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Veröffentlicht am 16.05.2021

Ulrike Folkerts - eine Schauspielerin mit vielen Facetten

Ich muss raus
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Ulrike Folkerts habe ich bisher immer mit Lena Odenthal verbunden, auch deshalb, weil ich sie nie in anderen Fernsehproduktionen gesehen habe. Das sehr sympathische Umschlagfoto und der Klappentext haben ...

Ulrike Folkerts habe ich bisher immer mit Lena Odenthal verbunden, auch deshalb, weil ich sie nie in anderen Fernsehproduktionen gesehen habe. Das sehr sympathische Umschlagfoto und der Klappentext haben mich neugierig auf die Frau gemacht, die im Laufe ihres Lebens immer wieder gegen innere und äußere Widerstände gekämpft hat.

"Ich muss raus" - wohin, das habe ich gleich deutlich nach dem Vorwort erfahren in sehr aussagekräftigen Sätzen. Die Kapitel sind sehr schön gestaltet und lassen sich wunderbar flüssig lesen. Auch die Bebilderung- vor allem die mit Kommentaren versehenen der Coverinnenseiten - haben mir sehr gut gefallen, denn sie untermalen und bereichern das Geschriebene.

Offen und sehr direkt spricht sie über Sexismus in der Schauspielbranche und das Frauenbild in Film und Fernsehen. Sicherlich kein neues Thema, aber immer wieder aktuell.

Ulrike Folkerts habe ich hier als eine Schauspielerin mit vielen Facetten kennengelernt, die mich teilweise auch überrascht haben. Sie ist eben nicht nur die knallharte, toughe Ermittlerin, sondern hat auch eine weiche Seite, die sie sehr gut zu verstecken weiß. Und sie hat ihren Weg im Leben gefunden.


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Veröffentlicht am 09.05.2021

Was war denn nun Enriettas Vermächtnis?

Enriettas Vermächtnis
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Enrietta war eine Bestsellerautorin und hat ein beträchtliches Vermögen hinterlassen.

Emilio, ein argentinischer Schönheitschirurg, und Jana, eine ehemalige Schauspielerin treffen auf ihrer Testamentseröffnung ...

Enrietta war eine Bestsellerautorin und hat ein beträchtliches Vermögen hinterlassen.

Emilio, ein argentinischer Schönheitschirurg, und Jana, eine ehemalige Schauspielerin treffen auf ihrer Testamentseröffnung in der Schweiz zum ersten Mal aufeinander und erfahren, dass sie die Haupterben sind.

Nach kurzer Zeit taucht Enriettas unehelicher Sohn Armando auf und beansprucht seinen Teil des Erbes.

Um diese 3 Personen, die alle früher oder später Enriettas Lebensweg gekreuzt haben, dreht sich die Handlung. Zunächst hat es mir noch gut gefallen, alle 3 und ihre Beziehung zu Enrietta kennen zu lernen, aber im Laufe des Romans ging die Spannung irgendwie verloren.

Gerne hätte ich auch mehr über Enriettas Leben erfahren, als nur über die bruchstückhaften Berichte der Protagonisten

Ich habe die ganze Zeit über auf das angekündigte dunkle Geheimnis gewartet – sollte das tatsächlich ihr verschwiegener Sohn gewesen sein, über den nur ein kleiner Personenkreis Bescheid wusste oder die Tatsache, dass sie ihm nichts vererben wollte?

Alle 3 Charaktere haben es mir auch nicht gerade einfach gemacht, denn sie waren nicht gerade das, was ich als Sympathieträger bezeichnen würde. Viele Handlungen konnte ich auch nicht nachvollziehen.

Enriettas Vermächtnis hat mich etwas verwirrt und mit vielen Fragen zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Entscheidungen aus Liebe

Das Mädchen im Nordwind
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Zwei starke Frauen stehen im Mittelpunkt dieses Romans. Zum einen ist es Luise, eine jüdische Kaufmannstochter, deren Liebes- und Lebensgeschichte 1936 in Lüneburg mit dem Kennenlernen des Isländers ...

Zwei starke Frauen stehen im Mittelpunkt dieses Romans. Zum einen ist es Luise, eine jüdische Kaufmannstochter, deren Liebes- und Lebensgeschichte 1936 in Lüneburg mit dem Kennenlernen des Isländers Jonas beginnt. In der Gegenwart begegnen wir Sofie, einer Tischlerin, die sich eine „work&travel“-Auszeit für 3 Monate auf Island nimmt und dort auch ungeplant ihr Herz verliert. Dafür findet sie ein altes Notizbuch und kann so einen dunklen Fleck in einer Familiengeschichte erhellen.
So unterschiedlich wie die beiden Handlungsstränge zunächst daherkommen scheinen sie keine Gemeinsamkeit zu haben. Doch im Laufe der Handlung verweben sich beide Geschichten immer mehr zu einem harmonischen Ganzen.
Beide Frauen haben ein Päckchen zu tragen und zu bewältigen, wenn auch unter völlig verschiedenen Bedingungen. Luises Schicksal hat mich dabei, auch vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse, mehr berührt. Und trotzdem hat sie immer einen Weg gefunden weiterzumachen und letztendlich die Kraft zu einer Entscheidung aufgebracht, vor der ich nur den Hut ziehen kann.
Island spielt auch in diesem Roman wieder eine große Rolle, und die Beschreibung dieser spröden Schönheit zu allen Jahreszeiten war auch wieder ein Lesegenuß.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Die starke Unbekannte hinter Churchill

Lady Churchill
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Natürlich kenne ich Winston Churchill; dass er auch verheiratet war, hat mich bislang eher weniger interessiert. Umso neugieriger hat mich daher der Beginn der Inhaltsangabe gemacht:“ Die Geschichte einer ...

Natürlich kenne ich Winston Churchill; dass er auch verheiratet war, hat mich bislang eher weniger interessiert. Umso neugieriger hat mich daher der Beginn der Inhaltsangabe gemacht:“ Die Geschichte einer klugen Frau, die das Weltgeschehen entscheidend prägte und doch eine Unbekannte blieb – Clementine Churchill.“
Marie Benedict beschreibt in ihrem historischen Roman eine sehr starke Persönlichkeit, die im Hintergrund ihres Mannes mit an den politischen Fäden zog. Geschrieben in der Ich-Perspektive berichtet Clementine vom ersten Zusammentreffen mit Winston bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Sehr schnell wird deutlich, dass auch in ihrem Leben die Politik eine sehr große Rolle einnimmt. Sie nimmt die Rolle seiner Beraterin lieber ein als die der Mutter, wird von ihm bei Entscheidungen beteiligt und ist auch eine geschätzte Diskussionspartnerin. Außerdem ist sie an seinen Ansprachen und anderen Veröffentlichungen mit beteiligt und es wird sicherlich auch einiges von ihren Gedankengängen darin festgehalten worden sein. Daneben wird sie auch selber politisch tätig. Leider bemerkt sie relativ spät, dass sie dabei viele Momente im Leben ihrer Kinder unwiederbringlich verpasst hat.
Clementine Churchill durchlebt mit Winston und ihrer Familie viele Höhen und Tiefen, nicht nur politischer sondern auch familiärer und finanzieller Natur, hat sich aber nie durch Schwierigkeiten unterkriegen lassen. Es ist ja bekannt, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steht, und ich denke, Clementine hat durchaus ihren Anteil am Erfolg ihres Mannes gehabt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, und die Kapitel fliegen nur so dahin, wenngleich auch einige Längen zu verzeichnen sind. Durch Ort und Zeitangaben zu den einzelnen Kapiteln kann man sich gut orientieren.
Wahre Begebenheiten und fiktive Elemente sind gut kombiniert und geben einen realistischen Einblick in das gesellschaftliche Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die damalige politische Situation.
Obwohl ich mich nicht als besonders politisch interessiert bezeichnen würde hat mir der Einblick in das Leben der Churchills gut gefallen.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Auch in der Sommerfrische lauert das Böse

Der tote Rittmeister
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"Der tote Rittmeister" war mein erstes Buch von Elsa Dix, aber sicher nicht das letzte. Auch ohne Vorkenntnisse des 1. Bandes, den ich jetzt natürlich auch noch lesen möchte, habe ich gut in die Geschichte ...

"Der tote Rittmeister" war mein erstes Buch von Elsa Dix, aber sicher nicht das letzte. Auch ohne Vorkenntnisse des 1. Bandes, den ich jetzt natürlich auch noch lesen möchte, habe ich gut in die Geschichte hineingefunden und auch nicht das Gefühl gehabt, dass mir Vorkenntnisse fehlen.

Die Autorin schreibt so lebendig, dass man gleich mitten drin ist in der mondänen Seebad-Atmosphäre auf Norderney im Jahr 1913 und die traumhafte Kulisse gleich vor Augen hat.

Die beiden Protagonisten waren mir beide gleich sympathisch. Viktoria, eine junge Lehrerin, liebt ihren Beruf und ihre Unabhängigkeit und Christian ist Journalist.

Christians Neugierde am Mord an einem Rittmeister verhilft ihm zu einem Job als Hilfsermittler des Badekommissars, und Viktoria ist auf Spurensuche , da ein kleines Mädchen verschwunden ist. Beide werden scheinbar magnetisch voneinander angezogen, denn ihre Wege kreuzen sich auf der Insel ständig. Auch wenn es ständig zu Reibereien kommt harmonieren beide als Team und profitieren voneinander.

So ganz nebenbei gibt es jede Menge historischer Inseleindrücke und Beschreibungen vom Alltag in der Sommerfrische - vom Sehen und Gesehen werden auf der Promenade, im Cafe´oder Restaurant, einer Lustreise zur Nachbarinsel oder einer Veranstaltung im Conversationshaus.

Mir hat dieser Ausflug in die Kaiserzeit sehr gut gefallen und mich bestens unterhalten.

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