‘ "Dieses Buch ist leer" hat uns unheimlich viel Spaß gemacht. Wie? Ein leeres Buch kann Spaß machen? Oh ja, auf jeden Fall! Denn manchmal ist es vielleicht gar nicht so leer, wie man zunächst denkt.

Der Autor und die Illustratorin/Künstlerin:
Daniel Fehr (geboren 1980) studierte in Amerika Germanistik nachdem er an der Zürcher Hochschule der Künste und der School of Visual Arts in New York lernte, Bilder zu kreieren. Inzwischen lebt Daniel Fehr in der Schweiz und schreibt Bilderbücher. Außerdem ist er Entwickler für Gesellschaftsspiele für Kinder, Familien und Erwachsene.
Lindsey Thomas (geboren 1975) studierte Illustration an der Universität in Middlesex und entdeckte dort auch das Filzen für sich. Sie lebt mit ihrem Partner in London und filzt Figuren voller Charakter, die sie auf der ganzen Welt verkauft.

Inhalt:
„Dieses Buch ist leer. Du brauchst gar nicht erst nachzusehen. Oder?“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Der bunte Titel vor weißem Hintergrund springt einem sofort ins Auge. Wenn man genauer hinsieht, verstecken sich zwischen den Buchstaben einige kleine Hamster und ein Vogel. Die Illustratorin bzw. Künstlerin ist für ihre Filztiere bekannt und hat hier einige süße Tierchen erschaffen. Ob man diese auch im Buch wiederfinden wird? Leicht wird es wohl nicht, in einem leeren Buch…

Schlägt man das Buch auf, wird man sofort direkt angesprochen mit den Worten „Dieses Buch ist leer. Du brauchst gar nicht erst nachzusehen. Dieses Buch ist wirklich leer.“ Das alles in blauer Schrift vor weißem Hintergrund. Da scheint auf den ersten Blick wirklich nichts weiter zu finden sein. Obwohl…. ist das nicht eine Seite zum Aufklappen? Hmmmm, was könnte sich dahinter denn verstecken? Eigentlich doch nichts, immerhin haben wir hier ja ein leeres Buch vor uns. Ich verrate zumindest nichts weiter. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann schaut euch das Buch einfach mal selbst an.

"Dieses Buch ist leer" hat meiner 11-jährigen Tochter, sowie meinem 7-jährigen Sohn sehr gut gefallen. Es macht spaß, die leeren Seiten zu entdecken. Dass der Leser bzw. Zuhörer direkt angesprochen wird, macht das Buch zu einem kleinen Erlebnis. Wem "Das Buch ohne Bilder" gefallen hat, der wird auch an diesem Buch seine Freude haben. Wir lieben es!

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Traumhaft schöne Bilder!

Püttchen und der Himmelskönig
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Meine Liebe für die Illustrationen von Joëlle Tourlonias sollte wohl bekannt sein. Mit Maite Kelly hat sie auch bereits einige "Hummel Bommel" Bücher veröffentlicht. Nun haben die beiden gemeinsam mit ...

Meine Liebe für die Illustrationen von Joëlle Tourlonias sollte wohl bekannt sein. Mit Maite Kelly hat sie auch bereits einige "Hummel Bommel" Bücher veröffentlicht. Nun haben die beiden gemeinsam mit Robert Scheffner ein neues Buch herausgebracht. In "Püttchen und der Himmelskönig" wurden die Bilder auf ganz besondere Weise gestaltet. Denn hier wurden richtige kleine Figuren plastisch dargestellt und in Szene gesetzt. Das ist ganz bezaubernd gelungen.

Die Autorin und die Illustratoren:
Maite Kelly (geboren 1979) ist Sängerin und Entertainerin und durch ihre Familie, die Kelly Family, weltweit bekannt. Sie ist außerdem Komponistin, Texterin und Schauspielerin und hat ihre eigene Modelinie.
Robert Scheffner (geboren 1985) studierte Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration und Animation. 2009 machte er seinen Abschluss. Seither lebt er in der Nähe von Frankfurt am Main und arbeitet dort als freischaffender Illustrator.
Joëlle Tourlonias (geboren 1985) studierte Visuelle Kommunikation. Seit 2009 arbeitet sie als selbstständige Illustratorin in der Nähe von Frankfurt am Main. Ihr Stil hat einen hohen Wiedererkennungswert.

Inhalt:
„Ein Bilderbuch für Groß und Klein über Gott und seinen Herzensengel .
Püttchen ist das kleinste Engelchen im ganzen Himmelreich. Süß und frech, wie es ist, darf es bei dem Himmelskönig so einiges: ihm auf der Nase herumtanzen, auf seiner Schulter sitzen oder von seiner Königskrone aus über den ganzen Himmel schauen … Und nicht zuletzt darf es ihn alles fragen, was es über Gott und die Welt wissen möchte. Der Himmelskönig antwortet Püttchen mit viel Liebe, Wärme und einer Prise göttlichem Humor.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:
Schon auf dem Cover sieht man das süße Püttchen schlummernd auf einer Wolke. Man erkennt sofort, dass es sich um eine Kreation von Joëlle Tourlonias handelt, nur dass diesmal hier ein dreidimensionaler Eindruck geschaffen wurde. Einfach zauberhaft. Aber auch die Figur des Himmelskönig, welche vermutlich von Robert Scheffner entworfen wurde und die im Innern des Buches zu finden ist, ist wahnsinnig toll und äußerst detailreich gelungen. Man möchte am Liebsten die beiden Figuren im eigenen Regal stehen haben. Ob es sie wohl irgendwo zu kaufen gibt?

Maite Kelly schreibt in kurzen Sätzen, wie Püttchen dem Himmelskönig all ihre Fragen stellt und wie der König ruhig, geduldig und einfühlsam diese beantwortet. Für den König sind alle Wesen auf der Erde wichtig, und einzigartig. Und diese Botschaft kommt in dem Buch ganz klar zur Geltung. So ganz zu hundert Prozent wurde ich aber nicht mitgerissen. Vielleicht wäre eine etwas poetischere Schreibweise hier noch das i-Tüpfelchen gewesen.

"Püttchen und der Himmelskönig" ist ein zauberhaftes Bilderbuch. Die dargestellten, plastisch gestalteten Figuren sind traumhaft und durch die großen Abbildungen im Buch wird eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre geschaffen. Man muss nicht unbedingt religiös sein, um dieses Buch zu mögen. Denn es geht darum, dass jedes Wesen auf der Erde wichtig und einzigartig ist. Erst durch alle existierenden Wesen ist unsere Welt vollkommen.

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