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Veröffentlicht am 14.07.2019

Im Freibad

Im Freibad
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Im Freibad, von Libby Page

Cover:
Ein Freibad aus der Vogelperspektive, so wie das, über das im Buch geschrieben wird.

Inhalt:
Rosemary hat ihr ganzes Leben (über 80m Jahre) in Brixton verbracht. Jetzt ...

Im Freibad, von Libby Page

Cover:
Ein Freibad aus der Vogelperspektive, so wie das, über das im Buch geschrieben wird.

Inhalt:
Rosemary hat ihr ganzes Leben (über 80m Jahre) in Brixton verbracht. Jetzt soll das Freibad in dem sie seit über 60 Jahren jeden Morgen schwimmt (und in dem so viele ihrer persönlichen Ereignisse stattgefunden haben) zu gemacht werden.
Kate, eine junge einsame Frau, soll als Journalistin über dieses Freibad schreiben.
Aus beiden Frauen werden Freundinnen und es wird ihr persönlicher Kampf um dieses Freibad.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt sehr ruhig. Es liest sich wie einzelnen Kurzgeschichten über ganz unterschiedliche Personen und viele Einzelschicksale.
Ein sehr ausladender, umfangreicher und blumiger Schreibstil, wortgewaltige Be- und Umschreibungen der Personen, Handlungen und Orte.

Rosemarys ganz normales Leben wird durch immer wiederkehrende Rückblenden beschrieben und das besondere daran wird so nach und nach sichtbar. Ruhig und unaufgeregt – aber wir erkennen die ganz große Liebe, das große Glück im Kleinen.

Kate ist eine einsame graue Maus, sie entdeckt durch ihr Engagement (durch Rosemary) ihre Umgebung und finden Freunde und Freude am Leben.

Es wird deutlich wie wichtige Freundschaft und Zusammenhalt ist und welche Kraft daraus erwächst.
Nicht aufgeben ist die Devise um am Ende doch noch zu siegen.

Autorin:
Libby Page hat tagsüber im Marketing gejobbt und nachts auf ihrem Notebook ihren Debütroman geschrieben. Die studierte Journalistin hat für den Guardian, einen Online-Shop und eine Wohltätigkeitsorganisation gearbeitet. Neben dem Schreiben ist Schwimmen ihre zweite große Leidenschaft. Libby Page lebt in London und hat sich vorgenommen, alle Freibäder Londons auszuprobieren.

Mein Fazit:
Ein Buch der leisen Töne, aber mit einer gewaltigen Aussage zu Freundschaft, Zusammenhalt und Stärke einer Gemeinschaft.
4 Sterne.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Unbarmherzig

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Unbarmherzig, von Inge Löhnig

Cover:
Bombastische und Unheil versprechende Farben und eine dicke Blockschrift!
Passt!

Inhalt:
Gina Angelucci, Spezialistin für ungelöste Fälle bei der Münchner Kripo, ...

Unbarmherzig, von Inge Löhnig

Cover:
Bombastische und Unheil versprechende Farben und eine dicke Blockschrift!
Passt!

Inhalt:
Gina Angelucci, Spezialistin für ungelöste Fälle bei der Münchner Kripo, will unbedingt den Fall der ungeklärten Knochenfunde, mit einer Jahrzehnte langen Liegezeit, übernehmen.
Die Gebeine von zwei jungen Menschen und die wenigen Spuren führen in die NS Zeit zurück.
Gab es hier ein Verbrechen?
Wird Gina nach so langer Zeit noch Antworten finden?

Meine Meinung:
Dies ist nun das dritte Buch der Autorin Inge Löhnig (und das zweit um, die Kommissarin Gina Angelucci), das ich lese und ich muss sagen, die Autorin hat es einfach drauf!
Es ist unglaublich wie Gina sich in den Fall „verbeißt“ und wir als Leser so peu à peu mit ermitteln können.
Immer wieder werden geschickt neue Spuren ermittelt und es gibt neue unerwartete Wendungen. Dadurch wird eine unglaubliche Spannung aufgebaut.

Was mir auch sehr gut gefällt: Immer wieder werden gesellschaftskritische Themen angesprochen und entsprechend eingebaut. (z.B. schlechte Bezahlung von Pflegepersonal oder der Umgang mit Menschen mit einer Behinderung).
Hier spielt auch das Privatleben von Gina, eine ganz wichtige Rolle. Dies ist perfekt in den Fall eingebunden so dass nichts dem anderen den Raum nimmt.

München, oder besser gesagt das Umfeld, als Handlungsort ist klasse in Szene gesetzt.

Autorin:
Inge Löhnig ist studierte Graphikerin und lebt als Autorin mit ihrer Familie in der Nähe von München.

Mein Fazit:
Ein geheimnisvoller und sehr spannender Krimi, der mich am Ende sehr nachdenklich zurück lässt.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Der Alte muss weg

Der Alte muss weg
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Der Alte muss weg, von Carla Berling

Cover:
Witzig, aber ich finde das passt nicht zur Geschichte.

Inhalt:
Steffi, Mitte fünfzig ist unzufrieden mit sich und ihrem Leben.
Was wäre WEN, DANN………. Ist ...

Der Alte muss weg, von Carla Berling

Cover:
Witzig, aber ich finde das passt nicht zur Geschichte.

Inhalt:
Steffi, Mitte fünfzig ist unzufrieden mit sich und ihrem Leben.
Was wäre WEN, DANN………. Ist ihr Mantra.

Das Highlight der Woche ist ihr Treffen mit ihren Freundinnen (die unterschiedlicher nicht sein könnten) und ihrer Schwester.
Dabei wird gelästert was das Zeug hält.
Und plötzlich ist da die Überlegung: Der Alte muss weg………….

Meine Meinung:
Eine Geschichte, die einfach nur herrlich schräg ist.
Alltägliche Dinge (nach 30 Jahren Ehe) werden so oft genau auf den Punkt gebracht.
In vielem konnte ich mit der Protagonistin mitfühlen, habe einiges selber so oder ähnlich schon erlebt und dieselben Gedanken gehabt.
Hier im Buch können die Damen dann so einiges ausleben, was in der Realität eben nicht möglich ist oder ich mir nicht vorstellen kann.
Bei manchem bleibt mir dann einfach h die Luft weg.
Alles ist herrlich schräg, witzig, skurril und eben recht überzeichnet, aber dadurch eben irre komisch.

Der kölsche Dialekt macht das ganze so richtig authentisch und bringt mich noch mehr zum Lachen.

Was wäre WEN, DANN: wird bitterer Ernst und es kommt zu mehreren „Mordversuchen‘‘.
Was daraus wird………..sollte jeder selber lesen.

Zitat:
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun, ist, als stünde man am Bahnhof und würde auf ein Schiff warten. ☺

Autorin:
Carla Berling, unverbesserliche Ostwestfälin mit rheinländischem Temperament, lebt in Köln, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Bevor sie Bücher schrieb, arbeitete Carla Berling jahrelang als Lokalreporterin und Pressefotografin. Sie tourt außerdem regelmäßig mit ihrer Comedyreihe Jesses Maria durch große und kleine Städte.

Mein Fazit:
Da geht echt die Post ab.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Abenteuer in der Stadt

Abenteuer in der Stadt
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Abenteuer in der Stadt


Den ersten Blick aufs Cover fand ich eigentlich ganz schön, bunt und interessant.
Doch als ich es aufgeschlagen habe, fand ich die Bilder teilweise etwas düster und die Zeichnungen ...

Abenteuer in der Stadt


Den ersten Blick aufs Cover fand ich eigentlich ganz schön, bunt und interessant.
Doch als ich es aufgeschlagen habe, fand ich die Bilder teilweise etwas düster und die Zeichnungen haben mir nicht so gefallen (und wenn ich als Oma oder Mutter etwas nicht so schön finde kaufe ich es auch gar nicht).

Gut finde ich die Idee hinter dem Buch:
Nur auf der ersten und letzen Seite steht ein Text, im Rest vom Buch kann man eine Stadt mit Max zusammen, selber entdecken. Man kann mit dem Kind (mit dem man das Buch betrachtet) in einen eigenen Rhythmus finden. Bei neuen und interessanten Dingen länger verweilen aber auch bekanntes und vertrautes entdecken.
Je nach eigenem Interesse und Lust kann man sich durch das Buch bewegen und viel entdecken.
Also die Kinder schauen sich das Buch „aktiv“ an.

Was mich dann aber vor den Kopf geschlagen hat: auf der ersten Seite wird Max von seiner Mutter verabschiedetet um den Brief in den Briefkasten zu werfen, dann läuft und läuft er durch die ganze Stad, und auf der letzen Seite findet er den Briefkasten, und der steht direkt neben dem Haus (mit seiner Mutter??).

Auch eine andere Mutti der ich das Buch (ohne Kommentar) zum anschauen gegeben haben waren hier nicht so überzeugt. Ihre 4jährige Tochter hat sich nicht lange für das Buch begeistern können. Es kam die Frage auf: Träumt Max das alles nur?

Die Idee hier finde ich super, mit der Ausführung bin ich nicht so ganz glücklich, deshalb vergebe ich meine Punkte auch in der Mitte.


Veröffentlicht am 08.07.2019

Zeit aus Glas

Zeit aus Glas
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Zeit aus Glas, von Ulrike Renk

Cover:
Passend zur Reihe und mit hohem Erkennungswert.

Inhalt:
1938. Nach der Pogromnacht in Krefeld ist das Leben von Ruth und ihrer jüdischen Familie nur noch ein Scherbenhaufen. ...

Zeit aus Glas, von Ulrike Renk

Cover:
Passend zur Reihe und mit hohem Erkennungswert.

Inhalt:
1938. Nach der Pogromnacht in Krefeld ist das Leben von Ruth und ihrer jüdischen Familie nur noch ein Scherbenhaufen.
Überall geht die Angst um, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wird immer größer.
Ruth ist immer mehr auf sich alleine gestellt.
Wird sie diesen Weg gehen können?

Meine Meinung:
Dies ist der zweite Teil der Erfolgs-Sage „Das Schicksal einer Familie“ und schließt nahtlos an den ersten Teil „Jahre aus Seide“ an, und der mich sofort wieder in seinen Bann gezogen hat.
Hier muss ich nun ausnahmsweise mal sagen, es ist äußerst sinnvoll, den ersten Teil gelesen zu haben um ganz in die Geschichte eintauchen zu können.
Ich habe dies getan und es war für mich, als wäre nie eine Pause dazwischen gewesen.

Die Gefühle, werden wieder so intensiv erzählt, dass ich die Denk- und Handlungsweise, vor allem von Ruth, voll nachempfinden kann und mit ihr fühle, grüble, überlege, hoffe und handle. Die Angst, die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, nicht zu wissen was noch kommt, welcher Weg wohl der richtige ist, ist zum greifen nahe und das ganze Buch über präsent.

Ruth ist so eine starke Persönlichkeit, dabei ist sie gerade mal 17 Jahre alt, sie zwingt sich, zu funktionieren. Das wird sehr gut rübergebracht.

Ja in dieser Zeit wurde vielen Kindern und Jugendlichen Ihre Kindheit gestohlen. Sie mussten einfach funktionieren und erwachsen werden.

Die Spannung wird auch während des ganzen Buches hoch gehalten und reißt bis zum Schluss nicht ab.

Das Nachwort ist auch wieder sehr eindringlich und sehr wichtig.

Auch wenn das Buch nun zu Ende ist, und ich voller Ungeduld auf den nächsten Teil warte, so tue ich dies doch gerne, denn ich weiß welches Herzblut die Autorin in jeden einzelnen Teil dieser Geschichte steckt und das Ergebnis ist dann bestimmt wieder einzigartig, phänomenal.

Autorin:
Ulrike Renk, geb. 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie (und ihren Hunden) in Krefeld.

Mein Fazit:
Ein Lesehighlight!
Ich tauche so tief in das Leben und die Emotionen von Ruth ein, dass ich mit ihr lebe, bange, hoffe und weine.
Ein atmosphärischer Roman, der auf historischen Tatsachen beruht.