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Veröffentlicht am 11.02.2022

Ein fesselndes Hörbuch mit etwas Fantasy, viel Action und einer Prise Gefühl

Gladiator's Love. Vom Feuer gezeichnet
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Seitdem ich den Film „Gladiator“ gesehen habe, habe ich irgendwie einen kleinen Faible für diese Kämpfer. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mir selber einen Kampf in der Arena angeschaut hätte, wenn ...

Seitdem ich den Film „Gladiator“ gesehen habe, habe ich irgendwie einen kleinen Faible für diese Kämpfer. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mir selber einen Kampf in der Arena angeschaut hätte, wenn ich in der damaligen Zeit gelebt hätte, aber rückblickend gibt es einige epische Geschichten, die davon handeln. Somit habe ich mich wirklich auf das Hörbuch gefreut und habe viel Spannung erwartet. Diese habe ich in jedem Fall bekommen.

Der Leser oder Hörer wird allerdings nicht nach Rom in die große Arena, sondern in eine fiktive Welt entführt. In dieser gibt es Magie und zumindest auch magiebegabte Frauen, die sogenannten Vantyr. Aeryn gehört zu diesen Frauen und könnte theoretisch über das Feuer verfügen, wenn sie nicht versklavt worden wäre und dadurch ihre Kräfte blockiert wären. So muss sie ohne ihre größte Waffe jeden Tag in die Arena treten und um ihr Leben kämpfen. Ihr größter Wunsch ist dabei ihr Sklavendasein zu beenden und in ihre Heimat zurückkehren zu können. Es ist somit unnötig zu sagen, dass Aeryn einen großen Überlebenswillen sowie einen starken Kampfgeist hat.

Zunächst einmal hat mir das Setting sehr gut gefallen. Die fantastischen Elemente haben wirklich gut in die Arena gepasst und ich fand es interessant mehr über die Vantyr zu erfahren. Bis dato sind mir solche Wesen beziehungsweise Frauen noch nie in anderen Büchern begegnet. Es gab somit genug neue Elemente, die diese Geschichte zu etwas besonderem gemacht haben und mich motiviert haben, immer weiterzuhören. Aeryn war zudem ein faszinierender Charakter. Sie scheint sehr traditionsbewusst zu sein, hat ein sehr starker Ehrgefühl und hat trotz der äußeren Umstände immer noch Träume. Ein Makel an ihrer Charakterdarstellung wäre gegebenenfalls nur, dass sie ziemlich perfekt dargestellt wird. Durch ihre Abstammung als Vantyr hat sie deutlich mehr Kraft als andere Menschen, sodass sie sich überlegen fühlt und es auch häufig ist. Alle Kämpfe von ihr waren spannend beschrieben, aber als Leser hätte ich mehr mitgefiebert, wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, ob sie gut genug ist.

Neben der Spannung und den schönen, fantastischen Elementen gibt es auch genug Emotionen. Hier gibt es wirklich ein breites Spektrum von Hass, Vertrauen und ein paar romantische Gefühle. Mir hat es gut gefallen, dass es nicht nur so einseitige Emotionen gab und dass die Liebesgeschichte nicht zu stark im Vordergrund stand. Es geht in erster Linie um Aeryn, die gerne ihre Freiheit wieder erlangen würde.

Das Hörbuch wird von Jodie Ahlborn und Jesse Grimm gesprochen. Soweit ich das im Kopf habe, habe ich noch keine Geschichte von den beiden Sprechern gehört. Beide hatten eine angenehme Stimmlage und haben Aeryn sowie Cato gut Leben eingehaucht. Allerdings hatte ich auch den Eindruck, dass beide Stimmen nicht sonderlich markant sind oder eine besondere Betonung hatten. Sie haben die Geschichte wirklich gut gelesen, aber es sind keine Stimmen, die einem prägnant im Gedächtnis bleiben.

Diese Hörbuch ist in sich abgeschlossen, sodass keine Fragen offen bleiben und es auch keinen Cliffhanger gibt. Mir hat die Geschichte sehr zugesagt und ich werde schauen, ob ich vielleicht noch einmal die Möglichkeit habe ein Buch von Asuka Lionera zu lesen oder zu hören. Für mich war es der erste Roman der Autorin, aber hoffentlich nicht der Letzte.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Eine junge, beharrliche Lady, die viel zu sagen hat

Bridgerton - Mitternachtsdiamanten
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Bei all den ganzen vorherigen Bridgerton Romanen ist mir Hyacinth nie wirklich als eigene Persönlichkeit aufgefallen, da sie meistens zu jung war und noch nicht in die Gesellschaft eingeführt worden war. ...

Bei all den ganzen vorherigen Bridgerton Romanen ist mir Hyacinth nie wirklich als eigene Persönlichkeit aufgefallen, da sie meistens zu jung war und noch nicht in die Gesellschaft eingeführt worden war. Auch wenn dies noch nicht der letzte Band ist, so erzählt er doch die Geschichte des jüngsten Familienmitglieds. Im letzten Teil wird somit noch von Gregory handeln.

Bei Hyacinth hat für mich eindeutig ihre Persönlichkeit überzeugt. Als jüngstes Kind hatte sie wohl immer einige Freiheiten und wurde nicht ganz so streng wie ihre Geschwister aufgezogen. Man könnte somit meinen, dass sie etwas vorlaut ist. In jedem Fall ist sie sehr selbstbewusst und weiß genau was sie möchte. Dazu gehört in keinem Fall ein langweiliger Ehemann oder einer, der ihr nicht Paroli bieten kann. Somit hat sie bereits einige Heiratsanträge abgelehnt und ihre Mitgift wurde deutlich erhöht. Mich hat es da nicht verwundert, dass sie sich mit Lady Danburry angefreundet hat. Viel mehr hat es mich gefreut, dass die Lady somit hier eine deutlich größere Rolle spielt.

Nach der Aufdeckung der Lady Whistledown gibt es auch in diesem Teil leider keine Klatschkolumnen, dafür wird jedes Kapitel mit einer kleinen Zusammenfassung eingeleitet. Diese klingt so wie aus einem Abenteuerroman. Von Hyacinth wird hier als Heldin gesprochen, die sich auf die Suche nach der Liebe und ein paar Diamanten macht. Diese Erzählerstimme hat mir auch sehr gut gefallen, wobei auch diese leider nicht an das Gesellschaftsjournal herankommt.

Der Klappentext und eigentlich auch der Titel verrät bereits, dass sich Hyacinth auf die Suche nach Diamanten begibt. Ich hatte hier die Befürchtung, dass es sich um eine ausgiebige Schatzsuche handeln könnte, aber war hier froh, dass es eher eine Nebenhandlung ist und es in erster Linie doch wieder um die Charaktere und die Liebe geht. Dennoch hat diese Suche ein paar neue Themen aufgebracht und der Roman ist somit wieder etwas Besonderes. Durch die kleine Schatzsuche und vor allem auch durch Hyacinths Schlagfertigkeit erhält dieser Teil eine einzigartige Note und sorgt wieder für ein einzigartiges Lesevergnügen. Ich musste mehrfach schmunzeln und wurde sehr gut unterhalten. Wer vielleicht von den beiden vorherigen Bänden etwas enttäuscht wurde, der kommt hier wieder voll auf seine Kosten. Ich freue mich jetzt in jedem Fall auf den Abschluss der Reihe.

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Veröffentlicht am 20.01.2022

Ein echt schöner Liebesroman mit einer wundervollen weiblichen Hauptperson

The Chances We Take
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In den bisherigen Bänden der Reihe habe ich schon gute Eindrücke von der geheimnisvollen Beziehung zwischen Jules und Berk bekommen. Jules hat angefangen Berk anonyme, erotische Briefe zu schreiben und ...

In den bisherigen Bänden der Reihe habe ich schon gute Eindrücke von der geheimnisvollen Beziehung zwischen Jules und Berk bekommen. Jules hat angefangen Berk anonyme, erotische Briefe zu schreiben und ihm zu erklären, was sie alles gerne mit ihm machen würde. Was als ein zunächst alberner Briefwechsel beginnt wird schnell deutlich persönlicher und sie freunden sich über die Briefe an. So wird das ganze noch komplizierter, als Berk Jules bittet ihm zu helfen, die anonyme Briefeschreiberin zu finden.

Dieser Roman hat mich echt bewegt, da er so viel tiefgründiger war, als ich erwartet hätte. Ich hatte es erst als Streich angesehen, dass Jules Berk schreibt, weil sie sich niemals trauen würde, ihm diese Dinge ins Gesicht zusagen, aber ich hätte nie so viel tiefergehende Gründe erwartet. Aus den Bänden davor weiß man, dass Jules nicht so glücklich mit ihrem Körper ist und Pole Dance als Möglichkeit nutzt ihrem Körper mehr Form zu geben. Wie groß ihre Probleme mit ihrem Körper sind, war mir nicht klar. Dieses Buch ist somit eine ganz klare Hymne dafür, dass jeder Körper liebenswert ist.

Auch Berks Geschichte ist nicht so trivial wie sie zunächst gewirkt hat. Über seine Vergangenheit möchte ich allerdings noch nichts verraten, da dies doch ein größeres Geheimnis ist und zu viel vorwegnehmen würde. Bei diesem Buch war es besonders schön, dass es aus zwei Perspektiven geschrieben wurde. Es hat wieder einmal gezeigt, wie leicht doch das Leben sein könnte, wenn jeder offen und ehrlich kommunizieren würde. Beide haben das Gefühl – aus den unterschiedlichsten Gründen - für den anderen nicht gut genug zu sein. Das fand ich ausgesprochen faszinierend.

Dieser Roman hatte für mich wieder etwas mehr Abwechslung sowie Tiefgang als der Teil davor. Er hat mir wieder Lust auf mehr gemacht. Der nächste Band „The Rules We Break“ erzählt nun endlich die Geschichte von LJ und Marissa. Schon seit dem ersten Buch möchte ich gerne wissen, warum die beiden aus ihrer Freundschaft nicht mehr gemacht haben. Ich werde dieses Buch somit in jedem Fall lesen und freue mich schon jetzt riesig darauf.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Wundervoll geschrieben und eine echt süße Liebesgeschichte

City of Love – Hunter & Josie
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Eine Liebesgeschichte zwischen zwei guten Freunden, die dann auch noch in der traumhaften Stadt New York spielt – wie hätte ich dazu nein sagen sollen. Somit ist dieses Buch direkt auf meiner Wunschliste ...

Eine Liebesgeschichte zwischen zwei guten Freunden, die dann auch noch in der traumhaften Stadt New York spielt – wie hätte ich dazu nein sagen sollen. Somit ist dieses Buch direkt auf meiner Wunschliste gelandet und das, obwohl ich die Autorin noch gar nicht kannte. „Diamonds of Love“ liegt zwar noch auf meinem SUB, aber bis dato hatte ich noch nicht die Zeit mich diesem Roman zu widmen. Jetzt freue ich mich, dass ich noch mehr von der Autorin lesen kann. Ich habe mich echt in ihren Schreibstil verliebt.

Josie und Hunter sind seit der Schulzeit beste Freunde und teilen alle wichtigen Erlebnisse miteinander. So ist es nicht verwunderlich, dass Hunter auch Josie aufsucht als sein Visum nicht mehr verlängert wird. Obwohl er seit Jahrzehnten in den USA lebt, hat er es nie für wirklich wichtig erachtet sich um seine Greencard zu kümmern. Da ist der Rat seiner besten Freundin und gleichzeitig auch Anwältin sehr gefragt. Der einzige Ausweg scheint eine vorgespielte Ehe zu sein.

Ich schätze jeder, der nur auch schon einmal Urlaub in den USA gemacht hat, hat mitbekommen, dass die Kontrollen und die Visabestimmungen dort ziemlich streng sind. Dass man es da nicht dem Zufall überlassen möchte, ob man noch eine Greencard bekommt, kann ich da sehr gut nachvollziehen, auch wenn eine vorgetäuschte Ehe sehr extrem klingt. Von dem ersten Moment an war dem Leser eigentlich schon klar, dass es sich hier nicht nur um eine vorgetäuschte Ehe oder eine platonische Beziehung handelt, dennoch war es sehr spannend mitzuerleben, wie sich langsam ein Knistern zwischen den beiden gebildet hat, bis irgendwann die Spannung quasi greifbar war. Die beiden sind wirklich ein wundervolles Paar.

Mir haben auch die Charaktere als einzelne echt gut gefallen. Josie ist eindeutig ein Kopfmensch. Sie liebt ihre Pro-und-Kontra-Listen und muss erst einmal alles analysieren. Das ist eine Eigenschaft, die ihr in ihrem Job als Anwältin zugutekommt. Hunter ist da eher ein Mensch, der im Moment lebt und diesen genießt. Zwar kann er auch Pläne machen, aber er ist nicht jemand, der schlaflose Nächte hat und zu Tode analysiert. Es war herrlich wie seine Mentalität auch ein bisschen auf Josie abgefärbt hat.

Mir hat der Roman echt gut gefallen. Es ist ein wirklicher Gute-Laune-Wohlfühl-Roman, der einem einen Vorgeschmack auf den Sommer gibt. Hier konnte der Leser bereits die Cousins und Cousinen von Hunter kennenlernen. Von ihnen handeln die weiteren Teile der Reihe, auf die ich mich schon sehr freue.

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Veröffentlicht am 01.01.2022

Nach einem langsamen Start ein wunderschönes Buch über Selbstfindung

Felix Ever After
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„Kann man ohne Identität leben? Einfach existieren, ganz ohne Label, das besagt, wer ich bin oder wer nicht? Vielleicht funktioniert das für manche Leute gut, aber ich fühle mich wie ein luftleerer Raum ...

„Kann man ohne Identität leben? Einfach existieren, ganz ohne Label, das besagt, wer ich bin oder wer nicht? Vielleicht funktioniert das für manche Leute gut, aber ich fühle mich wie ein luftleerer Raum – als ob ich dahintreibe und niemand mir sagen kann, ob das, was ich empfinde, real ist.“

In der aktuellen Welt gibt es so viele Probleme und Krisen, dass es schon sehr verwunderlich ist, wenn da jemand ganz ohne Unsicherheiten durchs Leben gehen kann. Als Cis-Frau habe ich mich immer wohl gefühlt und war mir meiner Geschlechtsidentität immer sicher. Somit war dies wenigstens eine Sicherheit, die ich hatte. Für Felix sieht dies ganz anders aus. Mit fünfzehn Jahren wird ihm vollends bewusst, dass er männlich ist und beginnt seine Transformation. Auch zwei Jahre später ist es sich über vieles noch unsicher und hinterfragt sich immer wieder.

Zunächst hat mich Felix Unsicherheit und vor allem auch seine Trägheit ziemlich gestört. Damit meine ich nicht, dass er sich mit seiner Identität auseinandersetzt. Das konnte ich vollkommen verstehen. Wenn man alle zwei Wochen eine Testosteronspritze bekommt, wird einem immer wieder die Transformation bewusst und so muss man sich deutlich stärker mit seiner Geschlechtsidentität auseinandersetzen, als wenn man ein Cis-Gender und damit glücklich ist. Was mich gestört hat, war seine Unentschlossenheit im Bezug auf sein komplettes Leben und seinen Werdegang. Er schwänzt die Schule, er weiß noch nicht, was er für ein Abschlussprojekt machen soll und alle scheinen ihn zu nerven, aber er ist dennoch zu unmotiviert, um sich einmal mit seiner Zukunft auseinanderzusetzen.

Der Start ist mir somit etwas schwer gefallen und ich habe direkt all die positiven Rezensionen hinterfragt. Nach ein paar Kapiteln habe ich mich erst einmal damit abgefunden und wollte das Buch gedanklich schon für mich abschreiben, als es mich angefangen hat zu überraschen. Auch wenn Felix mir zunächst nicht sympathisch war, habe ich doch angefangen mich gedanklich mit ihm zu beschäftigen. Er hat die grundlegenden Sorgen, die die meisten Teenager haben, und darüber hinaus noch viele Themen, die vor allem ihn als Transgender betreffen. Ich habe neue Begriffe wie beispielsweise Deadname gelernt und auch ein paar Sachen gegoogelt. Beim Lesen habe ich neue Denkansätze bekommen und mich mehr mit dem Thema Geschlechtsidentität auseinandergesetzt. Wenn ein Buch einen zum Nachdenken anregt, dann kann es erst einmal nicht so schlecht sein.

Im Verlauf der Handlung habe ich Felix immer besser verstanden, was vor allem der transparenten Charakterentwicklung geschuldet ist. So wie ich mich als Leser mit den Themen auseinandergesetzt habe, so hat es Felix in der Geschichte auch getan. So gibt es hier auch ein paar wirklich emotionale Szenen. Mir hat besonders gut gefallen, dass die Handlung so realistisch gewirkt hat und dass sie nicht so vorhersehbar war. Ich war mir zeitweise nicht sicher, wie es weitergeht und habe auch meine Ideen immer wieder verworfen. Ich mochte, dass auch weitere Sichtweisen in die Handlung einfließen, dass der Leser auch versteht, wie ein Umfeld wie beispielsweise der Vater oder Freunde auf so eine Transformation reagieren. In meinen Augen hat dies dem Roman noch mehr Komplexität gegeben. Alles in allem hat das Buch sich nach einem etwas holprigem Start zu einer wunderschönen sowie tiefgründigen Liebesgeschichte entwickelt. Ich bin froh, dass ich sie gelesen habe.

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