Evvie ist gerade dabei ihren Mann zu verlassen, als dieser kurze Zeit später nach einem Unfall stirbt.
Ab da beginnt Evvie's Leben zwischen einer Art Erleichterung und Schuldgefühlen. Anfangs wird immer wieder erwähnt, das ihr Mann Tim nicht immer ein Vorzeige Ehemann war. Erst ab ca der Mitte des Buches erfährt man langsam stückchenweise was es damit auf sich hat und was zwischen den beiden geschen ist. Evvie zieht sich zunächst sehr zurück und ,spielt' in der Öffentlichkeit die trauernde Witwe. Sie traut sich nicht zu erzählen wie ihre Ehe wirklich verlaufen ist und das sie sich eigentlich von Tim trennen wollte. Es entsteht ein innerer Konflikt in ihr, zwischen dem Bedürfnis endlich glücklich zu sein und dem schlechten Gewissen ihre Trauer nur vorzuspielen und weiter diese Scharade vorspielen zu müssen.
Evvie empfand ich als eine sehr angenehme Protagonistin. Sie hat mir von Anfang an sehr gefallen. Man merkt jedoch schnell das sie nicht gerade viel Selbstbewusstsein besitzt und sich gerne in ihr Schneckenhaus zurück zieht und denkt ihr sei es nicht gegönnt glücklich zu sein,
Ihr bester Freund Andy, allein erziehender Vater und ein sehr sympathischer Protagonist, unterstützt Evvie und ist für sie da. Doch auch er weiß nichts von ihrem Geheimnis.
Dann zieht Baseballstar Dean bei ihr ein, der selbst ein großes Päckchen zu tragen hat. Aus umgeklärten Umständen ist es ihm nicht mehr möglich seinen Profisport weiter zu führen. Dafür musste er so einiges einstecken und wurde von so machen Reportern, Zeitungen und Fans verspottet. Er zieht sich zurück und hofft dadurch etwas Ruhe zu finden. Die beiden freunden sich schnell miteinander an und es herrscht bereits von Anfang an eine Sympathie und Anziehung zwischen den beiden.
Sie versprechen sich anfangs, nicht über die Probleme der jeweils anderen zu sprechen. Doch schnell entwickelt sich eine Freundschaft und das Vertrauen wächst. So kommt es dann auch schnell dazu das dieser Deal über Bord geworfen wird.
Den Schreibstil der Autorin empfand ich als sehr erfrischend und flüssig. Es war auf jeden Fall mal etwas anderes und es stellte sich ein sehr angenehmer Lesefluss ein. Oft wurden auch lockere Redewendungen und Dialoge eingebaut, die das ganze Buch noch einmal auflockerten und von Anfang bis Ende sehr sympathisch machten. Die Kapitel sind teilweise in Jahreszeiten unterteilt, passend zum Cover, so das man eine Entwicklung über mehrere Monate begleiten und verfolgen kann. Das empfand ich als sehr positiv. Einziger Kritikpunkt, manchmal waren die Zeitsprünge etwas groß und das Geschehene bei den Protagonisten etwas kurz gefasst. Teilweise hätte ich dann gerne gewusst was davor passiert ist.
Auch hätte ich mir teilweise gewünscht mehr von Evvie ihrer Vergangenheit zu lesen, da dies ja auch im Vordergrund so beschrieben wird anhand des Klappentextes. Prinzipiell stand eher Andy im Vordergrund mit seinem Karriereaus.
Das Buch besitzt sehr viel Witz, Charme und Humor, wobei ernste Themen auch nicht zu kurz kommen und gefühlvoll thematisiert werden. Vorallem das Thema emotionaler Missbrauch in der Ehe.
Man sollte hier kein Buch voller unvorhersehbarer Geschehnisse erwarten. Es ist eher das Gegenteil. Es ist eine konstante Story die sich über das ganze Buch aufteilt. Dies passt meiner Meinung nach jedoch perfekt zum Buch und der Geschichte.
Man begleitet die Protagonisten durch ihre Ängste, Sorgen, Vergangenheit, Träume und Gefühle. Dabei entwickelt sich eine eher zarte Liebesgeschichte.
Ein wundervolles, lockeres Buch mit einer guten Mischung aus Gefühlen und Humor. Eine entspannte Lektüre, bei der man sehr viel Spaß hatte es zu lesen.

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Let's Go Himalaya

Katja Linke ist Ärztin und möchte ihrem stressigen Alltag entfliehen. Kurzerhand beschließt sie, mit ihrer elfjährigen Tochter Julia nach Tibet zu reisen in den Himalaya. Dabei nimmt sie uns mit zu einer Reise durch eine völlig fremde Kultur, Lebensweise und einem Abenteuer zwischen Mutter und Tochter.
Katja möchte ihren Sehnsuchtsort, ihren Shangri-La finden und Julia hat sich fest vorgenommen einen Stein aus Oma's Garten in das Basislager des Mount Everest zu bringen.
In ihrem Debütroman hat Katja Linke sofort einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil getroffen. Vom Schreibstil her war das Buch angenehm zu lesen.
Ich bewundere den Mut und die Entschlossenheit das sie sich zu dieser Reise entschlossen hat und dabei ihre Tochter mit nimmt. Wir reden hier schließlich nicht von einem schönen Strandurlaub am Meer, sondern von einer großen und erschwerlichen Reise durch Tibet. Mit Witterungen und Hygienebedingungen die wir uns hier nicht vorstellen können. Ich fand es sehr schön das Katja Linke hier auch die nicht so schönen Seiten der Reise schilderte. Sei es die erschwerliche Einreise ins Land, das über's Ohr gehauen werden vom Reiseveranstalter oder die nicht immer ganz so schönen Hygienebedingungen und der fehlende Komfort. Das machte sie selbst und auch das Buch wunderbar sympathisch und authentisch.
In Let's Go Himalaya erfährt man sehr viel über das Land, den Buddhismus oder auch die politischen Gegebenheiten. Wer sich nicht besonders für so etwas interessiert könnte es mit diesem Buch schwer haben. Vorallem am Anfang handelt das Buch sehr stark davon. Obwohl ich mich ebenfalls für solche Themen interessiere war mir das teilweise etwas zu viel und ich habe dann 1-2 Seiten eher überflogen. Wirklich begeistert fand ich die Gespräche mit den Mönchen und Einheimischen. Dadurch fühlte es sich dann nicht so trocken an und es ließ sich angenehmer lesen.
Ich habe großen Respekt vor Katja Linke und ihrer Tochter das sie diese Reise bewältigt haben und viele Erfahrungen für sich sammeln und mitnehmen konnten. Das zeigt, das man öfter mal seine Komfortzone verlassen sollte um sich etwas zu trauen. Ich fand es sehr spannend Katja und ihre Tochter auf der Reise zu begleiten und mehr über den Buddhismus und die Kultur, sowie das Land zu erfahren. Wer sich allgemein sehr für diese Themen interessiert wird bei diesem Buch auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.
3,5 Sterne für Let's Go Himalaya

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Ausgerechnet Alabama
Susan erbt unerwartet ein altes Herrenhaus in Alabama. Eigentlich passt das momentan nicht so richtig in ihre Lebensplanung. Aber da sie mehr über ihre Familie erfahren möchte entschließt sie sich das Erbe zunächst anzutreten und nach Taspering zu reisen. Sie stößt auf ein altes Tagebuch ihrer Mutter und schnell zeigt sich das die Familie einige Geheimnisse hatte. Und dann lernt sie auch noch den unverschämt gut aussehenden Jeff kennen.

Der Schreibstil dieses Buches war angenehm leicht und flüssig geschrieben. So stellte sich ein schöner Lesefluss ein. Das Cover passt perfekt zum Inhalt des Buches und hat das Thema perfekt getroffen.
Susan ist eine sehr angenehme Protagonistin. Zeitweise wirkte sie etwas zu sehr aufbrausend und schnell aus dem Konzept zu bringen, aber im großen und ganzen war sie sehr sympathisch. Trotz ihrer sehr bescheidenen Vergangenheit, in der sie in einem Heim aufwuchs, versucht sie stark zu sein und ihr Leben weiter zu führen. Sie merkt jedoch immer wieder das ein Teil von ihr zu fehlen scheint und das sie gerne mehr über ihre Vergangenheit erfahren würde um damit abzuschließen.
Die Beschreibung bezüglich Taspering bzw Alabama fand ich sehr gelungen und mir hat es viel Spaß gemacht dort hin zu reisen. Ich fühlte mich zu dem Ort und dem alten Herrenhaus hinversetzt und konnte mir alles gut vorstellen.
Das Gemeinschaftgefühl durch die Nachbarn und die Gemeinde war ebenfalls sehr angenehm zu lesen. Alle unterstützten sich gegenseitig, und doch gab es auch dort kleinere Geheimnisse wie das in einer Gemeinde eben so ist.
Zwischen Jeff und Susan besteht von Anfang an ein starkes Anziehungsgefühl und es knistert gewaltig. Was Anfangs locker und ohne Verpflichtungen beginnen sollte, entwickelt sich schnell zu einer Liebesgeschichte mit einigen Hürden.
Sehr positiv empfand ich das das Thema Rassismus und Sklaverei in dem Buch thematisiert und angeschnitten wurde, so wie es vorallem in den Südstaaten stark vertreten war vor einiger Zeit. Rassismus zieht sich jedoch noch bis in unsere heutige Zeit und sollte nicht in Vergessenheit geraten. Gerne hätten diese beiden Themen hier noch etwas mehr Platz im Buch einnehmen dürfen.
Fazit: Ein sehr gelungenes Sommerbuch mit einer guten Mischung aus ernsteren Themen wie Geheimnisse, Rassismus und Sklaverei. Aber auch einer sich langsam aufbauenden Liebesbeziehung.
4 Sterne und eine Leseempfehlung

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Seit der Nacht ihres 21. Geburtstages springt Chrona in der Zeit. Immer wieder führt es sie in das Böhmen des 17. Jahrhunderts. Dort angekommen lernt sie Anton kennen. Das seltsame, er scheint sie schon länger zu kennen und behandelt sie sehr vertraut.
Chrona Clark bezeichnet sich selbst als schönste Frau und ist der Inbegriff von Perfektion. Selten habe ich eine Protagonistin erlebt die so arrogant, eingebildet und selbstverliebt ist wie sie. Manchmal hätte ich sie gerne an den Schultern gepackt und mal kräftig durch geschüttelt.
Alles was nicht ihren Vorstellungen oder Standards entspricht behandelt sie herablassend. Es gibt nichts besseres als sie selbst. Trotzdem habe ich sie im Laufe des Buches sehr lieb gewonnen, trotz ihrer doch eigensinnigen Art. Gegen Ende des Buches zeigt sich ,harte Schale-weicher Kern'. Chrona scheint endlich an Menschlichkeit zu gewinnen und taut auf. Sie zeigt, wenn auch nur langsam, Gefühle und lässt diese teilweise zu.
Schnell merkt Chrona das Anton ihr einziger Ausweg bezüglich der Zeitsprünge zu sein scheint. Der Alchemist versucht Chrona zu helfen und rettet ihr so manches mal im grausamen Böhmen des 17. Jahrhunderts das Leben. Auch wenn Chrona sich Anfangs noch versucht dagegen zu wehren, so entwickelt sie doch langsam Sympathien gegenüber Anton und er scheint ihr nicht mehr vollkommen egal zu sein. Ich habe die Momente in denen sich Anton und Chrona begegneten am meisten geliebt. Zwischen den beiden herrscht eine besondere und geheimnissvolle Chemie die mich völlig in ihren Bann gezogen hat.
Doch Chrona scheint nur Augen für Achim, ihrem nicht weniger eingebildeten Verlobten, Augen zu haben. Der Leser merkt jedoch schnell das diese Beziehung weniger auf Liebe, als auf Gewinn und Geschäften beruht. Zumindest von einer Seite aus.
Und dann ist da noch dieser Graue Mann, von dem sie nun garnicht so wirlich weiß was sie von diesem halten soll. Sie wurde jedoch davor gewarnt das dieser ihr gefährlich werden könnte. Was will er von ihr?!
Den Schreibstil des Buches fand ich unglaublich gut. Die Seiten flogen nur so dahin. Es hat sich ein guter Lesefluss eingestellt. Celina Weithaas versteht es hier wirklich gut sich auszudrücken. Sehr positiv fand ich außerdem das die Zeitsprünge plötzlich passiert, und nicht in Form von neuen Kapiteln oder Ankündigungen geschehen sind. So überraschend wie es immer für Chrona passierte, passierte dies auch für den Leser. Das grausame Böhmen wurde hier sehr gut dargestellt und ich konnte es regelrecht vor meinem geistigen Auge sehen und mich hinein versetzen.
Das Buch steckt voller Geheimnisse, so das man es garnicht mehr weg legen kann und nicht anders kann als immer weiter zu lesen. Mir passiert es wirklich sehr selten das ich regelrecht Angst davor habe ein Buch zu beenden weil ich die Geschichte einfach nicht gehen lassen kann. Erstrecht das letzte Drittel des Buches bezüglich Anton und Chrona hat mich noch einmal sehr mitgenommen und die ein oder andere Träne ist geflossen. Ich hatte regelrecht Gänsehaut.
Ich kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen und freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr um endlich zu erfahren wie es weiter geht. Von mir eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne! Eines meiner Jahreshighlights 2020!

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,Bald sind wir wieder Zuhause'
In diesem Buch geht es um 6 Überlebende des Holocaust. Aufgebaut sind die Geschichten in Interviewform und als Comic.
Die Zeichnungen sind alle sehr dunkel gehalten. Durch die Farben kommt eine gewissen Atmosphäre beim lesen auf. Die Bilder finde ich dabei sehr gelungen, es passt insgesamt sehr gut zum Theme und wirkt sehr stimmig. Auch die Europa Karte während des zweiten Weltkrieges auf der Innenseite des Umschlages ist sehr gelungen.
Die Zeittafel und das Glossar der letzten Seiten finde ich eine sehr schöne Idee um nochmal einen allgemeinen Überblick zu erhalten.
Besonders schön, finde ich die letzte Seite jeder Geschichte, auf der man noch einmal ein paar Sätze liest wie es den Ofern heute geht bzw was aus ihnen geworden ist.
Jede einzelne Geschichte ist nochmal auf seine Weise sehr emotional und ergreifend. Es verdeutlicht immer wieder das dieses Thema nie in Vergessenheit geraten sollte und vorallem das dies nie wieder geschehen darf.
Insgesamt finde ich es ein gelungenes Buch für Kinder und Jugendliche um diese an das Thema behutsam, aber trotzdem ernst an dieses Thema heran zu führen. Es vermittelt auf jeden Fall die wichtige Bedeutung, ohne dabei zu brutal zu sein. Daher gut für die jüngere Generation geeignet oder für jemanden das sich damit noch befassen möchte als guter Einstieg.
Ich denke das Erwachsene die sich schon länger oder intensiver mit dem Thema beschäftigt haben hier leider nicht auf ihre Kosten kommen werden, da es sehr schnell durch gelesen ist und eher an der Oberfläche kratzt.
Trotzdem ein gelungenes Buch das die richtigen Werte vermittelt!

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