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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2018

Viele lustige Geschichten, die gute Laune verbreiten

Ohne Dich ist manchmal ganz gut
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INHALT:

Piet Weber reist seit 2014 als Poetry-Slammer durch den deutschsprachigen Raum. Er analysiert in seinen Geschichten die Hintergründe der deutschen Schlager- und Kindermusik, fragt sich, warum ...

INHALT:

Piet Weber reist seit 2014 als Poetry-Slammer durch den deutschsprachigen Raum. Er analysiert in seinen Geschichten die Hintergründe der deutschen Schlager- und Kindermusik, fragt sich, warum es in Deutschland noch keine „Goldenen Panzer“- Awards gibt und kann mit Überzeugung sagen:

„Berlin – das J steht für Freundlichkeit.“

Ob eine telefonische Pizzabestellung, ein Spieleabend mit seinem Neffen oder die ersten Internetversuche seiner Mutter, für Piet Weber steht fest: „Ohne die anderen wäre die Welt für ihn manchmal einfach besser.“

Geschichten aus dem Herzen der Hauptstadt, satirische Betrachtungen, und ausgefeile Poetry-Slam-Texte finden sich in diesem kleinen Büchlein wieder.

MEINUNG:

Mir hat das Cover sehr gut gefallen und als ich dann gelesen habe, dass es um Poetry-Slam-Texte geht, musste ich es mir einfach genauer anschauen. Nach dem ersten Text „Der Spielabend“ war ich überzeugt – DAS Buch muss ich einfach lesen.

Doch leider haben mir nicht alle Texte gefallen, aber das ist ja auch normal. Viele waren mir persönlich zu politisch. Ich hätte gerne von seiner Familie gelesen, denn die Geschichten haben mich total überzeugt und ich musste immer wieder laut lachen.

Da es sich hier um kurze Texte und Geschichten handelt, eignet sich das Büchlein gut für Zwischendurch.

FAZIT:

Gerne mehr Geschichten über seine Familie, dafür weniger Politik.

Veröffentlicht am 04.04.2018

War es wirklich Selbstmord?

Für immer ist die längste Zeit
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INHALT:

Maddy ist vom Dach der Bibliothek gestürzt, doch landet sie nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie herab. Von hier kann sie ihre Familie
noch sehen, hören ...

INHALT:

Maddy ist vom Dach der Bibliothek gestürzt, doch landet sie nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie herab. Von hier kann sie ihre Familie
noch sehen, hören und immer wieder in ihre Entscheidungen eingreifen. Maddy taucht in ihren Gedanken auf und gibt Entscheidungshilfen.

Eve und Brady können es einfach nicht glauben, dass Maddy sich vom Dach der Bibliothek gestürzt hat. Es gab keine Hinweise, dass sie traurig oder verzweifelt war. Oder wollten sie es einfach nicht sehen? Schnell wird klar, dass sie schon mit den einfachsten Alltagssituationen überfordert sind und hier dringend Hilfe brauchen.

Eine neue Frau muss her und Maddy hat auch schon jemanden im Blick...

MEINUNG:

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Maddy, Eve und Brady erzählt. Sowas gefällt mir immer sehr gut, da man unterschiedliche Meinungen und Perspektiven hat. Man lernt die einzelnen Personen dadurch besser kennen.

Eve war bis zum Tod ihrer Mutter ein ziemlich verwöhntes Einzelkind. Sie hatte alles und konnte sich immer auf ihre Mutter verlassen. Durch ihre Trauer kapselt sie sich ziemlich ab, trifft sich nicht mehr mit ihren Freunden und findet alles nur noch sinnlos.

Brady versucht zu verstehen, warum seine Ehefrau diesen Schritt gegangen ist. Was hat ihr im Leben gefehlt und was hat er falsch gemacht? Er merkt schnell, dass er nicht immer der beste Ehemann gewesen ist. Für ihn stand die Arbeit immer an erster Stelle und danach kam irgendwann seine Familie.

Maddy war eine hingebungsvolle Mutter, perfekte Gastgeberin und Beraterin in allen Lebenslagen. Sie war der Puffer zwischen Eve und ihrem Vater, der nun wegfällt. Aus dem Jenseits versucht sie nun zu helfen, so gut es eben geht. Aber ihre Zeit ist begrenzt.

Eve und Brady können es einfach nicht fassen, dass Maddy sich vom Dach gestürzt hat. Es gab doch gar keine Anzeichen, dass es ihr nicht gut ging. Was hatten sie wohl übersehen?
Durch ihr Tagebuch haben sie Maddy etwas besser kennengelernt und gemerkt, dass sie ihr oft Unrecht getan haben. Für sie war immer alles selbstverständlich: „Maddy macht das schon!“
Sie haben gar nicht gemerkt, was sie alles für sie getan hat und was sie von ihnen zurückbekommen hat. Maddy hat mir an einigen Stellen ziemlich leid getan. Aber das sie deswegen Selbstmord begeht, wollte ich nicht so richtig glauben. Da musste mehr vorgefallen sein.

„Für immer ist die längste Zeit“ ist der Debütroman von Abby Fabiaschi und der Klappentext verspricht eine ziemlich emotionale Geschichte. Der Roman ist wirklich schön und lässt sich sehr gut lesen, aber mir hat es hier an Emotionen gefehlt. Ich konnte leider mit keinem Protagonisten mitfühlen.

FAZIT:

Auch wenn der Roman mich emotional nicht so packen konnte, kann ich ihn trotzdem empfehlen.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Der tägliche Wahnsinn auf der Autobahn

Hessens Highway Sixty-Six
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INHALT:

Freitagnachmittag und die Autobahn ist mal wieder voll. Das passt Markus so überhaupt nicht. Er muss dringend zu einem Termin und die ganzen Rentner, Fahranfänger und andere Idioten versperren ...



INHALT:

Freitagnachmittag und die Autobahn ist mal wieder voll. Das passt Markus so überhaupt nicht. Er muss dringend zu einem Termin und die ganzen Rentner, Fahranfänger und andere Idioten versperren ihm den Weg. Aber nicht nur Markus sieht das so, denn auch die anderen Fahrer, haben es eilig und wollen die Ersten sein.

Alle sind einfach nur genervt von dem ganz normalen Autofahrer-Wahnsinn auf der Autobahn.
Mitten in diesem Chaos passiert dann etwas Unvorhergesehenes und alle müssen einen Gang runter schalten.

MEINUNG:

Ich kenne die 66 und auch die anderen Autobahnen, die hier erwähnt werden. Solange ich es vermeiden kann, nehme ich lieber den Zug, auch wenn das nicht immer die bessere Alternative ist.

Am Anfang waren mir die meisten Autofahrer sehr unsympathisch. Waren sie doch wie die Rowdys auf der Autobahn unterwegs. Da wurde gedrängelt, im Fußraum nach dem runter gefallenen Handy gesucht oder auch ganz hektisch die heiße Asche von der Hose gewischt.
Über die anderen Autofahrer wurde natürlich nur geschimpft, waren doch wirklich nur Idioten unterwegs und man wohl der Einzige normale Fahrer weit und breit.
Doch genau dieses Verhalten ist der ganz normale Alltag auf den Autobahnen, den wir doch alle kennen. Keiner hat mehr Zeit, keiner nimmt Rücksicht und jeder möchte so schnell wie möglich an sein Ziel.
Als dann ein Unfall passiert und die Autobahn still steht, lernt man die Menschen hinter dem Lenkrad besser kennen. Sie wurden mir mit jeder Seite sympathischer und ich habe mich wirklich über die vielen Freundschaften, die dort geschlossen wurden, gefreut.

Mir hat die Kurzgeschichte sehr gut gefallen und genauso könnte eine Alltagssituation auf der Autbahn auch einmal aussehen. Wir sollten wirklich alle gelassener im Auto werden, die Ruhe bewahren und nicht immer über die anderen Autofahrer schimpfen. Man hat sich in der Geschichte ja doch ab und zu wiedererkannt.

FAZIT:

Humorvolle Geschichte für Zwischendurch, die vielleicht auch etwas zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 22.02.2018

schöne Geschichte, mit kleinen Kritikpunkten - 3,5 Sterne

Berühre mich. Nicht.
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„Sie dachte, dass sie niemals lieben könnte. Doch dann traf sie ihn.“

INHALT:

Kein Geld – keine Wohnung – keine Freunde!

Sage besitzt nichts, als sie in Nevada ankommt. Sie wollte einfach nur von Maine ...

„Sie dachte, dass sie niemals lieben könnte. Doch dann traf sie ihn.“

INHALT:

Kein Geld – keine Wohnung – keine Freunde!

Sage besitzt nichts, als sie in Nevada ankommt. Sie wollte einfach nur von Maine weg, weg von ihm und alles was zu Hause geschehen ist vergessen.
Aber es ist gar nicht so einfach, wenn die Erinnerungen einen immer einholen und man ständig auf der Hut ist. Die Angst begleitet Sage auch bei ihrem neuen Job in der Bibliothek.
Eigentlich dachte sie, dass sie dort alleine arbeite, doch dann steht Luca auf einmal vor ihr.
Luca ist genau der Typ Mann vor dem Sage sich am meisten fürchtet. Groß, muskulös und tätowiert.

Doch Luca schleicht sich langsam immer mehr in ihr Herz und zeigt Sage, dass nicht alle Männer gefährlich sind.

Die große Liebesgeschichte von Sage und Luca: emotional, sexy und mitreißend!

MEINUNG:

Der Schreibstil hat mich direkt gefesselt und ich habe oft mit Sage mitgelitten. Was ihr passiert ist, wünscht man Keinem. Sie tat mir wirklich leid, dass auch in Nevada die Angst immer eine Rolle spielte. Doch ihr Mut, endlich einen Neuanfang zu starten fand ich toll und habe sie dafür bewundert. Sage versucht wirklich alles, um ihre Vergangenheit zu vergessen. Toll, dass sie langsam immer größere Schritte macht. Das sie dabei aber oft ihre Schwester vergisst, fand ich dann nicht so toll. Hier hätte ich gehofft, dass sie sich mehr bei Nora meldet.

Über ihn möchte ich gar nicht so viel schreiben, sonst würde ich zu viel spoilern. Ich wünsche mir hier nur Gerechtigkeit!

Luca ist einfach toll. Er sieht aus wie ein Badboy, aber er ist das genaue Gegenteil. Wenn man ihn näher kennenlernt, dann möchte man einfach auch nur von ihm in den Arm genommen werden. Wie er mit Sage umgegangen ist fand ich super. Er war für sie da, wenn sie ihn gebraucht hat, hat sie aber nie zu etwas gedrängt.
Megan ist Sages beste Freundin, die aber leider viel zu weit von ihr entfernt ist. Gut das sie April kennenlernt. Sie wird ihr eine sehr gute Freundin, die sich auch mal ermutigt mit ihr auszugehen. Eine Freundin wie Megan und April kann man sich wirklich nur wünschen.

Leider muss ich aber einen Punkt abziehen. In der Mitte des Buches hat es sich etwas in die Länge gezogen. Ich hatte oft das Gefühl wir bleiben auf einer Stelle stehen. Es passierte nicht mehr so viel. Das hätte man vielleicht alles etwas mehr zusammenfassen können.
Dann gab es am Ende des Buches noch die erotischen Szenen, die mir überhaupt nicht gefallen haben. Die haben zu der Geschichte und zu Sage einfach nicht gepasst. Klar muss man in einem NewAdult Roman damit rechnen, aber es war für diese Geschichte einfach unpassend.
Wegen diesem Punkt, bin ich mir auch bei der Altersangabe nicht so wirklich sicher.

Der Cliffhanger war sehr gemein und ich bin froh, dass Band 2 schon hier bereit liegt. Denn auch, wenn ich Kritikpunkte habe, möchte ich wissen wie es mit Sage und Luca weitergeht.

FAZIT:

Ein schöner 1. Band, mit einem gemeinen Ende.Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Der beste Ort zu atmen, ist unter Wasser

Wie die Stille unter Wasser
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„Sie brauchte jemanden, der in ihre Erinnerungen abtauchte und die Wellen auf dem dunklen Wasser glättete, in dem sie jeden Tag schwamm.“

INHALT:

Alles begann mit einem Nachtlicht, das aussah wie eine ...

„Sie brauchte jemanden, der in ihre Erinnerungen abtauchte und die Wellen auf dem dunklen Wasser glättete, in dem sie jeden Tag schwamm.“

INHALT:

Alles begann mit einem Nachtlicht, das aussah wie eine Rakete, und einem Jungen, der mich nicht lieben wollte.

Die 10 jährige Maggie May ist in Brooks verliebt, möchte ihn heiraten und hat schon alles geplant. Doch, was der schönste Tag in ihrem Leben werden sollte, wird ein Tag der ihr ganzen Leben verändert. Durch ein schlimmes Erlebnis verliert sie an diesem Tag ihre Stimme. Sie ist nicht mehr fähig das Haus zu verlassen und leidet immer wieder unter Panikattacken.
Maggie verschanzt sich in ihrem Zimmer und liest Bücher, die ihr eine Welt zeigen, die sie nie erleben wird. Ihre Familie droht zu zerbrechen, während Maggie in die Welt der Bücher abtaucht. Mit den Geschichten kann sie alles erleben, ohne ihr Zimmer zu verlassen.

Brooks verliert nie den Mut und glaubt daran, dass Maggie irgendwann das Haus auch wieder verlassen wird. Nach und nach wird ihre Freundschaft von der Liebe zueinander abgelöst.
Als Brooks mit seiner Band eine große Musikkarriere startet, betritt er eine Welt, in der Maggie ihn nicht begleiten kann. Hat ihre Liebe eine Zukunft, wenn Maggie nie das Haus verlässt und Brooks als Musiker durch die Welt reist?

Als das Schicksal erneut zuschlägt, drohen beide in ihrer Traurigkeit zu „ertrinken“.

MEINUNG:

„Nicht alle zerbrochenen Dinge müssen repariert werden. Es wäre eine Schande, wenn nur Menschen die ganz und gar heil sind, es verdient hätten, geliebt zu werden.“

„Wie die Stille unter Wasser“ ist ein Buch, dass einen fesselt und nicht mehr loslässt. Ich habe das Buch angefangen und erst wieder weggelegt, als die letzte Seite gelesen war. Auch wenn es für mich nicht an Band 2 herankommt, wird auch dieses Buch mich noch lange begleiten.

Brittainy C. Cherry hat einen Art zu schreiben, die mich einfach mitnimmt – mich die Zeit vergessen lässt – und ich mit den Protagonisten mitleide, mitliebe und mithoffe.
Das Buch ist voller Gefühlen, bewegenden und traurigen Momenten und ganz vielen tollen Zitaten.

Maggie verliert durch ein schlimmes Erlebnis ihre Stimme, aber niemals ihren Mut. Ich habe sie wirklich bewundert, wie gut sie mit ihrer Situation umgegangen ist. Auch wenn sie nicht mehr spricht, oder das Haus verlässt, hat sie auf ihre Weise gelernt damit zu leben. Doch ihre Panikattacken und Albträume erinnern sie immer wieder an den schlimmsten Tag in ihrem Leben.

„Familien kümmern sich umeinander, ganz besonders an schlechten Tagen!“

Ihre Familie fand ich toll. Auch wenn sie langsam daran zu zerbrechen drohte, waren sie eine Familie, die fest zusammen gehalten hat. Ich habe sie wirklich bewundert, wie alle mit der Situation umgegangen sind. Bei der Mutter hat man gespürt, dass sie sich Vorwürfe macht nicht auf ihre Tochter aufgepasst zu haben.

„Die größten Momente - die, die mir das Herz brachen und den Atem raubten - habe ich alle mit ihm erlebt.“

Ja, Brooks - Ein Junge, der Maggie am Anfang gar nicht leiden konnte, ihr aber ein sehr guter Freund wird und ihr das Versprechen gibt, immer für sie da zu sein. Als er Maggie sein Versprechen mit Edding auf ihr Whitboard geschrieben hat, ging mir wirklich das Herz auf. In diesen Sätzen steckte so viel Gefühl, dass man Brooks einfach ins Herz schließen musste. Er versteht Maggie auch ohne Worte und bringt sie immer wieder zum Lachen.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber dann doch. Ich fand es nicht gut, dass die Geschichte im Jahr 2026 aufhört. Das war mir zu weit in der Zukunft. Wenn ich etwas lese, was in der Zukunft spielt, dann möchte ich das vorher wissen. Hier wäre es mir lieber gewesen, wenn die Geschichte halt einfach etwas früher angefangen hätte, dann hätte sie 2017/2018 enden können.

FAZIT:

Brittainy C. Cherry hat es auch mit „Wie die Stille unter Wasser“ geschafft mich zu begeistern.