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Veröffentlicht am 02.11.2021

Erreichte mich nicht - Hummerpanzer

Der Panzer des Hummers
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Caroline Albertine Minors Roman "Der Panzer des Hummers" wurde von Ursel Allenstein aus der dänischen Sprache ins Deutsche übersetzt, trägt ein für den Diogenes-Verlag typisches mich ansprechendes Cover ...

Caroline Albertine Minors Roman "Der Panzer des Hummers" wurde von Ursel Allenstein aus der dänischen Sprache ins Deutsche übersetzt, trägt ein für den Diogenes-Verlag typisches mich ansprechendes Cover und beginnt erfreulicherweise mit einem Personenverzeichnis. Das war es dann aber leider auch bereits an Pluspunkten.
Ich konnte für das gesamte Personal beim besten Willen weder Sympathie noch zumindest Interesse aufbringen. Am spannendsten erschien mir da noch das Geschehen um die mit ihrer Tochter Laura in Kopenhagen lebende mittlere Tochter Sidsel Gabel und die Geschichte über ihre Magenwürmer. Nach Leseprobe und Klappentext hatte ich mir aber andersartige Unterhaltung vorgestellt! Teile der Handlung sind in kursiv und ohne "Gänsefüßchen" bei wörtlicher Rede geschrieben, auch sollten Grundkenntnisse der englischen Sprache vorhanden sein.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Mehr erwartet vom Dufthaus

Das Haus der Düfte
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Pauline Lamberts (Pseudonym, stellenweise fühlte ich mich an Petra Durst-Benning erinnert) historischer Roman "Das Haus der Düfte" verfügt über ein gut zum erzählten Geschehen passendes Cover, aber bedauerlicherweise ...

Pauline Lamberts (Pseudonym, stellenweise fühlte ich mich an Petra Durst-Benning erinnert) historischer Roman "Das Haus der Düfte" verfügt über ein gut zum erzählten Geschehen passendes Cover, aber bedauerlicherweise weder über ein Lesebändchen, schematische Skizzen der Handlungsorte Paris und Grasse sowie ein Personenverzeichnis. Ganz besonders Letzteres habe ich sehr vermisst, denn die komplizierte Familiengeschichte, die noch dazu in verschiedenen - wenn auch durch vorangestellte Daten gut unterscheidbaren - Handlungssträngen erzählt wird, schreit geradezu mindestens nach einem überschaubaren Stammbaum. Man hätte dabei ja nicht die erst spät bekannt werdenden Details aufnehmen müssen. Immerhin gibt es am Ende des Buches einige Erläuterungen. Auch über das Lektorat kann ich mich nicht positiv äußern, von vergessenen Gänsefüßchen am Ende wörtlicher Rede über Grammatik- (Großschreiben, obwohl keine Anrede, sondern lediglich von einer Familie gesprochen wird) bis hin zu Logikfehlern (Töchter des Großvaters sind Tanten, aber keine Halbgeschwister)., um nur einige Beispiele aufzuführen. Ansonsten war die Geschichte der sympathischen begabten Anouk in der Zeit von ihrem 20. bis zum 30. Lebensjahr recht unterhaltsam zu lesen und gewährte interessante Einblicke in die Welt der Parfumherstellung sowie jene der Schönen und Reichen (Coco Chanel, Elizabeth Taylor, Brigitte Bardot und Grace Kelly . Nach Klappentext und Leseprobe hatte ich mir mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Chronische Dickdarmentzündung mit Charme

Mein Darm ist kein Arsch
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Philipp Stehlers Sachbuch "Mein Darm ist kein Arsch - Wie aus einer fiesen Diagnose etwas Wertvolles für mein Leben wurde" beeindruckte mich von Seite zu Seite mehr. Er erzählt locker-flapsig von seiner ...

Philipp Stehlers Sachbuch "Mein Darm ist kein Arsch - Wie aus einer fiesen Diagnose etwas Wertvolles für mein Leben wurde" beeindruckte mich von Seite zu Seite mehr. Er erzählt locker-flapsig von seiner behüteten Kindheit und Jugend im nahe Berlin gelegenen verträumten Städtchen Bad Freienwalde, wo er ein Jahr vor dem Mauerfall geboren wurde. Ferner berichtet er von seinen Träumen, die in erster Linie um Sport und einen Beruf kreisten, in dem er anderen Menschen Vorbild und Helfer sein könnte. Da ich weder Bachelor/etten-, Bäuerinnensuch- oder Big Brother-Formate konsumiere, erfuhr ich sehr viel Neues über Stehlers Erfolge in sozialen Netzwerken, im Fernsehen und in der Model-Szene.
Dann plötzlich die niederschmetternde Diagnose: Colitis ulcerosa, dies ist eine chronische Entzündung seines Dickdarmes. Der Text wird unterbrochen von etlichen medizinischen, jedoch auch für Laien weitgehend verständlich dargebotenen Einlassungen eines Herrn Professor Dr. Martin Störr sowie mehr oder weniges interessanten Farbfotos mit mächtigen Muskeln oder Krankenhausszenarien. Man kann deutlich die innerhalb der letzten beiden Jahre erfolgte Wandlung vom jungen, altruistisch-idealistischen Muskel- und Mammoninteressierten zum durch Schicksalsschläge gereiften Selbstverantwortung übernehmenden Menschen erkennen.
Das Buch enthält auch außerhalb der speziellen Krankheit lesenswerte Hinweise unterschiedlichster Art und einige interessante Rezepte wie beispielsweise "Oatmeal", "Granola" und "Goldene Milch". (Leider sind aber auch relativ viele Fehler und stilistische Ungereimtheiten enthalten, so z.B. auf S. 96 "Es hat ungefähr 3 MonateN gedauert...", S. 166 "... habt ihr ein paar Kampagne( )", S. 184 "...zu unterstützen und zu supporten" (was ist da der Unterschied?) oder S. 188 "Eigentlich hatte ich...zwar erst einmal aufgegeben" (doppelte Einschränkung), mehrere direkt aufeinander folgende Sätze mit "JA" oder Sonderbares wie "Jemanden auf dem KICKER haben".. Der Kicker kommt aus dem Fußballsport, richtig heißt es "Kieker", aus dem Berlinerischen "Kieken" für "gucken". Und in der Danksagung spricht er von dieseM immer noch tabuisierteM Thema")

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Traumpalast - traumhaft gut!

Der Traumpalast
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Wie bei diesem Autor nicht anders zu erwarten gewesen, gefiel mir Peter Pranges historischer Roman "Der Traumpalast - Im Bann der Bilder" sehr gut. Gestört hat mich lediglich der nur schwer zu entfernende ...

Wie bei diesem Autor nicht anders zu erwarten gewesen, gefiel mir Peter Pranges historischer Roman "Der Traumpalast - Im Bann der Bilder" sehr gut. Gestört hat mich lediglich der nur schwer zu entfernende Werbeaufkleber und das mit vorn identische hintere Bild des Palastes hätte mMn durch eine Ortsskizze ersetzt werden können, wie es in den guten alten Karl May-Romanen üblich war. Ansonsten verfügt dieses dicke Buch abgesehen von einem Lesebändchen wirklich über alles, was ich mir von einem guten Historienschmöker wünsche: Ein Personenverzeichnis (idealerweise mit Kennzeichnung der historischen Personen) sowie ein das spannend erzählte Geschehen gut abrundendes Nachwort.
Besagtes Geschehen spielt in Berlin während der Jahre 1917 bis 1925 und erzählt die Liebesgeschichte des fiktiven Protagonistenpaares Rahel und Konstantin (Tino). Den historischen Hintergrund bilden der verlorene erste Weltkrieg mit den darauf folgenden politischen Unruhen, den Problemen vor allem Arbeiterschicht, den zunehmenden Aktivitäten auf der einen Seite der nationalsozialistischen antisemitischen Bewegung und auf der anderen Seite der Welt des Films.
Namen wie u. a. Ebert. Hindenburg, Ludendorff,, Liebknecht, Rosa Luxemburg, Lang, Lubitsch, Pola Negri verleihen den Schilderungen einen authentischen Touch.
Besonders interessant fand ich die Geschehnisse um die mir bis dahin noch nicht bekannte "Organisation Consul".
Das Buch ist ein in sich abgeschlossener erster Band, der zweite Teil soll im Herbst 2022 erscheinen. Hinweis: .
Andreas Izquierdos historischer Roman "Revolution der Träume" greift sowohl die Filmgeschichte als auch die politischen Geschehnisse jener Zeit ebenfalls auf und ist mindestens genauso spannend!

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Spannend und interessant: Milieustudie im Berlin vor ca 100 Jahren

Revolution der Träume
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Andreas Izquierdos historischer Roman "Revolution der Träume" hat mir außerordentlich spannende und in mehrfacher Hinsicht informationsreiche Lesestunden beschert!
Das Buch stellt eine interessante Ergänzung ...

Andreas Izquierdos historischer Roman "Revolution der Träume" hat mir außerordentlich spannende und in mehrfacher Hinsicht informationsreiche Lesestunden beschert!
Das Buch stellt eine interessante Ergänzung zu dem unmittelbar vorher von mir gelesenen historischen Roman von Peter Prange, "Der Traumpalast - Im Bann der Bilder", dar, enthält jedoch im Gegensatz zu diesem bedauerlicherweise weder ein das erzählte Geschehen abrundendes Nachwort noch ein Personenverzeichnis, beides schätze ich bei solchen Büchern sehr, vor allem, wenn aus Letzterem ersichtlich wird, welche Personen historisch und welche der Phantasie des Schriftstellers entsprungen sind.
Allerdings verfügt die "Revolution" dankenswerterweise hinten über einen schematischen Stadtplan des alten Berlins. Sie ist die in sich abgeschlossene und allein verständliche Fortsetzung von "Schatten der Welt" (weckt jedoch trotz gelegentlicher Rückblenden durchaus das Interesse daran, mehr über das frühere Schicksal der drei sympathischen Protagonisten zu erfahren!) Bei diesen handelt es sich um den in der Ich-Form erzählenden
Carl Friedländer, der durch die Bekanntschaft mit den UFA-Stars Pola Negri, Emil Jannings und vor allem Ernst Lubitsch ebenfalls mit dem neuen Medium Film näher in Berührung kommt, obwohl bereits erste anti-jüdische Stimmen den aufkommenden Nationalsozialismus/Antisemitismus erahnen lassen,
die stark engagierte und oft bis hin zum Leichtsinn mutige Luise ("Isi") Beese und
Artur Burwitz, den Mann der vielen Namen und "Gesichter", der wegen einer schweren Verletzung seine entstellte Gesichtshälfte unter einer dünnen Metallmaske verbirgt.
Das Buch beginnt mit Carls Ankunft im Jahr 1918 in Berlin, wo die Freunde nach dem Krieg ein neues Leben beginnen wollen und endet 1922.
Thematisiert wird neben zwischenmenschlichen Beziehungen auf verschiedenen Ebenen hauptsächlich die Armut eines Großteils der Bevölkerung vor einem bewegten politischen Hintergrund voller Intrigen und Gewalt.,
Namen wie u. a. Ebert. Hindenburg, Rosa Luxemburg, Lang, Ludendorff und Liebknecht, verleihen dem Roman einen authentischen Touch. Besonders interessant fand ich die Geschehnisse um die mir bis vor kurzer Zeit noch nicht bekannte "Organisation Consul". Ein Glossar für die Erklärung vor allem politischer Abkürzungen habe ich vermisst und etliche Fehler gefunden wie auf S.43 stellvertretend für ähnliche "Suchen *Sie dich?" oder auch simple Schreibfehler wie bei einem Auto "geschwungen" statt "geschwungenen". Davon abgesehen ein großartiges Leseerlebnis!«

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