Nachdem mich der Grundkurs mit 3000 Vokabeln überzeugen konnte und mir einige Erfolgserlebnisse beschert hat, war die Überlegung , weiter zu machen, naheliegend.
Der Aufbau des Inhalts ist identisch ...
Nachdem mich der Grundkurs mit 3000 Vokabeln überzeugen konnte und mir einige Erfolgserlebnisse beschert hat, war die Überlegung , weiter zu machen, naheliegend.
Der Aufbau des Inhalts ist identisch mit dem anderen Band . Das fand ich hilfreich, da ich Lerntechniken auffrischen konnte - natürlich mit neuen Vokabeln. Beruhigt und ermutigt hat mich der Hinweis, dass es genügt jeden tag 3-4 Vokabeln im Gedächtnis zu behalten . Das hat den Druck, den ich mir leider selber mache, rausgenommen und die Motivation erhöht. Eine echte Hilfe waren für mich Wortgruppen wie z.B. suspicion, sneaking suspicion oder arouse suspicion und natürlich die Vokabeln, die ähnliche Begriffe im Deutschen haben. Das hat mir die Erfolgserlebnisse beschert, die mein Durchhaltevermögen befeuert haben. Ich bin mit der Reihe sehr zufrieden.
Dies ist der 2. Band einer Trilogie, die die Geschichte von Sventje und ihrer Familie um 1780 auf der Insel Borkum erzählt. Ich kenne den 1. Band nicht, aber die Autorin macht mir den Einstieg leicht. ...
Dies ist der 2. Band einer Trilogie, die die Geschichte von Sventje und ihrer Familie um 1780 auf der Insel Borkum erzählt. Ich kenne den 1. Band nicht, aber die Autorin macht mir den Einstieg leicht. Dazu beigetragen haben ein ausführliches Personenverzeichnis und informative Rückblenden an den Stellen, wo es notwendig war.
Sventje ist mit dem Walfischfänger Lian , ihrer Jugendliebe, verheiratet. Das Leben ist hart und entbehrungsreich. Die Frauen müssen oft lange Zeit ohne ihre Männer, die auf See sind, zurecht kommen, nicht wissend, ob sie einander wiedersehen . So geht es auch Sventje und ihren 4 Kindern. Sie versucht sich mit dem Verkauf selbst gemachter Seifen und Kräutern über Wasser zu halten, was den Neid des Baders erregt. Sventje, als Hexe verleugnet, muss um ihr Leben und das ihrer Kinder fürchten. Ich konnte Sventje für ihr Gottvertrauen und ihre unerschütterliche Liebe zu Lian nur bewundern. Das bedeutet nicht, dass sie nicht auch Versuchungen ausgesetzt ist. Der Gutsbesitzer und ebenfalls Gefährte aus Kindertagen Valentin bedeutet ihr mehr , als er sollte . Es macht es nicht leichter, dass er stets zur Stelle ist, wenn sie Hilfe braucht. Valentin war mir sympathisch und er hat mir auch leid getan. Sventje ist seine große Liebe ohne Aussicht auf Erfüllung und dennoch würde er sein Leben für sie geben.
Lian liebt Sventje, seit sie ein Baby war. Sie muss diese Liebe mit der See teilen, die eine fordernde Geliebte ist. Zu meiner Freude schildert die Autorin auch einige Erlebnisse auf Lians Walfangreise, die ich als sehr spannend empfunden habe. Das gipfelt in der Gefangennahme durch die Briten, die sich im Krieg mit der Niederlande sind.
Diese bewegende Geschichte ist eingebettet in die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten. Manches davon erscheint mir aus heutiger Sicht ungerecht und grausam. Was mir aber deutlich vor Augen geführt wurde, wie hart das Leben auf der Insel war und dies besonders für die zurück gebliebenen Frauen. Ich verlasse Sventje und ihre Familie an einem Scheideweg ihres Lebens und hoffe auf ein Wiedersehen im 3. Band.
Die Autorin lässt Teddy ihre Geschichte selbst erzählen. Teddy wird in ihrer Wohnung in Rom von zwei Männern aufgefordert, zu erzählen wie alles begann. Warum sie das tun und wer sie sind , bleibt lange ...
Die Autorin lässt Teddy ihre Geschichte selbst erzählen. Teddy wird in ihrer Wohnung in Rom von zwei Männern aufgefordert, zu erzählen wie alles begann. Warum sie das tun und wer sie sind , bleibt lange im Dunkeln und ich hatte Raum für wilde Spekulationen.
Teddy ist die einzige Tochter einer reichen , angesehenen, amerikanischen Familie. Und dies bedeutet für Frauen, man muss schön sein, möglichst nicht auffallen, Jungfrau bleiben bis zur herbeigesehnten Ehe , die natürlich für die Familie vorteilhaft sein muss. Diese Anforderungen - bis auf die Jungfräulichkeit - müssen auch während der Ehe erfüllt werden. Teddy ist in jeder Beziehung eine einzige Enttäuschung für ihre Mutter und dies lässt jene ihre Tochter permanent deutlich spüren. Und für jeden sichtbar, ist sie auch mit über 30 ohne Ehemann. Dann betritt David die Bühne. Er arbeitet an der amerikanischen Botschaft in Rom, scheint sie zu mögen und so nimmt Teddy schon nach kurzer Zeit seinen Heiratsantrag an. Nun kann sie in Rom einen Neuanfang wagen, kann endlich die an sie gestellten Erwartungen erfüllen und ihre Familie und ihren Ehemann glücklich machen. Je mehr sie sich bemüht, um so mehr verstrickt sie sich in alte Geheimnisse und trifft fatale Entscheidungen, die letzten Endes zur Anfangsszene führen.
Über weite Teile des Buches mochte ich Teddy nicht besonders. Das lag weniger an ihr, sondern am damaligen Zeitgeist und den damit verbunden Einschränkungen, denen Frauen unterworfen waren. Teddy will diesen Ansprüchen unbedingt genügen. auch auf die Gefahr sich selbst zu verlieren. Aus meiner Sicht war das demütigend . Mit unglaublicher Wut hat mich erfüllt, dass sie so gar kein Selbstbewusstsein hat und sich selber ständig klein macht. Sie macht ihren eigenen Wert nur an ihrem Aussehen fest und gibt sich ständig die Schuld, wenn sie den Anforderungen nicht genügt. Dabei sind ihre Entscheidungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. So kann sie über ihr eigenes Geld nicht verfügen und ist in vielem auf ihren Mann angewiesen. Manchmal hätte ich sie schütteln mögen, damit sie endlich die Augen aufmacht . Ich habe erst nach einigen Kapitel richtig erfasst, dass Teddys Verhalten das Ergebnis ihrer Erziehung und Sozialisierung ist. Danach habe ich angefangen, mit ihr zu leiden und habe ständig gehofft, jemand kommt ihr zu Hilfe, damit sie sich befreien kann.
Das Ende war in meinen Augen genial und zugleich schockierend. Mit so viel Niedertracht, Täuschungen und Lügen habe ich nicht gerechnet. Und das Ganze entsprach nicht meinen angestellten Vermutungen. Ich fand den Roman lesenswert, wenn er auch gelegentlich in meinen Augen Längen hat. Teddys Geschichte ist es wert, gelesen zu werden , zeigt sie doch wie schwer es Frauen hatten, ein selbst bestimmtes Leben zu führen.
Dieser Fall gehört zu einer Serie rund um den Polizeibeamten Pierre Durand, der im malerischen Dorf Sainte-Valerie zuhause ist. Ich begleite ihn zum ersten Mal bei seinen Ermittlungen und er konnte mich ...
Dieser Fall gehört zu einer Serie rund um den Polizeibeamten Pierre Durand, der im malerischen Dorf Sainte-Valerie zuhause ist. Ich begleite ihn zum ersten Mal bei seinen Ermittlungen und er konnte mich von Beginn an mit seiner ruhigen und akribischen Polizeiarbeit überzeugen. Obwohl ich die anderen Fälle nicht kenne, konnte ich mich ohne Probleme einfinden.
Der Fall hat einiges an Brisanz, denn der Zeitdruck ist enorm und die bedrohte Person ist der über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannte Modeschöpfer Cyril Fontanel, den ich sofort nicht leiden konnte. Er war mir zu überheblich und von sich eingenommen. Cyril erhält Briefe, in denen er mit dem Tode bedroht wird. Verdächtige gibt es einige - Neider, Rache für Geschehnisse in der Vergangenheit Oder ist es nur ein Publicity - Gag ? Pierre muss viele Zeugen befragen und nicht nur er hat ständig das Gefühl , belogen zu werden und in einer Sackgasse zu landen. Die Spannung steigt in weitere Höhen, als ein Unfall aus dem persönlichen Umfeld Cyrils sich als Mord herausstellt. Die Auflösung war für mich stimmig. Obwohl der Auslöser für das Verbrechen tragisch war, konnte ich eine gewisse Genugtuung verspüren, als der Verantwortliche gefasst war.
Pierre war mir sympathisch. Er geht in seinem Beruf auf, hat ein starkes Gerechtigkeitsgefühl gepaart mit Empathie und logischem Denken. Dass auch private Probleme am Rand Thema waren, hat das Ganze positiv abgerundet. Zu meiner Überraschung und großer Freude gibt die Autorin interessante Einblicke in die Geschichte der provenzalischen Stoffherstellung und das heutige Modegeschäft. Das passt perfekt zum Umfeld der Ermittlungen. Und nicht zu vergessen, die stimmungsvolle Beschreibung der Landschaft und die Appetit anregende Darstellung ortsüblicher Gerichte , was Urlaubsstimmung aufkommen lässt. Für mich war es ein rundum gelungener Krimi mit viel Spannung und hohem Unterhaltungswert.
Die Autorin erzählt eine für unsere Zeit, die von Vernunft und KI dominiert wird , eher ungewöhnliche Geschichte,. Giulianos Lebensweg beginnt traurig , aber nicht ungewöhnlich. Giulianos Lebensmittelpunkt ...
Die Autorin erzählt eine für unsere Zeit, die von Vernunft und KI dominiert wird , eher ungewöhnliche Geschichte,. Giulianos Lebensweg beginnt traurig , aber nicht ungewöhnlich. Giulianos Lebensmittelpunkt ist seine Mutter. Der Vater ist für ihn eine Person, die Schrecken verbreitet. In der Schule wird er gemobbt. Seine Welt zerbricht mit dem Verschwinden seiner Mutter. Giuliano wendet sich Gott zu, tritt in ein Kloster ein und nennt sich nun Laurentius. Auch hier bleibt er ein Außenseiter. Um so mehr als er berichtet, er habe den heiligen Franziskus in der Basilika gesehen. Keiner glaubt ihm. Man hält ihn für verrückt. Doch Laurentius ist nicht bereit, das ihm widerfahrende Wunder zu leugnen. Ein langer Leidensweg beginnt. Trotz gelegentlicher Zweifel hält er an seinem Glauben und seinen Überzeugungen fest. Er ist sich sicher, dass die Erscheinung Franziskus eine Botschaft von Gott war, die Welt vor der Zerstörung durch den Menschen zu retten.
Eine Heiligenerscheinung in der heutigen Zeit wird vermutlich beißenden Spott oder zumindest große Skepsis auslösen. Wahrscheinlich würde auch ich zweifeln. Auf der anderen Seite ist Gottes Beistand und Weckruf gerade jetzt nicht dringend notwendig ? Was mich tief bewegt hat, dass Laurentius sich niemals beirren lässt und bereit ist auch für seine Überzeugungen zu sterben. Obwohl ich Laurentius als Person nicht mochte, habe ich zeitweise mitgelitten und dann war ich wieder wütend auf ihn. Auch habe ich mir die Frage gestellt, ob es nicht doch eine eingebildete Erfahrung war und Laurentius verrückt. Dennoch hat mir die Idee gefallen, dass Gott uns mit dem Wunder wachrütteln will. damit wir seine Schöpfung bewahren. Dass er uns nicht verlassen hat.
Für mich war das Buch eine ungewohnte Leseerfahrung, abseits meiner üblichen Lektüre. Ich fand die Geschichte spannend und unterhaltsam. Sie hat mich mehrmals zum Nachdenken gebracht und ist in meinen Augen auch geeignet für Leser, die mit der Kirche nichts am Hut haben .