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Veröffentlicht am 25.09.2020

Wieder höllisch gut, mit einem Ende was einem den Mund offenstehen lässt!

Luzifer junior (Band 8) - Ein Geschenk der Hölle
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Inhalt:
Die Zwillinge Luzie und Lilly haben Geburtstag und in St. Fidibus ist alles bereit für die große Feier. Doch plötzlich gibt es äußerst beunruhigende Nachrichten – und die Geburtstagsgesellschaft ...

Inhalt:
Die Zwillinge Luzie und Lilly haben Geburtstag und in St. Fidibus ist alles bereit für die große Feier. Doch plötzlich gibt es äußerst beunruhigende Nachrichten – und die Geburtstagsgesellschaft findet sich in der Hölle wieder! Dort ist schnell Schluss mit lustig, denn Luzie, Lilly und ihre Freunde geraten in ein lebensbedrohliches Abenteuer. So hatte sich Luzie seine allererste Party ganz sicher nicht vorgestellt!

Meinung:
Luzie und Lilly haben Geburtstag und da dies Luzies erster "richtiger" Geburtstag mit Geschenken und einer schönen Feier ist, freut sich der Sohn des Teufels ganz besonders auf diesen Tag. Doch dann kommt leider alles ganz anders als geplant. Denn Onkel Azrael versucht mal wieder die Herrschaft der Hölle an sich zu reißen und dieses Mal scheint es ihm sogar zu gelingen. Klar das Luzie, Lilly, Aaron, Gustav und Cornibus Luzies Papa zur Hilfe eilen.

Die Luzifer junior-Reihe bereitet mir jedes Mal aufs Neue großen Spaß. Dennoch empfand ich gerade die letzten zwei Bücher als nicht ganz so stark und war daher neugierig, ob sich mein persönlicher Trend fortsetzen oder ob die Reihe zu alter Stärke zurückfinden würde.

Gleich zu Beginn ist der Leser mit dabei wie der arme Luzie ganz hibbelig ist. Denn heute ist schließlich sein Geburtstag.
Jedes Kind kennt die Vorfreude auf seinen Geburtstag und vor allen Dingen auf die Geschenke die einen erwarten. Für Luzie ist dieser Tag noch viel spannender und aufregender, so ist es doch sein erster Geburtstag den er wirklich mit Familie, Freunden und Geschenken feiert.

Doch daraus wird erst mal nichts, denn die Freunde müssen in die Hölle und Onkel Azrael das Handwerk legen.
Mir hat dieser Settingwechsel ausgesprochen gut gefallen, da mir die bisherigen Abenteuer in der Hölle immer großen Spaß bereitet haben.
Schon alleine die neuen Abteilungen, die Autor Jochen Till immer wieder aufs Neue aus seiner Fantasie herbeizaubert, finde ich einfach großartig. Dieses Mal ist es z. B. die Abteilung 88 in der die Egomanischen Adrenalinjunkies leben. Diese erhalten anstatt Bungee-Seilen Luftschlangen und müssen sich damit in die tiefste Höllenschlucht stürzen.

Wie immer wird Luzie begleitet von Lilly, Aaron, Gustav und natürlich Cornibus. Gerade Cornibus ist immer wieder ein Highlight in jeder Luzifer junior Geschichte. Der kleine Hausdämon und seine niedliche Aussprache sind einfach zu goldig. Aber auch die restlichen Charaktere hat man mittlerweile tief in sein Herz geschlossen.

Die Geschichte ist für Kinder ab 10 Jahren wirklich äußerst dramatisch und packend erzählt. Die Lage in der Hölle spitzt sich immer mehr zu und man fragt sich als Leser zwangsläufig, wie dies alles nur enden soll.
Mit dem Ende hat Autor Jochen Till mich dann jedoch eiskalt erwischt. Als Vielleser ahnt man viele Dinge in Büchern bereits voraus, mit dieser Wendung habe ich jedoch im Leben nicht gerechnet. Im ersten Moment war ich von dieser Auflösung wirklich total geplättet, dann empfand ich sie als ziemlich krass und etwas zu heftig. Doch der Autor schaffte es mit ein paar eingestreuten Worten und Aussagen mein Gemüt zu besänftigen, sodass ich am Ende die Meinung vertrete, dass ich dieses Ende als gelungen, aber schon ziemlich fies (eben höllenmäßig fies), empfinde.

Auf den letzten Seiten wird dann ein möglicher weiterer Handlungsverlauf der Reihe in den Raum geworfen. Dieser bietet sicherlich reichlich Möglichkeiten für actionreiche Szenen. Ruhig wird es für unsere fünf Freunde bestimmt auch im nächsten Band nicht.

Auch in diesem Band dürfen natürlich die genialen Zeichnungen von Raimund Frey nicht fehlen. Ich liebe seinen Zeichenstil und bin gerade von den Darstellungen rund um die Hölle immer sehr begeistert. Aber auch Cornibus wird oftmals absolut perfekt in Szene gesetzt.

Fazit:
Dieses Ende dürfte selbst Vielleser aus den Socken hauen und sprachlos zurücklassen. Aber auch die Geschichte an sich bietet etliche spannende Elemente und eine actiongeladene Reise quer durch die Hölle. Großer Lesespaß ist dabei garantiert. Für Fans der Reihe definitiv ein Muss!
Ich vergebe 4,5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Ganz besonderes Endzeitszenario das zu überzeugen weiß

Groona - Die letzte Insel
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Inhalt:
Groona hat eine epische Katastrophe überlebt. Die Zivilisation ist untergegangen und die Welt wird nun von Raubsauriern, Pterodaktylen und anderen urtümlichen Tieren beherrscht. Es ist schwer, ...

Inhalt:
Groona hat eine epische Katastrophe überlebt. Die Zivilisation ist untergegangen und die Welt wird nun von Raubsauriern, Pterodaktylen und anderen urtümlichen Tieren beherrscht. Es ist schwer, sich allein zu behaupten. Zur Seite steht Groona als einziger Freund ein Tyrannosaurus Rex. Die beiden ernähren sich von der Jagd und durchsuchen täglich die Kisten, die am Strand angespült werden, nach brauchbaren Gegenständen. Eines Tages findet Groona etwas, das alles für immer verändern wird …

Meinung:
Groona hat das unmögliche geschafft und die Riesenkatastrophe überlebt, bei der die komplette Zivilisation vernichtet wurde. Neben Groona leben nun allerlei Saurier und andere urtümliche Tiere auf der Welt. Da ist es nicht verwunderlich, dass Groonas bester Freund ein Tyrannosaurus Rex ist.
Groonas Leben plätschert vor sich hin. Doch eines Tages macht er am Strand eine erstaunliche Entdeckung, die das beschauliche Leben von ihm und dem T-Rex für immer verändern wird.

Raimund Frey ist mir als Illustrator der Luzifer Junior-Reihe natürlich ein Begriff. Da ich seinen Zeichenstil sehr schätze, war ich wahnsinnig gespannt auf seine erste eigene Geschichte, die er auch noch selbst illustrieren durfte.

Auch das Thema Endzeitszenario mit Dinosauriern und Co. traf genau meinen Nerv. Denn die Menschheit wurde aufgrund einer Katastrophe vor 6 Jahren fast komplett vernichtet. Einzig Groona scheint der letzte seiner Art zu sein.

So lernt der Leser den Alltag von Groona und seinem Tyrannosaurus Rex kennen. In dieser neuen Welt heißt es oftmals friss oder stirb. Groona ist mit seinem T-Rex aber durchaus auf der sicheren Seite vor anderen gefährlichen Dinosauriern und Co.

Da es sich bei diesem Buch um einen Titel aus dem Hause Loewe WOW! handelt, ist das Konzept ein völlig anderes als bei anderen Kinderbüchern.
Denn hier gibt es wahnsinnig viele Bilder (die im Comicstil aufgebaut sind) und kurze Textpassagen. Hier hat sich der Verlag dem neuen Leseverhalten der heutigen Kinder und Jugendlichen angepasst. Besonders interessant ist, dass "Groona - Die letzte Insel" das erste Buch aus dem Imprint ist, dass eine Leserschaft ab 12 Jahren anspricht. Bisher lag das angesprochene Lesealter zwischen 6 und 10 Jahren. Ich bin gespannt, ob die Jugendlichen dieses Buch genauso lieben werden wie ich selbst!

Das die Illustrationen von Raimund Frey richtig klasse sind, steht für mich seit Luzifer Junior fest. Daher wurde ich auch nicht enttäuscht, als ich die Bilder zu Groona betrachtet habe. Viel mehr wollte ich nur kurz reinstöbern und bin schon an den ersten Illustrationen hängengeblieben. Daher konnte ich einfach nicht anders und habe die Geschichte sofort in einem Rutsch verschlungen. Aufgrund des geringen Textanteils, ist man als Leser auch wahnsinnig schnell durch das Buch durch, was für mich der einzige Wermutstropfen ist.

Wie bei jedem Loewe WOW Titel hat auch dieser Band wieder einen bunten (in diesem Fall grünen) Buchschnitt. Ein absolutes Markenzeichen und ein tolles Feature. Aber auch das Cover ist der Wahnsinn und dürfte bei vielen Buchliebhabern den Wunsch auslösen, das Buch unbedingt kaufen zu wollen, auch wenn man nicht mehr zur eigentlichen Zielgruppe gehört.

Am Ende wartet auf den Leser ein ganz besonders fieser Cliffhanger. Der einen nun ganz ungeduldig dem nächsten Band entgegenfiebern lässt.

Fazit:
Aufgepasst hier kommen Groona und sein Freund der Tyrannosaurus Rex. Gemeinsam mit ihnen wird man in ein ganz besonderes Endzeitszenario gestürzt. Denn Groona scheint der letzte Mensch auf der Welt zu sein. Die absolut genialen Zeichnungen vom Autor Raimund Frey lassen einen in eine Welt voller Raubsaurier und anderer urtümlicher Tiere eintauchen. Aber Vorsicht, der Cliffhanger ist schon ziemlich fies!
Von mir gibt es 5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Kleine Menschen schon ganz GROß

Groß genug, die Welt zu retten
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Das Buch habe ich zusammen mit meinem Sohn (4 Jahre) gelesen. Ich muss gestehen, als ich zum ersten Mal durch die Geschichte durchgeblättert habe, war ich etwas skeptisch, ob die Geschichte schon etwas ...

Das Buch habe ich zusammen mit meinem Sohn (4 Jahre) gelesen. Ich muss gestehen, als ich zum ersten Mal durch die Geschichte durchgeblättert habe, war ich etwas skeptisch, ob die Geschichte schon etwas für ihn ist.

Auf der ersten Seite werden dem Leser die 12 Kinder vorgestellt, die schon in jungen Jahren Großes für die Umwelt vollbracht haben.
Auf den darauf folgenden Seiten erhält jedes der 12 Kinder eine Doppelseite auf dem das Ziel des Kindes und das was es bisher erreicht hat dargestellt wird.

Dabei ist die Textgestaltung der Zielgruppe angepasst. Dennoch wandelte ich beim Lesen teilweise die Wörter um oder kürzte die Texte ab. Denn mit Begriffen wie Chemikalien oder Biodiversität kann das Kind einfach noch nichts anfangen.

Dennoch war ich am Ende positiv überrascht davon, wie viel mein Sohn wiedergeben konnte. Denn als ich nachgefragt habe, konnte er mir doch noch einige Geschichten der Kinder gut wiedergeben. Und dies zeigt mir, dass das Buch ihn doch sehr bewegt hat. Auch Tage später erzählte mein Sohn mir noch von dem großen Müllteppich, der im Ozean schwimmt. Und genau diesen Ansatz möchte das Buch vermitteln. Daher absolut eine Empfehlung, egal für welche Altersklasse!

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Anders als erwartet, aber dennoch sehr lesenswert und besonders

Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin
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Inhalt:
Alice hat den Kampf gegen den Wahnsinn gewonnen – vorerst. Sie hat die Schandtaten des Kaninchens sowie den Blutdurst des Jabberwocks überlebt und will nun ein Versprechen einlösen: Jenny, die ...

Inhalt:
Alice hat den Kampf gegen den Wahnsinn gewonnen – vorerst. Sie hat die Schandtaten des Kaninchens sowie den Blutdurst des Jabberwocks überlebt und will nun ein Versprechen einlösen: Jenny, die Tochter ihres Freundes Hatcher, zu finden. Doch Alice und Hatcher erwartet der nächste Albtraum. Sie müssen in das Reich der verrückten Weißen Königin vordringen, wo das wahre Spiel um das finstere Wunderland bereits begonnen hat. Jeder Zug führt Alice näher an ihre Bestimmung. Aber damit sie als Siegerin hervorgeht, muss sie nicht nur ihre neuen Kräfte zu beherrschen lernen, sondern herausfinden, was mit der rätselhaften Schwarzen Königin geschehen ist ...

Meinung:
Nachdem Alice und Hatcher der Stadt und den dortigen Gefahren entkommen konnten, befinden sich die Beiden auf der Suche nach Hatchers Tochter Jenny. Die Suche wird jedoch zu einem weiteren Albtraum für Alice und Hatcher, denn sie gelangen in das Reich der Weißen Königin, die eine grausame und skrupellose Herrscherin ist.

Da ich vom ersten Band der Chroniken von Alice positiv überrascht und begeistert wurde, wollte ich unbedingt wissen wie Alice und Hatchers Geschichte weitergehen wird. Daher konnte ich das Buch auch nicht lange ungelesen im Regal stehen lassen.

Der erste Band von Alice Geschichte hielt doch den ein oder anderen Schockmoment für die Leser bereit. Mehr als einmal wird es brutal und grausam. Daher hatte ich gewisse Erwartungen was diesen zweiten Teil angeht.
Die Handlung von Band zwei verläuft dabei ganz anders, als ich mir dies vorher ausgemalt hatte. Dies hat mich jedoch nicht enttäuscht, viel mehr hing ich gebannt an den Seiten und verfolgte das Drama, das sich mal wieder rund um Alice abspielt. Denn auch dieser zweite Band bietet so einige heftige Szenen und Momente. Dabei gab es dieses Mal deutlich weniger brutale Szenen. Viel mehr legt die Autorin das Augenmerk auf psychische Elemente und sorgt dabei beim Leser ab und an für Gänsehaut.

Was den ein oder anderen Leser stören dürfte ist, dass Alice und Hatchers Wege sich zwischenzeitlich trennen. Ich mochte Alice und Hatcher als (Liebes-)Paar im ersten Band wirklich unglaublich gerne. Denn beide sind ziemlich kaputt und haben schlimmes durchgemacht. Dennoch akzeptieren sie den anderen mit all seinen Schwächen ohne ihn verbiegen zu wollen. Ich fand die Beziehung der beiden unglaublich gut beschrieben und passend zur eigentlichen Geschichte. Auch in diesem Band wird die Beziehung der Beiden thematisiert, nimmt aber bei weitem nicht so viel Spielraum ein wie im ersten Teil.

In diesem zweiten Band treffen wir auf allerlei neue Charaktere, die der Geschichte ihren ganz eigenen Charme verleihen. Mich persönlich hat es jedoch riesig gefreut, dass wir ab und an den Gedankenfetzen von Grinser, einem alten Bekannten aus Band 1, lauschen durften.

Etwas schade empfand ich es, dass Alice sich immer wieder in ihren Gedanken verliert. Sei es, dass es sich dabei um Dinge die in der Vergangenheit geschehen sind dreht oder um mögliche Dinge die noch passieren könnten. Dies hat meinen Lesefluss ein wenig gebremst und gestört.

Das Finale des Buches ist höchst dramatisch, packend und emotional. Ich empfand die eingebaute Wendung jedoch als nicht ganz so gelungen.
Zudem sind mir ein, zwei Logiklücken aufgefallen.
Das Ende an sich passt zu dem Verlauf der Reihe und lässt den Leser dennoch hoffnungsfroh in die Zukunft blicken.

Fazit:
Der zweite Band rund um Alice Geschichte bietet wieder einige düstere und emotionale Szenen, auch wenn es dieses Mal gefühlt etwas weniger brutal zur Sache geht. Der Leser leidet mit Alice mit und gibt die Hoffnung doch nicht auf, dass am Ende alles gut wird. Alice und Hatcher zusammen als Liebespaar sind wieder ein wahrer Genuss, denn ihre Beziehung passt zur eigentlichen Geschichte wie die Faust aufs Auge.
Leider muss ich ein wenig Punktabzug geben, da mir Logiklücken aufgefallen sind und Alice Gedankengänge teilweise ein wenig zu ausschweifend erzählt wurden.
Dennoch gibt es 4,5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Guter Auftaktband der durch ein interessantes Setting besticht

Waterland - Aufbruch in die Tiefe
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Inhalt:
Die Erde wurde vom Meer überspült, die überlebenden Menschen drängen sich auf einem gigantischen Turm, der aus dem Ozean ragt. Jacob gehört mit seinem Bruder Tristan zu den privilegierten Turmbewohnern, ...

Inhalt:
Die Erde wurde vom Meer überspült, die überlebenden Menschen drängen sich auf einem gigantischen Turm, der aus dem Ozean ragt. Jacob gehört mit seinem Bruder Tristan zu den privilegierten Turmbewohnern, die ganz oben, fern der feindlichen Fluten, leben. Doch dann geschieht das Unfassbare: Bei einem Überfall aus dem Meer wird Tristan entführt! Steckt das unter Wasser lebende zwielichtige Flutvolk dahinter? Zusammen mit seinem zahmen Seelöwen King und Hali, einem Flutvolk-Mädchen, begibt Jacob sich auf eine gefährliche Suche, die in eine tiefblaue Welt voller Geheimnisse, faszinierender Wesen und überraschender Wahrheiten führt …

Meinung:
Die Welt wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Denn das Meer hat alles verschlungen und zurückblieb nur ein riesiger Ozean. Doch auch ein Teil der Menschheit hat überlebt und wohnt auf einem gigantischen Turm mitten im Ozean. Jacob ist einer von ihnen. Als Neffe des Gouverneurs hat Jacob zusammen mit seinem Bruder Tristan bisher ein sehr wohlbehütetes aber auch einsames Leben geführt. Dies ändert sich als Tristan eines Tages entführt wird. Der Verdacht fällt sofort auf das Flutvolk, welches im Meer lebt. Jacob begibt sich daher zusammen mit seinem Seelöwen King auf eine gefährliche Suche und trifft dabei das Flutvolk-Mädchen Hali.

Ich mag dystopisch angehauchte Geschichten unglaublich gerne und dieses Setting klang einfach wahnsinnig vielversprechend. Das zauberhafte Cover tat sein übriges dazu, dass ich diese Geschichte einfach lesen wollte.
Netterweise stand mir bei diesem Titel sowohl die Buch- als auch die Hörbuchausgabe zur Verfügung.

Zu Beginn der Geschichte nimmt sich Autor Dan Jolley Zeit, um den Leser in seine Welt einzuführen. Es war spannend zu erfahren wie die Welt nach der Ozeankatastrophe aussieht und was für verschiedene Völker sich aus dieser Katastrophe heraus entwickelt haben.
So wichtig und informativ diese Darstellungen auch waren, ich merkte, dass der Autor mich in dieser Passage etwas verlor. Doch zum Glück trat mit der Entführung von Tristan endlich die gewünschte Spannung und Action in der Geschichte auf.

Jacob trifft auf seiner Reise auf das Flutvolk-Mädchen Hali. Diese eröffnet ihm eine ganz neue (Unterwasser-)Welt. Und Jacob wird klar, dass die vielen Vorurteile gegenüber dem Flutvolk alles andere als gerechtfertigt sind.
Neben Jacob und Hali ist auch der Seelöwe King ein Teil der Reisegruppe. Zwar kann King nicht sprechen, dennoch versteht er unglaublich viel von dem was Jacob ihm erzählt.
Auch Hali besitzt eine Art Haustier namens Blabber. Bei diesem handelt es sich um einen zahmen Hai.
Gemeinsam bestreiten diese vier ein aufregendes Abenteuer.

So bietet sich dem Leser, nach einem etwas zähen Einstieg, eine abwechslungsreiche und packende Geschichte. Die vier Freunde kommen einer Verschwörung auf den Grund und müssen vor gefährlichen Kreaturen fliehen.

Der Schreibstil von Dan Jolley war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. In meinen Augen erzählt er für ein Kinderbuch ab 10 Jahren zu detailliert und ergeht sich manchmal sehr stark in Details. Dies ist mir allerdings hauptsächlich beim Lesen des Buches aufgefallen. Beim Hören der Geschichte empfand ich die Erklärungen als nicht wirklich störend.

Etwas schade finde ich, dass es nicht die ein oder andere Illustration im Buch gibt. Denn das Setting hätte hier wirklich Platz für ein paar wundervolle Bilder geboten. So hätte man sich das erdachte Waterland von Dan Jolley noch besser vorstellen können.

Wie bereits erwähnt empfand ich die Hörbuchausgabe dynamischer als das Buch. Dabei handelt es sich hierbei um eine ungekürzte Lesung. Hörbuchsprecher ist Jacob Weigert, der seinen Job wirklich souverän erledigt. Besonders seine Vertonung von Seelöwe King hat mir gut gefallen. Aber auch sonst erzählt er mit genau der richtigen Stimmlage und Betonung. Ich habe ihm sehr gerne zugehört.

Fazit:
Der Auftakt der "Waterland"-Reihe bietet ein interessantes Setting mit ansprechenden Charakteren und vielen packenden Momenten. Denn Protagonist Jacob gerät auf der Suche nach seinem Bruder in die ein oder andere brenzlige Situation. Gerade zu Beginn der Geschichte war mir der Schreibstil des Autors jedoch etwas zu detailliert und ausschweifend.
Am Ende bekommen Jacob und seine Freunde 4 von 5 Hörnchen.

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