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Veröffentlicht am 23.05.2021

Leider ein etwas schwacher Band...

Internat der bösen Tiere, Band 3: Die Reise
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Noël hat sich kaum vom Schock der Entführung durch das Walross erholt, da erreicht ihn eine neue Hiobsbotschaft: Mrs Moa, die Schulleiterin, hat die geheimen Inseln verlassen! Doch zuvor hat sie auf der ...

Noël hat sich kaum vom Schock der Entführung durch das Walross erholt, da erreicht ihn eine neue Hiobsbotschaft: Mrs Moa, die Schulleiterin, hat die geheimen Inseln verlassen! Doch zuvor hat sie auf der Insel der Jäger eine Schatulle mit Briefen für Noël hinterlassen. Doch diese ist nun spurlos verschwunden, ebenso wie die Würgeschlange. Gemeinsam mit seinen Freunden Taiyo und Katókwe versucht Noël, dem Geheimnis der Schatulle auf den Grund zu gehen und gerät dabei – wieder einmal – in große Gefahr. Denn sein Gegner Uko wartet nur darauf, dass Noël unvorsichtig wird und die geheimen Inseln verlässt...

Leider konnte mich dieser dritte Band nicht so richtig mitreißen. Die Geschichte war abschnittsweise leider zu langatmig, die Story kam nicht recht voran und der Informationsgehalt war – im Vergleich zu den Vorbänden – doch recht spärlich bzw. trat erst auf den letzten ca. 50 Seiten komprimiert hervor. Dieser Teil erscheint mir eher ein ‚Füllband‘ zu sein, der Themen wie illegalen Tierhandel und die Logistik hinter den geheimen Inseln hervorhebt.

In Bezug auf die Figuren ist mir aufgefallen, wie anstrengend ich Noëls Impulsivität zunehmend finde. Ob ihm irgendwann einmal nicht mehr der Zufall und das Glück zur Seite stehen, wenn er sich unvorbereitet und Hals über Kopf in Gefahr begibt? Und auch Mr Pi habe ich bis zum Ende der Geschichte nicht vollends durchschaut. Ist er wirklich einer der ‚guten‘ Charaktere dieser Erzählung? Ich habe da so meine Zweifel... Denn nicht aufgeklärt wurde, warum er die geheimen Inseln und das Internat verlassen hat. Außerdem: Wer stiftet denn einen Jugendlichen so abgebrüht zum Diebstahl an, wenn nicht jemand, dessen täglich Brot dies ist? Ich bin gespannt, ob wir der kleinen Kakerlake mit dem großen Ego noch einmal begegnen werden.

Die unangefochtenen Highlights waren die Auftritte von Poison und Nummer 29! Sie haben einfach eine so charmante und unbeschwerte Art – man muss sie einfach lieben. Auch das Bild von Nummer 8 hat mich tief berührt, denn es zeigt einmal mehr, wie wir Menschen mit unserer Umwelt und Natur umgehen. Ich mag diese kleinen Episoden, in denen die Autorin an die Vernunft der menschlichen Leser appelliert und ihnen vor Augen hält, was tagtäglich in und mit Flora und Fauna passiert.

Die beigefügte Leseprobe zu Band 4 prophezeit einen Spannungsanstieg, ich freue mich sehr auf den Herbst 2021!

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Leider etwas langatmig und undurchsichtig

Charlie – Ein Schulbus hebt ab
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An diesem Morgen ist alles anders im Dreistein Internat: Statt zu Fuß über das Gelände zu den Klassenräumen zu laufen, fährt heute ein alter, gelber Schulbus von Haus zu Haus und holt die Schüler ab. Will, ...

An diesem Morgen ist alles anders im Dreistein Internat: Statt zu Fuß über das Gelände zu den Klassenräumen zu laufen, fährt heute ein alter, gelber Schulbus von Haus zu Haus und holt die Schüler ab. Will, Frank, Maisie und Luke müssen jedoch bald feststellen, dass dieser Bus ein Eigenleben führt. Er rast unkontrolliert durch die Rosenbeete, überfährt dann fast den Schuldirektor und hebt schließlich zu allem Unglück auch noch kurzerhand mit den Schülern an Bord in die Lüfte ab! Doch damit noch nicht genug der Überraschungen, denn der Bus kann tatsächlich auch noch sprechen – und er bittet die Kinder um Hilfe, denn Charlie der Schulbus muss dringend etwas wiedergutmachen...

Ich war sehr gespannt auf dieses Kinderbuch, dessen Buchcover ich wunderbar bunt und verheißungsvoll fand. Doch leider taten sich einige – für mich schwerwiegende – Schwachstellen in der Geschichte auf: Die Story wird an mehreren Punkten zu ausschweifend auserzählt, andere Aspekte bleiben jedoch vollkommen unbeachtet. Was essen die Kinder, nachdem die Käsebrote aufgebraucht sind? Warum bleibt der Diebstahl der Bohnen folgenlos und moralisch unaufgearbeitet? Wieso erfolgte keine Kommunikation mit den Tieren? Ich muss zugeben, dass mich die fehlende Aufarbeitung der ethischen Seite ziemlich geärgert und somit den Lesegenuss deutlich geschmälert hat. Denn es fehlt die Durchsicht darüber, wer ‚gut‘ und wer ‚böse‘ ist.

Ich bin gespannt, ob es mit dieser schwächelnden Abenteuergeschichte weiter geht. Die Grundlage dafür wurde ja im letzten Kapitel gelegt.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Es begab sich zu einer Zeit, als Magie gefürchtet und verboten war...

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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Brystal Evergreen liebt Bücher, Geschichten und Wissen. Allerdings ist es Frauen und Mädchen im südlichen Königreich verboten, Abenteuergeschichten zu lesen oder etwas zu wissen über das, was über eine ...

Brystal Evergreen liebt Bücher, Geschichten und Wissen. Allerdings ist es Frauen und Mädchen im südlichen Königreich verboten, Abenteuergeschichten zu lesen oder etwas zu wissen über das, was über eine gute Haushaltsführung hinaus geht. Doch Brystal will mehr als nur eine Ausbildung zu einer guten Hausfrau und Mutter. Und so liest sie heimlich – zunächst Zuhause, doch dann eröffnet sich ihr die Möglichkeit, in der Bibliothek nach Schließung zu putzen. So verbringt sie unter einem Vorwand also ihre Nächte lesend zwischen all dem Wisse, das ihr eigentlich nicht zugänglich sein sollte. Eines Abends entdeckt sie dann jedoch ein Geheimzimmer mit verbotener Literatur. Als sie das Buch über Magie aufschlägt, ändert sich Brystals Leben plötzlich schlagartig: Sie findet heraus, dass sie magische Fähigkeiten besitzt! Doch leider wird sie erwischt und verurteilt. Brystals Magie blieb jedoch auch den magischen Lebewesen nicht verborgen, und so rettet Madame Weatherberry, eine Fee, Brystal vor ihrem Schicksal im Umerziehungsheim. Gemeinsam mit weiteren magiebegabten Kindern lernt sie an Madame Weatherberrys Schule, ihre Magie zu kontrollieren und für Gutes einzusetzen. Allerdings muss Brystal schnell feststellen, dass nicht alle magisch begabten Lebewesen immer gute Absichten hegen...
Chris Colfer ist hier ein wunderbarer, spannender und thematisch reicher Reihenauftakt und Prequelband gelungen. Das Buch kann problemlos vor und unabhängig von den „Land of Stories“-Bänden gelesen werden. Für mich, die ich die Geschichte um die Zwillinge Conner und Alex Bailey kenne, war es eine sehr bereichernde und aufschlussreiche Lektüre.
Das Weltensetting war wieder einmal überwältigend bezaubernd und voller Überraschungen. Der Einstieg in die Geschichte zog sich etwas, da Brystal als Protagonistin in all ihren Facetten und ihrer besonderen Situation dargestellt werden sollte. Dies gelingt Colfer wieder hervorragend, Brystals Innenweltgestaltung als Hauptfigur ist sehr tiefreichend und detailliert. Sie besitzt Vorbildcharakter durch ihre emotionale und geistige Stärke und ich bin mir sicher, dass sich so manches Kind daran ein Beispiel nehmen, oder eine Motivation daraus ziehen wird. Denn auch die Botschaften dieser Geschichte sind trotz ihrer Subtilität dauerhaft präsent und unglaublich stark: Seid tolerant, akzeptiert Andersartigkeit, begegnet Hass mit Liebe, setzt euch für Gleichberechtigung und die Rechte von Minderheiten und Frauen ein und schätzt Freundschaften als wichtiges Gut!
Ein wahrer Lesegenuss mit unerwarteten Wendungen, starken Figuren, einer faszinierenden Welt und einer wichtigen Botschaft! Absolute Leseempfehlung von mir an alle Fantasy-, Magie- und Märchenliebhaber!

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Trau niemandem in diesem Internat...

Internat der bösen Tiere
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Nun beginnt er als – der Schulalltag im Internat der geheimen Inseln. Doch wie so oft hat Noël auch hier Pech: Er kommt nicht mit Taiyo in eine Klasse, sondern mit drei mobbenden Pavianen, die Gedankensprache ...

Nun beginnt er als – der Schulalltag im Internat der geheimen Inseln. Doch wie so oft hat Noël auch hier Pech: Er kommt nicht mit Taiyo in eine Klasse, sondern mit drei mobbenden Pavianen, die Gedankensprache fällt ihm immer noch schwer und Katókwe hat er ebenfalls lange nicht mehr gesehen. Doch dann bietet sich die Chance: Alle menschlichen Schüler des Internats sollen einen Tauchkurs im offenen Meer machen. Endlich kann Noël wieder Zeit mit Katókwe verbringen! Doch weil der rachsüchtige Bär Uko immer noch auf eine Gelegenheit wartet, Noël in seine Tatzen zu bekommen, verbietet Mrs Moa, die Schulleiterin, ihm die Teilnahme am Kurs. Aber Noël ignoriert das Verbot und geht trotzdem an Bord. Doch damit bringt er nicht nur sich selbst in Gefahr, wie er bald feststellen muss...

Der Fokus dieser Fortsetzung liegt etwas mehr auf den menschlichen Schülern des Internats. Der Leser lernt während des Tauchausfluges weitere Figuren und ihre Schicksale kennen, aber auch die neuen animalischen Mitschüler Noëls aus seiner Klasse. Zwischenzeitig zog sich der Abschnitt auf dem Boot etwas, dafür ist das Ende aber um so fulminanter und unvorhersehbarer. Auch wenn der Titel schon so einiges erahnen lässt – die Spannung bleibt bis zum Schluss bestehen.

Das liebenswerte und interessante an dieser Reihe ist für mich das Aufbrechen eingefahrener Denkmuster. Gina Mayer überrascht stetig mit neuen Tierarten, die wohl niemand als gefährlich kategorisieren würde: Delfine, die für den Bösewicht arbeiten? Doktorfische, die sich instrumentalisieren lassen? Auf zwei Dinge kann sich der Leser in dieser Reihe verlassen: 1. Es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Und 2.: Am Ende ist doch nur wieder klar, dass der Mensch das Problem aller Dinge und der schrecklichste Bösewicht von allen ist.

Auch im zweiten Band gelingt es Jonas Minthe wieder einmal hervorragend, den Figuren eine unverkennbare Stimme mitzugeben. Ob Mensch oder Tier – jeder hat Wiedererkennungswert.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Das magische Internat der Gestaltwandler öffnet den Lesern seine Tore

Falcon Peak – Wächter der Lüfte (Falcon Peak 1)
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Kendricks Vater wird der neue Direktor des Mount Alveston Internats – die Schule, die auch Kendricks Mutter besuchte. Mit dem Umzug muss sich Kendrick also nicht nur auf eine emotionale Reise begeben und ...

Kendricks Vater wird der neue Direktor des Mount Alveston Internats – die Schule, die auch Kendricks Mutter besuchte. Mit dem Umzug muss sich Kendrick also nicht nur auf eine emotionale Reise begeben und den Tod seiner Mutter vor zehn Jahren dort verarbeiten, sondern sich auch auf die neue Schule und die dortige Konkurrenz zwischen White und Black Wing einlassen. Seine anfängliche Zurückhaltung gibt Kendrick jedoch schnell auf, als die Mädchen der Schule ihn in ihren Kreis aufnehmen. Aber irgendwas ist anders an ihnen... Ständig verschwinden sie in Gruppen im Wald. Als Kendrick ihnen eines Abends heimlich auf den Falcon Peak folgt, erlebt er etwas Undenkbares...

Heiko Wolz hat hier eine spannende, magische Fantasy-Geschichte rund um Gestaltenwandler und einen alten Mythos erschaffen, die mit einem starken und authentischen Protagonisten gesegnet ist. Das Setting rund um das Internat in Alveston wird von wunderbaren Beschreibungen der Landschaft, und vor allem der Vögel, abgerundet. Herausragend ist auch das Cover mit den verschiedenen Rottönen des Greifvogels, der auf der Stelle schwebt und den Protagonisten mit seinen Schwingen umfängt. Ein echter Eye-Catcher!

Leider zeigt der Reihenauftakt doch einige Schwächen. Für meinen Geschmack waren es zu viele Figuren, die ich häufig durcheinander gebracht habe, da sie einfach zu blass und zu oberflächlich bleiben. Ich konnte Namen, Vogelgestalt und Wing irgendwann nicht mehr zuordnen. Auch fehlten mir Ausschmückungen zum Schulalltag, zu Ereignissen, zu der „vererbten“ Rivalität zwischen Black und White Wing und zum Mythos an sich. Und, was mich am meisten störte: Warum spricht keiner über den Tod von Kendricks Mutter, auch Kendrick selbst nicht, als er die Situation rund um die Schule langsam durchschaut? Kann so ein Geheimnis an einem Internat wirklich so lange vor nicht-eingeweihten Mitschülern verborgen werden? Die Tiefe der Geschichte habe ich an so einigen Stellen leider vermisst.

Trotz meiner Kritikpunkte hatte ich ein spannendes, unterhaltsames und schnelles Leseerlebnis, das zwar ausbaufähig ist, mich aber trotzdem in gespannter Erwartung auf Band 2 zurücklässt!

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