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Erdbaerchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2021

Schwach

Der Bewohner
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Unser Protagonist ist diesmal, ganz untypisch, ein gesuchter Serienmörder, der sich auf seiner Flucht in ein Reihenhaus verschanzt. Bald schon findet er heraus, dass die Dachböden mehrerer Häuser angrenzen ...

Unser Protagonist ist diesmal, ganz untypisch, ein gesuchter Serienmörder, der sich auf seiner Flucht in ein Reihenhaus verschanzt. Bald schon findet er heraus, dass die Dachböden mehrerer Häuser angrenzen und er sich so von Nachbar zu Nachbar bewegen kann, um seine Grundbedürfnisse zu stillen. Ganz besonders angetan ist er von der hübschen Colette. Doch bevor er sich seiner Leidenschaft hingibt, möchte er sie noch leiden sehen.

Was mir gut gefiel waren der leichte Schreibstil und die kurzen Kapitel. So kam man schnell voran, obwohl sich die Spannung eher in Grenzen hielt. Für mich war es bis zum Schluss kein Thriller. Eher ein Unterhaltungsroman. An einigen Stellen konnte ich mir sogar das Lachen nicht verkneifen, ging es doch um einen gesuchten Serienmörder. Da Psychopathen für mich immer in Verbindung mit hoher Intelligenz stehen, war ich von unserem Protagonisten oftmals schwer enttäuscht. Wie kann ein so dummer und tollpatschiger Mann morden ohne jemals überrumpelt zu werden?
Unrealistisch fand ich es auch ein wenig, dass er plötzlich Gefühle für seine vorgesehenen Opfer entwickelt. Psychopathen können doch keine Gefühle empfinden?!
Den inneren Dialog mit seiner zweiten Persönlichkeit fand ich anfangs noch ganz witzig, am Ende leider nur noch ermüdend.
Fazit: Die Idee, einmal aus Sicht eines Serienmörders zu schreiben, fand ich sehr originell, konnte meinen Anforderungen jedoch nicht gerecht werden.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Die Geschichte einer Löwenmutter

Die Verlorenen
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Bess lebt in armen Verhältnissen und muss deshalb ihr neugeborenes Baby in einem Heim abgeben, weil sie selbst nicht fähig ist, ihre kleine Tochter zu ernähren. Nach sechs Jahren hat sie allerdings so ...

Bess lebt in armen Verhältnissen und muss deshalb ihr neugeborenes Baby in einem Heim abgeben, weil sie selbst nicht fähig ist, ihre kleine Tochter zu ernähren. Nach sechs Jahren hat sie allerdings so viel zusammen gespart, um ihre Tochter wieder zu sich zurück holen zu können. Doch diese wurde bereits abgeholt.

Der Leser wird in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück katapultiert. Bess wohnt in einem der ärmsten Viertel in London. Bei diesem bildlichen Schreibstil fühlte ich mich selbst als Bess und tauchte in ihre Welt ab. Wenn sie sich durch die verschiedenen Örtlichkeiten bewegte, war auch ich es, die dort zu jener Zeit herumstreifte.
Die Geschichte war so voller Emotion. Ich war hin und hergerissen von dieser Gefühlswelt und versuchte nicht nur Bess zu verstehen, denn auch Alexandra, die Frau, die Bess' Tochter aus dem Heim holte, hatte mit den Schatten ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Diese lernt man im zweiten Teil etwas besser kennen. Insgesamt ist das Buch in vier Teile gegliedert, die abwechselnd aus Bess' und Alexandras Sicht erzählt. Die Handlung selbst war mir fast etwas zu rasch erzählt. Da hätte sich die Autorin ruhig an ein paar Seiten mehr herantrauen dürfen. Trotzdem ein sehr bewegendes Buch, das eine Leseempfehlung von mir erhält.

Fazit: Eine emotionsgeladene Geschichte einer Mutter, die um ihr Kind kämpft.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Kennst du deine Familie wirklich?

Herzgrab
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Auch im neuen Jahr geht es spannend weiter.

Diesmal habe ich das Ehepaar Elena und Peter Gerink kennen gelernt. Sie arbeitet als Privatdetektivin, er beim BKA.
Elena erhält den Auftrag den verschwundenen ...

Auch im neuen Jahr geht es spannend weiter.

Diesmal habe ich das Ehepaar Elena und Peter Gerink kennen gelernt. Sie arbeitet als Privatdetektivin, er beim BKA.
Elena erhält den Auftrag den verschwundenen Vater von Monica Del Vecchio zu finden.
Peter ermittelt in einem Vermisstenfall, nämlich ist auch Monicas Tante Teresa Del Vecchio verschwunden.

Wer die Reihe um Marteen S. Sneijder und Sabine Nemez kennt wird hier womöglich ein wenig enttäuscht sein. Der Leser wird zwar mit allerhand Todesfällen konfrontiert, jedoch nicht abgeschwächter Form. Die Brutalität hält sich also in Grenzen.
Zudem ist die Familientragödie so verworren, dass ich jedem empfehle die Beziehungen der einzelnen Personen mitzuschreiben. Ich habe mich am Ende fast nicht mehr ausgekannt wer mit wem wie zusammenhängt.
Anfangs beginnt die Geschichte in Wien zu spielen. Da ich den 1. Bezirk selbst sehr gut kenne, konnte ich mir ein genaues Bild vom Schauplatz machen. In Florenz wurde es dann schon etwas schwieriger. Schade, dass der Autor auf die zwei Orte nicht näher eingegangen ist. Ich hätte mir ein wenig detailreichere Beschreibungen gewunschen.
Ab dem letzten Drittel dachte ich mir dann immer wieder: ich hab noch so viele Seiten vor mir, was soll denn jetzt noch großartig passieren? Die Handlung wird immer verstrickter und übertriebener. Hier hätte ein kurzes Ende wohl besser gepasst, als ein langgezogenes, bei dem mir dann der Kopf vor lauter merkwürdiger Verknüpfungen schwirrte.
Fazit: Irrsinnig spannend, allerdings ein wenig zu übertrieben und verworren.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Besser als erwartet

Unsere allerbeste Zeit
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Diesmal durfte ich "Unsere allerbeste Zeit" bei Jellybooks vorab lesen. Ich dachte eigentlich an einen etwas humorvolleren Roman. Allerdings spricht Gaby Hauptmann in diesem Buch nicht ganz unwesentliche ...

Diesmal durfte ich "Unsere allerbeste Zeit" bei Jellybooks vorab lesen. Ich dachte eigentlich an einen etwas humorvolleren Roman. Allerdings spricht Gaby Hauptmann in diesem Buch nicht ganz unwesentliche Probleme an.

Katja wird von ihrer besten Freundin Doris darauf hingewiesen, dass es ihrer Mutter nicht allzu gut gehen dürfte. Sofort macht sie sich auf den Weg von Hamburg nach Stuttgart. Dort trifft sie allerdings nicht nur auf ihre demente Mutter, sondern auch auf neue Herausforderungen. In ihrem Job muss sie sich beweisen, ihr Bruder ist auf einmal spurlos verschwunden und was ihren Jugendfreund Heiko betrifft herrscht hier Gefühlschaos.
Ich kam mit dem Schreibstil super zurecht. Man liest das Buch sehr schnell, obwohl es keinen wirklichen Spannungsbogen gibt. Allerdings sind einem die Charaktere bald schon sehr sympathisch und die Neugierde, wie es denn mit Katjas Problemen weitergeht, lässt einem das Buch nicht aus der Hand legen. Besonders witzig fand ich auch ihre Einstellung zum Parken. Das erinnerte mich ein wenig an mich selbst. 🙈

Manchmal wird es sogar ein wenig philosophisch. Mein liebstes Zitat:

"Es ist leicht, mit dem Daumen ein Insekt zu töten. Aber auch das ist ein Leben und hat Recht auf ein Leben. Die Gedankenlosigkeit der Menschen, die treibt mich um."

Man darf sich nicht zu viel erhoffen, dann wird man auch nicht enttäuscht.

Fazit: Ein liebenswürdiger Roman für zwischendurch mit einer starken Frau.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Ganz okay

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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Alexa tritt ihren Dienst bei der Kripo in Weilheim an und wird sogleich mit einem Mordfall konfrontiert. Zudem erleidet ihr Chef bei den Ermittlungen einen Unfall und überträgt ihr die Leitung.
Einige ...

Alexa tritt ihren Dienst bei der Kripo in Weilheim an und wird sogleich mit einem Mordfall konfrontiert. Zudem erleidet ihr Chef bei den Ermittlungen einen Unfall und überträgt ihr die Leitung.
Einige Tage später tauchen Teile der Leiche in Österreich auf. Chefinspektor Krammer klinkt sich in die Ermittlungen mit ein.

Der erste Fall für Alexa spielt an der deutsch-österreichischen Grenze. Die Landschaft wird von der Autorin ziemlich gut beschrieben und hat mir irrsinnig gut gefallen, da ich selbst begeisterte Wanderin bin. Allerdings fiel es mir dennoch schwer in das Buch zu kommen. Der Schreibstil war für mich eher distanziert. Ich hatte das Gefühl mehr über die Umgebung zu erfahren als über die Protagonisten, weshalb ich mich schwer in die Charaktere hineinversetzen konnte, die meiner Meinung nach leider durch keine besonderen Eigenschaften hervorstachen. Das Ende gab da ein bisschen mehr Informationen her, was mir auch ehrlich gesagt ganz gut gefiel. Vielleicht muss man die Reihe aber auch einfach weiterlesen, um Alexa besser kennenzulernen.
Die Handlung an Sich war für mich jetzt nicht überragend. Eine Ermittlerin, die sich, wie es so oft der Fall ist, in einem neuen Team erst einmal behaupten und aus ihren Fehlern lernen muss.
Über die Tatverdächtigen erfährt man als Leser sehr wenig, sodass man selbst keine vorschnellen Schlüsse ziehen konnte. Als ich schlussendlich erfuhr, wer denn der tatsächliche Mörder war, war ich doch ein wenig enttäuscht, hoffte ich auf ein skurrileres Motiv.
Wer ein Buch für zwischendurch sucht, ist dieser Krimi sicher empfehlenswert, da die Kapitel sehr kurz sind und die Handlung nicht sehr verstrickt ist, sodass man nach einer längeren Lesepause auch wieder gut ins Buch hineinkommt.
Fazit: Solider Krimi, der den Leser auf Distanz hält.

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