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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2020

Seiten einer Dreiecksbeziehung

What I Like About You
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Inhalt:
„Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn ...

Inhalt:
„Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels - ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr - da ist Chaos vorprogrammiert!“


Schreibstil/Art:
Dieses Jugendbuch wird ausschließlich aus Sicht der Protagonistin Halle Levitt (alias Kels) erzählt. Die Ausdrucksweise ist humorvoll, modern und gefällig, liest sich wunderbar fluffig und schnell. Gut gefallen haben mir auch die perfekt eingebauten Blogposts, Comiczeichnungen, sowie Chatverläufe und Twitter Einträge. 

Die Beschreibungen der Charaktereigenschaften, die Up and Downs der Gefühle und der Ortschaften verleihten mir nicht nur einmal das Gefühl, ich wäre in unmittelbare Nähe der Geschehnisse dabei gewesen.

Sätze wie: „Ich weiß nicht. Du siehst mich immer an, als würdest du lieber Brokkoli essen oder so, als dich mit mir zu unterhalten.“ lockeren den ein oder anderen komplizierten Moment etwas auf. Die Funken zwischen Nash und Halle sind dennoch förmlich zu spüren.


Fazit:
Ein Wohlfühlroman, der den Leser mitreißen lässt und wichtige Themen wie: Selbstzweifel, falsche Identität, andere Kultur und Freundschaft anspricht.
Tiefsinnige Einblicke skizzieren oftmals die ungeschönte Wahrheit, wie es ist jemand anderes online zu sein. Ein wunder Punkt, der sehr aktuell und bedeutsam ist. Viele Ideen sind völlig up to date und sehr gut in den Verlauf der Story eingebettet. Ich habe die süße Liebesgeschichte gern gelesen.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Angst löscht die Zeit aus

Spiele
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Inhalt:
„Robert Lindström hütet ein Geheimnis: In einem Wutanfall tötete er seinen besten Freund. Aber war es wirklich so? Als Elfjähriger des Mordes beschuldigt, wurde er angesichts seines Alters nie ...

Inhalt:
„Robert Lindström hütet ein Geheimnis: In einem Wutanfall tötete er seinen besten Freund. Aber war es wirklich so? Als Elfjähriger des Mordes beschuldigt, wurde er angesichts seines Alters nie verurteilt. Als Erwachsener lebt er zurückgezogen. Bis ihn Lexa kontaktiert. Sie ist Journalistin und schreibt ein Buch über den Fall. Ihre Theorie: Robert ist unschuldig. Zur gleichen Zeit wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Im gleichen Stockholmer Vorort, in dem Robert aufwuchs. Und in dem er mit Lexa den Ereignissen von damals nachgeht. Zufall? Hauptkommissar Carl Edson von der Reichsmordkommission leitet die Ermittlungen, und seltsame Zwischenfälle führen ihn immer näher an die Wahrheit über Robert.“


Schreibstil/Art:
Bo Svernström hat sich für eine Variante entschiedenen, in der die Sichtweisen hin und her switchen. Zum einen wird aus der Ich-Perspektive von Robert geschrieben und zum anderen (bei den Nebencharakteren Carl Edson, Lexa, …) aus Sicht einer dritten Person. Außerdem erhält der Leser noch Einblicke in die Vergangenheit, in der man mehr über Roberts und Max‘ Freundschaft/Kindheit erfährt. Diese sind perfekt eingebettet da man mehr über Roberts Persönlichkeit bzw. seine seltsame Verhaltensweise aufgeklärt wird und sich ein besseres (teilweise verworrenes) Bild machen kann.

Der zunächst undurchschaubare Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich hatte nicht nur einmal das Gefühl, ich wäre in unmittelbare Nähe der Geschehnisse dabei gewesen. Die Details rund um die Ermittler und den anderen Nebenfiguren gestalten diesen Thriller authentisch und greifbar.


Fazit:
Wieder mal ein skandinavischer Thriller der mich packen konnte. Zumal man den ersten Teil „Opfer“ nicht gelesen haben muss, um hier problemlos einzusteigen zu können.

Ich hatte zwar relativ schnell jemanden im Verdacht, was sich auch bewahrheitet hat, gestört hat es mich jedoch trotzdem nicht. Die Frage ob Robert nun schuldig oder unschuldig ist, zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch.
Viele kleine Randinformationen, das ein oder andere Psychospielchen sowie urplötzliche Wendungen, sorgen an den richtigen Stellen für den nötigen Thrill. Spannend zu beobachten wie rasch sich die Schlinge um Roberts Hals zugezogen hat.

Klitzekleiner Kritikpunkt: Einige wenige Abschnitte hätten durchaus kürzer/kompakter sein können.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Go for it, Marin!

Rules For Being A Girl
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Inhalt:
„Macht Mädchen Mut, sie selbst zu sein

Wie alle Mädchen ist Marin an ihrer Schule mit lauter ausgesprochenen und unausgesprochenen Anforderungen konfrontiert: Schminke dich, aber trag nicht zu ...

Inhalt:
Macht Mädchen Mut, sie selbst zu sein

Wie alle Mädchen ist Marin an ihrer Schule mit lauter ausgesprochenen und unausgesprochenen Anforderungen konfrontiert: Schminke dich, aber trag nicht zu viel Make-up. Werd nicht zu dünn, aber auch nicht zu dick. Sei witzig, aber dränge dich nicht in den Mittelpunkt … Und Marin ist gut darin, die Regeln zu befolgen. Bis ein Vorfall mit ihrem Lehrer ihr die Augen öffnet. Erstmals sieht Marin, wie ungerecht Mädchen und Frauen behandelt werden. Und sie beschließt, sich nicht länger an die Spielregeln von anderen zu halten, auch wenn das bedeutet, dass sie sich gegen ihre eigenen Freunde stellen muss.“


Schreibstil/Art:
Etwas holprig nimmt Marin den Leser direkt mitten ins Teenie-Chaos mit. Sie beschreibt den typischen Alltag auf dem College, die vertrauten und fast schon schwesterhaften Zusammentreffen mit ihrer besten Freundin Chloe und das harmonische Leben Zuhause. Anfangs wirkt die 17-jährige Marin noch etwas unreif, doch ihr Verhalten entwickelt sich aufgrund eines Vorfalls mit ihrem Lehrer Bex rapide weiter.

Als Außenstehender hat man fast schon das Gefühl, als würde man Auszüge aus einem Tagebuch lesen. Der Stil ist sehr modern, jugendlich und vertraut. Nachdem man Marin näher kennengelernt hat, fällt es einem gar nicht schwer mit ihr mit zu fiebern, ihr in schweren Momenten nah zu sein und ihren Mut zu feiern.


Fazit:
Die Message in diesem Buch ist so stark und so wichtig, dass mich der kleine schwere Einstieg gar nicht stört. Wenn man in der Geschichte angekommen ist, kommt man gar nicht mehr raus.
Die beiden Autorinnen schaffen es, eine tolle, authentische aber auch ernste Stimmung zu verbreiten. Ich habe mich oftmals selbst dabei erwischt, dass ich mich wieder wie ein Teenager gefühlt habe, Jungs angehimmelt habe aber auch genauso wie Marin gelitten hab.

Die Themen könnten nicht aktueller sein: Homosexualität, Diskriminierung, Sexismus sowie Rassismus. Es wurde der richtige Nerv getroffen und ich hoffe wirklich, dass dieses Buch jedem Mädchen weiterhelfen wird. Ich jedenfalls hatte nicht nur zum Schluss einen Kloß im Hals.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Aus den Tiefen der Schatten

Der Schattenmörder
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Inhalt:
„Niemals hat Paul den Tag vergessen, an dem er Charlie Crabtree in der Schule zum ersten Mal begegnete. Charlie mit seinem überlegenen Lächeln und den dunklen Fantasien, mit denen er Paul in seinen ...

Inhalt:
„Niemals hat Paul den Tag vergessen, an dem er Charlie Crabtree in der Schule zum ersten Mal begegnete. Charlie mit seinem überlegenen Lächeln und den dunklen Fantasien, mit denen er Paul in seinen Bann zog. Sie waren Freunde. Bis zu dem Tag als Charlie den Mord beging und danach spurlos verschwand. Fünfundzwanzig Jahre später kehrt Paul erstmals in seine Heimatstadt zurück. Seine Mutter liegt im Sterben, die Pflegerin hat ihn alarmiert. Gleich nach seiner Ankunft passieren seltsame Dinge. Die Mutter behauptet, jemand sei im Haus gewesen, und als Paul den Dachboden betritt, findet er alles übersät mit blutig-roten Handabdrücken. In der Stadt bemerkt Paul, dass ihn jemand verfolgt, und er beginnt sich zu fragen: Was geschah damals mit Charlie Crabtree am Tag des Mordes?

Unheimlich, beklemmend und nervenzerreißend spannend – der neue Roman von Alex North.“


Schreibstil/Art:
Alex North hat sich für einen Schreibstil entschieden der in drei Handlungsstränge aufgeteilt ist: zu einem erfährt der Leser mehr über Pauls Vergangenheit sowie die Gegenwart, zum anderen ist in dritter Person aus Sicht von Detective Amanda und ihre Ermittlungsarbeit geschrieben. Die Einsichten aus den verschiedenen Zeitebenen ergänzen sich perfekt.
Die Kapitellänge ist optimal gewählt, da man aus den vorherigen Abschnitten nichts vergisst und somit einen reibungslosen Übergang hat.

Zwar war mein Einstieg in die Story etwas holprig, dennoch ist das Buch an sich sehr kurzweilig und spannend. Die Atmosphäre ist durch die luziden Träume oftmals sehr mystisch und düster, der ein oder andere Gruselmoment ist auf jeden Fall vorhanden.
Dieses, mir unbekannte Thema, sorgte für mehr Kopfkino - der Autor schaffte es mich mit überraschenden Wendungen zu flashen.


Fazit:
Leider konnte mich der „Roman“ (wohl eher ein Thriller) jedoch nicht ganz überzeugen. Der Mittelteil war stark und es passierte echt viel aber das Ende…das war leider schwach. Es ist im Vergleich zum Rest der Story einfach nicht der Burner.

Im Großen und Ganzen fand ich das Buch dennoch nicht schlecht, nur Amandas Figur finde ich im Nachhinein unnötig. Im Endeffekt hätte es ein ausführlicher Epilog auch getan.

Schade, es passieren nämlich so viele spannende und unheimliche Dinge, so dass der Lesefluss voller Nervenkitzel ist und die Fäden alle zusammen laufen. Und trotzdem sind am Ende nicht alle Fragen beantwortet. Ob das einen zufriedenstellend zurücklässt, ist so eine Sache. Mich jedenfalls leider nicht.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Clean but transparent?!

Cleanland
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Inhalt:
„Spannend und hochaktuell: ein Jugendbuch über eine Gesellschaft, die sich nach der Pandemie zur Gesundheitsdiktatur gewandelt hat

Die 15-jährige Schilo wohnt in Cleanland – dem Land der Reinen. ...

Inhalt:
Spannend und hochaktuell: ein Jugendbuch über eine Gesellschaft, die sich nach der Pandemie zur Gesundheitsdiktatur gewandelt hat

Die 15-jährige Schilo wohnt in Cleanland – dem Land der Reinen. Dank moderner Technik und strenger Gesetze sind die Menschen hier geschützt vor Krankheiten aller Art. Nur eine einzige registrierte Freundin zu haben, rund um die Uhr überwacht zu werden und die eigene Großmutter nur durch eine Glasscheibe zu sehen – für Schilo ist das in Ordnung, Gesundheit hat nun mal ihren Preis. Doch dann erfährt die Familie ihrer Freundin die Härte des Regimes. Und Schilo verliebt sich in Toko, einen der Cleaner, die nachts Straßen und Gebäude desinfizieren müssen. Da begreift sie, wie hoch der Preis wirklich ist. Was ist wichtiger: die Gesundheit – oder die Freiheit?

Die Folgen einer Pandemie konsequent weitergedacht – vom Autor von »Endland«, »Die Scanner« und »Sein Reich«“


Schreibstil/Art:
Dieses Jugendbuch wird ausschließlich aus Sicht der 15-jährigen Schilo erzählt. Ihr Standpunkt kommt zum Teil noch sehr jugendlich und arglos, und stellenweise doch schon so erwachsen rüber. Die Kombination aus der frühen Reife und der Jugendlichkeit hat mir gut gefallen. Die Ausdrucksweise ist modern und gefällig. Sowohl die Atmosphäre als auch die Überwachung kann man in Cleanland förmlich spüren und ist sehr gut umschrieben. Die kurzen Kapitel sorgen für ein gutes Erzähltempo und eine steigende Spannung. An und für sich waren mir alle Charaktere sympathisch aber Schilo´s humorvolle Omi doch irgendwie am meisten. 



Fazit:
Obwohl die Geschichte etwas absurd zu sein scheint, könnte sie dank Covid-19 aber gar nicht aktueller sein. Cleanland ist voller Überwachung und die Einwohner werden ständig überprüft, desinfiziert und auf Abstand gehalten. Doch ist deren Normalität so abwegig? Niemand hätte vor zig Jahren gedacht, dass ein blödes Virus die ganze Welt und Wirtschaft so durcheinander bringen kann.

Eine Story mit einem Background das völlig up to date ist und den Leser zum Nachdenken anregt. Ist etwas mehr Reinheit, Abstand und eine digitale Überwachung (in Maßen) wirklich so unrealistisch? Ist eine stetige Überprüfung der eigenen Gesundheits- und Schlafwerte gar nicht so verkehrt?

Ein Buch mit Einblicken über die Vor- und Nachteile einer ständigen Beschattung. Die Idee und Umsetzung von Martin Schäuble hat mir gefallen, seine Phantasie ist perfekt ausgearbeitet.

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