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Veröffentlicht am 02.12.2022

#WhisperWhisper

#London Whisper – Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe)
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Zoe steckt nach ihrer unbeabsichtigten Zeitreise weiterhin als Zofe im London des 19. Jahrhunderts fest. Gemeinsam mit Hayden, der ebenfalls via Zeitreise im Jahr 1816 gelandet ist, versucht sie einen ...

Zoe steckt nach ihrer unbeabsichtigten Zeitreise weiterhin als Zofe im London des 19. Jahrhunderts fest. Gemeinsam mit Hayden, der ebenfalls via Zeitreise im Jahr 1816 gelandet ist, versucht sie einen Weg zurück zu finden. Hierfür brauchen sie dringend weitere Hinweise zum magischen Zeitenspiegel. Um das zu schaffen, muss sich Zoe jedoch als Dame des Adels verkleiden und am Winterball des Jahres teilnehmen – nichts leichter als das, oder?

Auch im zweiten Band der Reihe rund um die zeitreisende Zoe geht es hoch her. Mit viel Witz und jugendlichem Charme begleitet der Leser die auch in diesem Roman um keine Antwort verlegene Zofe. Sehr unterhaltsam und mit vielen Ortswechseln sowie knackigen Dialogen (oder auch Wortgefechten) ist auch die Fortsetzung ein kurzweiliger und gelungener Jugendroman geworden. Der Sprachstil ist wieder locker, modern und altersentsprechend, immer wieder eingestreuter WhisperWhisper-Briefe runden den positiven Eindruck ab. Die freche Zoe ist mir inzwischen ans Herz gewachsen und auch Miss Lucie, deren Freundinnen und natürlich Hayden möchte ich nicht mehr missen. Insgesamt habe ich mir jedoch noch mehr erhofft. Einerseits hätte ich mir mehr Informationen und Fokus auf den Zeitreiseaspekt gewünscht, andererseits wirken die Darstellungen und Emotionen der Figuren oftmals sehr oberflächlich. Hier ist Potential liegen geblieben. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es sich bei dieser Reihe um Jugendbücher handelt. Der Roman endete mit einem „bösen“ Cliffhanger und am liebsten hätte ich sofort weitergelesen. Ich freue mich schon auf Band 3 und hoffe, dass er ebenso amüsant und kurzweilig wird!

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Nicht überzeugend

Die rätselhaften Honjin-Morde
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Inhalt: Es ist der Winter 1937, und der Ort Okamura befindet sich in heller Aufruhr: schon bald wird die renommierte Ichiyanagi-Famile ihren Sohn vermählen. Aber unter den Tratsch über das anstehende Fest ...

Inhalt: Es ist der Winter 1937, und der Ort Okamura befindet sich in heller Aufruhr: schon bald wird die renommierte Ichiyanagi-Famile ihren Sohn vermählen. Aber unter den Tratsch über das anstehende Fest mischt sich ein besorgniserregendes Gerücht: ein maskierter Mann streift durch das Städtchen und fragt die Leute zu den Ichiyanagis aus. In der Hochzeitsnacht dann erwacht die Familie durch einen furchtbaren Schrei, auf den eine unheimliche Melodie folgt. Ja, der Tod ist nach Okamura gekommen und hat keine weitere Spur als ein blutiges Samurai-Schwert hinterlassen, das im reinen Schnee im Hof des Hauses steckt. Der Mord am frisch vermählten Paar gibt Rätsel auf, war doch das Schlafzimmer von innen verschlossen. Doch der private Ermittler Kosuke Kindaichi will den Fall unbedingt lösen.

Als großer Fan von Agatha Christie musste ich diesen Roman unbedingt in die Finger kriegen. Angekündigt als japanische Antwort auf Hercule Poirot war meine Erwartungshaltung dementsprechend hoch. Leider bin ich sehr enttäuscht worden. Die gesamte Geschichte ist regelrecht langatmig, die Figuren überwiegend unsympathisch und Agatha Christies Flair fehlte mir leider vollkommen. Den privaten Ermittler Kindaichi empfand ich zwar als etwas wunderlich, aber nicht uninteressant. Dennoch konnte mich der Plot nicht überzeugen, die gesamte Geschichte war mir viel zu konstruiert und unglaubwürdig. Zudem wirkte der Erzählstil wie ein Polizeibericht, was verhinderte, dass ich mit der Geschichte warm werden konnte. Schade!

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Erste Schritte

Stachlige Eltern und Schwiegereltern
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„Stachelige Eltern und Schwiegereltern“ ist ein Ratgeber von Jörg Berger, der erwachsenen Kindern helfen soll, die Beziehung zu ihren Eltern/Schwiegereltern zu verbessern und entsprechende Probleme zu ...

„Stachelige Eltern und Schwiegereltern“ ist ein Ratgeber von Jörg Berger, der erwachsenen Kindern helfen soll, die Beziehung zu ihren Eltern/Schwiegereltern zu verbessern und entsprechende Probleme zu bewältigen. Das Buch ist in Kapitel gegliedert, die den verschiedenen Charakterzügen schwieriger Eltern zugeordnet sind. Anhand von kurzen Checklisten kann sich der Leser vergewissern, ob er/sie selbst und seine (Schwieger-)Eltern in diese Thematik gehören.

Mittels diverser praktischer Beispiele werden verschiedenste Lebenssituationen aufgezeigt. Interessant ist, dass sich vermutlich jede(r) sich schon einmal in einer dieser Situationen befunden hat und erst nachträglich erkennt, dass diese potentiell problematisch/übergriffig war. Anhand der konkreten Beispiele erklärt der Autor, wie sich erwachsene Kinder optimalerweise verhalten können, um die Situationen entsprechend zu lösen. Er stellt dar, welche Taktik möglich und sinnvoll ist und was man ggf. annehmen oder akzeptieren „muss“. Eine gute Unterstützung in der Praxis sind die jeweiligen Beispielantworten auf die vorab geschilderten Erfahrungsberichte. Gut gefallen hat mir ebenfalls, dass der Autor die verschiedenen Wesenszüge auf potentielle Ursachen, die den Eltern widerfahren sein könnten, zurückführt. Das lässt beim betroffenen erwachsenen Kind mehr Wohlwollen und Verständnis den (Schwieger-)Eltern gegenüber aufkommen, um Kompromisse finden zu können.

Jörg Berger bietet mit seinem Buch einem großen Publikum Rat und Unterstützungsmethoden an die Hand, individuelle Probleme kann er jedoch – wie zu erwarten war – keine maßgeschneiderte Lösung bieten. Vielmehr ist der Ratgeber eine allgemeine Hilfestellung bei (Schwieger-)Eltern mit bestimmten Wesenszügen, insbesondere um diese zu demaskieren. Er unterstützt damit die ersten Schritte in der Problematik mit stacheligen (Schwieger-)Eltern. Mir persönlich blieb der Ratgeber manchmal zu oberflächlich und ich hätte mir mehr praktische Übungen gewünscht, anstatt in Nebensätzen zu beschreiben, was manchen Patienten geholfen hat. Nichtsdestotrotz konnte ich das ein oder andere mitnehmen und fühle mich vor allem sicherer, Grenzüberschreitungen zu erkennen und akut darauf zu reagieren. Allein das ist schon ein Gewinn.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Standard

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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Inhalt: Plötzlich ist Miras Leben in Maple Creek nicht mehr so, wie es einmal war: Unerwartet steht ihr Zwillingsbruder vor ihr, von dem sie bisher nichts wusste. An seiner Seite ist sein bester Freund ...

Inhalt: Plötzlich ist Miras Leben in Maple Creek nicht mehr so, wie es einmal war: Unerwartet steht ihr Zwillingsbruder vor ihr, von dem sie bisher nichts wusste. An seiner Seite ist sein bester Freund Joshka, dessen Narben Mira erahnen lassen, dass in seiner Welt in der New Yorker Untergrundszene andere Regeln gelten. Trotz aller Zweifel fühlt sie sich zu ihm hingezogen, und auch Joshka beginnt, seine harte Schale abzulegen. Doch seine Vergangenheit ist ihm wie ein Schatten nach Maple Creek gefolgt …

„Meet me in Maple Creek“ ist Teil 1 einer Dilogie von Alexandra Flint. Angelockt vom Cover war ich gespannt auf den Hintergrund der New Yorker Untergrundszene. Geschildert wird jedoch eine „typische“ Lovestory von Figuren Anfang 20, die sich auch noch sehr jung verhalten. Der Roman las sich insgesamt schnell weg, auch wenn es die ein oder andere Länge gab. Das Konzept rund um den New Yorker Untergrund kam für meinen Geschmack leider viel zu kurz und wurde gefühlt nur oberflächlich abgehandelt. Oftmals wurden Vorgeschichten der einzelnen Figuren ominös angekündigt und ich habe spannende Einblicke in die Szene erwartet. Leider wurden die Vorgeschichten dann aber nur oberflächlich geschildert oder schnell abgearbeitet. Die Romanze zwischen Mira und Joshka ist niedlich und macht auch den Hauptteil aus. Die Figuren sind aber entgegen meiner Erwartung wenig komplex und ohne Tiefgang geblieben. Zudem konnte ich viele Handlungen nicht nachvollziehen, so rückt z.B. auch der Vater der Protagonstin Mira ohne Gründe nicht mit seiner Vorgeschichte und der Wahrheit heraus. Im Nachgang war dann aber alles recht harmlos oder unverständlich. Insgesamt hätte man meines Erachtens die Geschichte auf die Hälfte einkürzen können. Ferner hätte ich mir deutlich mehr Herbststimmung gewünscht – die einzige herbstliche Begegnung war auf einem Herbstfest zum Ende des Buches hin, die von einem Vorfall gleich wieder überschattet wurde. Das war mir leider zu wenig. Der Roman endete mit einem bösen Cliffhanger, weshalb ich auch Teil 2 gelesen habe. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass hier Kinder in zu große Schuhe schlüpfen. Den romantischen Anteil von Mira&Joshka, der dem Standard entspricht, habe ich aber genießen können.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Vielschichtig

Alle Farben meines Lebens
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Der neue Roman „Alle Farben meines Lebens“ von Cecilia Ahern hat es mir angetan. Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und liebe die einfühlsame Art, mit der sie die Gefühlswelt und Gedanken ...

Der neue Roman „Alle Farben meines Lebens“ von Cecilia Ahern hat es mir angetan. Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und liebe die einfühlsame Art, mit der sie die Gefühlswelt und Gedanken ihrer Protagonistinnen zeichnet. Auch in ihrem neuen Roman dreht sich alles um Emotionen und die besonderen Eigenschaften der Hauptfigur (Alice).

Von Beginn an war ich von Alice‘ Leben in den Bann gezogen. Denn Alice nimmt Auren von Lebewesen als Farben wahr und erfährt somit unmittelbar – gewollt sowie ungewollt - wie es um die Personen um sie herum steht. Ob sie lügen, ob sie traurig sind oder glücklich – vor Alice kann man nichts verbergen. Ihre Synästhesie war unglaublich spannend und wirkte sehr authentisch beschrieben. Über den Roman hinweg entwickelt sich Alice immer weiter und ich habe ihren Lebensweg begeistert und fasziniert mitverfolgt. Auch die Nebenfiguren, mit denen sie interagiert, sind vielschichtig und komplex dargestellt. Ein Roman, der wirklich in die Tiefe geht. Unterstützt wird die faszinierende Lebensreise von einem angenehmen und eloquenten Sprachstil. Ein unfassbar empathisches, trauriges und zugleich auch wunderschönes Buch. Sehr zu empfehlen!

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