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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2019

Alisik ist eine Dark-Romance-Mystery-Serie in vier Bänden.

Alisik 1: Herbst
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Der erste Band “Herbst” zeigt uns wie Alisik plötzlich tot erwacht und auf Ruben trifft.
Die Zeichnungen und Texte sind wunderschön. Besonders die eingebauten Reime haben mich sehr fasziniert.
Die Bilder ...

Der erste Band “Herbst” zeigt uns wie Alisik plötzlich tot erwacht und auf Ruben trifft.
Die Zeichnungen und Texte sind wunderschön. Besonders die eingebauten Reime haben mich sehr fasziniert.
Die Bilder erinnerten mich beim Lesen ein wenig an Tim Burton. So könnte ein Film von ihm gezeichnet aussehen. Da ich großer Fan von Burton bin, habe ich mich auch gleich in “Alisik” verliebt…
Leider ist der Comic sehr kurz und ich muss wohl bald in den Laden rennen und mir die anderen Bände besorgen!

Veröffentlicht am 15.08.2019

Solch eine schöne Liebesgeschichte habe ich schon lange nicht mehr gelesen! *-* <3

Nur drei Worte (Nur drei Worte – Love, Simon )
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Mir wurde dieses Buch sehr vom Carlsen Verlag ans Herz gelegt. Erst wollte ich es gar nicht lesen, aber da es ja inzwischen verfilmt wurde und auch bereits im Kino läuft, wollte ich mir nun doch mal ein ...

Mir wurde dieses Buch sehr vom Carlsen Verlag ans Herz gelegt. Erst wollte ich es gar nicht lesen, aber da es ja inzwischen verfilmt wurde und auch bereits im Kino läuft, wollte ich mir nun doch mal ein Bild vom Buch machen.
Außerdem ist die Geschichte ja auch 2017 mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden, also muss sie ja eigentlich gut sein.
Und ich bin wirklich mehr als dankbar, dass die Pressemitarbeiterinnen von Carlsen immer wieder Werbung fürs Buch gemacht haben, sonst wäre ich vielleicht doch nie in den Genuss dieser schönen Geschichte gekommen!

Man findet wirklich sehr schnell ins Buch hinein, kann sich vom Schreibstil einhüllen und durch die Story tragen lassen.
Die Autorin schummelt sich nicht nur durch ihre flüssig, leichte Schreibweise – sondern vor allem auch durch den absolut sympathischen Protagonisten – in unser Leserherz hinein.
Simon ist wirklich ein außergewöhnlicher Charakter! Teilweise war ich sogar von seiner Stärke überrascht. Seine Gefühlswelt ist von der Psychologin Becky Albertalli so gut gestaltet und beschrieben worden, dass man sofort mitfühlen kann!
So geht es einem allerdings mit allen Figuren, sodass man wirklich nicht von oberflächlichen Personen sprechen kann! Wirklich großartig!
Die Handlungen und Gefühle sind durchgehend authentisch und nachvollziehbar!

Besonders gefallen hat mir der Aspekt mit den E-Mails. Hieran kann man deutlich erkennen, dass Liebe nichts mit dem Aussehen einer Person zu tun hat, sondern mit dem Charakter, den Gemeinsamkeiten und einfach damit, ob die Chemie zwischen zwei Personen stimmt.

Solch eine schöne Liebesgeschichte habe ich schon lange nicht mehr gelesen! - <3

Hinzukommen noch eine schöne Prise Humor und ein einfach einmalig ausgearbeitetes Szenengeflecht!

Ein wirklich schöner Jugendroman zu einem wichtigen und aktuellen Thema, der durch eine mehr als perfekte Umsetzung und realistische Personen überzeugen kann!

Veröffentlicht am 23.04.2024

Was ist hier schief gegangen?!

Promised 2 – Die zwei Königreiche
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Vorweg noch eine Sache: Dies ist MEINE Meinung. Ihr dürft das Buch natürlich ganz anders empfinden als ich es getan habe. Für mich war es absolut kein Vergnügen dieses Buch zu lesen, eher eine Lachnummer, ...

Vorweg noch eine Sache: Dies ist MEINE Meinung. Ihr dürft das Buch natürlich ganz anders empfinden als ich es getan habe. Für mich war es absolut kein Vergnügen dieses Buch zu lesen, eher eine Lachnummer, was ihr im folgenden auch in der Rezension erklärt bekommt. Dennoch ist dies wie gesagt nur MEINE Meinung.
Wer das Buch lesen möchte, sollte den folgenden Text vermutlich lieber nicht lesen.
So, los gehts:

"Für das Schicksal ihres Landes opfert sie alles. Auch ihre Liebe?"
Kann mir bitte irgendwer diesen Satz auf dem Cover erklären?!
Erstens hat sie kein Land mehr und erwähnt mehrfach, dass sie sich weder in Coroa noch in Isolte zuhause fühlt... Zweitens ist ihre große Liebe bereits in Band 1 gestorben! Wieso mache ich mit so einem Satz Werbung auf dem Cover?!

Ich habe mir den zweiten Band aus der Bücherei ausgeliehen, da ich nach dem Desaster mit dem ersten Band in keiner Weise bereit war Geld dafür auszugeben. Aber als die Bücherei mein eigentlich gesuchtes Buch nicht hatte und mein Blick auf Promised fiel, habe ich kurz überlegt, ob der zweite Band wohl genauso inhaltlos und bedeutungslos weitergehen würde, wie der erste. Da meine Begleitung noch in anderen Abteilungen der Bücherei verschollen war, setzte ich mich hin und begann zu lesen. Bereits nach 30 Seiten habe ich gestöhnt, gelacht und gedacht, okay, das Buch ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wurde.
Tut mir leid, aber ich kann es nicht anders ausdrücken...
Und gleichzeitig kam bei mir die Frage auf, ob es wirklich so komplett unsinnig weitergeht... Also nahm ich es kurzentschlossen mit nach Hause. Ich hätte es nicht tun sollen, ich denke jedes Buch in meinem ungelesenen Regal wäre inhaltlich besser gewesen. Und dennoch hat mich Promised 2 gut unterhalten muss ich zugeben, aber eher damit, dass ich mich totgelacht, mich aufgeregt habe und teilweise mir die Haare raufen wollte, wie man das hier rausbringen konnte und so viele andere gute Selfpublisher ablehnen kann... Eine große Entschuldigung schon mal an den Verlag, ich mag euch wirklich gerne und auch die Mitarbeiter, mit denen ich dort bisher zusammenarbeitete, finde ich alle toll, aber es drängte sich mir hier mehr als einmal die Frage auf, was bei dieser Geschichte alles falsch gelaufen ist...
Der erste Band ließ mich ja bereits fragen, ob die Geschichte selbst jemals gelesen wurde, oder einfach nur auf den Markt kam, da Selection so gut lief, doch natürlich weiß ich, dass Bücher einen großen Prozess durchlaufen bis sie auf den Markt kommen, dennoch kann ich mir hier einiges einfach nicht erklären.

Bereits die ersten Seiten enthalten inhaltliche Fehler, beschreiben Dinge, die in Band 1 nie geschehen sind und auch gedanklich sind sie absoluter Unsinn.
Als Beispiel:
Wenn es gesetzlich verboten ist gegen einen absoluten Herrscher vorzugehen, dann ist eine Revolution anzuzetteln und ihn vom Thron stoßen zu wollen illegal. WEIL es ist per Gesetz VERBOTEN! Daran ändert sich auch nichts, wenn der Herrscher ein Tyrann ist oder Leute töten lässt. Es ist und bleibt ein Gesetzesverstoß gegen ihn vorzugehen, weil er ABSOLUT ist und das Gesetz es VERBIETET!!!
Das hat nichts damit zu tun, dass man nicht versteht, dass das Volk rebellieren soll und ihn stürzen will. Natürlich soll das Volk dies auch tun unter bestimmten Umständen, aber rein vom Gesetz her ist es VERBOTEN!
Das Buch widmet sich bestimmt mindestens drei Seiten lang einer vollkommen schwachsinnigen Erklärung, dass es legal wäre einen absoluten vom Gesetz geschützten König zu stürzen... Ich saß lachend in der Bücherei und wurde schon merkwürdig angeschaut, weil ich das Buch ansah und einfach lachend "Nein, nein, nein..." von mir gab.

Aber über solche Dinge hinaus, werden auch einfach Dinge angesprochen, die angeblich im ersten Band geschehen sind und ich habe mich wirklich zwischendurch gefragt, ob ich einen anderen ersten Band damals gelesen habe, als den eigentlich gemeinten...

Der zweite Band überraschte dann doch mit ein wenig mehr Substanz als der erste, allerdings wäre dieser auch sehr schwer zu unterbieten gewesen. Charakterentwicklung gibt es nach wie vor so gut wie keine. Einzig Etan wird als Figur ein wenig runder, vielschichtiger. Und nicht alle Handlungen und Aussagen der Figuren wirken konstruiert, aber durchaus genug, um sich zu fragen, was hier wieder schief gelaufen ist...
Auch mit gaaaaaanz wenig Beschreibung der Region wird sich dieses Mal beschäftigt, was immerhin ein Fortschritt zum ersten Band ist, denn da wurde mir nicht ein einziges Mal mitgeteilt, wie die Umgebung aussieht... Aber generell wird sich nicht mit viel mehr als Kommunikation aufgehalten und diese fällt auch nicht wirklich tiefsinnig aus.
Die wenigen interessanten Szenen wirken entweder komplett inszeniert oder sind innerhalb weniger Sätze und ohne viel Gefühl wieder vorbei...

Und übrigens über Hollis selbst, weiß ich immer noch nicht viel mehr, als dass sie Blond ist, und goldene Kleider mag... von denen es übrigens in Isolte nicht viele gibt... Also Charakterentwicklung gleich null, aber wie soll man auch etwas entwickeln, was einfach nicht vorhanden ist. Es bleiben einfach alles weiterhin austauschbare, leere Hüllen, die nur passend zur Situation agieren und nichts an Wiedererkennungswert besitzen. Das gleiche gilt für die Welt, wie oben bereits kurz angerissen... Ich habe keine Ahnung wie die Länder wirklich aussehen und eigentlich lebt dieses Buch, wie auch bereits der erste Band, wenn überhaupt mehr von der Fantasie des Lesers, als von den Beschreibungen und Gedanken der Autorin.
Auf der einen Seite natürlich schön, wenn man sich seine Welt selbst erträumen kann, aber dennoch sollen Bücher mir ja eigentlich den Film in den Kopf zaubern und ich ihn mir nicht zu 80% selbst ausdenken.

Generell finde ich immer noch hier fehlt eine vernünftige Überarbeitung des Geschriebenen Textes. Und das Selection auf der Rückseite des Buches erneut erwähnt wird, ist zwar korrekt, weil es dieselbe Autorin ist, aber das ist auch alles, was diese Bücher gemein haben. Vielleicht noch das leicht königliche Setting.
Ich liebe Selection und würde diese Bücher niemals vergleichen... NIEMALS! Leider sind die Bücher nach den ersten drei Selection-Bänden meiner Meinung nach keinen näheren Blick wert, denn auch die Geschichte rund um Eadlyn hatte ja schon deutlich abgebaut, fand ich zumindest.

Mitte diesen Jahres kommt ja nun wieder ein neues Buch von Kiera Cass und ich bin vom Setting schon gewillt es zu lesen, allerdings habe ich schreckliche Angst, dass es genauso ein Reinfall wird wie Promised, was wirklich schade wäre, da ich Selection wirklich abgrundtief liebe. Ich besitze ja alle Bücher auf deutsch und englisch und sogar den deutschen Schmuckschuber habe ich hier stehen, die Hörbücher von Band 1-3, sowie einige kleine Merchandise Stücke von Etsy...
Aber nach dieser oben beschriebenen Katastrophe für mich, werde ich erst einmal abwarten, was die Stimmung zum Buch sagt und es vermutlich erst bei einer Begegnung in der Bücherei zur Hand nehmen.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

[...] welchen Wert hat Stärke , wenn sie nur eine Fassade ist? - Seite 193

The Darkest Gold – Die Kämpferin
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Als ich letztes Jahr den ersten Band las, hatte ich mir all das, was der vierte Band liefert, gewünscht, dachte ich zumindest zu Beginn des Buches. Aber langsam...
Ich erwähnte damals, dass all die Demütigungen ...

Als ich letztes Jahr den ersten Band las, hatte ich mir all das, was der vierte Band liefert, gewünscht, dachte ich zumindest zu Beginn des Buches. Aber langsam...
Ich erwähnte damals, dass all die Demütigungen und das toxische Verhalten von Midas, sowie das Unterwerfen von Auren ein Ende haben würden und sie sich gegen das System und ihre eigene Schwäche auflehnen würde. Bereits im dritten Band versuchte Auren etwas an ihren Lebensumständen zu ändern. Sie wollte nicht mehr zurück in Midas' Käfig. Sie wollte ausbrechen... Und man, wie ihr das gelungen ist im Finale des dritten Bandes, beeindruckend.
Doch als sie auszubrennen und ihre Macht sie zu überwältigen drohte, konnte Slade sie nur aufhalten, in dem er sie verfaulen ließ... Und hier setzt nahtlos Band vier an.

Wir bangen mit Slade und den anderen um Aurens Leben, denn der Weg um sie in Sicherheit zu bringen ist lang und die Fäulnis darf nicht zu lange in ihr bleiben. Und tatsächlich braucht sie einige Zeit um wieder zu sich zu kommen, doch dann kommt endlich der Kampfgeist hervor, den ich seit Band eins herbeigesehnt hatte.
Damals ging es um die Thematik, dass viele den ersten Band kritisierten, weil er vulgär, toxisch und antifeministisch sei. Ich war damals schon der Meinung, dass in einer Fantasie Geschichte mit Magie so einiges als Stilelement und Handlungsträger durchaus seine Berechtigung habe und es logisch sei, dass bei einer Reihe mit 5 Bänden nicht alles bereits im ersten Band geregelt wird, was negative Züge habe. Wir sind nun ca. in der Mitte der Geschichte und hey Midas ist tot! Also der Goldfink hat sich aus seinem Käfig befreit und den sadistischen König hinter sich gelassen.

Mein ganzes Leben lang war ich für andere Leute nur eine Sache. Eine Sache, die sie besitzen konnten, eine Sache, die sie benutzen konnten. [...] Aber ich bin keine Sache.
- Seite 243/244

Endlich kommt ihr Kampfgeist so richtig ans Licht! Auren weiß, dass sie sich auf Slade und seine Zorneskrieger verlassen kann. Sie weiß, dass sie sicher in ihrer Gegenwart ist und keiner von ihnen erlauben würde, dass jemand ihr ein Haar krümmt. Doch nun ist es auch an der Zeit für sie selbst stark zu werden. Wo der dritte Band sich mehr mit ihrer mentalen Stärke beschäftigte, geht es hier nun um ihre körperliche. Gerade auch weil ihre Bänder ihr geraubt wurden, muss sie ihren Körper ganz neu kennen lernen. Es fehlt Gewicht an ihrem Rücken... Ihr Gleichgewicht ist nicht mehr so leicht zu halten, da kein Band ihr mehr hilft.

Du merkst nicht, was dich im Gleichgewicht hält, bis dir bewusst wird, dass du nicht mehr gerade stehst.
- Seite 248

Ich liebe die Entwicklung von Aurens Charakter: Wir haben durch all die Seiten bis zu diesem Punkt erlebt, wie sie vom kleinen, naiven verliebten und geblendeten Mädchen zu einer starken Frau heranreift, auch wenn die Umstände sie dazu zwangen und sie vielleicht einige Schritte nie hinbekommen hätte, wenn nicht grausame Menschen in ihrem Leben dafür gesorgt hätten.
Auren ist eine tolle Protagonistin. Sie ist so gradlinig! Ihre Gefühle fühlen sich immer real und ehrlich an. Ich habe beim Lesen nie das Gefühl, dass irgendwas für eine Situation erzwungenes geschrieben wurde, wie es leider bei manchen Büchern der Fall ist.

Was mich etwas überrascht hat, war der Perspektivenwechsel, der in diesem Band statt fand und mir hier deutlich bewusster wurde als in den anderen Bänden. Dort hatten wir zwar auch bereits die Perspektive von Malina, Midas Ehefrau, doch hier sticht besonders nun der Erzählstrang von Nissa mit hervor. Ich fand ihren Charakter bereits in den anderen Bänden sehr interessant und nun noch tiefer in ihre Gefühlswelt und ihre Gedanken einzutauchen, machte sie auch noch greifbarer. Mir gefiel es sehr zu lesen, wieso sie ein Sattel sein wollte, wie sich ihre Gedanken änderten und im Hinblick darauf was sie erlebt hat, war ihr Misstrauen allen Männern gegenüber mehr als Nachvollziehbar. Doch gerade deshalb fand ich ihre aufkeimenden Gefühle für Osrik wunderbar dargestellt. Sich dagegen wehren und doch angezogen werden. Herrlich! Und durch ihre spitze Zunge, könnt ihr euch vorstellen, dass es da zu einigen durchaus interessanten Szenen kam.

Zu Slade will ich gar nicht so viel sagen, weil ich finde, diesen Teil und seine Vergangenheit, die erläutert wird, solltet ihr wirklich selbst erkunden. Nur so viel, wir lernen einiges über seine Familie, seinen Vater, seine Magie und natürlich auch über seinen Bruder.
Auch wenn uns aus den anderen Bänden bereits klar ist, das Slade, König Fäule oder auch Riss genannt, kein Monster ist, für den die Welt ihn hält, ist es schön hier einmal präsentiert zu bekommen, welche Vergangenheit und welch sensibles Kind in dem Manne steckt.

Ja und dann kam das letzte Drittel des Buches und ohhh weh... Ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll...
Vielleicht erst einmal damit: Ich mag das Buch trotz der nun folgenden Kritik! Ich werde auch den fünften Band lesen, da ich begierig darauf bin zu erfahren, wie die Geschichte enden wird. ABER diese negativen Punkte muss ich nun erwähnen, da sie mir wirklich, wirklich den Lesefluss zerstört haben...
Ich versuche es Spoiler frei zu halten, doch vermutlich wird dies nicht ganz gehen.

Slade, ist im Laufe der Geschichte immer total lieb und nett zu Auren und kümmert sich um sie, stellt die eigenen Bedürfnisse zurück und geht immer sanft und vorsichtig mit ihr um… Als es ihr wirklich schlimm geht, stellt er seine eigenen Bedürfnisse und Pflichten auch wieder nach hinten und würde ihr die Welt zu Füßen legen… Trotzdem fordert er sie natürlich auch wie in den anderen Büchern immer wieder an bestimmten Punkten heraus, damit sie sich nicht in Selbstmitleid suhlt und ihre eigene Stärke entdeckt… Das alles passt wunderbar in die Geschichte und zu den Bedürfnissen der Protagonistin…

Generell wurde ja auch kritisiert, dass die Reihe so vulgär wäre, was ich nach dem Lesen des erste Bandes und den beiden folgenden abgestritten habe, wie auch weiter oben bereits erwähnt. Auf dem Punkt bleibe ich auch stehen… Ich fand die Bücher nicht vulgär... bis zu diesem Punkt.
Sexszenen, Beleidigungen, Sexismus etc. waren in der Reihe bisher sehr gut gesetzt und als Stilmittel benutzt worden, was vielleicht einigen nicht gefiel, aber generell gut in den Text und die Storyline passte…

Und dann kamen die Sexszenen in der Mitte des vierten Bandes… Wo nicht nur harter Sex und vulgäre Sprache zu Stande kamen, sondern auch der männliche Part sich plötzlich sexistisch, bestimmend und überhaupt nicht mehr wie vorher verhält…
Liebevolle, zärtliche Szenen wandelten sich plötzlich zu einer vulgären, schmutzigen Variante... Dass Slade kein Blatt vor den Mund nimmt, hat er in anderen Bereichen bereits bewiesen, aber sonst geht er einfach so vorsichtig, fürsorglich mit Auren um und die vulgäre, schmutzige Wortwahl steht einfach in einem extrem harten Kontrast dazu und verdarb zumindest mir einfach komplett den Moment...
Ich meine, ja klar ist harter Sex an sich okay und Unterwerfung, und auch in Büchern kann er seinen Platz durchaus haben, aber bitte doch dann so, dass er auch zum Rest der Story passt und nicht so, dass man das Gefühl hat, das ganze fällt komplett aus dem Rahmen… Die Szenen passten einfach null dazu… Es war als hätte man das Buch zur Seite gelegt und durch Zufall ein anderes erwischt, wo die Leute, dieselben Namen hatten… Hinzukommt, dass zwei Szenen recht dicht aufeinander folgen und die Protagonistin sich selbst wohl in der zweiten Szene aber nicht mehr an die erste erinnern konnte…

Und am Ende ist er wieder perfekt und stirbt beinahe selbst, um sie zu retten… und aahhhhhhh, das passt einfach nicht… von dem Gedanken, ob die Protagonistin das wirklich braucht mal abgesehen… ich meine sie ist die ganze Zeit missbraucht worden, psychisch, körperlich etc. und dann landet sie wieder in ähnlichen Situationen und findets total okay, weil sie vertraut dem Typen ja… ich ähm weiß nicht… die Entwicklung war soooooo vielversprechend… Sie ist zwanzig Jahre lang nur benutzt, verkauft, körperlich und psychisch misshandelt und eingesperrt worden... Und dann fühlt es sich für sie gut und richtig an die gerade neu gewonnene Freiheit in ihrem Sexleben wieder abzugeben, Befehle zu befolgen und ist der Meinung sie hat Macht, obwohl sie gerade auf Knien würgt, weil sie keine Luft mehr bekommt, weil zu viel im Mund...? Ich weiß ja nicht... Kommt mir ehrlich gesagt, auch aus bestimmten eigenen Erfahrungen unrealistisch vor... Aber klar jeder Mensch verarbeitet Dinge anders, aber im einen Moment sage ich, was ich will und im nächsten erfülle ich alle Wünsche des anderen, obwohl ich sogar merke, ich fühle mich nicht wohl dabei und finde das dennoch okay...? Schwierig...
Scheint eher, dass sie ungewollt in alte Muster fällt, was von der Autorin aber wohl nicht beabsichtigt war, was wiederum ganz andere Fragen aufwirft...

Und dann zeigt Slade soooo viele rote Flaggen auf einmal, bspw. mit seinem übertriebenen Beschützerinstinkt und Aurens Trauma rückt total in den Hintergrund, als ob sie von heute auf morgen 20 Jahre Missbrauch einfach vergessen hat…

Slades extremes Beschützerverhalten ist auf der einen Seite ja ganz süß, und für Auren sicherlich auch wichtig nach der ganzen Geschichte mit Midas, doch ich bin mir unsicher, ob er nicht langsam zu weit geht mit einigen Aussagen, wie bspw. dass er eine Liste haben möchte, von allen, die ihr jemals wehgetan haben, um diese verfaulen zu lassen und dass er dies wirklich tun würde wird auch im Laufe der Geschichte ziemlich deutlich. Ich denke, dieser extreme Beschützerinstinkt könnte durchaus auch Potential für Toxizität haben, wenn Slade nicht immer wieder betonen würde, dass er Auren zwar als Sein ansieht, aber ihr niemals ihre Rechte oder Wünsche nehmen würde. Sie alleine hat die Macht und einen freien Willen, er beugt sich ihren Wünschen. Süß ja, aber er stellt auch klar, dass er sie nie wieder los lassen wird, egal was sie tun will, und dass er sie immer wieder daran erinnern will, dass er das beste für sie ist… Wobei sich die meisten seiner Aussagen dabei aufs Bett beziehen... Mhm… Okay… Hoffen wir Mal hier dreht sich nicht der Wind und Auren möchte irgendwann ihn nicht mehr…
Ich mag Slade sehr, aber wenn wir ehrlich sind, trägt er doch ein paar deutliche Warnsignale zumindest in seinen Aussagen mit sich herum.
Und ich meine damit nicht, wenn er direkte Angreifer töten möchte, sondern einfach dieses überzogene und teilweise im Moment auch unpassende "Du bist Mein!"… Auch wenn er sie nicht als sein Eigentum ansieht, sagt er es damit doch sehr deutlich… Fae-Instinkt hin oder her…
Überhaupt scheinen einige schwierige Punkte mit dem Instinkt der Fae "entschuldigt" zu werden.

Aber wie gesagt, die Geschichte an sich fesselt mich nach wie vor und ich bin gespannt zu erfahren, wie es weitergeht. Schafft Slade es Auren nach ihrer erneuten unfreiwilligen Trennung am Ende wieder zu finden?
Dennoch muss ich sagen, ich könnte auf die Art der Sexszenen verzichten, wie gesagt, für mich passen einige Teile davon einfach nicht zum restlichen Gefühl des Buches...

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Kannst du jemanden lieben, dem du nicht vertrauen kannst?

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Aaaaaalsooooo: Ich liebe dieses Buch! Punkt!
Für mich definitiv eines meiner Jahreshighlights. Ich versuche euch im folgenden mal meine Meinung ohne zu spoilern darzustellen, wobei ich dadurch leider einige ...

Aaaaaalsooooo: Ich liebe dieses Buch! Punkt!
Für mich definitiv eines meiner Jahreshighlights. Ich versuche euch im folgenden mal meine Meinung ohne zu spoilern darzustellen, wobei ich dadurch leider einige besonders gute Punkte nicht erwähnen kann.

Zunächst war ich unsicher, ob ich das Buch wirklich lesen will, aber hin und her und bereits die teils heftige Kritik, die die englischsprachige Ausgabe im Internet hervorrief, machten mich neugierig und ich hatte schon sooo lange kein Buch mehr über Drachen gelesen… Dann sah ich den Farbschnitt und ähm ja ich, lief am Erscheinungstag in die Buchhandlung und hatte tatsächlich das Glück noch eine Ausgabe mit Farbschnitt zu ergattern.
Doch mit dem Release kamen eine Menge Wertungen, Meinungen und Fotos ins Internet und ich gestehe, ich hasse es Bücher zu lesen, die mir ständig über den Weg laufen lach.
Also stand es dann doch noch eine Weile im Regal, zumal ich so viel Negatives hörte und ich wollte mich einfach nicht beim Lesen beeinflussen lassen.
Irgendwann war es dann aber doch so weit und ich verschwand zwischen den Seiten und ich liebe es! Und ich bin wirklich froh, dass die Zeit bis zum Erscheinen des zweiten Bandes nun nicht mehr so lang hin ist (8.Dezember’23).

Aber nun erstmal zur Story:

Violet Sorrengail hat sich durch ihre doch schwache Konstitution ihr ganzes Leben lang darauf vorbereitet eine Ausbildung im Schreiberquadranten anzutreten und in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Doch kurz vor dem Tag der Einberufung beschließt ihre Mutter, sie solle das Familienerbe antreten und eine Drachenreiterin werden. Das Violets Körper dafür nicht geschaffen scheint, spielt für sie keine Rolle…
Ebenso die Tatsache, dass meist mindestens 50% aller Rekruten den Quadranten nicht lebend verlassen, scheint ihrer Mutter egal.
Mira hingegen sorgt sich um ihre kleine Schwester Violet und versucht ihr am Tag der Einberufung jede Menge hilfreiche Tipps zu geben, einer davon lautet, sich dringend von Xaden Riorson fernzuhalten, dem Sohn des Verräters schlechthin, der zwangsrekrutiert wurde und nun ein Drachenreiter ist. (Übrigens wird zwei Seiten weiter erzählt, es gäbe bei den Reitern nur freiwillige und keine rekrutierten Anwärter, aber reden wir nicht drüber. Dieser scheinbare Logikfehler wird später zwar durch das Unwissen der Protagonistin erklärt, stört zu diesem Moment jedoch schon etwas.)
Nach der ersten Begegnung mit Xaden ist klar, Violet muss ihm aus dem Weg gehen, denn aus Rache will er sie tot sehen. Schließlich war es ihre Mutter, die das Todesurteil seines Vaters besiegelte…

Schon klar, wie viel Spannung und Raum für Handlungen in dieser Storyline liegen kicher

Violet war eine wirklich tolle Protagonistin, körperlich zwar schwach, aber geistig und emotional dafür umso stärker! Sie ergibt sich zwar ihrem Schicksal und weiß, dass es ihr mehr als nur ein paar Knochen brechen kann, aber sie behauptet sich auch und steht für sich selbst ein.
Wenig hilfreich ist dabei zunächst ihr bester Freund aus Kindertagen Dain, der versuchen will, sie zurück in den Schreiberquadranten zu bringen. Auf der anderen Seite natürlich nachvollziehbar, dass er nicht möchte, dass seiner Freundin etwas passiert.

Xaden ist zu Beginn mehr als undurchsichtig und das ändert sich auch im Laufe der Geschichte nicht allzu schnell. Dennoch scheint er nicht so gefährlich zu sein, wie angenommen, was auch unter anderem daran liegt, dass Jack es vor ihm schafft Violet gefährlich nahe zu kommen.

Das Unterscheiden zwischen Freund und Feind fällt an der Akademie nicht so leicht.

Kommen wir mal kurz zu ein paar Punkten, die mir nicht gefielen:

Fallen euch sprachliche Stilbrüche in Büchern eigentlich auch so stark auf oder lest ihr einfach darüber hinweg?
Ich war begeistert, als ich die ersten paar Seiten hinter mir gelassen hatte und es keine eingedeutschten Wörter oder Jugendbegriffe geschafft hatten meinen Leseweg zu kreuzen. Und dann kam dieser Satz: “Ich muss zugeben, dass die Klamotten ziemlich krass sind, […].”
Und /ich/ muss zugeben, dass mich dieser Satz ziemlich aus dem Lesefluss gerissen hat. Und das bereits nach 18 Seiten.

Desweiteren würde ich gerne erwähnen, dass zumindest in der gedruckten Farbschnittvariante sehr viele Schreibfehler, doppelte Wörter, falsche Zeiten etc. vorhanden sind. Hier müsste dringend noch einmal korrigiert werden. Stört dann den Lesefluss doch sehr.

Ebenfalls auffällig ist, der Einbau von nicht-binären Charakteren, dass wir hierbei aber keine vernünftige Übersetzung ins Deutsche hinbekommen, finde ich immer noch traurig. Ich weiß, dass es hier nicht am Buch und nicht an den Übersetzern liegt, sondern es einfach ein Fakt in der Deutschen Sprache ist, aber dennoch es reißt einen einfach extrem aus dem Lesefluss, wenn plötzlich englische Pronomen auftauchen. Wobei ich hiermit wirklich keine “they/them”-Debatte eröffnen möchte, es gibt weiterhin zu wenig Möglichkeiten im Deutschen repräsentative, geschlechtsneutrale Pronomen zu finden. Dennoch ist dies ein Punkt, an dem die deutsche Sprache weiter verloren geht und gerade bei einem mittelalterlich angehauchten Fantasy-Roman sticht diese Nutzung englischer Pronomen natürlich extrem heraus.


Aber das war es auch schon, was mich persönlich störte. Den Rest des Buches finde ich großartig. Das Fantasy Konzept, die Welt, die Politik und die Drachen sind einfach toll ausgearbeitet.
Und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. Aber zum Verständnis weil es viele gibt, die dieser Punkt abgeschreckt hat:
Es gibt keinen Drachensex in direktem Sinne! Also ihr müsst nicht detailliert lesen, was da passiert… Ich liebe die Szene übrigens sehr!

Ich habe dieses Buch mit über 700 Seiten innerhalb von 4 Tagen gelesen, trotz realem Leben und sozialen Verpflichtungen. Das sagt eigentlich bereits alles über die Sogwirkung aus.
Und nur fürs Protokoll ich nehme Xaden, den wollt ihr eh alle nicht, weil er ja Violets Tod will.

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