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Veröffentlicht am 15.08.2020

danach hat man Kuchenhunger!

Blog Love. Liebe lässt sich nicht sortieren
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„Das Leben lebte sich sehr viel einfacher, wenn man darauf vorbereitet
war und es keine unliebsamen Überraschungen gab. Wieso war ich nur die Einzige,
die das begriffen hatte?“ 11%

Vanny Mandel ...

„Das Leben lebte sich sehr viel einfacher, wenn man darauf vorbereitet
war und es keine unliebsamen Überraschungen gab. Wieso war ich nur die Einzige,
die das begriffen hatte?“ 11%

Vanny Mandel – Superheldin in Küche und
Sauberkeit.
Ihre Waffe: Staubwedel und Kamera.
Ihr Feind: Das Chaos.
Als Vanny mit den Chaoskumpanen Matze
und Lukas in eine WG zieht, brechen harte Zeiten an. Die zwei halten nichts von
Vannys Ordnungsfimmel und der Putzplan sorgt nur für Unruhe. Alles
hoffnungslos, so scheint es, doch Lukas bringt Vanny mit seiner Art und seinem
Sixpack ganz schön aus dem Konzept. Und das ist vielleicht gar nicht mal so
schlecht …
Blog Love ist für mich ein
Oh-was-ein-cooles-Cover-das-will-ich-haben-Buch. Ich mag die Farben, die
kleinen Bilder und die Art wie der Titel darüber gesetzt wurde sehr gern und
hätte im Laden auf jeden Fall danach gegriffen.
Auch der Klapptentext konnte mich
überzeugen, es klang nach Chaos, Humor, Liebe und Kuchen, ich meine, was
braucht man für ein Young Adult Buch denn mehr?
Die Geschichte startet gleich mitten im
Geschehen, (was ich super fand) und Vanny wird uns während ihres Einzugs in die
WG von zwei Jungs (Matze und Lukas) vorgestellt. Matze, ist mit ihrer besten
Freundin Steffi zusammen, so ist das Ganze überhaupt entstanden. Vanny hatte
bisher immer einen sehr weiten Weg zur Uni und als in der WG ein Platz frei
wurde, hat Steffi die Chance genutzt und Vanny dort einquartiert. Coole Aktion
eigentlich, jetzt hat sie sie näher bei sich und gleichzeitig jemanden, der
ihren Freund im Auge behält.
Recht schnell wird dem Leser klar, dass
Vanny keine typische Protagonistin ist. Sie ist nicht nur schusselig und
verfällt in gedankenverlorene Schockstarre (auch J.D. Momente genannt, ich hab‘s
so gefeiert – Scrubs Fans werden sich hier freuen!), nein, sie hat auch einen
ziemlich krassen Ordnungsfimmel und Sauberkeitswahn. Sie sortiert z.B. ihre
Gewürzdosen nach Alphabet und liebt es zu putzen. Das ist ja noch total okay,
aber dass ihr angesichts der Wohnung der Jungs mehrmals übel wird, weil
irgendwo Staub lag oder etwas unordentlich war … das war mir dann doch etwas
viel. Aber wer weiß, jeder ist ja anders und ich reagiere bei Chaos auf meinem
Schreibtisch z.B. total über. Als sie aber auf die schimmelige Ketchup Flasche
trifft und die Barthaare im Zahnputzbecher … da hab ich mich auch mega
geekelt!!
Und damit kommen wir zu einem Punkt, den
ich an diesem Buch wirklich mochte: ich konnte mir alles super gut vorstellen.
Ich war die ganze Zeit voll visuell dabei, bin mit ihr durch die Wohnung
getapert und habe den Staubwedel geschwungen und bin neben ihr in der Vorlesung
eingepennt. Das hat die Autorin wirklich klasse hinbekommen.
Direkt im ersten Kapitel trifft der
Leser auch auf Lukas und dass er der Love-Interest ist, ist sofort klar. Vanny
sabbert ihm im Laufe des Buches ziemlich viel nach, mir ehrlich gesagt zu viel.
Sich von einem Typen, den man gerade erst kennt heiße Nutella-Küsse zu wünschen
… ich meine, er könnte tote Katzenbabys im Zimmer sammeln…
Aber Vanny ist sich gleich sicher: he´s
the one. Es folgt ein witziges Kennenlernen, (Vanny hat den Namen von
Mitbewohner Nr. 2 vergessen und nennt ihn die ganze Zeit „Vermutlich-Lukas, ich
musste wirklich lachen), das fast mit einer Gehirnerschütterung endet und einer
ungewissen Zukunft in neuen (teilweise staubigen) WG-Wänden.
Der Einstieg zu diesem Buch hat mir
eigentlich gut gefallen. Allerdings habe ich am weiteren Verlauf der Geschichte
etwas Kritik. Zum einen war es mir einfach alles etwas viel. Etwas viel
Geschmachte, etwas viel Panik vor Staub und Chaos, etwas viel Kopf-Zerbrechen
und etwas wenig Tiefe bei den männlichen Charakteren. Ich konnte Vannys
Verhalten oft nicht nachvollziehen und was mich wirklich gestört hat, war, wie
oft sie die Uni geschwänzt hat bzw. die halbe Vorlesung über ihren Blog geplant
hat und das das Ganze mit der Aussage, dass ihre Noten trotzdem „erstaunlich
gut“ waren toleriert wurde. Ich finde, das vermittelt keine gute Botschaft.
Auch eine Sache im Epilog, wo Vanny nicht ehrlich zu Lukas ist, finde ich nicht
gut. Aber das sind alles Dinge, die jeder Leser ganz persönlich empfindet und
ob es euch ebenso gehen wird, das müsst ihr für euch selber rausfinden.
Für Vannys Ordnungswahn hat die Autorin
einen Grund gebastelt, der mich leider nicht ganz überzeugen konnte. Er war für
mich nicht nachvollziehbar und ich hätte eine Erklärung eigentlich gar nicht
gebraucht. Aber ich kann verstehen, warum es eine Begründung für ihren
Ordnungswahn geben sollte und für andere Leser, ist es vielleicht plausibler.
Im krassen Gegensatz dazu standen
wirklich lustige Szenen, z.B. die heimlich-Nutella-auffüll-Aktion oder der
Mehlkrieg im Supermarkt, wo ich mich vor Lachen gekringelt habe!
Ich werde auf jeden Fall nochmal ein
Buch der Autorin lesen und kann euch diese Geschichte durchaus empfehlen, wenn
ihr eine kurze Flucht aus eurem Alltag sucht und euch die Punkte, die ich
angesprochen habe, nicht allzu sehr stören.

Eine gut durchdachte Idee, die mich
leider nicht ganz überzeugen konnte und von mir ganz drei Bücher bekommt. Aber vielleicht solltet ihr euch einfach selber in Vannys Welt wagen.

PS: Ich rate euch, habt nach Beenden der Geschichte irgendetwas kuchenartiges zur Hand, ihr werdet Heißhunger darauf haben!

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Eine Liebesgeschichte mit Humor, Büchern, Sarkasmus und auch ganz ganz viel Ernst

Cinder & Ella
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„Ich höre immer zu. Ich stimme nur selten mit dir überein.“

(S.88)

Inhalt:

Ellas letzte Monate bestanden aus Rehas und OP´s, ihr Körper ist gezeichnet, ihr Herz schwer verwundet. Und jetzt auch ...

„Ich höre immer zu. Ich stimme nur selten mit dir überein.“

(S.88)

Inhalt:

Ellas letzte Monate bestanden aus Rehas und OP´s, ihr Körper ist gezeichnet, ihr Herz schwer verwundet. Und jetzt auch noch ein neues Zuhause bei ihrem Vater und dessen neuer Familie, die sie noch nie gesehen hat. Der einzige, bei dem Ella sich wirklich wohfühlt ist Cinder. Doch Cinder schreibt ihr nur Mails, sie hat ihn nie getroffen und doch fühlt sie, wie sie sich jeden Tag ein bisschen mehr in ihn verliebt. Doch Cinder ist in Wahrheit ein bekannter Schauspieler in Hollywood und von dem hält Ella eigentlich gar nicht so viel …
Cinder & Ella von Kelly Oram
Meinung:

Der Einstieg in den Prolog ist super schön nachdenklich und ich habe mich direkt auf der ersten Seite verliebt. Und diese Liebe hat angehalten!

„Kann ich irgendwas für dich tun? Soll ich ins FLugzeug springen und dich da rausholen? Oder ihm zumindest eine reinhauen?“

(S.81)

Im Prolog lernen wir Ella, ihre Mutter und ihre Lebenssituation kennen. Die Beiden sind nicht nur Familie, sondern auch beste Freundinnen, leben in einer kleinen Wohnung, mit wenig Geld, sind aber trotzdem sehr glücklich. Ella liebt Bücher, hat einen Blog und darüber ihren besten Freund kennengelernt: Cinder. Die beiden haben sich noch nie gesehen oder gesprochen, mailen aber täglich und könnten sich das Leben ohne einander nicht vorstellen.

Doch dann passiert der Unfall und alles wird anders. Ella wird schwer verletzt, ihre Mutter stirbt und Ellas Vater holt sie zu sich und seiner neuen Familie. Doch sie ist nicht nur die fremde Tochter, ihre Verletzungen und Narben stoßen andere Menschen ab. In der Schule wird sie gehänselt und auch zu Hause fühlt sie sich nur geduldet, nicht geliebt. Hilfe sucht sie bei Cinder, mit ihm zu reden ist so viel leichter, er weiß nicht, wie Ella aussieht oder was ihr alles in ihrer Vergangenheit zugestoßen ist.

Doch Ella ist nicht die einzige mit einem Geheimnis. Denn Cinders richtiger Name ist ihr sehr wohl bekannt, er ist in Hollywood eine ziemlich große Nummer und hat gerade die Hauptrolle für die Verfilmung von Ellas Lieblingsbuch bekommen!

„Um eine echte Beziehung einzugehen brauchte man sein Herz, und mein Herz funktionierte nicht mehr.“

(S.66)

Der Sprachstil ist einfach, nicht verschlungen oder besonders bildreich und er hat etwas an sich, was mich einfach nicht losgelassen hat. Diese Geschichte hat mich total gefesselt und ich habe sie in einem Rutsch durchgelesen. Ella mag ich sehr. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich und steckt auch noch mitten drin, doch sie versucht sich nicht unterkriegen zu lassen. Sie war an den richtigen Stellen wütend und verzweifelt, aber nie jammrig oder theatralisch. Ihr familiärer Hintergrund ist schwierig, das Motiv der Stiefschwestern mega gut umgesetzt und selbst für „Bösartigkeit“ gab es ein gutes Motiv. Die Elemente aus „Cinderella“ findet man hier immer wieder und auf eine richtig coole Art in die Geschichte eingearbeitet.

Cinder bekommt seine eigenen Kapitel in diesem Buch, wo er aus seiner Perspektive erzählt, was er erlebt. Ich finde ihn teilweise etwas zu sehr auf Sex und Aussehen fixiert, mochte aber seine Einstellung zu Ella und seine Liebe zu seinem Job wiederum sehr gerne. Sein Beziehungsdilemma ist so schräg, dass ich nicht wusste, ob ich mich aufregen oder lachen sollte, aber es war nicht überzogen oder nervig.

Die ganze Zeit habe ich darauf hin gefiebert, ob und wie Cinder und Ella sich treffen werden und ich fand die Umsetzung einfach super! Ich mochte eigentlich jeden der Charaktere (bis auf die Widerspenstige) und auch das ganze Setting hat mir richtig gut gefallen. Neben der vielen Leichtigkeit, dem Humor und den Büchern, gab es aber auch das ernste Thema, nämlich Ellas Verletzungen. Ich fand es bewundernswert detailreich beschrieben, hier hat die Autorin (glaube ich) super viel recherchiert und das Ganze mit dem nötigen Taktgefühl dargestellt, ohne irgendetwas zu beschönigen.
Urteil:

Eine Liebesgeschichte mit Humor, Büchern, Sarkasmus und auch ganz ganz viel Ernst, die mich total in ihren Bann gezogen hat. Eine klare Leseempfehlung an alle Menschen auf der großen weiten Welt und ein riesiges Kompliment an die Autorin für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

magisch, düster, liebevoll und verzaubert

Die Dreizehnte Fee
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„Du hast lange geschlafen, Schwester. Die Welt hat sich
verändert. Nichts ist mehr so, wie es war, nichts gehorcht mehr deinem Willen.“
Seite 72

Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse ...

„Du hast lange geschlafen, Schwester. Die Welt hat sich
verändert. Nichts ist mehr so, wie es war, nichts gehorcht mehr deinem Willen.“
Seite 72

Ich bin nicht Schneewittchen.
Ich bin die böse Königin.
Tausend Jahre lang schlief die Dreizehnte Fee in ihrem Turm, weit weg von der
Welt der Menschen. Ein Kuss erweckte sie, doch die Welt hat sich verändert,
ebenso wie die Fee. Ihre Schwester haben sie verraten und jetzt sinnt die böse
Königin auf Rache. Gemeinsam mit dem Hexenjäger reißt sie durch Pandora,
getrieben von dem Wunsch nach Vergeltung.
Ich lese dieses Buch jetzt zum dritten Mal und ich liebe es
einfach und darum schreib ich euch jetzt eine Rezi, damit ihr es alle kaufen
geht, wenn ihr das nicht schon längst getan habt.
Die Dreizehnte Fee erzählt die Geschichte von eben dieser
Fee. Eine Fee die in einem Schlafzimmer erwacht, dass um sie herum von der Zeit
zerfressen worden ist. Tausend Jahre lang schlief sie wie Dornröschen, bis ein
Prinz kam, der sie weckte. Doch dieser Prinz ist nicht ihre große Liebe, er
hielt sie für eine Prinzessin. Doch jetzt, wo ihr Mal sie als Fee, als Hexe
enttarnt, will er ihren Tod. Er überlässt sie dem Hexenjäger, der ihm half in
diesen Turm zu gelangen.
Doch der Hexenjäger tötet sie nicht. Noch nicht. Denn die
Fee will Rache an ihren Feen-Schwestern, die sie betrogen haben und so
schließen sie sich für eine tödliche Reise zusammen, um die Feen zu töten. Die Beiden sind nicht gleichberechtigt, er
nennt die Fee immer wieder seine Gefangene und er hasst alle Feen, für das was
sie sind und getan haben. Doch es lässt sich nicht verheimlichen, dass es
zwischen den beiden funkt. Lillith, die Fee, ist verwirrt von ihren Gefühlen,
verwirrt von dieser neuen Welt, die sich so sehr verändert hat, verwirrt von
dem, was aus ihr wurde. Es wird erzählt, dass sie sehr mächtig gewesen sein
muss, die dreizehnte und stärkste Fee. Doch als sie die Liebe suchen wollte,
betrogen ihre Schwestern sie.

„Rache macht nicht glücklich.“
„Ich strebe nicht nach Glück.“
Seite 89

Ihren Namen (den ich übrigens furchtbar finde, ich finde, er
passt nicht, aber das ist Geschmackssache, ich bin da möglicherweise etwas
Supernatural gestört) erfährt man recht spät und den des Hexenjägers gar
nicht. Er wird immer nur „der Hexenjäger“ genannt, was ihm eine super düstere
und geheimnisvolle Aura verleiht. Er definiert sich ganz über seine Aufgabe,
doch warum genau er die Hexen so hasst und auslöschen will, weiß man nicht so
ganz genau. Man lernt den Schrecken der Schwestern aber in der Geschichte
kennen und suchtet sich einfach so durch die Seiten, weil es einfach immer
spannend ist.

„Hexen“, zische ich und muss die Tränen unterdrücken.
„Früher nannte man uns Feen.“
Seite 16

Ich liebe liebe liebe den Schreibstil von Julia Adrian! Er ist
wie Schnörkelschrift, voller Magie, Methapern und Gefühl. Die Welt, die hier
erschaffen wird, ist voll mit Geschichten und Zauberei. Märchen werden
miteinander verflochten, auf eine wunderschöne Art.
Aber es ist dunkler, man fühlt die Bedrohung förmlich. Die
Fee will Rache, sie will Blut und Tod. Doch sie wütet nicht, schimpft nicht.
Sie ist ganz still und verletzlich, aber total entschlossen. Zwischendurch ist
es einfach zum Weinen, die ganze Geschichte geht mir total ans Herz.

„Und wenn wir sie alle getötet haben?“, fragte ich. „Wirst
du mich dann jagen?“
„Ja“, sagte er schließlich. „Du bist eine Hexe. Du bist wie
sie.“
Ich nickte. Die Liebe habe ich verloren. Was bleibt, ist
Vergeltung. „Dann lass uns jagen.“
Seite 48

Ich liebe „Die dreizehnte Fee“ von Julia Adrian! Es ist magisch, düster, liebevoll und verzaubert. Geht und lest es! Fünf Bücher von mir schmeißt die Tastatur weg und schnappt sich Band II

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Am Ende der Geschichte hatte ich Tränen in den Augen

Wind und der geheime Sommer
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„Wer … wohnt hier?“
„Oh nur ein ganz kleines Monster, es frisst gerne zehnjährige Jungen.“
„Elf“, sagte John-Marlon ärgerlich. „Ich bin elf.“
„Na, dann bist du ja aus dem Schneider.“
Seite ...

„Wer … wohnt hier?“
„Oh nur ein ganz kleines Monster, es frisst gerne zehnjährige Jungen.“
„Elf“, sagte John-Marlon ärgerlich. „Ich bin elf.“
„Na, dann bist du ja aus dem Schneider.“
Seite 33

Inhalt:

Hinter der Lücke im Bauzaun liegt ein verzauberter Dschungel. Hier trifft der 10-jährige John-Marlon auf das Mädchen Wind, die Anführerin einer Gruppe von ganz unterschiedlichen Kindern. Gemeinsam erleben sie eine unglaubliche Zeit voller Abenteuer und Fantasie inmitten wilder Natur und bröckelnder Mauerreste, denn die Dinge, die Wind erzählt, scheinen hier Wirklichkeit zu werden. Doch Wind weiß etwas … am Ende des Sommers wird sie verschwinden – und mit ihr, die Magie.
Wind und der geheime Sommer von Antonia Michaelis
Meinung:

Ich habe dieses Buch bei einer Lovelybooks Leserunde gewonnen und möchte mich sehr beim Oetinger Verlag und bei Lovelybooks dafür bedanken!

Ich bin total gut in das Buch reingekommen und freu mich einfach über diesen Schreibstil, in dem so viel drin liegt, der aber trotzdem ganz leicht zu verstehen ist.

John-Marlon ist ein ganz schrecklicher Name. Aber seine Figur ist toll, ich kann ihn mir richtig gut vorstellen. Ein kleiner, etwas pummeliger Junge, der mit den Tücken des Lebens kämpft. Seine Eltern sind nicht mehr zusammen und seine Mum arbeitet super viel, um sich und ihrem Sohn ein gutes Leben zu ermöglichen. Seinen Vater sieht er nicht so oft. Es gibt zwar die Vater-Dienstage, aber selbst da hat sein Dad nur wenig Zeit. Außerdem versucht er seinen Sohn zu etwas zu machen, was er nicht ist, zu einem Fußballer und Sportler. John Marlon ist froh, um jede Sekunde mit seinem Vater und geht deshalb sogar
mit ihm joggen, obwohl er sich dabei unwohl fühlt.

An einem der Vater-Dienstage, die sein Vater wegen einem wichtigen Termin nicht einhalten kann, entdeckt John Marlon die Lücke im Bauzaun und kriecht hindurch. Hier trifft er auf Wind, das schönste Mädchen, das er je gesehen hat, die alleine in einem Bauwagen lebt und die wunderlichsten Dinge sagt. Doch als Wind sagt, sie lebt in einem Dschungel, verwandelt sich die Gegend um John Marlon plötzlich in einen und er hört die Affen in ihren Bäumen kreischen. Er kommt immer öfter hier her und trifft schließlich auch auf die anderen Kinder, die Wind besuchen kommen.

„Du bist schon eine komische Sorte von Eindringling.“
Seite 16

Die Zusammensetzung dieser Kindergruppe fand ich super interessant und gut aufgebaut. Da ist John Marlon, der die Erwartungen seines Vaters nicht erfüllen kann. Jojo, der nicht stillsitzen kann und zu immer mehr Therapeuten geschickt wird, Alicia, das Mädchen im Kleid, bei der sich Zuhause alles nur noch um die neugeborene kleine Schwester dreht und die Geschwister Goran und Esma, die aus Mazedonien kommen. Esma spricht nicht gut Deutsch und wird dafür in der Schule gemobbt. Goran versucht seine Schwester zu verteidigen und handelt sich immer wieder Ärger ein, bis sein Vater damit droht, ihn zurück
nach Mazedonien zu schicken.

„Und wenn ich wüsste, was du meinst, wäre es dann klug von mir, es laut zu sagen? Manche Arten von Zaubern zerbrechen, wenn man zu laut über sie spricht.“
Seite 161

Auf den ersten Blick, wirkt diese Geschichte, wie ein normales Kinderbuch, aber es steckt so viel mehr dahinter! Die ganze Thematik über ausländische Kinder, die halt nicht so gut deutsch können ist total gut eingeflochten und verleiht dem Ganzen eine ernste Seite, die ich überhaupt nicht erwartet hatte. Genauso wie die Sache mit dem Vater, der so blind ist für die Gefühle seines Sohnes oder Alicia, die sich durch ihre kleine Schwester ersetzt fühlt. Und sie alle flüchten zu Wind. Sie ist irgendwie eine Art Peter Pan für mich und der Dschungel ist Nimmerland, ein Ort, wo verlorene Kinder Zuflucht finden. Sie gibt ihnen Hoffnung und Mut, zeigt ihnen, wie sie sich zusammenschließen können, um z.B. dem fiesen Felix die Stirn zu bieten. Ich mochte Winds Charakter am liebsten, ihre ganze Art, der geheimnisvolle Hintergrund, ihre Fantasie … aber sie hat auch eine traurige Seite und sagt John Marlon schon recht am Anfang, dass das alles hier noch diesen Sommer enden
wird.

Die erlebten Abenteuer der Kinder sind so magisch und ich finde es mega cool, wie hier die kindliche Fantasie hervorgehoben wird, die alles verändern kann! Aber wer verliert die Blütenblätter und warum wird Wind am Ende des Sommers nicht mehr da sein? Und was suchen die düsteren Gestalten, auf die die Kinder immer wieder treffen? Oder suchen sie jemanden? Etwa Wind?

Was mich ein ganz bisschen stört sind die langen Kapitel, für Bahnfahrer sehr ungeeignet, aber die Absätze, die zwischendurch kommen, machen das wieder gut. Ich gestehe, ich habe direkt am Anfang durchs Buch geblättert und mir die Zeichnungen angesehen, die sind wahnsinnig schön!

„Ich bin nur erwachsen nicht behindert.“
Seite 183

Am Ende der Geschichte hatte ich Tränen in den Augen. Einen zweiten Band fände ich wirklich toll!

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Diese Reihe hat mich völlig überzeugt

Die Beschwörung des Lichts
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Lila hatte gedacht, das Reisen zwischen den Welten sei eine
einfache Sache. Entweder man überlebte oder man starb. Sie hatte sich gründlich
getäuscht.
(Seite 11)

Inhalt:

Etwas Böses ist erwacht ...

Lila hatte gedacht, das Reisen zwischen den Welten sei eine
einfache Sache. Entweder man überlebte oder man starb. Sie hatte sich gründlich
getäuscht.
(Seite 11)

Inhalt:

Etwas Böses ist erwacht und streckt seine Klauen nach dem Roten London aus. Osaron ergreift Besitz von den Bewohnern der Stadt und nur wenigen gelingt die Flucht in den Palast, der durch Schutzzauber gesichert wurde. Von hier schmieden Kell, Lila, Rhy und Emery Pläne zur Rettung ihrer Stadt. Ein magisches Artefakt birgt Hoffnung und dann ist da noch Holland, der Antari des Weißen Londons – doch kann man ihm wirklich trauen?
Weltenwanderer: Die Beschwörung des Lichts V. E. Schwab
Meinung:

Die Welt liegt in Scherben. Kell wurde von Holland in eine Falle gelockt und seiner Magie beraubt, Ryhs kämpft um sein Leben, während Emery Alucard hilflos daneben steht und zusehen muss, wie ihm der Geliebte entgleitet. Währenddessen bricht Osaron, die Ausgeburt der dunklen Magie, in seinem nun ganz eigenen Körper auf, um die Welt zu erobern. Doch da ist noch Lia, die Magierin, die gekommen ist, um Kell zu retten. Schon auf den ersten Seiten bewahrheitet sich der Verdacht, den man als Leser schon seit einer Weile hegt – Lila ist eine Antari. Sie überlebt den Sprung in die andere Welt und es
gelingt ihr, Holland und Kell zu befreien und mit ihnen in das Rote London zu fliehen.

Ich wäre lieber ein richtiger Magier, als ein König.
Seite 26

Jetzt muss die Stadt kämpfen, gegen das böseste Wesen, das sie je gesehen hat und dessen dunkle Kräfte die Bewohner zu Sklaven machen. Im Palast entstehen schon bald Streitigkeiten über die Vorgehensweise, Lila will Holland tot sehen, Kell glaubt aber, dass der Antari noch hilfreich sein kann. Rhy und Emery lieben und streiten, während der König seine ganz eigenen Pläne schmiedet.

Je größer unsere Liebe, desto mehr haben wir zu verlieren.
Jedoch ist die einzige Möglichkeit das Leid zu vermeiden, der Liebe zu
entsagen. Wie traurig wäre dann unsere Welt.“
Seite 441

Und dann offenbart der oberste Magier plötzlich das Geheimnis eines magischen Artefakts, mit dem man Osaron vielleicht aufhalten kann. Kell, Lila, Holland und Emery brechen auf, um es zu suchen und geraten dabei mehr als einmal in Schwierigkeiten, währen Osaros Sklaven versuchen den Palast zu stürmen.

Der dritte Band der Weltenwandler Reihe wechselt sehr oft seine Erzählperspektive. Das macht das Bild äußerst umfassend, aber auch sehr rasant. Man klebt förmlich an den Seiten, in gefühlt jeder Szene passiert irgendetwas Schreckliches und im nächsten Moment, ist man schon wieder mitten in den Erlebnissen eines der anderen Protagonisten.

„Es tut mir Leid, dass ich dich verlassen habe. So
schrecklich leid! Aber jetzt bin ich hier, jetzt darfst du nicht mehr sterben.
Das wäre unfassbar unhöflich von dir, nachdem ich so weit gereist bin.“
Seite 32

Die Liebesgeschichte von Kell und Lila, geht ganz leicht und sanft weiter und fügt sich sehr gut in das Geschehen ein. Lila ist weiterhin meine liebste Prota, sie entwickelt sich noch weiter, stößt aber auch an Grenzen.

Ich war total froh, dass Holland noch eine so große Rolle in diesem Buch spielen durfte. Für mich hat er irgendwie ein bisschen was von Loki aus den Marvel Filmen. Nicht wirklich gut, aber auch nicht ganz böse und man schafft es einfach nicht ihn ganz zu durchschauen. Ich mochte diesen Charakter sehr gerne.

Und dann natürlich noch Emery und Rhy, beide sorgen für jede Menge Humor und geben der ganzen Geschichte noch einen besonderen Touch, ohne, dass es irgendwie albern wird.

„Ich befahl Euch, auf ihn aufzupassen, von Kuscheln war
keine Rede.“
Seite 119

Ich liebe die Charaktere, die Gestaltung der Welt, die Handlung, einfach alles an diesem Buch! Dieser Band steht seinen Vorgängern in nichts nach und ich kann die Reihe wirklich jedem Fan von Fantasy Büchern absolut empfehlen.

Es gibt eine Sache, die mich gestört hat, die enthält aber einen kleinen Spoiler, also wer es nicht wissen möchte, sollte jetzt direkt zum Urteil springen:



ACHTUNG SPOILER:
Die Herkunft, sowohl von Lila, als auch von Kell wird nicht aufgeklärt. Das fand ich ein bisschen schade.


Urteil:

Diese Reihe hat mich völlig überzeugt und wird von mir in nächster Zeit sehr oft zum Geburtstag verschenkt werden. Eine klare Empfehlung für jeden High Fantasy Fan.

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