Leider ganz anders wie erwartet
Jeder Tag für dichJEDER TAG FÜR DICH
„Jeder Tag für Dich“ ist eine unvergessliche Liebesgeschichte, wobei sie bei mir eher einen bitteren Nachgeschmack hat, einen so bitteren, dass ich lange Zeit überlegen musste wie ich ...
JEDER TAG FÜR DICH
„Jeder Tag für Dich“ ist eine unvergessliche Liebesgeschichte, wobei sie bei mir eher einen bitteren Nachgeschmack hat, einen so bitteren, dass ich lange Zeit überlegen musste wie ich das Buch bewerten soll.
In der Geschichte geht es um Mary und Jim. Die beiden lernen sich kennen, verlieben sich und dann auf einmal ist Jim verschwunden. Mary kommt damit nicht klar, sie hofft jeden Tag aufs neue das er den Weg zu ihr zurückfindet. Tag für Tag stellt sie sich, vergeblich, mit einem Schild an den Bahnhof in der Hoffnung er sieht es.
Bevor ich nun näher auf das Buch eingehe muss ich sagen das ich eine komplett andere Geschichte erwartet habe. Nicht alles was ich gelesen habe war schlecht, im Gegenteil, denn wäre es total mies gewesen hätte ich es sicher abgebrochen. Was mich so ein bisschen störte das Themen die eigentlich (wie soll ich sagen) wirklich wichtig sind, die vielmals noch Tabu-Themen sind, unter den (ich sag mal) Teppich gekehrt wurden und einfach übergangen wurden. Für mich geht das gar nicht, denn ich denke gerade in Büchern sollte man für schwerwiegende Themen eine Lösung mit auf den Weg geben. Vielleicht ist das aber auch Ansichtssache und jeder sieht das anders.
Marys Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Wir sind in der Gegenwart dabei, aber wir gehen auch mit ihr in die Vergangenheit, sind dabei wie sie Jim kennen und lieben lernt. Sie sehen sich nicht oft da Jim ja in einer ganz anderen Ecke wohnt, aber die wenigen Treffen reichen den beiden aus um zu erkennen das sie den Rest des Lebens gemeinsam verbringen wollen. Etwas das mich persönlich schon erstaunt hat und das ich auch etwas gewagt fand, aber auch hier – jedem das Seine und mir das Meine. Mary gibt also alles auf und folgt ihrer großen Liebe. Anfangs läuft alles gut, aber so nach und nach kehrt der Alltag ein und alles bekommt leichte Risse, denn es ist alles doch nicht so gut, doch nicht so einfach wie gedacht. Mary, die ja alles aufgegeben hat lebt nun ein einsames Leben, denn die beiden verschanzen sich regelrecht von der Außenwelt so dass Mary gar keine Chance neue Leute kennenzulernen. Aber das ist nicht alles, es kommt noch schlimmer (ich will der Geschichte nicht vorgreifen) und am Ende steht Mary alleine da.
„Eine unvergessliche Liebesgeschichte“ ja und nein, denn für mich ist es keine Liebesgeschichte wenn die Frau sieben Jahre ihres Lebens verschwendet, weil sie hofft das ihre große Liebe zu ihr zurückkommen wird. Das war aber nicht das einzige was mir nicht so gefallen hat, ganz schlimm fand ich das große Probleme wie Depressionen, Alkoholsucht einfach so hingenommen wurden. Es war offensichtlich das diese Probleme existierten, aber es wurde nie nach einem Weg gesucht diese Probleme in den Griff zu bekommen. Sie wurden einfach übergangen, so nach dem Motto die Zeit heilt alle Wunden. Das fand ich total schwierig und da hätte ich mir gewünscht das man dies anders angegangen wäre, denn es ist wichtig das man beides behandelt. Tja und dann halt Mary, die mit dem Verlust von Jim nicht klar kommt und einfach darauf hofft das er den Weg zu ihr wieder findet. Die nicht stark genug ist das Ende der Beziehung zu realisieren und alleine nochmals einen Neuanfang startet.
Mary konnte ich manchmal verstehen, aber ich konnte mich nie in sie rein versetzen, mich ihr nahe fühlen. Ich wusste nicht warum Jim einfach so aus ihrem Leben verschwunden ist, aber ich habe mir meinen Teil gedacht und am Ende war es wie vermutet. Ich fand es einfach nur traurig, dass sie in einer Blase lebte und vermutlich dort noch leben würde wenn nicht eine Journalistin von ihr gehört hätte und hinter allem eine Geschichte gewittert hätte. Mit der Reporterin kam (so empfand ich es) frischen Wind in die Geschichte und sie hat es dann geschafft mich neugierig zu machen. Ich hielt nicht viel von dem Buch, aber durch sie ging alles in eine andere Richtung und sie hat mich neugierig auf das Ende gemacht. Ich wollte einfach wissen was damals wirklich passiert ist und was dazu führte das Jim einfach verschwunden ist, aber es interessierte mich natürlich auch ob er gefunden wird und man dann erfahren würde.
Tja, die Geschichte war nicht wirklich das was ich erwartet hatte, aber es gab auch Momente wo sie mich berühren konnte. Unvergessliche Liebesgeschichte – nee nicht wirklich, aber vielleicht liegt auch das im Auge des Betrachters. Für den einen ist es vielleicht genau das gewesen, ich persönlich habe andere Vorstellungen von einer unvergesslichen Liebesgeschichte.
Nun die große Frage – wie bewerte ich das Buch.
Nach langem hin und her habe ich mich dann doch für drei Sterne entschieden, denn letztendlich war ich dann doch neugierig wie alles zu Ende gehen würde und warum alles so gekommen ist. Es konnte mich also doch ein Stück weit fesselnd, wäre es anders gewesen hätte ich das Buch abgebrochen.
Es gibt zu diesem Buch viele unterschiedliche Meinungen, daher denke ich das es am besten ist sich sein eigenes Bild davon zu machen.