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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2020

Locker - leicht mit wenig Tiefgang

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
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Die Studentin Delia antwortet auf einen Chat mit einem unbekannten Telefonpartner, sie vermutet ihren Bruder dahinter. Aus diesem Telefonat zwischen zwei versehentlichen Chatpartnern entwickelt sich ein ...

Die Studentin Delia antwortet auf einen Chat mit einem unbekannten Telefonpartner, sie vermutet ihren Bruder dahinter. Aus diesem Telefonat zwischen zwei versehentlichen Chatpartnern entwickelt sich ein Flirt und eine ganz besondere Vertrautheit. Wer nun tatsächlich dieser Mann ist, der sich so perfekt anhört für Delia?

Eine Liebesgeschichte, die es eigentlich gar nicht geben sollte, denn Delia weiß genau, dass sie sich auf einen unbekannten Gesprächspartner gar nicht einlassen sollte. Wer weiß schon, wer da wirklich dahinter steckt? Locker – leicht und pfiffig sind die Gespräche zwischen den beiden zu lesen, bis sich mehr entwickelt zwischen den beiden, und da wird‘s dann auch schon mal etwas erotisch (kann man mögen, muss man aber nicht). Wirklich tiefsinnig ist die Geschichte nicht, sie lebt tatsächlich vom sprachlichen Schlagabtausch zwischen Delia und Zach. Etwas unpassend finde ich die Babyziege, die aus falsch verstandener Tierliebe wie ein Hund gehalten wird und passenderweise immer schläft, wenn sie nicht gebraucht wird.

Einen echten Zugang zur Geschichte hab ich nicht gefunden, aber das ist nun mal Geschmackssache. Wer für zwischendurch eine eher romantische und dafür weniger tiefsinnige Liebesgeschichte lesen möchte, liegt damit sicher richtig. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Eine Geschichte, wie sie hätte sein können

Wie uns die Liebe fand
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Madame Nan ist 92 Jahre alt und erinnert sich an ihre Zeit in einem elsässischen Dorf, Bois-des-Val. Der Ort wechselte im Lauf der Geschichte zwischen deutscher und französischer Zuständigkeit. Zur Hausgemeinschaft ...

Madame Nan ist 92 Jahre alt und erinnert sich an ihre Zeit in einem elsässischen Dorf, Bois-des-Val. Der Ort wechselte im Lauf der Geschichte zwischen deutscher und französischer Zuständigkeit. Zur Hausgemeinschaft der Witwe zählen ihre vier Töchter wie auch später die Freunde der beiden älteren Kinder. Regelmäßig besucht sie abends Monsieur Boberschram, der Madame Nan seinen Laden vermachte. Besonders gut schlägt die Erfindung der ältesten Tochter und ihres Freundes ein, sie beschert dem gesamten Ort einen Liebestaumel ohnegleichen. Ob wohl auch Madame Nan und Monsieur Boberschram zueinander finden werden…

Es ist eine warmherzige Geschichte über eine Frau, die ihr Schicksal trotz der historischen Gegebenheiten meistern muss, die die Autorin Claire Stihlé hier erzählt. Sehr schnell empfindet der Leser Sympathie für Madame Nan mit all ihren Lieben. Die Autorin lässt dem Leser Zeit, die Gegebenheiten kennenzulernen. Dass da noch ein Geheimnis entdeckt werden muss, das gar nicht leicht zu verkraften ist, kommt erst recht spät zur Sprache, da nimmt die Geschichte dann etwas mehr Tempo auf. Überraschend kam für mich das Ende der Erzählung, es passt aber bestens zu Madame Nan selbst. Als besondere Zugabe gibt es die elsässischen Rezepte, die im Verlauf der Erzählung genannt werden.

Diese Liebesgeschichte gibt einen spannenden Einblick in das Leben einer starken Frau, wie es hätte sein können vor ca. 50 Jahren. Sehr schnell konnte mich die Erzählung in ihren Sog gezogen, so dass ich sie sehr gern weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Berührend mit viel Humor und Tiefgang

Pandatage
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Danny hat eine ganz besondere Pechsträhne: Seit seine Frau vor einem Jahr bei einem Unfall starb, ist sein Sohn Will verstummt. Nun verliert er noch seinen Job, und sein Vermieter pocht darauf, die Miete ...

Danny hat eine ganz besondere Pechsträhne: Seit seine Frau vor einem Jahr bei einem Unfall starb, ist sein Sohn Will verstummt. Nun verliert er noch seinen Job, und sein Vermieter pocht darauf, die Miete von ihm zu bekommen. Danny kauft sich ein Pandakostüm und versucht sich als Straßenkünstler – dumm nur, dass er eigentlich nicht tanzen kann… Positiv ist allerdings, dass Will mit dem Mann im Pandakostüm zu sprechen beginnt, ohne zu ahnen, dass sein Vater darin steckt.

Danny hat eine riesige Ansammlung von Problemen, angefangen bei der Arbeitslosigkeit und den mangelnden Geldeinnahmen bis hin zur Sehnsucht nach seiner geliebten Frau und dem beharrlichen Schweigen seines Sohnes. Wie die beiden sich wieder näher kommen, wie Danny sich ein neues Leben aufbaut, das ist einerseits lustig geschildert, aber auch spannend und herzerwärmend. Es scheint nicht mehr tiefer abwärts zu gehen für Danny, und schließlich ist er sich für nichts zu gut. Bei all dem schimmert die Liebe zu seinem Sohn durch, die er allerdings erst selbst wieder entdecken muss, ist sie doch unter seiner Trauer um seine Frau begraben worden. Einzigartig sind die Helden dieser Geschichte, sei es die Poletänzerin Krystall, Dannys Bauarbeiterkollege Ivan oder die Straßenkünstler, die er ab sofort täglich trifft.

Dem Autor James Gould-Bourn ist eine berührende Geschichte mit viel Humor und Tiefgang gelungen, die ich gerne weiter empfehle. Ich vergebe überzeugte 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Vom Hauch der Mythologie umweht

Geheimakte / Geheimakte Midas
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Athen, 1955: Bei einem archäologischen Symposium wird Max‘ Vater posthum geehrt, das weckt in dem jungen Archäologen einiges an Trauer. Es lenkt aber auch die Aufmerksamkeit einiger Gruppen auf Max, sie ...

Athen, 1955: Bei einem archäologischen Symposium wird Max‘ Vater posthum geehrt, das weckt in dem jungen Archäologen einiges an Trauer. Es lenkt aber auch die Aufmerksamkeit einiger Gruppen auf Max, sie erwarten von ihm Antworten auf Pläne seines Vaters, namentlich über das Goldene Vlies. Und schnell befindet sich Max in einer Jagd auf den größten Schatz der griechischen Mythologie.

Wie bereits in den vorhergehenden Geheimakten-Bänden zeigt sich auch hier schnell ein Muster ab: Max soll auf den Spuren seines Vaters ein Geheimnis lüften und gerät dabei in größte Gefahr, wobei ihn seine archäologische Neugier immer tiefer in das Geheimnis zieht. In allen Bänden schimmert die akribische Recherche des Autors zum Thema durch, und auch diesmal darf der Leser ohne Vorkenntnisse in ein spannendes Abenteuer eintauchen und sich vom Hauch der Mythologie umwehen lassen und mitfiebern, wer hinter all den Missetaten wirklich steckt. Und ganz ehrlich, Max kommt auch in die allerbrenzligsten Situationen – umso spannender ist es zu lesen, wie er da wieder rauskommt. Da ist so manches Augenzwinkern des Autors dabei… Das Abenteuer ist in sich abgeschlossen, so dass man das Buch gut ohne Vorkenntnisse lesen kann. Wer Max‘ Entwicklung verfolgen will, sollte aber die bisherigen Geheimakten-Bücher lesen, am besten auch noch die Falkenburg-Chroniken.

Diese spannende Mischung aus Mythologie, historischen Gegebenheiten, Abenteuer und Action empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe dafür alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Ein Pas de deux von Leben und Tod

Nach dem Tod gleich links
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Mit Ende 50 glaubt Else, in Schlagersänger Bernhard Bardensiehl die große Liebe gefunden zu haben. Doch bevor was draus werden kann, will ihn der Tod mitnehmen. Else ist bereits zur Stelle und will sich ...

Mit Ende 50 glaubt Else, in Schlagersänger Bernhard Bardensiehl die große Liebe gefunden zu haben. Doch bevor was draus werden kann, will ihn der Tod mitnehmen. Else ist bereits zur Stelle und will sich Bernhard nicht einfach so wegnehmen lassen. Und so beginnt ein Abenteuer um die Liebe, das Leben und den Tod. Elses Beharren auf ihrer Liebe zieht ungeahnte Kreise, eine Verkettung unglücklicher (oder vielleicht auch glücklicher?) Umstände beginnt...

So skurril sich diese kurze Einführung zum Buch anhört, gerade so geht es über das gesamte Buch hinweg weiter. Außer Else, der standhaften Hauptfigur des Buches, lernt der Leser noch weitere Charaktere kennen, die einzigartig sind, auch wenn man einige davon erst auf den zweiten Blick lieb gewinnen kann. Und lieb gewinnen kann man sie alle, jede der Figuren hat so ihre Eigenarten und bleibt sich selbst treu bis zum Schluss, selbst wenn sie sich verändert. An Wortspielereien, philosophischen Grundgedanken oder auch an Situationskomik gibt es einiges zu finden in dieser Geschichte. Und so verbinden sich Humor und Ernsthaftigkeit zu einer Geschichte, die bestens unterhält und noch eine Weile nachhallt. Wer weiß schon sicher, ob ein Himmelfahrtskommando wirklich eine Himmelfahrt nach sich zieht? Und weitere skurrile Gedanken werden bis zum bitteren Ende durchgedacht – und bringen überraschende Wendungen, die man so gar nicht auf dem Radar hatte. Was Kuhflecken noch für eine Rolle spielen können, mag jeder selbst entdecken – es lohnt sich!

Diese „Geschichte von Schwarz und Weiß, von Freude und Schmerz, von Chaos und Ordnung, von Werden und Vergehen, ein Pas de deux von Leben und Tod“ ist so herrlich unkonventionell geraten, dass es eine Freude ist, sie zu lesen. Sehr gerne empfehle ich sie weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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