Profilbild von Farina

Farina

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Farina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Farina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2019

Starke, schwache Umsetzung

Das Mädchen Jannie
1

In "Das Mädchen Jannie" von Petra Hammesfahr geht um Jannie, welche als Kind von ihrem Großvater an eine Bettlerbande verkauft worden ist und nun von Haus zu Haus läuft und versucht Geld zu sammeln. Eines ...

In "Das Mädchen Jannie" von Petra Hammesfahr geht um Jannie, welche als Kind von ihrem Großvater an eine Bettlerbande verkauft worden ist und nun von Haus zu Haus läuft und versucht Geld zu sammeln. Eines Tages jedoch läuft etwas schief. Jannie muss flüchten und gerät auf den Hof des Thrillerautors Dieter. Dieser lebt dort gemeinsam mit seiner pflegebedürftigen Mutter, welche Jannie vergeblich versucht vor ihm zu warnen.
Den Klappentext und das Cover des Buches finde ich ansprechend und passend, dennoch konnte mich das Buch nicht überzeugen.
Der Einstieg fiel mir noch sehr leicht, aber im Laufe der Geschichte verlor ich den roten Faden. Erzählt wird die Geschichte nämlich aus vier verschiedenen Perspektiven (Jannie, "Black Devil" bzw. Dieter, den Ermittler Klinkhammer und einer Buchrezensentin), welche auch in Verbindung zueinander stehen. Jannies und den Erzählstrang des Black Devils fand ich am interessantesten. Die Kapitel um Jannie haben mich letztlich auch dazu gebracht immer weiterzulesen. Die Polizeiermittlungen fand ich hier allerdings uninteressant und teilweise sogar störend. Auch kam ich gerade zu Beginn häufig durcheinander, da so viele Namen herein geworfen worden sind.
Trotzdessen hat die Autorin an sich einen flüssigen und einfachen Schreibstil.
Die Geschichte hat besonders in der Mitte einige Längen und ist somit mit 512 Seiten leider auch einfach etwas zu lang. Wirkliche Spannung ist nur teilweise vorhanden bzw. in den Kapiteln rund um Jannie, was sehr schade ist, da ich die Idee eigentlich sehr interessant und spannend finde. An der Umsetzung mangelt es mir persönlich aber einfach und auf Grund dessen kann ich lediglich 3/5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Spannende Geschichte mit liebenswerten Charakteren

Burning Bridges
1

In Tami Fischers "Burning Bridges" geht es um die junge Studentin Ella und den mysteriösen Ches. Die beiden lernen sich auf der Straße kennen und kommen sich immer näher, doch irgendetwas blockiert Ches. ...

In Tami Fischers "Burning Bridges" geht es um die junge Studentin Ella und den mysteriösen Ches. Die beiden lernen sich auf der Straße kennen und kommen sich immer näher, doch irgendetwas blockiert Ches. Ella erfährt nur langsam von seinen Geheimnissen, welche noch größere Probleme darstellen, als sie befürchtet hatte.

Mit "Burning Brdiges" hat die Autorin viele tolle Charaktere geschaffen, die ich sofort ins Herz geschlossen habe, denn abgesehen von Ches und Ella, werden teilweise auch deren Freunde thematisiert, welche alle sehr unterschiedlich sind. Man merkt, dass sich bei der Ausarbeitung der Charaktere sehr viel Zeit und Liebe zum Detail gelassen worden ist. Jeder einzige von ihnen ist einzigartig und die meisten sind auch liebenswert. Humor spielt ins Besondere bei Ella und Chester auch eine große Rolle, was mir sehr gut gefallen hat. Auf Grund dessen habe ich mich während des Lesens auch sehr wohl und miteinbezogen gefühlt. Wie ein Teil der Freundschaft, die sie miteinander teilen.

Emotional konnte mich das Buch allerdings nichts besonders packen, was ich hier aber auch gar nicht so schlimm fand, da meiner Meinung nach etwas Anderes im Vordergrund stand. Das war nämlich die Spannung. Die Geschichte nimmt stets an Spannung zu, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich finde die Idee sehr kreativ und die Umsetzung großartig.

Zu Beginn hat mich die Handlung rund um Ella und ihre Freundinnen zwar noch etwas gestört, da ich immer sofort wissen wollte wie es zwischen Ella und Chester weitergehen würde, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und auch Interesse an ihnen gewonnen. Deswegen freue ich mich auch besonders auf die weiteren Teile der Reihe.

Der Schreibstil ist einfach und leicht. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Ella, wobei ich es hier auch interessant gefunden hätte Chesters Perspektive kennenzulernen. Nichtsdestotrotz hat es mich nicht gestört.

"Burning Bridges" konnte mich zusammenfassend mit der stetig ansteigenden Spannung und den liebenswerten, Charakteren überzeugen.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Spannend bis zum Schluss

Sag ihr, ich war bei den Sternen
1

"Sag ihr, ich war bei den Sternen" von Dani Atkins handelt von einer jungen, schwangeren Frau namens Maddie, welche mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steht, als sie einen schrecklichen Unfall erlebt ...

"Sag ihr, ich war bei den Sternen" von Dani Atkins handelt von einer jungen, schwangeren Frau namens Maddie, welche mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steht, als sie einen schrecklichen Unfall erlebt und für eine lange Zeit ins Koma fällt. Sie wacht wieder auf, doch nichts ist mehr wie es war und es scheint so als hätte eine andere Frau nun ihren Platz im Leben eingenommen.

Schon lange hat mich der Klappentext eines Buches nicht mehr so sehr angesprochen wie hier. Er verspricht Spannung und eine einzigartige Geschichte und genau das Versprechen wird auch gehalten. Abgesehen davon sind aber auch der Titel und das Cover unfassbar schön und im Nachhinein passen sie perfekt zum Inhalt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Maddie und Chloe, der neuen Frau ihres Verlobten Ryan, erzählt, was mir sehr gut gefallen hat, da man so einen Einblick in den Standpunkt beider Frauen gewinnt. Auch wenn sie irgendwie "Konkurrentinnen" sind, war ich als Leserin keineswegs parteiisch, da ich durch die beiden Perspektiven beide Frauen liebgewonnen konnte. Auch die Rückblicke aus Chloes Leben fand ich sehr hilfreich, um ihre Gefühle, die sich im Laufe der Jahre entwickelt haben zu verstehen.

Die Geschichte der beiden ist die ganze Zeit über sehr spannend und die Kapitel lassen sich sehr zügig lesen. Auf den Leser warten einige geniale und unerwartete Wendungen, die mich persönlich noch tiefer in den Bann ziehen konnten.

Die Charaktere im Buch sind sehr gut ausgearbeitet. Maddie und Chloe sind zwei sehr starke, authentische und inspirierende Frauen. Sie erleben viele Schicksalsschläge und strahlen dennoch so viel Stärke und Mut aus, was ich sehr bemerkenswert finde. Auch die anderen Charaktere rum um Maddie und Chloe sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Man kann sich in sie einfühlen und fragt sich des Öfteren: „Was würde ich in dieser Situation tun?“.

Die Autorin hat es geschafft auch mit sensibleren Themen wie schweren Erkrankungen so respektvoll und realistisch wie möglich umzugehen. Ihr Schreibstil ist flüssig und fesselnd, sodass man das Buch am liebsten nicht aus der Hand legen möchte. Auch das Ende ist ihr sehr passend und gut gelungen. Die Geschichte stimmt etwas nachdenklich und wird mir bestimmt so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen.

„Sag ihr, Ich war bei den Sternen“ konnte mich vollständig überzeugen. Die Geschichte ist glaubwürdig, bewegend und spannend bis zum Ende. Es geht um Liebe, Freundschaft, Verlust und ist damit eine perfekte Mischung. Für mich ein Highlight.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Teilweise enttäuschend

Wenn Donner und Licht sich berühren
1

"Wenn Donner und Licht sich berühren" von Brittainy C. Cherry handelt von den beiden Teenagern Jasmine und Elliot. Jasmine singt leidenschaftlich gerne Soul, doch auf Grund ihrer Mutter versucht sie eine ...

"Wenn Donner und Licht sich berühren" von Brittainy C. Cherry handelt von den beiden Teenagern Jasmine und Elliot. Jasmine singt leidenschaftlich gerne Soul, doch auf Grund ihrer Mutter versucht sie eine Karriere als Popsängerin einzuschlagen. Diese möchte nämlich, dass Jasmine den Traum lebt, den sie nie verwirklichen konnte. Elliot liebt den Jazz und spielt selbst gerne Saxofon. In der Schule ist er nicht beliebt und regelmäßig Opfer fieser Mobbingattacken seiner Mitschüler. Nach der Schule lauscht er allein in einer Gasse der Musik. Die beiden sind unterschiedlich, aber dennoch irgendwie auch gleich. Sie sind verbunden durch die Musik und die Einsamkeit.


Mit großen Erwartungen habe ich begonnen das Buch zu lesen und zuerst wurde ich nicht enttäuscht. Der Einstieg in die Welt der 16 Jahre alten Jasmine fiel mir zwar zunächst etwas schwer, aber daran konnte ich mich dann doch relativ schnell gewöhnen. Von Beginn an hatte ich das Gefühl, dass sie sehr naiv ist und alles mit sich machen lässt, was im Verlauf der Geschichte auch bestätigt wird. Das empfand ich leicht als störend, aber man muss ja auch bedenken, dass sie noch sehr jung ist. Sie möchte nur das Beste für alle Beteiligten. Mit Elliot hatte ich von Anfang an keine großen Probleme. Er ist sofort ein sehr sympathischer, lustiger und liebenswerter Charakter.


Jasmine und Elliot lernen sich kennen und halten von nun an zusammen. Es wächst eine junge Liebe heran und dies mitzuverfolgen war sehr berührend. Während des Lesens konnte ich lachen und weinen. Über den beiden Charakteren lag förmlich ein Zauber. Sie haben beide Schwierigkeiten, aber helfen und unterstützen sich gegenseitig. Miteinander fällt ihnen alles leichter.


Die Mobbingattacken von Todd und seinen Freunden, den "beliebten" Kindern der Schule, gegenüber Eliott fand ich sehr, sehr hart. Das gibt weder der Klappentext noch das Cover her. Das Cover ist wirklich sehr schön, wie man es von Büchern aus dem LYX Verlag kennt, wirkt aber eher gegensätzlich. Es macht einen unbeschwerten Eindruck, dabei geht es inhaltlich auch um Mobbing, Gewalt und (sexuellen) Missbrauch.


Das war allerdings auch nicht der Grund warum ich dann doch von "Wenn Donner und Licht sich berühren" enttäuscht worden bin. Der Grund dafür war eher die Entwicklung der beiden Charaktere. Jasmine muss mit ihrer Mutter ganz weit wegziehen, die beiden müssen sich voneinander trennen und kurz darauf erlebt Eliott den größten Albtraum seines Lebens. Der Kontakt bricht ab und erst 6 Jahre später treffen sie sich wieder.


Jasmine hat sich in meinen Augen kaum verändert. Sie hat zwar nun beschlossen sich von ihrer karrierefokussierten Mutter zu trennen, aber das ganze erst nach 6 Jahren? Sie war etliche Jahre unglücklich und kommt doch erst so spät wieder an den Ort zurück, an den sie sich wirklich zu Hause fühlt? Das hat mir nur bestätigt, dass sie nach wie vor unendlich naiv ist.


Elliot hat sich stark verändert. Trauer und Wut gehören zu seinem Alltag. Das ist ihm nicht übel zu nehmen, er hat in jungen Jahren etwas unglaublich Traumatisches erlebt. Als Jasmine wieder in der Stadt ist, folgt ein auf und ab, hin und her. Die weitere Entwicklung der beiden ist schwer mitzuverfolgen und nachzuvollziehen, da immer mal wieder Zeitsprünge über teilweise einige Wochen folgen.


Insgesamt hatte ich einige Schwierigkeiten mit der zweiten Hälfte des Buches. Es gab einige Längen und doch wirkten viele aneinandergereihte Ereignisse am Ende des Buches eingeschoben und auf wenigen Seiten abgeschlossen. Hier wären jedoch meiner Meinung mehr Details nötig gewesen. Der rote Faden und die Glaubwürdigkeit gehen verloren, denn plötzlich passiert so viel noch hintereinander. Des Weiteren ist der Zauber über Jasmine und Elliot verschwunden. Man kann ihre Liebe und Zuneigung nicht mehr spüren. Sie sind zwar zusammen, aber wirken dennoch so weit entfernt voneinander. Die Musik, die sie einst verbunden hat, ist kein so großer Teil ihres Lebens mehr und vielleicht ist das der Grund dafür, dass ihre Verbundenheit, die man am Anfang gespürt hat, am Ende nicht mehr zu spüren ist. Die Emotionen gehen einfach verloren und auch ich als Leserin verliere den Bezug zu den Charakteren.


Einige Szenen aus der zweiten Hälfte des Buches haben mir allerdings auch wieder gut gefallen, konnten mich berühren und kamen an die erste Hälfte des Buches heran, da dann doch wieder die ein oder andere Emotion geweckt werden konnte. Leider waren dies aber nur einige wenige Szenen.


Mit dem Schreibstil der Autorin hatte ich absolut keine Probleme. Er ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Gut gefallen hat mir ihre leicht poetische Sprache. Emotionen konnten auf jeden Fall geweckt werden, wenn auch hier in diesem Fall nur in der ersten Hälfte des Buches.


Das Buch hat stark begonnen, wurde aber dann sehr schwach beendet. Der Anfang hat mir sehr gut gefallen, konnte mich zum Lachen und zum Weinen bringen und hatte für mich großes Potenzial mit 5 Sternen bewertet zu werden. Auf Grund des Weiteren Verlaufes gebe ich nun allerdings nur noch 3 Sterne. Da mich der Anfang allerdings wirklich überzeugen konnte und auch der Schreibstil der Autorin gut war, werde ich demnächst noch mit „Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“ mein Glück versuchen.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Eine berührende Geschichte

The Light in Us
1

In "The Light in Us" von Emma Scott geht es um die beiden jungen Erwachsenen Charlotte und Noah. Charlotte ist eine begabte Violinistin und ehemalige Schülerin der Juilliard School. Als jedoch ihr Bruder ...

In "The Light in Us" von Emma Scott geht es um die beiden jungen Erwachsenen Charlotte und Noah. Charlotte ist eine begabte Violinistin und ehemalige Schülerin der Juilliard School. Als jedoch ihr Bruder plötzlich stirbt, verliert sie auch den Bezug zu der Musik, nimmt sich eine Auszeit und beginnt als Assistentin für den erblindeten Noah zu arbeiten. Noah war erst vor einigen Monaten durch ein schweren Unfall erblindet und ihm fällt es sehr schwer sein Schicksal zu akzeptieren, da er oft das Abenteuer und das Extreme gesucht hat. Die beiden lernen sich besser kennen und Charlotte möchte versuchen Noah zu helfen und wieder zurück ins Leben zu bringen.

Der Schreibstil der Autorin ist klasse und sehr emotional. Besonders gefallen hat mir ihre bildhafte, aber gleichzeitig auch sehr leichte Sprache, welche mir persönlich die Geschichte gleich noch näher gebracht hat. Von Anfang an konnte ich mich gut in die beiden Protagonisten hineinversetzen und mit ihnen gemeinsam lachen, aber auch weinen. Der Autorin ist es sehr gut gelungen die Protagonisten und den Umgang mit ihren Schicksalsschlägen realistisch darzustellen. So ist Noah beispielsweise zu Beginn sehr verbittert und abweisend, denn schließlich liegt der Verlust seiner Sehkraft noch nicht so lange zurück und er führt nun ein komplett anderes Leben (was sein anfängliches Verhalten gegenüber Charlotte dennoch nicht gerechtfertigt). Charlottes Schicksalsschlag hingegen liegt schon ein Jahr zurück und man merkt, dass sie schon besser damit umgehen kann und weniger trauert, auch wenn sie noch immer nicht begonnen hat wieder Geige zu spielen bzw. ihre musikalische Karriere versucht hat anzukurbeln. Die Entwicklung der beiden Protagonisten konnte man problemlos mitverfolgen und es war sehr schön zu sehen wie die beiden ihre Schicksalsschläge im Laufe der Geschichte immer mehr akzeptieren, lernen besser damit umzugehen und neues daraus zu schöpfen. Mitten im Buch hatte ich des Öfteren den Verdacht zu wissen wie es weitergeht, wurde dann aber glücklicherweise immer wieder doch mit einem anderen Handlungsverlauf überrascht.

Zusammenfassend ist "The Light in Us" ein sehr schönes und berührendes Buch über das Leben, die Liebe und Verlust. In naher Zukunft werde ich auch "You are my Light" lesen.