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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2021

Roman eines bewegten Lebens, leider oft ein bisschen zu oberflächlich

Nico - Die Sängerin der Nacht
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Anhand des Covers habe ich einen eher seicht dahinplätschernden Frauenroman erwartet. Das Leben der Christa Päffgen , später bekannt als „Nico“, ist jedoch alles andere leichte Unterhaltung. Der Roman ...

Anhand des Covers habe ich einen eher seicht dahinplätschernden Frauenroman erwartet. Das Leben der Christa Päffgen , später bekannt als „Nico“, ist jedoch alles andere leichte Unterhaltung. Der Roman erzählt von den zahlreichen Entbehrungen und Schicksalsschlägen, die Nico bereits seit der frühen Kindheit widerfahren sind. Schönheit kann auch ein Fluch sein – diese Erkenntnis wird im Buch immer wieder vermittelt.
Mir persönlich ist die Story zu oft zu sehr an der Oberfläche geblieben, die Innensicht der Protagonisten hat gefehlt. Gerade, weil dies ein Roman ist und keine Biografie, hätte es oft etwas tiefgründiger sein dürfen.
Leider behandelt der Roman nicht das komplette Leben der Nico, sondern lässt einen großen Part aus. Gerade dieser hätte mich jedoch sehr interessiert. Ich bin zudem nicht sicher, ob ich die im Roman geschilderte Frau wirklich als „Mutige Frau zwischen Kunst und Liebe“ bezeichnen würde. Für mich ist sie eher eine tragische Figur, gerade mit Blick auf die späteren Jahre.
Das Buch hat allerdings einen guten Einblick in die 50er und 60er Jahre gegeben. Eine bekannte Persönlichkeit folgt in diesem Buch auf die andere. Ich bekam zwischendurch richtig Lust, nach den verschiedenen Personen zu googeln und noch mehr über sie zu erfahren. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Geniales Show-Konzept, in der Umsetzung etwas hinter den Erwartungen

Reality Show
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Als eingefleischter Reality-Show-Fan war dieses Buch natürlich ein absolutes Muss für mich. Leider hatte ich doch etwas mehr erwartet.
Das Buch verfügt über ein beinahe unerschöpfliches Personenensemble ...

Als eingefleischter Reality-Show-Fan war dieses Buch natürlich ein absolutes Muss für mich. Leider hatte ich doch etwas mehr erwartet.
Das Buch verfügt über ein beinahe unerschöpfliches Personenensemble mit entsprechend zahlreichen Einzelschicksalen und Hintergrundstories. Dies war aber überraschenderweise beim Lesen kein Problem. Ich habe mich gut eingefunden und die Personen jeweils korrekt einordnen können. Von einigen jedoch hätte man durchaus noch mehr erfahren wollen, was aber in der Geschichte gar nicht angelegt war.
Die Story baut sich gut auf, aber irgendwann ist sie dann auch schon wieder vorbei, ohne dass ich das Gefühl hatte, ich habe schon alles gelesen, was dazugehört. Oft erschienen mir Handeln und Motive der Protagonisten als sehr oberflächlich und realitätsfern.
Ich könnte mir die Story in der Tat richtig gut als TV-Serie vorstellen, da dann viele Figuren viel mehr Raum bekommen würden. Diese komplexe Handlung und so viele Figuren und Themen in ein 460-Seiten-Buch zu packen, ist meiner Meinung nicht zu 100% geglückt.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Schwedischer Nachkriegsroman mit aktueller Bedeutung

Der Verrückte
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Der Roman ist bereits 1977 erstmals in Schweden veröffentlicht worden und wurde jetzt auch ins Deutsche übersetzt. Mankell erzählt die Geschichte von Bertil Kras, einem Arbeiter und Kommunisten, der nach ...

Der Roman ist bereits 1977 erstmals in Schweden veröffentlicht worden und wurde jetzt auch ins Deutsche übersetzt. Mankell erzählt die Geschichte von Bertil Kras, einem Arbeiter und Kommunisten, der nach einem Arbeitsunfall nach einer neuen Perspektive sucht. Er begibt sich an einen Ort, an dem zur Zeit des 2. Weltkrieges ein Lager stand, in dem viele seiner Parteigenossen inhaftiert waren. Jetzt nach dem Krieg schweigt die Gesellschaft darüber. Dieses Schweigen wird auch Bertil mehr und mehr zum Verhängnis. Wer steht in welcher Abhängigkeit zu wem und wem kann man trauen?
Ich brauchte einige Seiten um in die Geschichte hineinzukommen, aber dann war ich tatsächlich drin. Die reine Handlung kann man zwar nicht als actionreich oder spannungsgeladen bezeichnen, aber untergründig ist doch eine gewisse Spannung vorhanden. Ich war mehr und mehr daran interessiert, wie es mit Bertil und den anderen Dorfbewohnern weitergeht. Zum Ende zog sich die Geschichte meiner Meinung nach doch noch etwas, aber insgesamt war ich durchaus zufrieden.
Ich habe vorher von Henning Mankell ausschließlich Bücher der Wallander-Reihe gelesen, weshalb ich keinen Vergleich zu seinen anderen Romanen ziehen kann. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass „Der Verrückte“ bereits 1977 erschienen ist, hätte ich dies auch nicht vermutet. Die Sprache kommt durchaus zeitgemäß daher und auch die Thematik ist für mich nach wie vor eine aktuelle.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Solider Krimi

Mord im Lesesaal
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Die Story hat bereits sehr schnell an Fahrt aufgenommen und auch die Figuren wurden gut eingeführt. Die Spannung konnte über das gesamte Buch aufrechterhalten werden, was auch am teils sehr hohen Erzähltempo ...

Die Story hat bereits sehr schnell an Fahrt aufgenommen und auch die Figuren wurden gut eingeführt. Die Spannung konnte über das gesamte Buch aufrechterhalten werden, was auch am teils sehr hohen Erzähltempo liegen mag.
Der Klappentext des Buches hat jedoch eigentlich ganz andere Erwartungen bei mir geweckt. Wenn dort steht: „Die Agatha Christie von Zürich“ dann weckt das gewisse Assoziationen – und die wurden meiner Meinung nach nicht erfüllt. Zudem steht dort, dass Krimi-Autorin Cressida Kandel ermittelt – auch das stimmt so eigentlich nicht. Denn, wenn man es genau nimmt, haben wir in diesem Buch nicht DIE EINE Ermittlerin, sondern so gut wie alle Protagonisten versuchen, an neue Informationen zu gelangen, um den Fall zu lösen.
Auch ist es für mich kein überzeugender „Zürich-Krimi“, da die Story auch fast in jeder anderen Stadt hätte spielen können.
Insgesamt hat mir das Buch aber durchaus gefallen. Ich habe stellenweise sehr geschmunzelt, da einige Szenen recht humorvoll erzählt wurden. Und auch die Spannung hat sich auf einem guten Level befunden.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Sehr gut – ein gelungener Spannungsroman in Page-Turner-Qualität!

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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Ich bin schwer begeistert von dem Buch und habe es deshalb auch fast an einem Stück durchgelesen. Das ist mal wieder ein Page-Turner, den man nicht mehr aus der Hand legen will. Der flüssige Schreibstil ...

Ich bin schwer begeistert von dem Buch und habe es deshalb auch fast an einem Stück durchgelesen. Das ist mal wieder ein Page-Turner, den man nicht mehr aus der Hand legen will. Der flüssige Schreibstil und die interessanten Charaktere tragen enorm dazu bei. Gern hätte das Buch noch etwas länger sein dürfen!
Man taucht ein in die verschiedenen Leben der Hauptfiguren und ist gefesselt von jedem einzelnen Schicksal. Die Spannung wird eher subtil erzeugt, aber sie ist da.
Das ist so ein typisches Buch, wo ich die Charaktere noch eine ganze Weile im Kopf haben und auch tatsächlich etwas vermissen werde. Es waren zwar die wenigsten dauerhaft sympathisch, aber vielleicht gerade deshalb sehr überzeugend und echt in ihrem Verhalten und ihren Motiven.
Für mich ein absolut empfehlenswertes Buch!

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