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Veröffentlicht am 15.10.2023

Emerick

Emerick
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Mit dem Fantasy- Roman „Emerick und die schlafende Wächterin“ hat die Autorin Tanja Heitmann einen (bisherigen) Einzelband geschrieben, welcher ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Klappentext:
Für ...

Mit dem Fantasy- Roman „Emerick und die schlafende Wächterin“ hat die Autorin Tanja Heitmann einen (bisherigen) Einzelband geschrieben, welcher ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Klappentext:
Für die junge Jasna ist Lastage House die Chance, ein neues Leben zu beginnen: Professor Leopold hat sie als Assistentin unter seine Fittiche genommen. Gemeinsam betreuen sie Kinder und Jugendliche, deren Leben aus den Fugen geraten ist. An einem von ihnen beißt Jasna sich allerdings die Zähne aus: Emerick ist nicht nur faszinierend, wie der Professor schwärmt, sondern sieht die Welt auf seine ganz eigene Weise. Als Jasnas Schützling, die kleine Lia, unerklärlicherweise ins Koma fällt, bietet Emerick seine Hilfe an. Damit beginnt die Jagd auf einen geheimnisvollen Schatten, und Jasna stellt fest, dass es in Lastage House nicht nur verrückt zugeht, sondern vor allem magisch ...

Vor einigen Jahren wurde Tanja Heitmann mit ihrem Debütroman „Morgenrot“ bekannt, welchen ich damals ebenfalls gerne gelesen habe. Daher wollte ich mich an ein weiteres Werk aus der Feder von ihr lesen und mir ein aktuelleres Bild ihrer Werke machen. Ich hatte keine wirklichen Erwartungen an „Emerick“, aber dennoch hätte ich irgendwie etwas Anderes erwartet.
Der Schreibstil von Tanja Heitmann ist recht angenehm und flüssig. Außerdem hat die Autorin einen bildhaften Erzählstil, sodass quasi ein Bild vor dem geistigen Auge entsteht. Man kann sich die Schauorte gut vorstellen und gekonnt schafft Heitmann eine gelungene Atmosphäre. Die Geschichte spielt im Lastage House, in welchem Kinder und auch Jugendliche wohnen, welche geistige Defizite aufweisen. Dies sorgt für eine gruselige Stimmung und ein leichtes Gänsehautgefühl.
Die Charakterdarstellung ist ein Pluspunkt von diesem Fantasy- Buch. Die Protagonistin Jasna ist eine siebzehnjährige junge Dame, welche sich als Assistentin vom Professor Leopold im Lastage House ein neues Leben aufbauen möchte. Bisher ist sie noch nicht richtig integriert und nur zu gerne gibt sich Jasna geheimnisvoll. Sie ist eine starke Frau mit einer geheimnisvollen Vergangenheit, welche im Laufe des Buches näher beleuchtet wird. Dabei hat Jasna mehrere Talente, mit denen man zu Beginn des Werkes nicht gerechnet hat. An ihrer Seite ist Emerick, welcher ein Patient in dieser Einrichtung ist. Aber auch er hat eine mysteriöse Vergangenheit und einige Geheimnisse, welche ans Licht kommen. Dabei ist er vom Wesen nicht so, wie man auf den ersten Seiten vermuten würde. Emerick hat einen faszinierenden Charakter und ist der heimliche Star in diesem Werk, bereichert er es doch ungemein.
Auch die magische Welt hat hier einige Überraschungen zu bieten und Heitmann hat einige interessante Ideen parat. Jedoch fehlten mir während des Lesens ein paar Hintergrundinformationen. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass ich etwas überlesen habe oder das ein Buch vorangegangen war. Jedoch war dies nicht der Fall. Während der Geschichte wird öfters die Flut erwähnt, welche wohl für die Entwicklung der Welt ein essentielles Ereignis war. Jedoch wird darauf nicht näher eingegangen, sodass der Leser hier etwas in der Luft hängt und sich die Zusammenhänge selber zusammenreimen muss.
Den Einstieg fand ich leider etwas holprig. Auf den ersten Seiten werden die Charaktere vorgestellt. Man liest, wie Jasna sich in der Einrichtung fühlt, wie gerne sie soziale Kontakte und ein normaleres Leben hätte. Und auch Emerick lernt man zu Beginn kennen und sofort hat er mich in seinen Bann gezogen. Auch über das Lastage House und dessen Bewohner und ihren Eigenheiten lernt kennen. Dennoch hat sich dieser Einstieg etwas gezogen. Ich hatte das Gefühl, dass es nicht wirklich vorwärtsgeht und die Handlung sich etwas im Kreis dreht. Auch fehlte mir stellenweise die Spannung. Jedoch fand ich die Grundidee recht ansprechend, die Umsetzung leider nur mangelhaft. Nicht immer konnte die Spannung oder auch das Tempo hochgehalten werden, ein paar Szenen haben sich in die Länge gezogen.
Das Ende konnte mich leider auch nicht vollständige überzeugen. Hier ging es dann Schlag auf Schlag und teilweise haben sich die Ereignisse überschlagen, sodass es teilweise ein wenig verwirrend war. Manche Auflösungen fand ich nicht logisch oder überzogen.

Insgesamt konnte mich die Autorin Tanja Heitmann mit ihrem Fantasy- Roman „Emerick und die schlafende Wächterin“ nicht vollständig überzeugen. Es gab ein paar interessante Ansätze und eine ansprechende Grundidee. Jedoch war die Umsetzung meiner Meinung nach mangelhaft, zum Beispiel der Einstieg oder auch fehlende Hintergrundinformationen. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 08.10.2023

Dunkelaura

Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura
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Mit dem Fantasy- Buch „Die Legende des Phönix- Dunkelaura“ hat die Autorin Greta Milan den Auftakt einer Dilogie geschrieben. Hierfür ist es nicht notwendig, dass man bereits andere Werke aus der Feder ...

Mit dem Fantasy- Buch „Die Legende des Phönix- Dunkelaura“ hat die Autorin Greta Milan den Auftakt einer Dilogie geschrieben. Hierfür ist es nicht notwendig, dass man bereits andere Werke aus der Feder von Milan gelesen hat, diese Reihe ist vollständig unabhängig.

Klappentext:
In der Dunkelheit erwacht deine Phönixmagie. Einst opferte sich der letzte Phönix, um die Menschheit zu beschützen. Noch heute kämpfen auserwählte Menschen mit ihren Phönixkräften gegen dunkle Feinde. Als Eden eines Nachts in den Straßen San Franciscos von düsteren Gestalten angegriffen und von vier Fremden mit Waffen aus Licht gerettet wird, erfährt sie, dass sie selbst eine Phönixkriegerin ist. Doch wieso zeigt sich bei ihr keine Lichtgabe? Und was verbirgt der unnahbare Krieger Kane, dessen Blicke Eden unter die Haut gehen?

Bisher habe ich noch kein Buch von Greta Milan gelesen. Doch bei diesem Genremix aus Fantasy und Romance hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Und obwohl Romantasy nicht mein bevorzugtes Genre ist, habe ich mich an diesen Roman gewagt und ich wurde nicht enttäuscht.
Auf den ersten Blick konnte mich die Karte überzeugen. Solches Bonusmaterial finde ich immer sehr hilfreich und auch bei diesem Roman habe ich sie gerne zu Rate gezogen Diese hat mir bei der Orientierung geholfen und während des Lesens habe ich sie gerne mal eingesetzt.
Auch den Schreibstil empfand ich als angenehm. Dieser ist leicht und bildhaft, sodass sich „Die Legende des Phönix- Dunkelaura“ flüssig lesen lässt. Gekonnt schafft es die Autorin, eine dichte Atmosphäre aufzubauen und als Leser wird man Stück für Stück in die Welt der Phönixkrieger eingeführt. Zusammen mit der Protagonistin Eden lernt man diese immer besser kennen und erfährt immer mehr Details. Auf vielseitige Art wird hier Spannung erzeugt. Es gibt einige Actionszene, sodass dem Leser hier einiges geboten wird. Gebannt und voller Erwartungen klebt man hier an den Seiten und möchte nur zu gerne wissen, wie die Handlung weitergeführt wird. Einige Probleme müssen hier gelöst werden und es gilt, einige Hürden zu meistern. Auch wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt, welches zusätzlich die Spannung steigert. Zum Teil liest man die Geschichte aus der Sicht der Protagonistin Eden und auf der anderen Seite aus der Perspektive von Kane. Gekonnt gelingt es der Autorin ein Gleichgewicht zwischen Spannung und Charakterdarstellung aufzubauen. Abwechselnd wird die Handlung durch temporeiche Szenen vorangetrieben und dann wird durch Charakterdarstellungen und –entwicklungen der Fokus auf die Personen gelegt. Und auch, weil aus verschiedenen Perspektiven die Story erzählt wird, bekommt man einen vielseitigeren Einblick auf die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten.
Positiv möchte ich auch die Vielseitigkeit der Lichtgabe erwähnen. Dies sind die Fähigkeiten, welche die Phönixkrieger zur Bekämpfung ihrer Feinde haben. Sie waren recht originell und haben die Story auf jeden Fall bereichert. Interessant fand ich auch die Legende rund um den Phönix. Stückchenweise bekommt der Leser immer mehr Informationen und man muss feststellen, dass die alten Legenden nicht immer die Wahrheit wiedergeben und das sich im Verlauf der Jahre die Überlieferungen leicht abgewandelt wurden.
Gefallen haben mir in diesem Buch die Charaktere. Eden ist eine sympathische Protagonistin. Die ist rücksichtsvoll und kümmert sich um ihre Mitmenschen. Auch sorgt sie für ihren Vater, welcher gesundheitliche Probleme hat. Und auch hier sind die Dinge anders, als man zuerst vermuten würde. Aber auch der männliche Gegenpart Kane ist ein interessanter Charakter. Er ist geheimnisvoll und gibt sich gerne mystisch. Normalerweise nervt mich dies meist bei der Charakterdarstellung, aber in diesem Fall fand ich, dass es sogar zum Charakter gepasst hat. Natürlich entwickelt sich etwas zwischen den beiden, wobei man auf den ersten Seiten dies nicht konkret fassen kann und auch nicht erahnen kann, wie sich dies weiterentwickelt. Die sich langsam aber stetig aufbauende Lovestory fand ich recht packend, auch wenn sie stellenweise ein wenig kitschig war. Und dieses hin und her fand ich auf manchen Seiten auch etwas zu viel, aber es hat mich nicht allzu sehr gestört. Auch die Schwester von Kane namens Tori ist ein sympathischer Charakter und ich mochte ihre offene und herzliche Art. Allgemein ist die Gruppe aus Phönixkriegern rund um die beiden Geschwister sehr interessant und ich mochte die Art, wie sie miteinander umgegangen sind.
Mein Kritikpunkt an „Die Legende des Phönix“ ist der doch etwas schleppende Einstieg. Ich fand diesen etwas zäh. Zum einen lernt man die Charaktere erst kennen und wird langsam in die magische Welt eingeführt. Der Überfall von Eden und die anschließende Rettung durch die Phönixkrieger fand ich ein wenig träge erzählt. Aber wenn man diesen Einstieg erst einmal geschafft hat, wird die Spannung permanent gesteigert.

Insgesamt konnte mich Greta Milan mit ihrem Reihenauftakt „Die Legende des Phönix- Dunkelaura“ gut unterhalten. Es gab viele interessante Aspekte und die Handlung konnte mich in ihren Bann ziehen. Von mir gibt es 4 Sterne und ich bin schon sehr auf die Fortsetzung von diesem Buch gespannt.

Veröffentlicht am 03.10.2023

Die schwarze Königin

Die Schwarze Königin
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Der bekannte Fantasy- und zeitgleich Bestseller- Autor Markus Heitz hat mit „Die schwarze Königin“ seinen neusten Vampirroman geschrieben. Diesen kann man ohne Vorkenntnisse aus seinen anderen Werken lesen. ...

Der bekannte Fantasy- und zeitgleich Bestseller- Autor Markus Heitz hat mit „Die schwarze Königin“ seinen neusten Vampirroman geschrieben. Diesen kann man ohne Vorkenntnisse aus seinen anderen Werken lesen. Jedoch hat man auf den letzten Seiten dann ein bisschen fehlendes Wissen. Dies betrifft aber wirklich nur die letzten 50 Seiten, hier kommen Charaktere aus anderen Werken vor.

Klappentext:
Der Busausflug nach Prag und ins Banat läuft anders, als der junge Len es sich je hätte ausmalen können. Auch wenn seine Großmutter immer behauptet hatte, er sei ein Drăculești und der letzte Nachfahre von Vlad II, hat er es selbst nie geglaubt. Bis er in Prag von Vampiren gejagt wird – denn Vlad und seine Familie galten als erbitterte Feinde der Blutsauger. Nun fürchten sie, dass Len ein Vorbote ist: für die Rückkehr der Schwarzen Königin! Sie wollen über ihn an die alten magisch-alchemistischen Aufzeichnungen der geheimnisvollen Herrscherin. Dumm nur, dass Len nicht den blassesten Schimmer hat. Sowohl von der Vergangenheit als auch dem Kommenden. Vom Mittelalter bis heute: Ein unsterblicher Vampirroman. Denn auch die Geschichte hat es in sich, wie das parallele, dramatische Geschehen um Königin Barbara von Cilli, Vlad Dracul und den rivalisierende Vampirfürsten in Transsilvanien und der Walachei im Mittelalter zeigt.

Dies war nicht mein erstes Werk aus der Feder von Markus Heitz. Ich liebe seine Zwergen- Reihe, diese habe ich mit vollstem Genuss gelesen. Auch seine Drachen- Reihe fand ich gelungen, oder Ritus und Sanctum. Mit seinen Vampir-Büchern rund um die Kinder des Judas habe ich persönlich mich immer etwas schwergetan. Dennoch hat mich der Klappentext zu „Die schwarze Königin“ neugierig gemacht und daher habe ich mich an dieses Buch herangewagt.
Zu Beginn ist ein Personenregister und ein Glossar angeführt. Dies hilft einem, einen besseren Überblick über die Charaktere zu behalten und besonders zu Beginn des Werkes ist dies hilfreich und ich persönlich habe es gerne zu Rate gezogen.
Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus deinen anderen Werken gewohnt bin, angenehm und lässt sich flüssig lesen. Durch den bildhaften Stil kann man sich die Örtlichkeiten gut vorstellen und hat von Prag oder auch den historischen Gegebenheiten einen guten Eindruck. Gekonnt schafft es Markus Heitz, eine dichte und düstere Atmosphäre aufzubauen. Auch passt dieses düstere Setting sehr gut zu der Stadt Prag und setzt sich zu einem harmonischen Bild zusammen. Action- und temporeich wird die Handlung vorangetrieben. Auch gibt es einige blutige Szenen, nichts Anderes erwartet man von einem Vampirroman. Dennoch sind manche Szenen vielleicht nicht für schwache Nerven geeignet. „Die schwarze Königin“ wird in zwei Zeitebenen erzählt. Ein Strang ist in der Gegenwart angelegt. In diesem ist Len der Protagonist. Er tritt an der Stelle von seiner Oma eine Busfahrt durch Tschechien beziehungsweise Prag an. Laut seiner Oma ist er ein Nachfahre von Vlad dem Pfähler, ein sogenannter Draculesti. In der Reisegruppe ist auch eine junge Frau namens Klara und ihrer Oma Mokka dabei und die beiden freunden sich an. Es dauert nicht lange und sie treffen auf Professorin Jolana. Diese führt Len in die Welt der Vampire ein. In dem anderen Strang erzählt Heitz die Vergangenheitsstory. Im Zentrum stehen hier Barabara von Cilli und Vlad II. Dieser ist im 15. Jahrhundert angesiedelt und zusammen möchten sie die Strigoi bekämpfen. Dabei nutzt Barbara die Alchemie und die Wissenschaft und Vlad verlässt sich auf seine Muskelkraft und Kampferfahrung. Innerhalb der Vergangenheitsperspektive erkennt man, wieviel Recherchearbeit Heitz in dieses Werk gesteckt hat. Diese fand ich sehr gelungen. Auch schafft er es gekonnt, die Fakten mit der Fiktion zu vermischen. Manchmal fragt man sich als Leser, was hier der Relation entspricht und was der Vorstellungskraft des Autors entsprungen ist.
Zu Beginn fand ich den Strang aus dem 15. Jahrhundert sehr interessant. Wie sich Barbara und Vlad kennen lernen und sich zusammentun. Auch welche Fortschritte aber auch Rückschläge die beiden zu verzeichnen haben. Aber stellenweise gab es meiner Meinung nach ein paar Längen. Meiner Ansicht nach kommt die Perspektive aus der Gegenwart nur langsam in Fahrt. Besonders zu Beginn muss man etwas durchhalten, man muss erstmal die Charaktere kennen lernen und die Spannung wird nur langsam aufgebaut. Auch weil der Protagonist noch so naiv und unbeholfen ist und bisher noch keinen Kontakt zur Vampirwelt hatte und diese erst kennen lernen muss.
Teilweise fand ich die Charaktere etwas schwierig. Len ist schon recht naiv und hat auch keine wirklichen Talente vorzuweisen. Nur langsam kommt er in Kontakt mit der Vampirwelt und daher lernen wir nur recht zäh etwas mehr über diese. Ich mochte seine Art nicht immer und stellenweise hat mich seine Story nicht wirklich berührt. Len hegt Gefühle für Klara, die ebenfalls Teil der Reisegruppe ist. Später spielt sie auch eine wesentlichere Rolle in dem Buch, doch zu Beginn gibt es nur ein paar kleine Szenen mit ihr. Für mich fühlte es sich an, als wäre sie die Notlösung für ein Problem gewesen, welches Heitz am Ende des Fantasybuches klären musste.
Negativ möchte ich noch das Ende des Buches anprangern. Dies konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Es hat auf mich so gewirkt, als ob Heitz nicht so richtig wusste, wie er das Problem lösen soll. Dafür nimmt er ein paar Charaktere aus bisherigen Werke und wirft dem Leser eine nicht zufriedenstellende Notlösung hin. So richtig zu Ende gedacht fühlt sich dieses Werk nicht an. Mich persönlich hat dies unzufrieden zurückgelassen. Das Buch selbst war recht solide, aber der Cliffhanger konnte mich nicht überzeugen und auch die Einführung der neuen ehemaligen Charaktere fand ich nicht gelungen.

Insgesamt konnte mich der Fantasy- Autor Markus Heitz einige interessante Aspekt bieten. „Die schwarze Königin“ ist ein düsterer Vampirroman, welcher teilweise auch im 15. Jahrhundert handelt. Die Handlung war recht ansprechend und es gab einige spannende Szenen. Dennoch habe ich auch ein paar Kritikpunkte, wie zum Beispiel das unzufriedene Ende. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 17.09.2023

Die Erben der Nornen

Die Erben der Nornen
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Helen Hawk hat mit ihrem Fantasybuch „Die Erben der Nornen“ den ersten Band zu ihrer Walküren- Saga geschrieben. In dieser wird die Geschichte von Kara und ihrem besten Freund Lukas erzählt. Dieses Buch ...

Helen Hawk hat mit ihrem Fantasybuch „Die Erben der Nornen“ den ersten Band zu ihrer Walküren- Saga geschrieben. In dieser wird die Geschichte von Kara und ihrem besten Freund Lukas erzählt. Dieses Buch lässt sich ohne weitere Vorkenntnisse lesen, jedoch ist es hilfreich, wenn man sich ein bisschen in der nordischen Mythologie auskennt.

Klappentext:
Kara ist eine Nachfahrin der Walküren – eine Schicksalslenkerin. Der Haken? Sie weiß es nicht. Innerhalb kürzester Zeit erfährt sie, dass ihre Familie seit Jahrtausenden an der Seite von Riesen lebt. Ausgerechnet ihr bester Freund Lukas ist einer von ihnen und ein unsichtbares Band verbindet sie. Er hat eine besondere Gabe. Durch das Werfen von Runen kann er die Zukunft voraussagen. Als er das Ende der Welt sieht, bricht er auf, um Ragnarök zu verhindern.
Kara folgt ihm. Sie taucht in eine alte Welt voller Mythen ein, die nicht nur in alten Erzählungen überlebt haben. Werden sie das Ende der Welt verhindern können?

Durch Zufall bin ich auf dieses Werk aufmerksam geworden, bisher hatte ich von der Autorin Helen Hawk noch nichts gehört, geschweige denn gelesen. Aber der Klappentext konnte mein Interesse wecken, sodass ich mich ohne große Erwartungen in dieses Buch gestürzt habe.
Der Schreibstil von Helen Hawk ist recht leicht, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Ein wesentlicher Bestandteil der Handlung basiert auf der nordischen Mythologie. Hier empfinde ich es als recht hilfreich, wenn man ein wenig Grundwissen darüber verfügt, denn nähere Erläuterungen hierzu sucht man vergebens. Auf unterschiedliche Weise schafft es Hawk in diesem Werk Spannung zu erzeugen. Nur zu gerne möchte man wissen, wie die Geschichte weitergeht. Der Strudel dreht sich rasant und immer neue Gefahren und Abenteuer müssen gemeistert werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Buch zügig gelesen ist. Temporeich wird die Story vorangetrieben und zusammen mit den Protagonisten muss man so einige Hürden meistern. Des Weiteren wird „Die Erben der Nornen“ aus mehreren Perspektiven erzählt. Dadurch wird sowohl das Tempo noch zusätzlich gesteigert, außerdem erhält man als Leser einen umfangreicheren Einblick in die Handlung. Man kann diese aus mehreren Perspektiven betrachten, sodass man die Handlungen der Charaktere besser nachvollziehen kann. Dennoch hätte ich mir manchmal mehr Tiefe gewünscht. Dies trifft auf viele Aspekte des Buches zu. Sowohl der Weltenaufbau, als auch Hintergrundinformationen, aber auch die Charakterdarstellung fand ich etwas unausgereift. Hier hätten dem Buch meiner Meinung nach ein paar Seiten mehr gutgetan.
Kara, die weibliche Protagonistin ist eine Rechtsanwaltfachangestellte und kämpft als diese für Gerechtigkeit. Schlagartig ändert sich jedoch ihr Alltag. Sie muss erkennen, dass mehr in ihr steckt, als sie zunächst vermutet. Sie wird in die fantastische mythische Welt eingeführt und bruchstückweise erkennt sie die Zusammenhänge. Immer tiefer wird sie in diese Welt hineingesogen. Für sie ist alles neu und zusammen mit ihr lernen wird diese Aspekte, welche nichts mit ihrem bisherigen Leben zu tun haben, kennen. Und hier kommt das große Aber: Kara nimmt dies einfach als gegeben hin. Sie hadert nicht damit und diese vollkommen neue Welt akzeptiert sie ohne große Fragen. Dies fand ich etwas unglaubwürdig. Hier merkt man, dass es den Charakteren an Tiefe fehlt. Auch ihr Freund Lukas, welcher ein Riese ist, wirkt auf mich nicht vollständig ausgereift. Im Verlauf des Buches gibt es einige Szenen, wo ich mir gewünscht hätte, dass die Charaktere die Situation hinterfragen. Oder zumindest mal kurz über ihr Handeln nachdenken. Dadurch wirkt das Buch natürlich temporeicher, aber dies geht eindeutig zu Lasten der Geschichte und den Tiefgang dessen. Auch die Liebesbeziehung von Kara hatte für mich leider weder Hand und Fuß.
Gut gefallen hat mir im Gegensatz dazu der Anteil der nordischen Mythologie. Für die Handlung spielt diese eine essentielle Rolle. Doch leider fehlen mir auch hier ein paar Erklärungen. Ich persönlich habe Basiswissen in diesem Bereich und hatte daher keine Verständnisprobleme, ich fand die Einbindung in die Story recht gelungen. Aber jemand, der bisher wenig Berührungspunkte damit hatte, könnte hier vielleicht an seine Grenzen stoßen.

Insgesamt hat Helen Hawk mit „Die Erben der Nornen – Walküren- Saga 1“ einen temporeichen Reihenauftakt geschrieben. Mir persönlich hat es hier aber in mehreren Aspekten an Tiefgang gefehlt. Auch wenn es interessante Ansätze gab, konnte mich dieses Fantasybuch nicht vollständig packen. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 17.08.2023

Der rote Palast

Der Rote Palast
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Die Autorin June Hur hat mit „Der rote Palast“ einen eigenständigen Roman geschrieben, welcher sich ohne Vorkenntnisse lesen lässt.

Klappentext:
Joseon (Korea), 1758. Unehelichen Töchtern stehen in der ...

Die Autorin June Hur hat mit „Der rote Palast“ einen eigenständigen Roman geschrieben, welcher sich ohne Vorkenntnisse lesen lässt.

Klappentext:
Joseon (Korea), 1758. Unehelichen Töchtern stehen in der Hauptstadt nur wenige Möglichkeiten offen, aber durch harte Arbeit und Studium hat sich die achtzehnjährige Hyeon eine Stelle als Palastschwester verdient. Alles, was sie will, ist, den Kopf unten halten, gute Arbeit leisten und vielleicht endlich die Anerkennung ihres entfremdeten Vaters gewinnen. Doch plötzlich wird Hyeon in die dunkle und gefährliche Welt der Hofpolitik gestoßen, als jemand in einer einzigen Nacht vier Frauen ermordet. Die Hauptverdächtige ist Hyeons Mentorin. Entschlossen, die Unschuld ihrer geliebten Lehrerin zu beweisen, beginnt Hyeon mit ihren eigenen geheimen Ermittlungen. Bei ihrer Suche nach der Wahrheit trifft sie auf Eojin, einen jungen Polizeiinspektor, der ebenfalls auf der Suche nach dem Mörder ist. Als die Beweise beginnen, auf den Kronprinzen als Mörder hinzuweisen, müssen Hyeon und Eojin zusammenarbeiten, um die dunkelsten Ecken des Palastes zu durchsuchen und die tödlichen Geheimnisse hinter dem Blutvergießen aufzudecken.

Im Rahmen der Leipziger Buchmesse wurde ich auf dieses Buch aus dem Cross Cult Verlag aufmerksam. Der Inhalt klang vielversprechend und hat sofort mein Interesse geweckt. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden nicht enttäuscht.
Der Schreibstil von Hur ist angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Spannend wird in diesem Werk ein Kriminalfall aufgeklärt, mehrere Frauen wurden auf brutale Weise ermordet. Dabei gelingt der Autorin ein ausbalancierter Genremix. Ein packender Kriminalfall ist im historischen Gewand gekleidet und zusätzlich ist dieses Buch für jugendliche Leser geeignet, aber auch für Erwachsene spannend zu lesen. Das Setting finde ich in diesem Werk sehr gelungen. Der Leser wird nach Korea in das 18. Jahrhundert entführt und lernt dabei einiges über das damalige Leben aber auch das Leben im Palast. Allgemein ist der historische Hintergrund ein interessanter. Gelungen finde ich hierbei auch, wie die Autorin gekonnt die Fakten mit der Fiktion vermischt. Gelungen wird beides ineinander verwoben und im Nachwort geht Hur darauf noch einmal ein. Der Prinz Sado ist eine historische Person, auch wenn dieser in diesem Buch leider nur eine Nebenrolle spielt. Dennoch hat es mir Freude bereitet, etwas über ihn zu lesen. Leider kenne ich mich mit der Geschichte von Korea nicht so gut aus, daher habe ich es genossen, spielerisch etwas über dieses Land zu lernen. Außerdem wird hier auch Wissen über die damaligen medizinischen Kenntnisse im Palast in die Story eingebunden. Auch erfährt man so einiges über das damalige Leben am Hofe. Mir persönlich hat dies sehr gefallen.
Positiv möchte ich ebenfalls noch den interessanten Kriminalfall beziehungsweise dessen Aufdeckung erwähnen. Spannend wird man immer tiefer in diese Mordreihe hineingesogen und Stück für Stück erkennt man zusammen mit den Protagonisten die Zusammenhänge, sodass man am Ende richtig mitfiebert.
Gelungen finde ich ebenfalls die Darstellung der Charaktere. Sei dies die Protagonisten oder auch die Nebenrollen. Mich konnten diese überzeugen und wirkten authentisch auf mich. Die Protagonistin in „Der rote Palast“ ist eine junge medizinische Palastschwester. Hyeon ist klug und zielstrebig. Sie besitzt eine gute Beobachtungsgabe und Auffassungsgabe. Auch möchte sie sich gerne am Hofe integrieren und ein wichtiger Aspekt für sie ist, dass ihr Vater stolz auf sie ist. Hyeon ist ein uneheliches Kind und hat es daher nicht immer leicht im Leben. Eine Überraschung war für mich auch die Beziehung zu ihrer Mutter, die im Verlauf des Buches noch einmal in ein anderes Licht gerückt wird. Der männliche Gegenpart heißt Eojin. Dieser ist ein junger Polizeiinspektor und zusammen wollen die beiden den Kriminalfall aufklären. Dabei ergänzen sich die beiden ganz gut und mir hat das Zusammenspiel zwischen den beiden echt gut gefallen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich zwischen den beiden eine zarte Liebesgeschichte entwickelt. Diese nimmt jedoch nicht allzu viel Raum ein, was mir persönlich gefallen hat. Dennoch bereichert sie dieses Buch und ordnet sich gekonnt dem eigentlichen Thema des Buches unter, ohne zu aufdringlich oder gekünstelt zu wirken. Gekonnt wird hier ein Mittelweg zwischen blutigen Szenen und den Mordermittlungen und den eher zarteren Szenen mit Charakterdarstellung gefunden.

Insgesamt konnte mich die Autorin June Hur mit „Der rote Palast“ gut unterhalten. Gebannt habe ich an den Seiten gehangen und habe zusammen mit Hyeon und Eojin die Mordserie aufklären wollen. Neben einem interessanten Setting und einem spannenden Kriminalfall hat dieses Buch authentische Charaktere zu bieten. Gerne möchte ich noch mehr von Hur lesen. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.