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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2019

Seichte Unterhaltung

Der Wind nimmt uns mit
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Broschiert: 368 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (16. April 2019)
ISBN-13: 978-3499275272
Preis: 12,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Seichte Unterhaltung

Inhalt:
Maya ist 32 Jahre alt. ...

Broschiert: 368 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch (16. April 2019)
ISBN-13: 978-3499275272
Preis: 12,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Seichte Unterhaltung

Inhalt:
Maya ist 32 Jahre alt. Seit sie vor sechs Jahren erfahren hat, dass ihre Mutter Karoline gar nicht ihre leibliche Mutter ist, fühlt sie sich entwurzelt und reist durch die Welt. Ihr Reiseblog ist inzwischen sehr erfolgreich. Nur nach La Gomera wollte Maya nie, denn dort wohnt Karoline mittlerweile, und mit der möchte sie nichts mehr zu tun haben. Doch irgendwann zieht es sie doch auf die Insel …

Meine Meinung:
Dies war mein erster Roman von Katharina Herzog, ich kann daher nicht mit ihren anderen Büchern vergleichen. Wirklich überzeugen konnte mich die Autorin leider nicht, die Lektüre war aber auch nicht ganz schlimm.

Mit der Protagonistin Maya wurde ich überhaupt nicht warm. Sie ist ziemlich nervig - unsympathisch, egoistisch, unreif und naiv. Auch Karoline in den Rückblenden hat mich teilweise genervt, in der Gegenwart kam ich mit ihr besser klar. Doch auch die anderen Figuren konnten mich nicht begeistern, sie waren mir einfach zu oberflächlich dargestellt. Das ganze Esoterikgedöns machte die Sache für mich dann auch nicht gerade besser.

Die Handlung ist größtenteils sehr vorhersehbar und wenig spannend, obwohl die Protagonisten öfter ihre Meinung wechseln. Hier fehlten mir dann aber teilweise die Übergänge. Eben noch hieß es Ja, jetzt plötzlich Nein - und keine Erklärung, wie es zu diesem Stimmungswechsel kam.

Diese Geschichte hätte so emotional sein können, wird aber relativ emotionslos erzählt. Dabei ist der Schreibstil aber flüssig und einfach zu lesen.

Toll waren die Beschreibungen von der Insel. Sie machen richtig Lust, da mal hinzufahren. Gut gefallen hat mir auch, dass ich eine neue Vogelart kennengelernt habe und nun den Unterschied zwischen Skulptur und Plastik weiß. Man lernt halt nie aus …

★★★☆☆

Veröffentlicht am 15.09.2019

Zu viel gewollt

Die Welt in allen Farben
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Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: HarperCollins (16. September 2019)
ISBN-13: 978-3959673402
Originaltitel: The Rules of Seeing
Übersetzung: Wibke Kuhn
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Zu ...

Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: HarperCollins (16. September 2019)
ISBN-13: 978-3959673402
Originaltitel: The Rules of Seeing
Übersetzung: Wibke Kuhn
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Zu viel gewollt

Inhalt:
Nova ist von Geburt an blind. Durch eine OP kann sie sehen. Doch muss sie es erst mühsam lernen. Und manchmal wäre sie lieber wieder blind.

Kate landet nach einem Streit mit ihrem Mann im Krankenhaus. Hier lernt sie Nova kennen. Die beiden ungleichen Frauen freunden sich an und helfen sich gegenseitig.

Meine Meinung:
Aus persönlichen Gründen interessieren mich Romane, in denen Blinde eine Rolle spielen, sehr. Deshalb habe ich auch zu diesem gegriffen. Was mit Novas Blindheit bzw. dem Prozess des Sehenlernens zu tun hat, hat mir auch recht gut gefallen. Man kann sich hier schön in die Protagonistin hineinversetzen und ihre Empfindungen, ihre Verwirrtheit ob der vielen neuen Eindrücke gut nachvollziehen.

Mehr Schwierigkeiten hatte ich mit Kate. Ihr Verhalten habe ich in den seltensten Momenten verstanden. Es wird auch nicht wirklich erklärt, warum sie so handelt, warum sie sich alles Mögliche gefallen lässt. Denn eigentlich wirkt sie anfangs gar nicht so verhuscht. Mir war es auch etwas zu viel an Problematik, was Joe Heap in diese Geschichte gepackt hat. Die Story artet gegen Ende sogar in einen Thriller aus. Der Autor hätte sich besser auf ein Thema konzentrieren und dies noch intensiver und emotionaler ausarbeiten sollen. Meiner Meinung nach hat er mehr gewollt, als dem Roman guttut.

Auch der Schreibstil war nicht ganz nach meinem Geschmack. Die Sätze sind meist kurz und emotionslos, obwohl die Geschichte eigentlich vor Emotionen nur so überlaufen müsste. Wenn die Protagonistinnen dann noch als „die Dolmetscherin“ oder „die Architektin“ oder gar „die andere Frau“ bezeichnet werden anstatt mit ihrem Namen, dann hält mich das total auf Distanz und verwehrt mir ein tiefes Eintauchen in die Handlung.

Fazit:
Der Roman hat gute Seiten, aber auch noch viel Verbesserungspotenzial.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 05.09.2019

Die Reihe wird mit jedem Band klamaukiger

Guglhupfgeschwader
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Format: 6 Audio CDs
Länge: ungekürzte Lesung, Laufzeit 8 h 9 min
Verlag: Der Audio Verlag (12. August 2019)
Sprecher: Christian Tramitz
ISBN-13: 978-3742411204
auch als broschiertes Taschenbuch und als ...

Format: 6 Audio CDs
Länge: ungekürzte Lesung, Laufzeit 8 h 9 min
Verlag: Der Audio Verlag (12. August 2019)
Sprecher: Christian Tramitz
ISBN-13: 978-3742411204
auch als broschiertes Taschenbuch und als E-Book erhältlich

Die Reihe wird mit jedem Band klamaukiger

Inhalt:
Alles könnte so schön sein in Niederkaltenkirchen. Der Eberhofer Franz hat 10-jähriges Dienstjubiläum, der Kreisel wird nach ihm benannt und seine kleine Familie entwickelt sich prächtig. Da bittet ihn der Oskar, genannt Lotto-Otto, um Hilfe. Er und seine Mutter werden bedroht, weil er sich offenbar mit den falschen Leuten eingelassen hat. Kurz darauf gibt es auch noch eine Leiche, und Franz, der natürlich vom Birkenberger Rudi unterstützt wird, muss in einem Mordfall ermitteln.

Meine Meinung:
Ich verfolge diese Reihe von Anfang an, muss aber sagen, dass sie mir immer weniger gefällt. Die Kriminalfälle treten von Buch zu Buch mehr in den Hintergrund und beim Drumherum gibt es einfach zu viele Wiederholungen, als dass ich immer wieder darüber lachen könnte. Ein Umstieg vom gedruckten Buch zum Hörbuch in der Mitte der Reihe konnte noch einiges retten, denn Christian Tramitz liest einfach herrlich. Er verleiht jeder Figur eine besondere Stimme und hat das Bayerische einfach super drauf. Allerdings kam er mir bei diesem neuen Band auch schon etwas weniger dynamisch vor, als ich es von ihm gewohnt bin, ein bisschen müder, älter … Aber nun gut, auch die Protagonisten werden ja älter.

Der Fall ist leidlich spannend. Ich musste allerdings höllisch aufpassen, nicht den Faden zu verlieren, weil halt so viel zwischendurch geschieht, was nichts mit dem Fall zu tun hat. Die „Nebenhandlung“, die gefühlt mindestens so viel Raum einnimmt wie der Krimi, hat mir nicht uneingeschränkt gefallen. Das Paulchen steht zu sehr im Vordergrund, und nicht mal glaubwürdig. Auch die Zickereien zwischen dem Franz und dem Rudi waren mir auf Dauer einfach zu nervig. Aber dazwischen waren schon ein paar Szenen, die mich herzlich amüsiert haben.

Die Reihe:
1. Winterkartoffelknödel
2. Dampfnudelblues
3. Schweinskopf al dente
4. Grießnockerlaffäre
5. Sauerkrautkoma
6. Zwetschgendatschikomplott
7. Leberkäsjunkie
8. Weißwurstconnection
9. Kaiserschmarrndrama
10 .Guglhupfgeschwader

★★★☆☆

Veröffentlicht am 26.08.2019

Eine überaus anstrengende Protagonistin

ATME!
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Broschiert: 384 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (22. August 2019)
ISBN-13: 978-3462052237
Preis: 15,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine überaus anstrengende Protagonistin

Inhalt:
Nile ...

Broschiert: 384 Seiten
Verlag: KiWi-Paperback (22. August 2019)
ISBN-13: 978-3462052237
Preis: 15,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine überaus anstrengende Protagonistin

Inhalt:
Nile liebt Ben, Ben liebt Nile und will sich von Flo scheiden lassen. Da verschwindet er eines Nachmittags spurlos. Keiner will Nile bei der Suche helfen. Die Polizei nimmt sie nicht ernst …

Meine Meinung:
Der Roman wird ganz aus Niles Ich-Perspektive erzählt, was ich anfangs auch noch gut fand. Die Verzweiflung und Panik der jungen Frau kommen durch die kurzen Sätze gut zum Ausdruck, sodass man sich gut in Nile hineinversetzen kann. Doch bald schon macht sie einen verwirrten Eindruck. Ihre Gedanken kreisen ewig um Ben und ihre Beziehung. Dass Nile wenig sympathisch erscheint und sich viele ihrer wirren Gedanken wiederholen, macht die Protagonistin sehr anstrengend und nervig. Da man nur ihre Perspektive kennt, hat man es als Leser nicht leicht. Kann man ihr vertrauen? Kann man Bens Noch-Ehefrau Flo vertrauen? Judith Merchant versteht es hier gut, durch Einstreuen entsprechender Puzzleteile beim Leser Zweifel zu schüren.

Die Handlung kommt nur schleppend vom Fleck. Etwa ab der Mitte kommt dann mehr Schwung in die Geschichte, worüber ich sehr froh war. Bis kurz vor Schluss habe ich das Buch nicht als besonders spannend empfunden, trotzdem wollte ich immer weiter lesen, weil ich auf die Auflösung neugierig war. Diese konnte mich dann aber leider gar nicht überzeugen und auch nicht wirklich überraschen.

Zudem ist der ein oder andere „Logikfehler“ enthalten und die Personen agieren insgesamt recht unrealistisch. Vieles wirkt einfach konstruiert. Einige offene Fragen werden nicht beantwortet. Sie sind zwar für die Handlung nicht wichtig, aber ich mag es lieber, wenn alles rund und abgeschlossen ist.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 25.08.2019

Hmm ...

Er ist wieder da
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Gebundene Ausgabe: 396 Seiten
Verlag: Eichborn (21. September 2012)
ISBN-13: 978-3847905172
Preis: 19,33 €
auch als E-Book, als Taschenbuch und als Hörbuch erhältlich

Hm …

Inhalt:
Sommer 2011. Auf einem ...

Gebundene Ausgabe: 396 Seiten
Verlag: Eichborn (21. September 2012)
ISBN-13: 978-3847905172
Preis: 19,33 €
auch als E-Book, als Taschenbuch und als Hörbuch erhältlich

Hm …

Inhalt:
Sommer 2011. Auf einem unbebauten Grundstück in Berlin-Mitte wacht Adolf Hitler auf, mutterseelenallein. Er steckt in einer schmuddeligen Uniform und weiß nicht, wie ihm geschieht. Bald wird er für eine täuschend echte Kopie des GröFaZ gehalten und landet schließlich als Comedian beim Fernsehen, wo er nach alter Manier flammende Reden hält und versucht, Deutschland wieder auf Linie zu bringen.

Meine Meinung:
Ein witziges Buch über Hitler - geht das überhaupt? Jein!

„Er ist wieder da“ ist eine Satire, nicht unbedingt auf Hitler, sondern vor allem auf unsere Gesellschaft. Hitler wacht in einem Deutschland auf, dass sich 66 Jahre weiterentwickelt hat. Die technischen Errungenschaften und vieles mehr sind ihm fremd. Diese durch die Augen eines Unbedarften zu entdecken, ist tatsächlich witzig. Zumindest anfangs. Später nutzt sich der Effekt dann doch schnell ab.

Doch Hitler wird hier schon fast als Sympathieträger dargestellt, und das geht gar nicht. Die Menschen applaudieren ihm - wenn auch eigentlich dem vermeintlichen Comedian. Ich halte das für nicht ungefährlich. Und die damaligen Opfer und ihre Angehörigen finden hier sicher nichts zu lachen.

★★★☆☆