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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2021

Ja, ist denn schon Weihnachten :)

Sleepless in Manhattan
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Sadie betreut eine Weihnachtsmann Serie bei der Zeitschrift, bei der sie arbeitet. Eigentlich nur rund um die Weihnachtszeit aber sie erhält bereits im Juni einen Brief von der 10jährigen Birdie. Sie wünscht ...

Sadie betreut eine Weihnachtsmann Serie bei der Zeitschrift, bei der sie arbeitet. Eigentlich nur rund um die Weihnachtszeit aber sie erhält bereits im Juni einen Brief von der 10jährigen Birdie. Sie wünscht sie für ihren Papa eine Freundin und Socken. Für sich selbst nur eine Dose mit schwarzen Oliven. Da Sadie das so entzückend findet, erfüllt sie zwei der drei Wünsche. Als weitere Briefe in der Redaktion kommen, will sie eigentlich nicht darauf reagieren. Aber sie fühlt sich mit Birdie auf einer besonderen Ebene verbunden. Als sie zufällig in der Nähe von Birdies Wohnort ist, will es der Zufall oder das Schicksal, dass sie an die Tür klopft und mit der neuen Hundetrainerin verwechselt wird.

Die Ausgangssituation klingt so süß und ich wollte auch unbedingt wissen, wie es zu dieser seltsamen Verwechslung kommt. Die zwei Autorinnen sind Garanten für unterhaltsame Geschichte, mit ein bisschen Tiefgang, einigen emotionalen Momenten und Witz. Ein Duo, das funktioniert! Zwar ist es dieses Mal schon recht süßlich aber dennoch extrem unterhaltsam.
Jetzt heißt es warten bis 30. September da erscheint "British Player"

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Solider guter Krimi

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
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Die Polizei in Schweden ist im Umbruch und selbst die erfolgreiche Cold Case Abteilung steht im Focus von Veränderungen. Die Mitarbeiter werden zwischen den Abteilungen hin und her verschoben. Als an einem ...

Die Polizei in Schweden ist im Umbruch und selbst die erfolgreiche Cold Case Abteilung steht im Focus von Veränderungen. Die Mitarbeiter werden zwischen den Abteilungen hin und her verschoben. Als an einem Leuchtturm eine sehr bekannte Künstlerin tot aufgefunden wird, stellt sich recht bald heraus, dass dieser mit einem Cold Case ein einzigartiges Indiz gemeinsam hat. Das ruft Tess Hjalmarsson auf den Plan, die sich um alte Fälle kümmert. Vor 15 Jahren starb Max Lund, aufsteigender Stern in der Musikerszene. Er wurde brutal erstochen und der Täter bisher nicht gefasst. Nun ergreift Tess die Initiative und beginnt erneut zu ermitteln. Leider wird ihr von ihrer neuen Vorgesetzten eine Deadline gestellt. Es stehen ihr nur knapp 3 Wochen zu Verfügung, um den alten und auch den neuen Fall zu lösen.

Dieses Buch war das dritte und letzte aus meiner #krimithrillerflatrate vom Bastei Lübbe Verlag. Ich bin froh, dass ich diesen Krimi gemeinsam mit zwei anderen Leserinnen gelesen habe, denn nach ca. 50 Seiten hätte ich abgebrochen, denn für mich waren es a) zu viele private Informationen zur Ermittlerin und b) zu genaue Einblicke in das schwedische Fischereiwesen. Aber nach ermutigenden Worten meiner zwei Mitleserinnen habe ich diese Phase übertaucht und wurde mit einem soliden Krimi belohnt. Gute Polizeiarbeit mit Verdächtigen, Befragungen und Recherche zu Hintergrundinformationen.

Als Leserin macht es unheimlich Spaß mit zu raten, Verdächtige auszuschließen oder als Schuldige zu identifizieren. Dazu noch die Personen aus dieser Sonderkommission, die mit Herz und Seele dabei sind. Die diese uralten Mordfälle aufklären wollen und sogar ihre Freizeit darauf verwenden. Zusätzlich hat mir der kleine Einblick in das schwedische Polizeisystem gefallen. Dabei zeigt sich, dass auch dieses Land, welches uns oft als Vorzeigeland vorgehalten wird, Probleme hat: Bandenkriege, Morde und zu wenig Geld für die Polizei. Dies ist der zweite Band der Cold Case Reihe. Ich kannte das erste Buch nicht und mich hat es nicht gestört. Es gibt nur ein paar kleine Hinweise auf "Das verschwundene Mädchen", die aber den Lesefluss nicht unterbrochen haben. 

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Nach einer wahren Begebenheit

Der Tätowierer von Auschwitz
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Die Geschichte basiert auf dem Leben von Lale Sokolov, der erst nach dem Tod seiner Frau Gita 2003 Heather Morris ihre gemeinsame Vergangenheit erzählte. Er lernte seine Frau 1942 im Lager Auschwitz kennen, ...

Die Geschichte basiert auf dem Leben von Lale Sokolov, der erst nach dem Tod seiner Frau Gita 2003 Heather Morris ihre gemeinsame Vergangenheit erzählte. Er lernte seine Frau 1942 im Lager Auschwitz kennen, in dem er ihr eine Nummer in den Unterarm tätowieren musste. Die 3 Jahre, die im KZ folgten schildert dieses Buch. 
Es steht mir nicht zu das Buch zu rezensieren. Die ursprüngliche Geschichte ist wahr, Lale und Gita überlebten das KZ, gründeten eine Familie und durften gemeinsam alt werden. An dieser Tatsache lässt sich nicht rütteln und ich bin froh, dass sie überlebten und Lale sich überwinden konnte seine Vergangenheit in Worte zu fassen, um sie dem Vergessen zu entreißen. 
Das Auschwitz Memorial Research Center hat bereits ausführlich die Fakten geprüft und kommt in seinem Bericht zu dem Schluss: Das Buch ist "als Quelle zum Verständnis des Konzentrationslagers Auschwitz ungeeignet".  

Deshalb möchte ich allen raten, dieses Buch niemals als erste Lektüre zu dem sensiblen Thema zu empfehlen. Lest es erst, wenn ihr genug Informationen habt, um die Geschichte richtig einordnen zu können. 
Aber vergesst Lale und Gita nicht, die unvorstellbares und unbeschreibbares erlitten und überlebt haben. 

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Zu distanziert erzählt, um Spannung aufzubauen

Hexenjäger
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Zu Finnland im Winter fällt mir spontan Schnee, Kälte und Glatteis ein. Dazu noch lange Nächte, kurze Tage. Wenn sich noch grausame Morde hinzu gesellen, dann steht einem spannenden Buch eigentlich nichts ...

Zu Finnland im Winter fällt mir spontan Schnee, Kälte und Glatteis ein. Dazu noch lange Nächte, kurze Tage. Wenn sich noch grausame Morde hinzu gesellen, dann steht einem spannenden Buch eigentlich nichts mehr im Wege. Sollte man meinen. 

Die Morde einer Thriller Trilogie werden nachgeahmt und die Ermittler müssen schnell handeln, denn noch sind nicht alle Morde geschehen. Jessica Niemi leitet die Ermittlungen. An ihrer Seite arbeiten noch weitere Polizisten, die als Team ausgesprochen gut miteinander arbeiten. Die Dynamik zwischen den Personen klärt sich erst schrittweise. Jedoch fiel es mir schwer eine "Beziehung" zu Jessica aufzubauen. Zwar erhält der Leser in Rückblicken viel mehr Einblick in ihr Leben, aber selbst diese machen mir die Frau nicht wirklich sympathisch oder gar zugänglich. Ihr direkter Vorgesetzer Erne dagegen lag mir von Anfang an sehr am Herzen und ihm ist es zu verdanken, dass ich das Buch überhaupt fertig gelesen habe.

Die Geschichte mit den Morden wird durchaus spannend erzählt, lässt aber durch die Rückblicke in Jessicas Vergangenheit, ständig nach und selbst das große Finale, sprich die Aufklärung, ging in vielen Erklärungen, neuen Hinweisen und Spuren unter.
Es warf mehr Fragen auf, als es beantwortet hat. Das Schlimmste daran: Mich interessieren die Antworten nicht. Ein zweiter Band ist bereits auf finnisch erschienen. Wenn es auch schon auf deutsch erhältlich wäre, könnte ich mich nicht dazu aufraffen, es zu lesen. Ein Thriller, der aus einer sehr distanzierten Sichtweise erzählt wird, damit fehlte mir der Bezug zu den Figuren. Die Morde aus dieser Entfernung zu beschreiben, mag zwar Sinn machen, trägt leider nicht dazu bei, angemessen darauf zu reagieren. 

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Ein kleiner Einblick in eine tragische Zeit

Die Optimisten
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Ich brauche Worte, gute Worte, bedeutende Worte um zu beschreiben, wie dieses Buch für mich ist. 

Zwei Handlungszeiten, die durch Erinnerungen miteinander verknüpft werden.
In Chicago 1985 wütet eine ...

Ich brauche Worte, gute Worte, bedeutende Worte um zu beschreiben, wie dieses Buch für mich ist. 

Zwei Handlungszeiten, die durch Erinnerungen miteinander verknüpft werden.
In Chicago 1985 wütet eine neue Krankheit unter den schwulen Männern. Es gibt fast mehr Beerdigungen als Parties und Yale Tishman muss zusehen, wie viele seiner Freunde langsam und qualvoll sterben. Vor allem der tod seine besten Freundes Nico setzt ihm zu. Nicos kleine Schwester Fiona steht ihnen allen zur Seite. Bleibt ständig zurück und überlebt so ziemlich als einzige diese harten Jahre. Aus Yales Sichtweise wird dieser Zeitabschnitt erzählt. Yale ein jüdischer Mann, der in einer schwulen Beziehung lebt und öffentlich dazu steht. Er ist loyal, empathisch, sympathisch, nett, freundlich und liebenswert. Ein Mann, der sich nicht in den Mittelpunkt stellt, der über seine Handlungen nachdenkt, ob sie Auswirkungen auf seine Mitmenschen haben. Ich wollte, dass Yale ein lebendiger echter Mensch ist. Ich hätte mich gerne mit ihm auf einen Kaffee getroffen, mit ihm gesprochen und ihm gesagt, was für ein toller Mensch er ist. 

Paris 2015: Fiona sucht ihr Tochter Claire. Ihre Beziehung gestaltet sich schon recht lange schwer und Fiona weiß nicht genau, was sie sich erhofft, wenn sie Claire finden sollte. Während ihres Aufenthaltes wohnt sie bei einem alten Freund, der gerade eine Ausstellung im Centre Pompidou vorbereitet. Mit ihm erinnert sie sich an die alten Zeiten in Chicago an Nico und ihre verstorbenen Freunde.


Es gibt Bücher und Figuren, die bleiben für immer. "Die Optimisten" gehört für mich dazu. Es ist eine traurige Geschichte, mit einem sensiblen Thema, das aber auch wundervoll leichte Momente zeigt und für Liebe, Loyalität und Freundschaft eintritt.


S. 551 "Das ist der Unterschied zwischen Optimismus und Naivität. Keiner hier im Raum ist naiv. Naive Menschen haben noch keine echte Prüfung hinter sich, deshalb meinen sie, ihnen könne nichts passieren. Optimisten wie wir, haben schon etwas durchgemacht und stehen trotzdem jeden Tag auf, weil wir glauben, wir könnten verhindern, dass es noch einmal passiert. Oder wir tricksen uns einfach aus, um das zu glauben."

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