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Veröffentlicht am 17.01.2023

Das permanente Gendern hat mir leider das gesamte Buch vermiest - schade!

Proof of Hope
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Der Auftakt der Proof-of-Love-Reihe war mein erstes Werk der Autorin April Dawson. Neben der Tatsache, dass ich mir ohnehin längst mal ein Bild von ihrem Schreibstil hatte machen wollen (da die Klappentexte ...

Der Auftakt der Proof-of-Love-Reihe war mein erstes Werk der Autorin April Dawson. Neben der Tatsache, dass ich mir ohnehin längst mal ein Bild von ihrem Schreibstil hatte machen wollen (da die Klappentexte ihrer Bücher stets sehr reizvoll klingen), war es insbesondere die Begeisterung meiner persönlichen NA-Queen Yvy Kazi (- Lest ihre St.-Clair-Campus-Reihe, lest sie unbedingt! -), die mich zur Lektüre von "Proof of Hope" verleitet hat. Hinzu kam meine Erinnerung an einen herrlichen Roman mit entfernt ähnlicher Thematik, der mir vor vielen, vieeelen Jahren (we’re talking 2009) so gut gefallen hatte, dass ich mir schon damals gedacht habe: 'So was in der Art würde ich gern nochmal lesen.' Et voilà, hier kommt eine süße Romance rund um eine Treuetest-Agentur (danke, liebe April Dawson).

Figuren:
Die beiden Hauptfiguren waren mir im Grunde sympathisch (= wichtigste Voraussetzung zum Mitfiebern), wobei Rory sich im Laufe der Handlung ein wenig zu ihrem Nachteil entwickelte und daher Elijah mein klarer Favorit der Story wurde.

Können wir bitte mal kurz über die wohlklingenden Namen der Schwestern sprechen? - Aurora/Chelsea/Sierra Madigan, das rollt doch förmlich von der Zunge, I love it! Apropos Schwestern und Liebe: Auch die authentische (Familien-)Dynamik unter den Madigan-Mädels fand ich toll; ich freue mich schon jetzt auf die Folgebände, speziell auf Chelseas Geschichte!

Handlung:
Mein Highlight waren die kleinen kreativen Feinheiten, so gefiel mir z.B. die Szene, in der Rory und Elijah sich zum ersten Mal begegnen, ausgesprochen gut (Stichwort: 400 Dollar). Gerne hätte ich mir mehr Details zum Firmenalltag gewünscht (nicht nur zum Thema Finanzierung).

Schreibstil:
Dies ist der einzige Aspekt des Werkes, bei dem ich ein kleines Aber anfügen muss, deshalb - da ich die Storyidee ansonsten wirklich gerne mochte - bringe ich es ganz schnell hinter mich:
1. Zu Beginn empfand ich einige Passagen als zu erklärend erzählt (z.B. im Hinblick auf die Gründungsgeschichte der Treuetest-Agentur) - à la 'dies ist so, weil einst jenes passierte, und dann aufgrund von XYZ zur Folge hatte, dass nun Situation soundso der Fall ist'.
2. Bei manchen Szenen (die sich in meinen Augen hervorragend für eine Extra-Dosis Emotion geeignet hätten) fehlte mir jegliches Gefühl. Sie wirkten z.T. oberflächlich, blass, trocken - z.B. die Szene, in der Arthur Lola einen Heiratsantrag macht. Normalerweise ein absoluter Tearjerker für mich, aber hier: nix. Ebenfalls mehr Tiefgang hätte ich mir für den Umgang mit einem bestimmten ernsten Thema gewünscht.
3. Über die ersten beiden Punkte könnte ich noch locker hinwegsehen, schließlich gab es auch viel, das mir prima gefallen hat. Nicht auszuhalten war jedoch das Gendern. Tut mir leid, aber es las sich schlichtweg furchtbar. There, I said it. Alles politisch korrekt und wichtig und richtig, keine Frage, aber es riss mich jedes Mal komplett aus der Story raus und ich empfand es (da es wirklich PERMANENT vorkam, teilweise zwei- bis dreimal pro Satz) als enorm störend. Hier ein paar Beispiele:

"»Ich denke darüber nach, Investorinnen zu suchen […] und neue Mitarbeiterinnen einzustellen.«"

"»Ich wünschte einfach, ich müsste den Klientinnen diese Aufnahmen nicht zeigen, aber auf der anderen Seite bin ich froh, dass ich ihnen offenbaren kann, was für ein Typ Mensch ihre Partnerinnen wirklich sind.«"

"Ich […] habe wenig Interesse daran, mich mit den Klientinnen zu beschäftigen, die am Boden zerstört sind […]. Ich bin bei diesen Gesprächen ungern dabei, weil die Trauer der Klientinnen meine Wut auf deren Partnerinnen verstärkt […]."

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euch über etwas ärgert, über das ihr euch eigentlich gar nicht ärgern möchtet, und dann ärgert ihr euch darüber, dass ihr euch überhaupt ärgert, und das regt euch dann letztlich noch mehr auf? So ging es mir mit diesem Stilmittel. Kurzum: Ich fand’s schrecklich.

Vorschlag zur Güte: Vielleicht könnte man zukünftig auf der Triggerwarnungsseite einfach vermerken, dass aus erzähltechnischen Gründen nur eine Form verwendet wird, aber selbstverständlich beide Formen damit gemeint sind? Oder statt "Kund
innen" eben "Kunden und Kundinnen" schreiben (oder "Kundschaft")? Ich hoffe inständig, dass sich diese Stil-Eigenheit nicht in Band 2 und 3 fortsetzen wird. Um sicherzugehen werde ich daher - aller Neugier zum Trotz - zunächst die ersten Rezensionen zum Folgeband "Proof of Faith" abwarten, der im März 2023 erscheinen soll.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 3 ✰ ✰ ✰
Tolle Grundidee, New-York-Setting (immer ein Plus!), an sich nette Figuren. Leider ist der Funke nicht ganz übergesprungen (da er durch einen Eimer eiskalten Wassers in Form von Dauer-Gendern ausgelöscht wurde), aber auch wenn das Werk nicht zu meinen Highlights zählt (eine Bezeichnung, die ich nun mal seeeehr selten und ausschließlich bei reinen Herzensbüchern anwende), war es unterm Strich ein unterhaltsamer Read und ein vielversprechender Reihenauftakt, den ich hauptsächlich Romance-Fans weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Tiefgründig, schockierend und inspirierend

Friends, Lovers and the Big Terrible Thing
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Auch wenn ich die Kultserie FRIENDS erst relativ spät für mich entdeckt habe: Sie hat mich damals restlos begeistert und verdient all den noch immer um sie anherrschenden Hype zu 100%. Could I BE any more ...

Auch wenn ich die Kultserie FRIENDS erst relativ spät für mich entdeckt habe: Sie hat mich damals restlos begeistert und verdient all den noch immer um sie anherrschenden Hype zu 100%. Could I BE any more in love with a TV show? I doubt it. Insbesondere der Charakter des Chandler Bing hatte es mir in puncto schauspielerisches Talent angetan - just wow. Keine Frage, dass ich die Autobiografie des betreffenden Darstellers Matthew Perry unbedingt lesen musste!

Und es ging gleich mit voller Wucht los: Mit seinem Beinahe-Tod.

"Diese Krankheit … dieses big terrible thing. Die Sucht hat so viel von meinem Leben ruiniert […]. Sie hat Beziehungen ruiniert. Sie hat mein tägliches Dasein ruiniert. […] Ich stehe mit dem Rücken zur Wand, die ganze Zeit."

Ich hatte in der Vergangenheit am Rande mitbekommen, dass Matthew unter Alkoholproblemen litt - im Detail hatte ich es nicht verfolgt, dachte mir lediglich bei jeder neuen Headline betrübt 'Echt schade.' (Es macht mich generell immer traurig, wenn Menschen sich selbst zugrunde richten, aber insbesondere bei jenen, die über so viel Talent verfügen, ist es besonders bitter. Bestes Beispiel: Whitney Houston.)

Kurzum: Ich wusste im Vorfeld, dass Alkoholismus und daraus resultierende gesundheitliche Probleme in diesem Werk eine Rolle spielen würden - aber holy sh*t, ich hatte ja keine Ahnung, dass es tatsächlich so knapp gewesen war. Es grenzt an ein Wunder, dass Matthew noch lebt. (Wenn ein Arzt den Angehörigen eines Patienten mitteilt, dass dessen Überlebenschance bei mickrigen 2% liegt, geht die Geschichte leider in den seltensten Fällen gut aus.)

Ich war ehrlich entsetzt über die Tatsache, dass es tatsächlich Krankenhäuser gegeben hat, die ihn - als potentiell sterbenden - Patienten abgewiesen haben. "»Matthew Perry stirbt nicht in unserem Krankenhaus.«" … (WTF, Cedar’s Sinai?! Seriously, shame on you.) Wenn ich sowas lese, kann ich nur fassungslos den Kopf schütteln.

"Nachdem Dad fort war, verstand ich bald, dass ich eine Rolle zu spielen hatte. Meine Aufgabe war es, zu unterhalten, zu erheitern, andere zum Lachen zu bringen, zu trösten, zu gefallen, der Hofnarr zu sein. […] Schon mit drei Jahren hatte ich gelernt, der Mann im Haus zu sein."

Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst Mutter bin und ALLES für das Glück meines Kindes tun würde, oder daran, dass ich grundsätzlich viel Mitgefühl für andere hege (und zugegebenermaßen nah am Wasser gebaut bin, hehe), doch mir standen beim Lesen zeitweise echt die Tränen in den Augen, weil mir dermaßen das Herz brach, als ich von Matthews Jugend las. Ich sage nicht, dass ich Drogenkonsum jeglicher Art gutheiße. In Bezug auf Matthew erschien mir jedoch alles so erschreckend nachvollziehbar, dass ich nur dachte 'I totally get it.' Diese Abwärtsspirale war bei ihm fast vorprogrammiert, einfach nur tragisch. (Dann wieder: Viele Menschen erleben irgendwann - leider - Dinge, die sie nachhaltig traumatisieren und greifen NICHT zu Drogen. Schwierig! Einigen wir uns darauf, dass ich niemanden verurteilen möchte; jeder lebt sein Leben so gut er kann.)

"Meine Mutter war gestresst von ihrer Arbeit, hochemotional (und verlassen worden), und wenn ich sie zum Lachen brachte, beruhigte sie sich genug, um Essen zu kochen, sich zu mir an den Tisch zu setzen und mir zuzuhören, wenn ich von meinem Tag erzählte […]."

Man kann und sollte nicht alle Probleme auf die Erziehung schieben - und ich finde, er betrachtet diesen Punkt mit erstaunlich viel Klarheit, Rationalität und Selbstreflexion -, trotzdem wurde mir mal wieder bewusst, wie elementar es für ein Kind ist, dass es sich bedingungslos geliebt und sicher fühlt. (An dieser Stelle ein Gruß in eigener Sache: Thanks, Mom. Und ja, das war Sarkasmus.)

"[…] so oft habe ich diese quälenden Gedanken: ich bin nicht genug, ich bin nicht wichtig, ich verlange zu viel. […] Ich brauche Liebe, aber ich traue ihr nicht. Wenn ich meine Chandler-Maske ablege, wenn ich zeige, wer ich wirklich bin, dann würde man mich wirklich sehen, oder schlimmer noch, mich sehen und verlassen. Und das ertrage ich nicht. Das würde ich nicht überleben. Nicht mehr."

Am liebsten hätte ich kurzerhand zum Hörer gegriffen, Matthew angerufen und gesagt: "Denk' da bitte nicht eine weitere Sekunde drüber nach. Du bist genug. Wer das nicht erkennt oder dir das Gefühl gibt, es wäre anders, hat in deinem Leben sowieso nichts verloren."

Trotz meines Mitgefühls gab es auch Inhalte, die mich in ein moralisches Dilemma gestürzt haben, denn: Manche Dinge, die Matthew so abgezogen hat, gehen nun mal gar nicht, egal wie man es dreht und wendet. Ich habe zwar einen soft spot für ihn, aber das darf kein Freibrief für gewisse Verhaltensweisen und Aussagen sein. Da wären z.B. seine völlig unangebrachten Kommentare in Bezug auf den Schauspieler Keanu Reeves:

"Offenbar sind es immer die wirklich Begabten, die unter die Räder geraten. Wie kommt es, dass so Begnadete wie River Phoenix und Heath Ledger sterben, aber Keanu Reeves immer noch unter uns weilt?"

Mein erster Gedanke war: 'Hey, hey, jetzt aber mal langsam! Ja, River und Heath sind viel zu früh von uns gegangen, keine Frage. Da wird dir jeder zustimmen. Aber Keanu ist, glaube ich, ein ziemlich netter, warmherziger Mensch. Talentiert noch dazu. Und abgesehen davon: Solche Aussagen find ich generell nicht cool. Sie sind unnötig, taktlos und völlig inakzeptabel.'

Die einzige Entschuldigung, die mir dazu einfallen würde, ist: Vor dem Hintergrund, dass Matthew mit River Phoenix eine sehr enge Freundschaft verbunden hat und sich aus dem betreffenden Kapitel, aus welchem dieses Zitat stammt, deutlich herausliest, wie heftig dessen Tod ihn noch immer schmerzt, KÖNNTE man den Kommentar mit viel Wohlwollen unter 'ziemlich unglückliche Wortwahl im Eifer des Gefechts' verbuchen. Vielleicht ist das nur naives Wunschdenken meinerseits; diese Aussagen verliehenen dem Ganzen jedenfalls einen schalen Beigeschmack.

Selbiges gilt für Matthews Verhalten gegenüber den vielen Frauen, die er verletzt hat. Ich glaube ihm, dass er ihnen nicht aus Bosheit wehgetan hat, sondern die Beziehungen eher aus einer Art Selbstschutz heraus beendete, à la 'Ich-verlasse-dich-bevor-du-womöglich-mich-verlässt'. Macht diese Erkenntnis die Situation für die betreffenden Damen im Nachhinein auf irgendeine Weise besser? Nope. Dennoch finde ich, es sagt viel über einen Menschen aus, wie er mit seinen Fehlern umgeht, ob er sie überhaupt erkennt, ob er sie aufrichtig bereut und an sich arbeitet. Und die Tatsache, dass Matthew mit einigen seiner Exfreundinnen inzwischen auf guter, gar freundschaftlicher Basis ist, sollte doch auch etwas wert sein. - Andererseits kann ich das lediglich aus einer distanzierten Position heraus so wohlwollend betrachten. Denn wenn ich mir hingegen vorstelle, dass es MEIN Kind gewesen wäre, das in solch einer Beziehung mit jemandem wie Matthew landet, der es komplett egoistisch und rücksichtslos behandelt, nur um nachher charmant lächelnd zu sagen 'War ja nicht böse gemeint' … Da könnte ich allein beim Gedanken daran vor Wut explodieren. To be fair, Matthew beschönigt nichts und geht mit sich selbst hart ins Gericht.

Unglaublich beeindruckend fand ich seine Offenheit, was seinen noch immer andauernden Kampf mit der Sucht angeht. Es ist keine typische Erfolgsstory à la: 'Ich hab’s geschafft, IHR könnt es auch schaffen', sondern er gesteht ehrlich, dass jeder Tag eine neue Herausforderung für ihn darstellt. Bestimmt gibt es zahlreiche Menschen, die gerade in einer ähnlichen Situation stecken, denen Matthews Geschichte Mut machen wird. Man kann ihm einiges vorwerfen, aber kapituliert hat er nie.

Ihr merkt es sicherlich schon an der Anzahl der Zitate: Der Schreibstil - schonungslos ehrlich, mitreißend, wortgewandt, detailliert, umgangssprachlich und dennoch deep - war genau mein Ding. Kapitellänge, Übergänge & Co. haben gepasst (abgesehen von ein paar thematischen Wiederholungen), in der Mitte gab es sogar einen Bildteil mit ausgewählten Schnappschüssen. Es ist kein rundum leichtherziger, humorvoller Read, sondern beinhaltet viele sehr ernste Passagen, die jedoch größtenteils mit einem Augenzwinkern erzählt bzw. mit Galgenhumor abgemildert werden. Wer rein auf Infos zu FRIENDS aus ist (Co-Stars, Drehalltag, etc.): Diese Zeit in Matthews Leben kommt natürlich zur Sprache, ist aber nicht das Hauptthema. Man lernt den Menschen DAHINTER kennen, und genau darauf hatte ich gehofft.

Fazit:

Die wohl traurigste Aussage dieses Buches (auf die sich in meinen Augen viele von Matthews Problemen zurückführen lassen) war: "Mein ganzes Leben lang hatte ich Angst, verlassen zu werden." Let that sink in. Es ist so menschlich - im Grunde hat doch jeder von uns mehr oder weniger Angst davor. Ich wünschte, Matthew hätte einen anderen Weg als die Drogen gewählt. Ich wünschte, ihm wäre all das erspart geblieben. Auf jeden Fall freue ich mich für ihn, dass er mittlerweile gesünder lebt und dass er uns mit diesem gleichermaßen schockierenden wie zum Nachdenken anregenden Werk genau das erlaubt, wovor er sich eigentlich am meisten fürchtet: ihn wirklich zu sehen, nachdem er seine Chandler-Maske abgelegt hat.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Clevere Werbeaktion für geplante Buchreihen

Because It's True − Tausend Momente und ein einziges Versprechen
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Normalerweise lese ich so gut wie nie Kurzgeschichten, aber die Three-Things-Challenge klang einfach zu interessant. Ich war total gespannt darauf, wie beide Autorinnen dieses Element wohl in den Plot ...

Normalerweise lese ich so gut wie nie Kurzgeschichten, aber die Three-Things-Challenge klang einfach zu interessant. Ich war total gespannt darauf, wie beide Autorinnen dieses Element wohl in den Plot ihrer jeweiligen Geschichte einbauen würden.

First things first: Sowohl Cover als auch Innengestaltung (Innencover; verzierte Kapitel-Header) gefielen mir ausgesprochen gut.

Da ich die Redwood-Reihe von Kelly Moran geliebt habe und ein riesengroßer Fan von Büchern mit U.S. Südstaaten-Setting bin, freute ich mich natürlich insbesondere auf "Tausend Momente". In puncto atmosphärische Beschreibungen war ich restlos begeistert - Wetter, Gerüche, Pflanzen, Architektur … ich wähnte mich kurzzeitig zurück in Georgia, war von der ersten Seite an mitten in der Story, mochte die liebenswerten Figuren. ABER … Rein handlungstechnisch passiert nicht viel. Es war wirklich eine sehr, seeeehr ruhige Geschichte. … die ich nichtsdestotrotz unterm Strich gerne gelesen habe. Als ich entdeckte, dass für die drei Bookish Belles eine eigene Reihe geplant ist, habe ich mir sofort eine Notiz gemacht - diese Bücher wandern direkt auf meine Wunschliste!

Die andere Story - für mich das erste Werk der Autorin Kira Mohn - spielt in kühleren Gefilden, ist deutlich ernster und dramatischer. Am Erzählstil gibt es nichts auszusetzen, er hat mir wunderbar gefallen. Lediglich der Inhalt war nicht so meins, das Ganze wirkte mir zu bedrückend. Abgesehen davon, dass mich die wenigsten Friends-to-Lovers-Romanzen richtig catchen können, sprechen mich gewisse Themen (wie z.B. Familiendramen/toxische Dynamiken; Kindesvernachlässigung; Drogenkonsum/Alkoholismus) einfach nicht an. Dieser Punkt fließt nicht in meine Bewertung mit ein, da mir der Inhalt schließlich aufgrund des Klappentextes vorab bekannt war. Auch zu dieser Story wird es eine eigene Reihe geben.

Und endlich fiel bei mir der Groschen. Beide Geschichten stellen lediglich Prequels zu anderen Büchern dar - das war mir vorab nicht bewusst gewesen. Hätte ich das geahnt, hätte ich zunächst die eigentliche Hauptstory bzw. -reihe lesen wollen und dann im Nachhinein (basierend auf meinem Leseeindruck) entschieden, ob mich die Vorgeschichte interessiert.

Die Romantik fiel mir in beiden Stories viel zu flach aus. In der ersten Geschichte interessierten mich die drei Mädels weitaus mehr als Rosemary und Sheldon, in der zweiten Geschichte spielte die Verliebtheit eine komplett untergeordnete Rolle.

Auch hinsichtlich der Three-Things-Challenge war ich von beiden Kurzgeschichten enttäuscht, da ausgerechnet dieses Element (das mich am meisten interessiert hätte) eher nebensächlich und halbherzig eingeflochten wirkte, so als müsste man es auf Biegen und Brechen eben irgendwo in die Story hineinquetschen. Letztlich war es nur ein cleverer Aufhänger, der einen gemeinsamen Nenner darstellen sollte - und genau das wird aufgrund der thematischen Bedeutungslosigkeit der Challenge leider auch deutlich.

Die Kurzgeschichten selbst wiederum stellen ebenfalls 'nur' einen Teaser zu den eigentlichen, demnächst erscheinenden Buchreihen dar. Alles in allem lässt sich das Büchlein also als klug vermarktete Programmvorschau zusammenfassen.

Und hat es in meinem Fall geklappt, ist mein Interesse geweckt worden? Sagen wir’s mal so: Die Bookish-Belles-Reihe kann ich kaum erwarten! … aber um ehrlich zu sein: Diese Bücher hätte ich letztlich sowieso lesen wollen (weil Südstaaten + Kelly Moran).

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 3½ ✰ ✰ ✰
Da meine Lesezeit als Mama eines Kleinkindes ohnehin unfassbar knapp ist und beide Werke mir als alleinstehende Geschichten nicht ausgereicht hätten, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, mich irgendwie leicht verschaukelt zu fühlen. Es las sich nett. Aber hätte ich meine Lesezeit lieber zunächst in die dazugehörigen Hauptromane investiert? Definitiv.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Leider ein totaler Flop

Die Weihnachtsprinzessin
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Es bricht mir das Herz, denn ich wollte dieses Werk so sehr lieben, aber … (- unabhängig davon, dass ich Mariah für ein unvergleichliches Stimmtalent und eine beeindruckende Frau halte -) … das einzig ...

Es bricht mir das Herz, denn ich wollte dieses Werk so sehr lieben, aber … (- unabhängig davon, dass ich Mariah für ein unvergleichliches Stimmtalent und eine beeindruckende Frau halte -) … das einzig Schöne an diesem Kinderbuch sind die wirklich bezaubernden Illustrationen.

Die Story selbst nahm ich als eine zusammenhanglose Aneinanderreihung ausgewählter Märchenelemente wahr. Im Grunde geht es einzig darum, dass "die kleine Mariah" a) gerne singt und b) alle Welt gemein zu ihr ist. Da hätten wir ihre kaltherzige Mutter, die so gut wie nie mit ihrem Kind redet und Mariah lediglich per Gesang herumkommandiert, einen bösartigen Papageien, reiche/verwöhnte Nachbarskinder, die Mariah mobben und an Weihnachten in ihr kleines, windschiefes Häuschen einfallen (wo sie alles zerstören) … Von Zaubersteinen, fiesen verhexten Gnomen & Co. fange ich gar nicht erst an, aber auch das Ende ergab für mich keinen tieferen Sinn - plötzlich haben alle Mariah lieb und sind happy miteinander. Was das auf der letzten Seite erwähnte Lied "All I want for christmas is you" mit der Handlung zu tun haben soll? - In meinen Augen: nichts.

Auf mich wirkte es insgesamt leider so, als hätte man einfach besagten Songtitel, den Namen der Sängerin sowie das Stichwort 'Weihnachten' in einem Topf geworfen, um auf Krampf ein Kinderbuch daraus zu machen - die im Klappentext angekündigte "ganz persönliche Weihnachtsgeschichte des Weltstars Mariah Carey" suchte ich jedenfalls vergeblich.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 2 ✰ ✰
Unheimlich schade! Ich hatte erst vor wenigen Monaten Mariah's Autobiografie gelesen, die mir sehr gut gefallen hatte ("Mariah – Ganz ich selbst"). Doch dieses (im Hinblick auf die leicht holprig zusammengeschusterten Texte) zum Vorlesen wenig geeignete Kinderbuch kann ich leider nicht guten Gewissens weiterempfehlen, egal wie sehr ich Mariah mag. Meine 2 Sterne beziehen sich daher rein auf die entzückenden Zeichnungen.

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Netter weihnachtlicher Feel-Good-Roman

Apfelpunsch und Winterleuchten
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Ein romantisches Weihnachtsbuch? Ein bezauberndes, glitzerndes Cover? Cosy Kleinstadt-Vibes? Okay, you got my attention!

Dies war mein erstes Buch der Autorin und ich habe die Zeit auf Wynthorpe Hall ...

Ein romantisches Weihnachtsbuch? Ein bezauberndes, glitzerndes Cover? Cosy Kleinstadt-Vibes? Okay, you got my attention!

Dies war mein erstes Buch der Autorin und ich habe die Zeit auf Wynthorpe Hall sehr genossen (Stichwort: Downton-Abbey-Flair, nur mit warmherzigerer Familie).

Erzählt wird aus der Perspektive von Anna, die mit der Weihnachtszeit sehr schmerzvolle Erinnerungen verbindet.

Auch wenn mir die Eigenheiten und spontanen Planänderungen von Annas - überaus liebenswerten - neuen Arbeitgebern hin und wieder einen Hauch zu übergriffig erschienen, mochte ich die Figuren alle gerne. (Abgesehen von der kurz vor knapp in die Handlung geworfenen Elise - sie und ihr Drama hätte ich persönlich nicht gebraucht, zumal die eigentliche Love Story ohnehin bereits eher nebensächlich war.) Hinsichtlich Anna und Jamie: Sie sehen sich eine Sekunde und sind beide sofort hin und weg voneinander. Das ging mir etwas zu flott bzw. wirkte mir zu seicht, nicht überzeugend.

Was mir zudem ein wenig fehlte: Tiefe in puncto Hauptfiguren (im Vergleich: die Nebenfigur Haley war z.B. großartig beschrieben worden), Romantik und Weihnachtsatmosphäre. - So viele tolle Aktivitäten und dennoch erreichte mich die Christmas Magic nicht vollkommen. … was allerdings überhaupt nicht tragisch war, dafür bekam ich einen angenehmen Schreibstil mit realistischen Dialogen, einer Prise Humor und einem gelungenen Spannungsbogen.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Herrlich weihnachtlicher, zwischenzeitlich mit traurigen Elementen angereicherter Feel-Good-Roman.

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