Profilbild von Igela

Igela

Lesejury Star
online

Igela ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Igela über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2021

Ein absolutes Wohlfühlbuch!

Das Fest der Weihnachtsschwestern
0

Ein Unfall lässt Gayle Mitchell wieder Kontakt zu ihren Töchtern Samantha und Ella aufnehmen. Seit fünf Jahren und nach einem Streit haben sich Mutter und Töchter nicht mehr gesehen, geschweige denn miteinander ...

Ein Unfall lässt Gayle Mitchell wieder Kontakt zu ihren Töchtern Samantha und Ella aufnehmen. Seit fünf Jahren und nach einem Streit haben sich Mutter und Töchter nicht mehr gesehen, geschweige denn miteinander gesprochen. Die Karriere war Gayle immer wichtiger und sie ist eine der erfolgreichsten Geschäftsfrauen in Manhattan. Nun gelobt Gayle Besserung und möchte Weihnachten mit den beiden Töchtern verbringen. Doch im Leben von Samantha und Ella hat sich viel verändert. Veränderungen, über die ihre Mutter nicht informiert ist. Sie fahren als Familie ins tief verschneite Kinleven in Schottland, wo Sam Geschäftliches regeln muss. Kann ein Familienurlaub, noch dazu an Weihnachten, dem Fest der Liebe und Wärme, sie als Familie wieder zusammenfügen?





Sarah Morgan, die zu einer meiner Lieblingsautorinnen gehört, hat wieder einen Treffer gelandet. Und zwar mitten in mein Herz. Die Geschichte rund um die Familie Mitchell ist warmherzig, ohne kitschig zu sein. Zwar spielt sie an Weihnachten, ist jedoch weit entfernt von einer typischen Weihnachtgeschichte. Denn in „Das Fest der Weihnachtsschwestern“ gibt es nicht nur Plätzchen, Liebe und Weihnachtsmänner. Die drei Protagonistinnen fechten allerlei Kämpfe aus. Miteinander und auch jede mit sich selbst. Da ist zum Beispiel Gayle, die eine Verwandlung durchmacht, der ich nicht ganz getraut habe. Und tatsächlich…. Doch das lest ihr am besten selbst!


Die Figuren sind so menschlich beschrieben, dass man mit ihnen mitfühlt, sich freut und auch ärgert. Es zeigt sich, wie viele Altlasten man aus seiner Kindheit und Jugendzeit, wie auch aus der Erziehung, mitschleppen kann.

Die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Schwestern, zwischen Mutter und Töchtern, aber auch mit anderen Familienmitgliedern, die ich hier nicht verrate, um potenziellen Lesern die Freude der Entdeckung nicht zu nehmen, sind sehr gefühlvoll beschrieben. Im positiven, wie auch im negativen Sinn. Es wird nicht langweilig, denn ständig geschieht auf dieser Ebene etwas Neues. Die Romantik und die Liebe kommen ebenfalls nicht zu kurz und so entwickelte sich diese Lektüre immer mehr zum Wohlfühlbuch. Es gibt da ein paar Szenen, da habe ich laut gelacht. Es gibt aber auch ein paar Szenen, da zieht es ordentlich in der Mitleidschiene. Sarah Morgan versteht es wie keine andere, Romantik mit tiefgründigen Themen zu mischen. Die gründliche Einführung der Figuren ist auch hier sehr gelungen. So gut, dass ich traurig bin, Abschied nehmen zu müssen von der Familie Mitchell und der Familie Mc Intayre, der die Kinleven Lodge gehört.


Eine klare Leseempfehlung für dieses warmherzige, weihnachtliche und abwechslungsreiche Wohlfühlbuch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2021

Ruth Ware kann es besser!

Wie tief ist deine Schuld
0

Isa Wilde überlegt nicht lange, als sie von ihrer Freundin Kate einen Hilferuf bekommt. Kate Atagon lebt in Salten, vier Stunden von London entfernt und bittet um Hilfe. Warum es genau geht, verrät sie ...

Isa Wilde überlegt nicht lange, als sie von ihrer Freundin Kate einen Hilferuf bekommt. Kate Atagon lebt in Salten, vier Stunden von London entfernt und bittet um Hilfe. Warum es genau geht, verrät sie nicht. Als Isa mit ihrer 6 Monate alten Tochter Freya bei Kate eintrifft, sind kurz darauf auch Thea West und Fatima Chaudhry dort. Auch sie hat Kate um Hilfe gebeten. Die vier Frauen haben sich fast 17 Jahre nicht mehr gesehen, sie haben zusammen die Schulbank im Internat in Salten gedrückt. Kate ist außer sich, denn im Reach, dem Fluss in Salten, wurde ein Knochenfund gemacht. Und so holt die vier Frauen die Vergangenheit ein, denn sie wissen, wer die nun gefundene Leiche ist.





Ich musste geschlagene 81 Seiten Geduld haben, bis ein Satz mich so elektrisiert hat, dass ich von da an mit mehr Freude gelesen habe. Davor empfand ich die Einführung als ziemlich langweilig und langatmig. Haarklein wird Isas neue Rolle als Mutter beschrieben, ihre Müdigkeit, Windelwechsel und Stillen in Dauerschleife. Isa empfand ich als nervige Figur, deren Welt sich nur noch um das Baby dreht. Partner Owen kann ihr nichts recht machen und sie steigert sich ganz schön in ihre neue Rolle rein. Zudem ist das 6 Monate alte Baby gewöhnt ständig herumgetragen zu werden und im Ehebett viel Platz einzunehmen. Dazu wird jedes Schniefen, jeder Schrei und jeder Gesichtsausdruck von Freya erwähnt und irgendwann habe ich nur noch gedacht: Muss ich das wirklich alles wissen? Nein, musste ich nicht, denn Freyas Befinden und Isas Mutterrolle haben absolut keine Relevanz für die Geschichte.

Man erfährt sehr viel über die Freundschaft zwischen den vier Frauen. In der Handlung in der Gegenwart wurden immer wieder lose Passagen, die 17 Jahre zuvor im Internat spielen, eingeflochten. Irgendwann dachte ich: Wann kommt die Autorin denn nun endlich mal auf den Punkt?


Ruth Ware kenne ich als Autorin von Geschichten mit einem raffinierten Plot. Hier in diesem Buch ist der Grund, der zu einem Verbrechen führt, einfach nur an den Haaren herbeigezogen. Der Grund für die Geheimniskrämerei ist so in die Länge gezogen und wird immer nur häppchenweise verraten, dass ich den Eindruck bekam, dass die Seiten halt irgendwie gefüllt werden mussten. Gegen Mitte ahnte ich, wie alles zusammenhängt und ein, zwei Ueberraschungen konnten mich doch noch etwas versöhnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2021

Es weihnachtet im Hause Kluftinger!

Morgen, Klufti, wird's was geben
0

Das Weihnachtsfest steht vor der Türe und Kommissar Kluftinger und Erika erwarten Gäste. Sohn Markus. Schwiegertochter Yumiko und das Enkelkind werden mit ihnen feiern. Erika schmückt flugs noch den Baum, ...

Das Weihnachtsfest steht vor der Türe und Kommissar Kluftinger und Erika erwarten Gäste. Sohn Markus. Schwiegertochter Yumiko und das Enkelkind werden mit ihnen feiern. Erika schmückt flugs noch den Baum, fällt von der Leiter und landet im Krankenhaus. Und das kurz vor Weihnachten! Klufti muss also die Weihnachtsvorbereitungen alleine stemmen. Zudem kündigt sich noch Yoshi, Markus Schwiegervater aus Japan, zu Besuch an.



Wenn im ersten Satz das Wort Plätzchen geschrieben steht, riecht es nach Weihnachten! Für einmal hat das Autorenduo keinen Krimi geschrieben, sondern eine Weihnachtsgeschichte. Die mit 144 Seiten eher dünn geraten, preislich jedoch im oberen Preissegment angesiedelt ist.



Klufti wäre nicht Klufti, wenn bei den Weihnachtsvorbereitungen, die er alleine stemmen muss, alles rund laufen würde. Egal, ob er zusammen mit Yoshifumi Sazuka, Markus Schwiegervater den Weihnachtsbaum auf eher unkonventionelle Weise schmückt oder auf dem Weihnachtsmarkt für Erika einspringt und Glühwein verkauft. Er gibt sein Bestes!

Einige Pleiten, Pech und Pannen haben mich amüsiert. Weniger lustig empfand ich allerdings die deutsch – englische Verständigung zwischen Klufti und Yoschi. Beim ersten Satz musste ich noch schmunzeln, der zehnte Satz entlockte ein müdes Grinsen und irgendwann mal war es so viel, dass diese Art von Witz einfach ausgelutscht war.

Die Autoren greifen öfters daneben und was als witzige Handlung durchgehen sollte, empfand ich aufgedreht und peinlich. Eine Schneeballschlacht mit einer Busladung Japanern oder eine vorweihnachtliches Saufgelage mit Handwerkern, Klufti lässt nichts aus. Mein Humor war es leider nicht. Oft schien mir Klufti sehr bemüht witzig, aber vielleicht lag es ja daran, weil er sich so nach seiner Erika sehnt? Nach 24 Kapiteln mit Weihnachtskatastrophen hatte es Klufti und auch ich endlich überstanden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2021

Frauen unter sich...

Vier Frauen - Jedes. Wort. Eine. Lüge.
0

Ginger, Emily, Kate und Whitney haben zu Collegezeiten zusammengewohnt und waren beste Freundinnen. Nun, Jahre später, versammeln sie sich in einem 5 Sterne Wellness Resort, um Whitneys Hochzeit mit Arthur ...

Ginger, Emily, Kate und Whitney haben zu Collegezeiten zusammengewohnt und waren beste Freundinnen. Nun, Jahre später, versammeln sie sich in einem 5 Sterne Wellness Resort, um Whitneys Hochzeit mit Arthur Benks zu feiern. Eine Woche sollen die Festlichkeiten im Serenty Spa&Resort in Kalifornien dauern. Ein ermordeter Mann macht dem Brautpaar einen Strich durch die Rechnung. Ginger, Emily, Kate und Arthurs Tante Lulu geben zu Protokoll, den Mann getötet zu haben. Jede will den Mord alleine begangen haben …



Zur Einführung in die Figuren sind in den ersten Kapiteleinleitungen Protokollauszüge der Polizei eingefügt. Ich war froh darum, denn der Start wartet mit einer geballten Ladung weiblicher Figuren auf. Es dauerte eine Weile, bis ich wusste, wer denn wer und wie die Beziehung untereinander ist. Ich empfand es als hilfreich, zurückblättern zu können, um die in einem anderen Schriftbild gestalteten Protokolle nachlesen zu können.

Nach dem Kennenlernen muss man sich erstmal durch jede Menge Frauenthemen lesen. Ehe, Familie, Kinderlosigkeit, Geld, untreue Männer und immer wieder das Aussehen spielen eine Rolle. Letzteres wohl nicht verwunderlich in einem 5 Sterne Resort. Auch an Beschreibungen über die Hotelausstattung wird nicht gegeizt.

Das tönt nun schrecklich oberflächlich. Ist es jedoch nicht. Denn jede der Frauen hat ihr Päckchen zu tragen und es werden auch ernstere Themen mitgeführt.

Ginger zum Beispiel ist dreifache Mutter und maßlos erschöpft. Ehemann Frank versucht ihr die Kinder zumindest in dem Urlaub abzunehmen, aber Ginger stellt sich als Helikoptermutter heraus. Dann ist da Emily, in deren Vergangenheit ein traumatisches Erlebnis die Weichen für die familiäre Zukunft hat stellen lassen. Oder Kate, die sich von dem Urlaub erhofft, dass sie und ihr Freund endlich eine Familie gründen und dann eines Besseren belehrt wird. Lulu hingegen hat andere Sorgen mit ihrem Mann, denn der verheimlicht eindeutig etwas vor ihr. Man ahnt, dass die männlichen Figuren nur eine Nebenrolle spielen. Die Frauen haben in diesem Buch das Zepter übernommen, die männlichen Figuren sind Statisten.

Nach 200 Seiten, ist klar, dass ein Mord geschehen ist. Damit weiß man aber noch nicht, wer das Opfer ist. Diese Frage, eine weitere interessante Figur, die auftaucht, ich hier jedoch nicht verrate und ein der Geschichte vorangestellter beängstigender Prolog haben mich durch das Buch getrieben und auch einige Längen wegstecken lassen. Erst auf den letzten dreißig Seiten wird das Rätsel, wer und aus welchem Grund gestorben ist, gelüftet.

Ich denke, die Genreeinteilung „Thriller“ ist irreführend. Denn wer eine spannende Handlung und gruselige Szenen erwartet, könnte enttäuscht werden. „Vier Frauen. Jedes Wort eine Lüge“ ist meiner Meinung nach ein typischer Frauenroman mit Spannungselementen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2021

Romantisch, erfrischend und unterhaltsam

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
0

Nach der Trennung von Justin sucht Tiffy Moore verzweifelt eine Wohnung. Doch die sind rar in London und so meldet sie sich auf eine unkonventionelle Wohnungsannonce. Krankenpfleger Leon Twomey sucht eine ...

Nach der Trennung von Justin sucht Tiffy Moore verzweifelt eine Wohnung. Doch die sind rar in London und so meldet sie sich auf eine unkonventionelle Wohnungsannonce. Krankenpfleger Leon Twomey sucht eine WG-Partnerin. Da er nur ein Bett hat und nachts arbeitet, vermietet er seine Wohnung nachts und an den Wochenenden und benutzt die Wohnung tagsüber. Tiffy, die tagaus arbeitet, schlägt zu, denn günstiger kommt sie nie an eine Wohnung. So leben die beiden nebeneinanderher, die einzige Verbindung sind die Post-its, die sie sich hinterlassen. Sie lernen sich immer besser kennen, haben sich jedoch noch nie getroffen.





Der Plot dieser Geschichte fand ich sehr witzig und tatsächlich wird das Arrangement der beiden sehr humorvoll beschrieben. Immer wieder musste ich schmunzeln, denn in der Figur von Tiffy und der von Leon prallen zwei unterschiedliche Stile und Welten aufeinander. Tiffy hat einen Hang zu bunter Mode, liebt ihre Lavalampe heiß und innig und ist lebendig, laut und chaotisch. Leon ist introvertiert, sehr zurückhaltend und geht völlig in seinem Beruf in einem Hospiz auf. So wie er ist, ist … oder besser war… auch seine Wohnung vor dem Einzug von Tiffy. Funktionell, ordentlich und aufgeräumt. So trägt jeder der beiden seine Persönlichkeit in die Wohnung und in die Handlung.



Tiffy wirbelt Leons Welt ganz schön durcheinander. Ich empfand sie als erfrischend und mochte sie unheimlich gerne. Auch Leon fand ich sympathisch und ich mochte besonders seine Tiefgründigkeit. Seine Arbeit in dem Hospiz wird nur oberflächlich beschrieben, der Fokus der Autorin liegt eindeutig nicht auf dem schweren Thema Sterben und Tod. Allerdings bringt Leons Bruder schon auch ernstere Themen in die Story.

Im Mittelpunkt steht die wunderschöne Liebesgeschichte zwischen den beiden, die ich als „anders“ als normalerweise in Liebesromanen durchwinke. Den Schreibstil habe ich als sehr witzig empfunden und immer wieder musste ich über einzelne Sätze oder Passagen schmunzeln. „Der Mann, der eine Mauer zwischen Amerika und Mexiko bauen will“ kommt zum Beispiel nicht gut weg.

"Love to Share. Liebe ist die halbe Miete" ist romantisch, erfrischend und unterhaltsam.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere