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Veröffentlicht am 14.03.2020

Ein schwieriges Thema... bleibt auch mit diesem Text komplex!

Je tiefer das Wasser
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1997: die Schwestern Edith, genannt Edie, 16 Jahre alt, und Mae, 14, kommen nach einem Selbstmordversuch der psychisch labilen Mutter zu ihrem Vater Dennis, welcher die Familie vor 12 Jahren verlassen ...

1997: die Schwestern Edith, genannt Edie, 16 Jahre alt, und Mae, 14, kommen nach einem Selbstmordversuch der psychisch labilen Mutter zu ihrem Vater Dennis, welcher die Familie vor 12 Jahren verlassen hat und dadurch für die Mädchen praktisch ein Fremder ist. Mae, die von ihrer Mutter als Erweiterung ihrer selbst gesehen wurde (S.16), fühlt sich in New York wohl; Edie dagegen, der die manischen Züge ihrer Mutter erspart blieben, sperrt sich gegen die neue Situation und will möglichst schnell zurück. Das Verhältnis der Mädchen zueinander; zu ihren Eltern und weiteren Personen wird aus wechselnden Perspektiven beschrieben und mit Dokumenten wie Briefen oder Notizen ergänzt - doch nicht nur die Perspektiven wechseln; auch die Zeiten zwischen 1969, 1985, 1997 und 2012... dadurch wird die Situation zum einen aus vielen Blickwinkeln beleuchtet, auf der anderen Seite sind so viele Sprünge ja nicht jedermanns Sache...
Wer oder was war Schuld am Scheitern der Ehe, die Marianne mit 17 Jahren und Dennis mit 32 einging? Wer hat Recht mit seiner/ihrer Wahrnehmung der Dinge? Welche Familienmitglieder haben welche Störungen davongetragen oder entwickeln sie dadurch?! Zum letzteren sei gesagt, ohne zu viel zu verraten: irgendwie sind alle gestört... manche weniger, andere mehr!
Das Debut von Katya Apekina hält für den Leser also einige Herausforderungen - Perspektiv- und Zeitwechsel sowie ungewöhnliche Charaktere- bereit, die wahrscheinlich nicht jeden ansprechen. Ebenso sollte man kein „rundes“, abgeschlossenes oder gar glückliches Ende erwarten - dazu tragen die Personen wohl zu viele Lasten mit sich... stattdessen schätze ich einmal mehr meine Familie und brauche wohl noch zwei, drei Tage, um die hier gezeichneten düsteren Schicksale abzuschütteln... auch wenn dieses Buch für mich nicht zu einem Highlight des noch jungen Jahres zählt: ich bin mir sicher, dass es für diese vielschichtige Erzählung einer dysfunktionalen Familie die richtige Leserschaft gibt, die dieses Werk zu würdigen weiß!

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Veröffentlicht am 14.03.2020

(Aber-)Glaube und Wissenschaft...

Code: Orestes - Das auserwählte Kind
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Die Ich-Erzählerin Malin ist 13 Jahre alt und wohnt gemeinsam mit ihren Eltern in Lerum, Schweden. Eines Tages erhält sie von einem merkwürdig altertümlich gekleideten Mann einen geheimnisvollen Brief, ...

Die Ich-Erzählerin Malin ist 13 Jahre alt und wohnt gemeinsam mit ihren Eltern in Lerum, Schweden. Eines Tages erhält sie von einem merkwürdig altertümlich gekleideten Mann einen geheimnisvollen Brief, den sie in 100 Tagen dem Rutenkind übergeben soll. Und tatsächlich tritt 100 Tage später ein neuer Mensch in ihr Leben: Orestes sieht zusammen mit seiner sehr alternativen Mutter und seiner Schwester Elektra ins Nachbarhaus und kommt in ihre Klasse. Nun muss der Brief entschlüsselt werden...
Im Verlauf der Geschichte lernt man einiges über die Geschichte der Eisenbahn und von Lerum; mehr über Malins Familie und etwas weniger über die von Orestes; anschauliche Details über Verschlüsselungsmethoden, Rechenschieber und das Astrolabium. Auch die Spannungsfelder (Aber-)Glaube und Wissenschaft sowie Technik und Natur sind Thema. Ebenso die Abgrenzung und beginnende Abnabelung der beiden jungen Menschen von ihren Eltern: Orestes distanziert sich von seiner esoterisch-spirituellen Mutter mit übertrieben konservativer Kleidung und Malin sich von ihrer programmierenden Mutter mit ihrer Liebe zum Cello...Einiges fand ich (aus der Sicht eines Erwachsenen) etwas zu zufällig bzw zu schnell gelöst in dieser Schnitzeljagd - aber vielleicht lese ich auch zu wenig in diesem Genre ;)
Viele Fragen werden mit dem Ende beantwortet, aber ein paar blieben bei mir noch offen - und lassen mich auf die Folgebände der Trilogie warten, in denen ich vielleicht noch mehr über Erdenströme und Sternenfelder lernen werde!

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Ein 125 Seiten starkes Buch über einfach ALLES rund um Nachrichten!

Tagesschau & Co. – Wie Sender und Redaktionen Nachrichten machen
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Autorin Sarah Welk und Illustratorin Dunja Schnabel haben hier ein Werk geschaffen, mit dem nicht nur Kinder ab etwa 10 Jahren einiges lernen werden! In Kapiteln, die mit konkreten Fragen als Überschriften ...

Autorin Sarah Welk und Illustratorin Dunja Schnabel haben hier ein Werk geschaffen, mit dem nicht nur Kinder ab etwa 10 Jahren einiges lernen werden! In Kapiteln, die mit konkreten Fragen als Überschriften versehen sind, und einigen Interviews von Moderatoren, die in fast jedem Wohnzimmer Deutschlands regelmäßig auftauchen, wird hier sehr viel erklärt - nicht nur über die Tagesschau, sondern auch ganz allgemein über Nachrichten. Beeindruckt hat mich, wie offen die Moderatoren -die man selbst ja als quasi unfehlbare Sprecher wahrnimmt- auf die Fragen geantwortet haben und zB das eigene Lampenfieber mit Herzklopfen beschreiben! Das macht sie noch sympathischer 😊 ebenso die Versprecher wie Erdbeeren-Opfer 😉
Ein weiteres Highlight sind für uns die eingeschobenen Fragen und Rätsel, die das eben gelesene noch mal gut reflektieren lassen. Die Zeichnungen, Logos und Fotos sowie die verschiedenen Hintergrund- und Schriftfarben lockern das ganze nicht nur auf, sondern strukturieren auch zusätzlich.
Dem „Sonderfall Fake-News“ werden sechs Doppelseiten gewidmet; darin wird auch der Fall des Spiegel-Journalisten mit den erfundenen Reportagen erwähnt - ist also alles sehr aktuell; auch die in den sozialen Medien vertretenen Nachrichtensendungen werden konkret benannt.
Insgesamt einfach ein rundherum tolles Buch, dass ich jedem ab 10 Jahren empfehlen will!

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Veröffentlicht am 14.03.2020

Chamäliose und ein Nachthemd aus Kühlpads 😊

Carla Chamäleon: Oh Schreck, ich bin weg!
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Klingt verrückt?! Ist es auch... 😊 vom neuen Schuljahres erwartet Carla, 11 Jahre alt, nichts positives - ihre beste Freundin Herta ist weggezogen und hat sie damit zu einer Einzelgängerin gemacht, die ...

Klingt verrückt?! Ist es auch... 😊 vom neuen Schuljahres erwartet Carla, 11 Jahre alt, nichts positives - ihre beste Freundin Herta ist weggezogen und hat sie damit zu einer Einzelgängerin gemacht, die möglichst nicht auffallen will... Auffällige Personen gibt es in ihrer Familie mit Papa, Fahrradklingelexperte, Mama, einer Tierpflegerin, und Schwester Norma, 14, nämlich schon genug 😉
Doch ihr neuer Mitschüler Jan-Ole, genannt Jole, ist alles andere als zurückhaltend und entdeckt mit Carla ein Geheimnis, womit es dann vorbei ist mit der Unauffälligkeit...
Das Buch ist amüsant, hat viel Wortwitz, auch aus der Wahrnehmung von Carla heraus (erster Eindruck von Jole: „Er hatte dunkelbraune Haare und keine Frisur.“ 😀), aber auch Andeutungen, die eher nur für ältere Leser verständlich sind (Heintje). Eine lustige Geschichte mit einem glücklichen Ende, welches aber gleichzeitig viel Raum für die bereits angekündigte Fortsetzung bietet.
Ein unterhaltsames Buch mit sich entwickelnden Hauptpersonen, die man so schnell nicht vergisst!

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Absolut empfehlenswerter Krimi!

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Gerade habe ich das Buch beendet - die letzten 250 Seiten unvernünftig spät am Abend... aber es war sooo spannend 😀
Ohne zu viel zu verraten: da ich die vorhergehenden Bände um die Psychiaterin Nathalie ...

Gerade habe ich das Buch beendet - die letzten 250 Seiten unvernünftig spät am Abend... aber es war sooo spannend 😀
Ohne zu viel zu verraten: da ich die vorhergehenden Bände um die Psychiaterin Nathalie Svensson nicht kannte, waren mir alle Beteiligten der Ermittlungsgruppe neu - was aber kein Problem war, da dem Buch eine Personenübersicht vorangeht. Eine Weile war mir nicht ganz klar, wie die Personen an den verschiedenen, über Schweden verteilten Orten zusammengehören bzw. in den Zusammenhang gebracht werden könnten... aber die Erklärung war dann absolut unerwartet, aber dennoch logisch, topaktuell und bringt einen zum Nachdenken... modernste Ermittlungsarbeit in einer aus verschiedensten Spezialisten bestehenden Spezialeinheit wird hier bei der Aufklärung einer Mordserie angewandt, wobei auch die privaten Umstände der Ermittler einfließen und sie zu Menschen machen - irgendwie sympathisch, wenn jemanden beim Anblick einer Leiche schlecht wird...
ich kann diesen Krimi jedem empfehlen, auch ohne die Vorgängerbände zu kennen - wobei ich mir die nun auch bestellen werde 😉 ein spannendes Buch; nicht nur für den Winter!

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