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Veröffentlicht am 29.05.2022

Erinnerungen an ein ganzes Leben

Herz schlägt Krieg
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Hilde Niggetiet, geboren 1910, gestorben 2001 erzählt ihre Lebengeschichte und ihr Enkelsohn Jörg Krämer schreibt diese in "Herz schlägt Krieg" nieder. Eine Tolle Ehrung des Andenkens an einen geliebten ...

Hilde Niggetiet, geboren 1910, gestorben 2001 erzählt ihre Lebengeschichte und ihr Enkelsohn Jörg Krämer schreibt diese in "Herz schlägt Krieg" nieder. Eine Tolle Ehrung des Andenkens an einen geliebten Menschen. Wenn man sich die Lebensdaten so anschaut, ahnt man, was in dieser Geschichte alles so drin steckt. 2 Weltkriege, Wiederaufbau - es ist viel passiert.

Allerdings bekommt man doch relativ wenig davon mit. Man erfährt konsequent nur die Erinnerung von Hilde - dadurch bekommt man ein sehr authentisches, aber eben auch sehr begrenztes Bild. Vor allem in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg hangelt man sich mehr oder weniger nur noch von Familienfeier zu Familienfeier, was es für den nicht zur Familie gehörenden Leser dann doch eher etwas langweilig macht, da man die Beteiligten nicht kennt.

Insgesamt spürt man bei diesem Buch aufgrund der einfachen Sprache doch recht deutlich, dass es von einem Diktiergerät abgetippt ist. Für mich ist es eher ein - wunderbares aber privates Andenken an einen geliebten Menschen, als eine Buch, welches für die Öffentlichkeit bestimmt ist.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Urlaub in Frankreich

Die Paradiese von gestern
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Sommer 1990:

Ella und René, ein junges Paar aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik nutzt die neu gewonnene Freiheit um sich einen gemeinsamen Traum zu erfüllen und unternehmen eine Rundreise ...

Sommer 1990:

Ella und René, ein junges Paar aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik nutzt die neu gewonnene Freiheit um sich einen gemeinsamen Traum zu erfüllen und unternehmen eine Rundreise durch Frankreich. Der Reiseführer führt sie zu einem ehemals prächtigen mittlerweile aber verfallenen Schlosshotel, in dem sie tief in der Nacht noch ein Zimmer bekommen. Wie sich herausstellt sind sie die einzigen Gäste und sie werden auch die letzten sein: Das Hotel soll schließen.

Mario Schneider lässt hier zwei Welten aufeinander prallen - die sich vorab nicht begegneten: Auf der einen Seite der alte französiche Adel auf der anderen Seite das junge, ostdeutsche Paar. Diese bewegen sich in einer außergewöhnlichen Umgebung. Für das junge Paar eine Herausforderung, schließlich wirken durch die bisherige Reise, die spannende Umgebung und die Schloßherrin sowie ihrem Diener und ihrem Sohn Einflüsse auf ihre Beziehung, die sie so nicht kannten und die ihre Beziehung verändern.

Durch die exzellente sprachliche Gestaltung, fühlt man sich im gesamten Buch wie in einem Film. Die Örtlichkeit, die Personen, ja auch die Handlungen sind perfekt gestaltet, so dass vor dem inneren Auge eine wunderbare Kulisse entsteht. Insbesondere die verschiedenen Charaktere sind toll herausgearbeitet - ich habe dieses Buch ab der ersten Seite geliebt.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Stainer zum Dritten: Leipzig zu Zeiten des Kapp-Putsches

Engel des Todes
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Erneut begleitet man Kriminalinspektor Paul Stainer durch die Nachkriegswirren im März des Jahres 1920. Nach "Der rote Judas" und "Abels Auferstehung" wird die Geschichte des Kriegsrückkehrers in "Engel ...

Erneut begleitet man Kriminalinspektor Paul Stainer durch die Nachkriegswirren im März des Jahres 1920. Nach "Der rote Judas" und "Abels Auferstehung" wird die Geschichte des Kriegsrückkehrers in "Engel des Todes" weitererzählt.

Die Situation in Deutschland spitzt sich zu. Rechte und Linke Kräfte versuchen den Staat entsprechend ihrer Vorstellungen umzugestalten. Dies gipfelt im März 1920 im Kapp-Putsch; reaktionäre Kräfte aus (ehemaligen) Reichswehr- und Freikorpsangehörigen greifen nach der Macht und versuchen die SPD-geführte Regierung abzusetzen. Dies wirkt sich auch in Leipzig aus, wo es zu blutigen Zusammenstößen kommt.

Vor diesem Hintergrund ermittelt Stainer in grausamen Mordfällen. Jemand scheint das Chaos zu nutzen um seine eigenen Rachepläne durchzuziehen.

Thomas Ziebula schafft es erneut, einen Kriminalroman vor historischer Kulisse spielen zu lassen, der den Leser in die spannende Zeit nach dem ersten Weltkrieg versetzt. Die Protagonisten müssen ihre Kriegserlebnisse verarbeiten und werden zugleich in den Strudel der Zeit hineingezogen. Zugleich erfährt man unheimlich viel über das damalige Leipzig, was für mich als gebürtiger Leipziger natürlich besonders spannend ist. Erneut ein großartiges Buch, hoffentlich folgt der vierte Band bald.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Gärtnern auf dem Balkon

Mein Permakultur-Balkon
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Geht das überhaupt: Gärtnern auf dem Balkon und sich damit selbst versorgen? Nein, natürlich nicht, außer wenn man einen gigantischen Balkon sein eigen nennt. Aber darum geht es auch gar nicht, sondern ...

Geht das überhaupt: Gärtnern auf dem Balkon und sich damit selbst versorgen? Nein, natürlich nicht, außer wenn man einen gigantischen Balkon sein eigen nennt. Aber darum geht es auch gar nicht, sondern nur um die Möglichkeit, den Speiseplan durch selbst gesäte, gepflanzte, gezogene und geerntete Obst und Gemüsesorten zu berreichern. Und dies macht Valéry Tsimba mit ansteckender Begeisterung.

Ich empfand dieses Buch weniger als klassischen Ratgeber sondern mehr als Erfahrungsbericht, aus dem man natürlich viel Wissen mitnehmen kann, aber sich vor allem inspirieren lassen kann, den eigenen Balkon zu beackern. Mir persönlich hat es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, ich habe einige Ideen daraus gezogen und diese umgesetzt bzw. werde dies tun.

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Spannender historischer Roman

Die Brücke der Ewigkeit
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Prag 1342: Das Moldauhochwasser reisst die Brücke und die sich darauf befindenen Einwohner Prags mit sich. Darunter befindet sich der Junge Otlin und seine Mutter, die in höchste Lebensgefahr geraten. ...

Prag 1342: Das Moldauhochwasser reisst die Brücke und die sich darauf befindenen Einwohner Prags mit sich. Darunter befindet sich der Junge Otlin und seine Mutter, die in höchste Lebensgefahr geraten. Wenn Gott seine Mutter rettet, so der Schwur des Jungen, würde er ihm eine neue Brücke bauen.

Nach vielen Jahren, in denen er nicht nur Steinmetz und Baumeister, sondern auch von seinen Schwur gequält wird, bietet sich tatsächlich die Möglichkeit. Kaiser Karl IV möchte Prag zu einem bedeutenden europäischen Zentrum ausbauen und dazu nicht nur einen Dom, sondern auch eine neue Brücke über die Moldau errichten lassen. Otlin versteht diesen Wink des Schicksals und versucht diese Chance zu nutzen.

Wenn ein historischer Roman sich um die Errichtung großer Bauwerke dreht, denke ich unausweichlich an Ken Follets "Säulen der Erde" oder Ildefonso Falcones "Die Kathedrale des Meeres". Aber "Die Brücke der Ewigkeit" ist bei weitem keine Abklatsch dieser großartigen Romane, sondern etwas eigenständiges. Hier verbindet sich durch die Einbeziehung realer Personen die tatsächliche Geschichte mit der Fiktion zu einem spannenden und unterhaltsamen Werk, welches den Leser über 600 Seiten lang fesselt. Geschichtliche Tatsachen und Einblicke in das damalige Leben, Geheimnisse, Intrigen und natürlich auch Liebe lassen einem beim Lesen in die damalige Zeit eintauchen.

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