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Lin8208

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2025

Absolut faszinierend!

Die drei Leben der Cate Kay
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Das gesamte Buch ist wie ein Memoir aufgebaut - inklusive eines Vorworts. Diese Idee gefällt mir ausgesprochen gut. Cate Kay führt durch ihre drei Identitäten ein sehr zurückgezogenes Leben, und nur wenige ...

Das gesamte Buch ist wie ein Memoir aufgebaut - inklusive eines Vorworts. Diese Idee gefällt mir ausgesprochen gut. Cate Kay führt durch ihre drei Identitäten ein sehr zurückgezogenes Leben, und nur wenige Menschen wissen, wer sie wirklich ist. Schließlich gelangt sie an den Punkt, ein Memoir über ihre drei Leben zu schreiben - und genau hier setzt meine Kritik an.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was mich stellenweise verwirrt hat. Die wechselnden Namen über den Kapiteln konnte ich nicht immer sofort zuordnen, wodurch ich zeitweise etwas den Überblick verlor. Doch Cate Kay konnte so die Erzählungen anderer Charaktere in ihr Memoir integrieren. Wie sie das geschafft hat schlüsselt sich bis zum Ende des Buchs nach und nach auf.
Die Memoir-Form dient hier also als erzählerisches Mittel, spiegelt jedoch ebenfalls eine realistische Situation wider, in der es um das Kontrukt des Lebens, Identitäten, Liebe, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geht.
Gleichzeitig muss man dem Perspektivwechsel zugutehalten, dass er einen spannenden und abwechslungsreichen Buchaufbau ermöglicht. Durch die unterschiedlichen Erzählstimmen entsteht ein vielschichtiges Bild der drei Leben Cates. Nicht nur sie selbst - in ihren drei Identitäten als Annie, Cass und Cate - kommt zu Wort, sondern auch Menschen, die eine prägende Rolle in ihrem Leben gespielt haben: ihre beste Freundin Amanda, die ihr neben dem Theaterspielen während der Schulzeit als einziges Halt gab; ihre Agentin Melody, die ihr Manuskript entdeckte und ihr erstes Buch erfolgreich machte; die Schauspielerin Ryan, die eine Figur aus Cates Roman in der Verfilmung verkörpern sollte; und einige mehr.
Die wechselnden Perspektiven formen diese Nebenfiguren genau so weit, dass sie nicht mehr oberflächlich erscheinen und ihnen genug Kontur verliehen wird. Vollständig erfassen kann man diese jedoch weitestgehend nicht. Dadurch bleibt der Fokus weiterhin vor allem bei Cate Kay. Die gezielt platzierten Bruchstücke runden die Charaktere also ab, während sie gleichzeitig entscheidende Details aus Cates Leben enthüllen.
Besonders gelungen fand ich auch die Auszüge aus Cates eigenem Roman, die zusätzlich Einblicke in ihre Persönlichkeit bieten. Passend zur Memoir-Form kommentiert Cate zudem selbst die Erzählungen anderer Figuren, was den Text noch lebendiger macht. Auch Stilmittel, wie die Apostrophe, ist sehr gelungen eingesetzt.
Zuletzt ist anzumerken, dass im Buch ein längeres Zeitgeschehen abgehandelt wird. Die Autorin hat es hierbei sehr gut geschafft, Annie, Cass und Cate als eine Persönlichkeit authentisch reifen zu lassen. Man lernt sie im Schulalter kennen, als junge Erwachsene und als erfolgreiche, erwachsene Frau, während sich ihr Leben über die Zeit hinweg wandelt - gewollt und ungewollt.
Es gibt unmengen an Merkmale, die dieses Buch auszeichnen, die ich hier jedoch gerade nicht alle herauschreiben kann. Aber lasst euch eins gesagt sein, dieses Buch lässt einen staunend zurück.
Insgesamt ist hier ein sehr fesselndes Buch über das Leben einer Frau entstanden. Auch wenn der Aufbau zunächst komplex wirkt, fügen sich im Verlauf des Lesens die vielen Puzzleteile nach und nach zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. So erhält man am Ende ein weitreichendes Porträt dreier - beziehungsweise einer Frau, deren Identitäten sich zu einem Ganzen verbinden.

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Veröffentlicht am 05.10.2025

Ruhige Spannung

The Witch Collector
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Für dieses Buch die richtigen Worte zu finden, fällt mir schwerer als gedacht. Aber fangen wir mal vorne an. Der Start ins Buch war für mich ziemlich durchwachsen. Es fiel mir schwer, mich auf die Charaktere, ...

Für dieses Buch die richtigen Worte zu finden, fällt mir schwerer als gedacht. Aber fangen wir mal vorne an. Der Start ins Buch war für mich ziemlich durchwachsen. Es fiel mir schwer, mich auf die Charaktere, den Schreibstil und generell die Thematik des Buches einzulassen. Dadurch las ich das erste Drittel des Buches in vielen Bruchstücken, bis mich die Geschichte dann doch packen konnte. Auch dann fiel mir das Lesen jedoch nicht so leicht wie erhofft. Meine Gedanken schweiften weiterhin immer wieder ab. Trotzdem kam der Punkt, an dem ich mir dachte, dieses Buch gefalle mir doch ganz gut, und auch mit den Charakteren wurde ich warm. Immer mehr Verständnis entwickelte ich für Raina und Alexus, und ich begann, die beiden mit einem anderen Blick zu sehen - insbesondere, da sie sich nicht nur zueinander öffneten, sondern eben auch uns Lesern.
Auch die Thematik des Buches fand langsam Gefallen bei mir. Das überwiegend kalte Setting eines Waldes, die Rauheit des Kampfes ums Überleben, die Robustheit der Charaktere gegenüber Feinden - all das fand bei mir Anklang.
Bezüglich des Schreibstils bin ich mir weiterhin nicht sicher, ob dieser hundertprozentig zu meinem Lesestil passt. Trotzdem wurde hier am Ende ein gutes High-Fantasy-Buch geschaffen, das trotz aufregender Thematik eine Ruhe und Gelassenheit in der Wortwahl und in der längeren Dauer der einzelnen Handlungen mit sich bringt.

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Veröffentlicht am 26.09.2025

Herbstvibes

Copenhagen Cinnamon 1. Delicate
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Man stelle sich vor, es ist mitte September. Das Wetter wird langsam schlechter, die Temperaturen kühlen ab, es hört kaum auf zu regnen. Und nach einem stressigen Arbeitstag steckt man sich die Kopfhörer ...

Man stelle sich vor, es ist mitte September. Das Wetter wird langsam schlechter, die Temperaturen kühlen ab, es hört kaum auf zu regnen. Und nach einem stressigen Arbeitstag steckt man sich die Kopfhörer in die Ohren, schaltet das Hörbuch ein und wagt sich hinaus in die Kälte - und alles stimmt irgendwie.
Teile des Buchs habe ich gelesen, andere gehört, und sowohl als auch hat sich in mir diese Ruhe ausgebreitet, die mich sonst nur selten überkommt. Das Buch versprüht eine Entspanntheit trotz harter Themen, und gerade beim Hörbuch verstärken die Sprecher dieses Gefühl. In Jonna kann man sich auch durch das Thema der 'Suche nach der eigenen Bestimmung, dem Traumjob, dem eigenen Leuchten' sehr gut wiederfinden. Dadurch wirkt sie als Charakter nicht nur sehr authentisch, sondern zeigt auch, dass man sich auf die Suche bewegen kann, nichts in Stein gemeiselt ist, es nicht nur einen richtigen Weg gibt und man sich ausprobieren darf bis das richtige Gefühl erscheint, egal wie lange es dauert.
Ich mag außerdem, dass das Setting des Cafés standhaft bleibt und dieses nicht nur ganz nebensächlich im Buch auftaucht, um zum Beispiel einzig und allein für den Vibe als Titel verwendet zu werden. Genauso haben mich auch die Charaktere positiv überrascht. Wie oben schon genannt, wirken die Protas sehr autentisch. Das Handeln kann von Emotionen geleitet werden, es wird jedoch auch reflektiert, und so entstehen zwei Protas, die es auch im wahren Leben geben sollte (und hoffentlich auch gibt). Einige Situationen werden natürlich romantisiert, vereinfacht und vielleicht auch verschönert. Jedoch wirkt dies nicht aufdringlich, sondern zum Setting und zur Art der Geschichte passend. Ich habe schon lange nach einem passenden Buch für den Herbst gesucht, und dieses nun endlich gefunden! 

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Veröffentlicht am 23.08.2025

Gefällt mir!

Deep Cuts
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Die Autorin befürchtete, dass ihre Geschichte nicht nur die Bedeutung von guter Musik hervorheben wird, sondern gerade auch bei meiner Generation Nostalgie hervorrufen wird. Und das tat es auch, muss ich ...

Die Autorin befürchtete, dass ihre Geschichte nicht nur die Bedeutung von guter Musik hervorheben wird, sondern gerade auch bei meiner Generation Nostalgie hervorrufen wird. Und das tat es auch, muss ich sagen. Doch dies tat dem Buch keinen Abbruch. Anfang der 2000er geboren zu sein, heißt mit Umbrüchen aufzuwachsen, gerade in der technischen Welt, und das zeigt auch dieses Buch aus den Augen der Studentin Percy beginnend im Jahr 2000.
Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut getan und auch die Blogeinträge der Protagonistin, bzw. ihre Schreibversuche zur Zeit von 'Ring Finger', die zwischen den Kapiteln präsent sind, waren sehr ansprechend. Die Geschichte schickt einen über Jahre hinweg auf eine Reise, zeigt Beziehungen zu Menschen auf, den eigenen Antrieb und Emotion. Und all das wird verbunden mit Musik. Die Protagonistin hat zu dieser eine ganz eigene Einstellung und sucht mehr in Songtexten, Melodien und Bridges als die meisten Menschen. Dabei diskutiert sie auch über perfekte Lieder oder perfekte Aufnahmen eines Songs - oder vielleicht sogar beides? Wie dem auch sei, die Autorin schafft hier eine Welt, die zwar manchmal etwas ins stocken gerät, aber einen trotzdem zum Nachdenken anregt und in eine Zeit abtauchen lässt, die ich so nie im passenden Alter kennenlernen durfte. Ich danke an der Stelle nur meinen Eltern, die mich mit Walkman und CDs ausgestattet haben, bevor MP3 oder Spotify auch nur im Raum standen. Durch dieses Buch konnte ich diese Zeit und vor allem die Musik wieder mehr schätzen, da es damals nicht nur einen Klick am Handy brauchte, um einen beliebigen Musiktitel abzuspielen. 

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Veröffentlicht am 30.06.2025

Gut für zwischendurch

The One I Stood Beside
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Grundsätzlich ist das Buch nicht schlecht. Für Zwischendurch ist es sogar sehr angenehm. Die Charaktere sind ausgereift, die Story charmant. Trotzdem fehlt mir persönlich die Tiefe in der Geschichte. Und ...

Grundsätzlich ist das Buch nicht schlecht. Für Zwischendurch ist es sogar sehr angenehm. Die Charaktere sind ausgereift, die Story charmant. Trotzdem fehlt mir persönlich die Tiefe in der Geschichte. Und auch die Emotionen kommen nach meinem Geschmack zu kurz. Das Kleinstadtleben ist hingegen wieder sehr originell dargestellt und lässt ein schönes Setting entstehen. Trotzdem hätte ich mir im Gesamten eine ausgereiftere Story gewünscht, die an der ein oder anderen Stelle nicht so schnell abgehandelt wird. Im Vergleich zu Band eins der Reihe, fiel es mir hier jedoch leichter zu lesen. Außerdem mochte ich den Kontrast der Protagonisten zueinander. Der Schreibstil war zudem wieder sehr angenehm und lässt keine Mängel zu. Schlussendlich ist hier also ein Buch geschaffen wurde, welches man gut an einem warmen Sommertag im Garten liest, um einfach mal zu entspannen.

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