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Veröffentlicht am 09.09.2021

Gelungener Abschluss der Dilogie

Das Schwarze Lied
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Kehlbrand Reyerik ist weiter auf seinem Eroberungsfeldzug, Vaelin Al Sorna bekommt wieder ein Lied, ist damit aber gar nicht glücklich, findet aber dennoch weitere Verbündete – der zweite Band der Dilogie ...

Kehlbrand Reyerik ist weiter auf seinem Eroberungsfeldzug, Vaelin Al Sorna bekommt wieder ein Lied, ist damit aber gar nicht glücklich, findet aber dennoch weitere Verbündete – der zweite Band der Dilogie schließt unmittelbar an den ersten Band an.

Neben bekannten Charakteren, die Vaelin weiterhin begleiten, gibt es in diesem Band auch ein paar neue, die sich nach und nach der Gruppe anschließen, Tempelmitglieder, Kapitäne, Generäle und Piraten sind dabei, alle, wie gehabt gut und klar umrissen gezeichnet. Eine Überraschung erlebt man in Kehlbrands Lager. Die einzelnen Teile des Romans werden von einem Charakter eingeleitet, mit dem man nicht mehr gerechnet hatte, und der eine interessante Entwicklung durchläuft.

Die Geschichte strebt dem Höhepunkt des Konfliktes zu – wird daher naturgegeben von Kämpfen und Schlachten beherrscht ,und ist dadurch sehr blutig. Der Autor scheut sich nicht, alles ausführlich zu beschreiben, für sensible Gemüter ist das nichts, aber die werden wohl sowieso nicht zu Romanen dieses Autors greifen. Anthony Ryan erzählt, wie gehabt, sehr packend und bildhaft, das Kopfkino bekommt viel zu tun.

Die Geschichte findet schließlich ihr Ende, doch ob das schon das Ende der Geschichten um Vaelin Al Sorna ist? Mir kommt es fast so vor, als könnte da noch mehr kommen – ich bin gespannt, und würde mich freuen, denn ich mag ihn.

Ein paar Boni hat der Roman zusätzlich zu bieten: Neben dem Personenregister im Anhang gibt es Karten, beides habe ich nicht benötigt, manch einer ist aber sicher froh darüber.

Mich hat der Roman wieder von der ersten Seite an gepackt, ich will unbedingt mehr vom Autor lesen. Gerne vergebe ich auch hier volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für die Dilogie.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Gelungene Charaktere, gut durchdachte Welt

Meister der Runen - Der Chronik erster Teil
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Der Sammelband enthält zehn Geschichten über vier Zwerge, Borengar ist ein älterer Runenkrieger und Lehrmeister, mit dem der Leser ein Abenteuer aus seiner Jugend erlebt, Tarik, der singende Runenschmied, ...

Der Sammelband enthält zehn Geschichten über vier Zwerge, Borengar ist ein älterer Runenkrieger und Lehrmeister, mit dem der Leser ein Abenteuer aus seiner Jugend erlebt, Tarik, der singende Runenschmied, muss seiner Freundin Asla zur Seite stehen, während Kalin, der etwas tollpatschige Adept, seiner Prüfung immer näher kommt. Gunnar schließlich, ist ein Tunnelkämpfer, der in zunächst undurchschaubare Machenschaften verwickelt wird. Jeder dieser Vier ist in den zehn Geschichten mehrfach vertreten, mancher hat auch Auftritte bei den anderen Charakteren.

Patrick Huber hat mich mit seinen Geschichten sehr angenehm überrascht. Mich hat interessiert, wie er die Verbindung Zwergenwelt und Runenmagie ausführt, und war ziemlich schnell überzeugt von seiner Interpretation. Auch die Protagonisten wuchsen mir schnell ans Herz, mancher mehr, mancher weniger, aber alle deutlich. Meine besonderen Favoriten sind bisher Tarik und Kalin. Da aber in weiteren Bänden neue Charaktere im Mittelpunkt stehen werden, bin ich gespannt, ob sich das noch ändern wird. Jedenfalls bin ich nun angefixt und freue mich auf weitere Geschichten aus dieser Welt.

Diese ist gut durchdacht und nicht nur auf die unterirdische Heimat der Zwerge beschränkt. Nein, jeder Runenkrieger muss sich z. B. auch außerhalb dieser Welt behaupten, und so verlassen wir z. B. Kalin während er seine Heimat verlässt – in einer weiteren Geschichte werden wir ihn wahrscheinlich bei seinem Abenteuer außerhalb begleiten. Mir gefällt auch gut, dass die Geschichten miteinander verknüpft sind, manches wird in anderen Geschichten erwähnt, und, wie oben schon ausgeführt, trifft man manche Protagonsten woanders wieder.

Mein Kopfkino hat durchgehend gut gearbeitet, was auch an Patrick Hubers bildhaften Erzählstil liegt. Die Geschichten bieten immer wieder überraschende Wendungen und sind spannend. Auch andere Wesen tauchen auf und man darf gespannt sein, was dem Autor noch so alles einfallen wird.

Mir haben die Geschichten sehr gut gefallen und mich gut unterhalten, vor allem die Protagonisten haben es mir angetan, aber auch die gelungene Welt, die der Autor erschaffen hat. Von mir gibt es sehr gerne eine Leseempfehlung und volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Spannend, gut recherchiert und sehr lesesnwert

Das Kreuz des Pilgers
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1379: Palmiro Bongert war mit seinem Freund Conlin von Langenreth im Heiligen Land. Auf dem Rückweg nach Koblenz treffen sie auf eine Handelskarawane von Palmiros Verwandten, Reinhild von Winneburg-Manten ...

1379: Palmiro Bongert war mit seinem Freund Conlin von Langenreth im Heiligen Land. Auf dem Rückweg nach Koblenz treffen sie auf eine Handelskarawane von Palmiros Verwandten, Reinhild von Winneburg-Manten und ihrem Ehemann Gottfried. Bei einem Überfall stirbt Gottfried. Gut, dass Reinhild Familie und Freunde hat, auf die sie sich verlassen kann, aber irgendwann wird sie vielleicht wieder einen Ehemann an ihrer Seite benötigen.

Palmiro möchte sein eigenes Handelskontor aufbauen. Eigentlich sollte Gottfried sein Partner sein, nun steht auch er alleine. Auch Conlin hat es nicht einfach, er hat große Probleme mit seiner Familie und wird wohl seine Zukunftsvorstellungen ändern müssen.

Wer die Kreuztrilogie der Autorin kennt, wird hier viele bekannte Charaktere wiedertreffen, denn der Roman ist eine Fortsetzung. Die damaligen Protagonisten treten in den Hintergrund, sind aber immer noch aktiv. Aber nicht nur mit Charakteren aus der Kreuztrilogie gibt es Wiedersehen, in Köln treffen wir zusammen mit Conlin u. a. eine beliebte Protagonistin als Kind. Ich liebe solche Querverbindungen und hatte großen Spaß daran.

Auch die neuen Charaktere gefallen mir gut, Petra Schier hat sowieso ein Händchen dafür, diese tiefgehend zu zeichnen. Mein Lieblingscharakter hier ist Palmiro, der ein Geheimnis in sich trägt, aber allgemein sehr offen ist. Er vertraut auf seine besondere Gabe, und ist dadurch ein sehr liebenswerter Mann. Sein Geheimnis ist etwas, was man in historischen Romanen eher selten findet, aber die Autorin hat auch hier die richtigen Worte gefunden. Das Wort „Gabe“ verrät zudem eine weitere Besonderheit, es schwebt ein Hauch Mystik durch den Roman, wie man es auch aus der Kreuztrilogie bereits kennt. Im Nachwort kann man Petra Schiers Meinung dazu lesen. Ich selbst finde diesen Hauch Mystik auch durchaus passend zu einem Roman dieser Zeit, in dem die Menschen noch anders glauben als wir heutzutage.

Neben den Charakterzeichnungen sind auch die Dialoge sehr gelungen, und bringen einen durchaus zum Nachdenken. Vor allem Palmiro gibt einige schlaue und nachdenkenswerte Dinge von sich. Er hat zudem etwas aus dem Heiligen Land mitgebracht, das ihn in Gefahr bringen könnte – das bringt Spannung ins Spiel, aber auch einen Charakter, der sehr ambivalent ist, und sicher noch ein Paar Überraschungen in den weiteren Bänden liefert.

„Das Kreuz des Pilgers“ ist nämlich der Beginn einer neuen Trilogie, so bleibt das Ende offen, ja, es gibt auch den einen oder anderen Cliffhanger – leider muss man nun erst einmal wieder auf die Fortsetzung warten.

Petra Schiers neuer historischer Roman, der gleichzeitig der Start in eine neue Trilogie ist, hat mir wieder sehr gut gefallen. Man trifft alte Bekannte, aber auch interessante neue Charaktere, man erlebt spannende Lesestunden, erhält aber auch nachdenkenswertes und einen gut recherchierten Roman. Ich vergebe sehr gerne volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für alle Fans historischer Romane.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Wie immer lesenswert

Ein Männlein liegt im Walde
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Der 14. Band der Reihe trifft Loretta Luchs ganz persönlich, denn ihr Liebster steht unter Mordverdacht. Aber Loretta wäre nicht Loretta, wenn sie nicht alles dafür täte, den Fall, mit tatkräftiger Hilfe ...

Der 14. Band der Reihe trifft Loretta Luchs ganz persönlich, denn ihr Liebster steht unter Mordverdacht. Aber Loretta wäre nicht Loretta, wenn sie nicht alles dafür täte, den Fall, mit tatkräftiger Hilfe ihrer Freunde, aufzuklären.

Es ist immer wieder schön, Loretta und ihre Freunde wiederzutreffen, dieses Mal kommt auch Verstärkung aus dem Norden, Diana und Okko eilen zu Hilfe. Die Antagonist:innen sind ganz schön durchtrieben und geben den Freunden einige harte Nüsse zu knacken, Loretta ist ziemlich durch den Wind, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir hat gut gefallen, dass Kommissarin Astrid Küpper dieses Mal auf Seiten Lorettas steht, das merkt man sehr gut, auch wenn sie natürlich an ihren Vorschriften festhalten muss.

Wie immer liest sich das Ganze sehr zügig, und ist, trotz aller Dramatik, auch wieder mit Humor durchsetzt. Dafür sorgt schon Frank mit seinem Ruhrpott-Dialekt und seiner erfrischenden Art. Nebenbei nimmt die Autorin den Influencer-Hype gehörig auf die Schippe, dazu hat sie zusätzlich im Nachwort etwas zu sagen.

Auch wenn man hier schon früh ahnt, wie sich die Sache tatsächlich zugetragen hat, ist es doch nicht so einfach, das auch zu beweisen, zumal die Details dann doch zunächst im Unklaren bleiben. Aber am Ende ist natürlich alles nachvollziehbar aufgelöst, und man darf sich auf Band 15 der Reihe freuen.

Band 14 der Reihe nimmt nicht nur Loretta ziemlich mit, auch die Leser:innen, die die Protagonist :innen bereits gut kennen, werden emotional gepackt. Trotzdem fehlt es auch dieses Mal nicht an Humor und am Ende kann man sich auf den nächsten Band freuen. Ich vergebe 4,5 Sterne, und eine Leseempfehlung für die ganze Reihe.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Zwei ungewöhnliche Ermittler

Hope Rides Again
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März 2019: Ausgerechnet am Tag der Parade zum St. Patricks Day treffen sich Joe Biden und Barrack Obama anlässlich eines Weltökonomieforums im Tribune Tower in Chicago. Obamas Blackberry verschwindet, ...

März 2019: Ausgerechnet am Tag der Parade zum St. Patricks Day treffen sich Joe Biden und Barrack Obama anlässlich eines Weltökonomieforums im Tribune Tower in Chicago. Obamas Blackberry verschwindet, und die Suche danach führt den ehemaligen Präsidenten und seinen ehemaligen Vize in ein wahnwitziges Abenteuer – denn die beiden können in Chicago niemandem trauen, und so müssen sie unbedingt selbst ermitteln.

Barack Obama und Joe Biden – ein ehemaliger und ein zukünftiger US-Präsident – als Ermittlungsbuddys – für mich klingt das interessant und auch humorvoll, zumal, wenn ich mir das Cover ansehe. Und so ist es denn auch. Besonders gelungen finde ich, dass der Autor Biden selbst in Ich-Form erzählen lässt. Ein Joe Biden, der kein Vizepräsident mehr ist, und deshalb, wie jeder andere auch, auf ein normales Flugzeug angewiesen ist, der aber auch schon überlegt, ob er sich selbst zur Wahl stellen soll. Ein Joe Biden, der ein bisschen altmodisch, aber dann wieder erstaunlich gewandt wirkt. Ein Joe Biden, der mir schnell sympathisch geworden ist.

Dies ist bereits der zweite Band, in dem die beiden zusammen ermitteln, Band 1 steht noch auf meiner To-do-Liste. Es ist herrlich, welche Verwicklungen sich der Autor ausgedacht hat, und welche Erfahrungen er besonders seinem Ich-Erzähler angedeihen lässt, der sich nicht nur in einem unterirdischen Labyrinth verirrt, sondern auch 24 Etagen zu Fuß überwinden muss und das mit bluttriefendem Hemd. Zudem werden ihm immer wieder Steine in den Weg gelegt, nicht zuletzt auch von Obama und dessen Bodyguard Steve, aber am Ende ist der Fall gelöst – zufriedenstellend für Biden und auch für den Leser. Die Geschehnisse sind turbulent, alles spielt sich – sehr geballt – an nur einem Tag ab, der Autor verzichtet aber auch nicht auf einen guten Schuss Gesellschaftskritik.

Unterm Strich darf man hier keinen ernsthaften Krimi erwarten, aber wahrscheinlich tut das auch niemand, der zu diesem Roman greift. Wer das Ganze also nicht allzu ernst nimmt, erhält einen humorvollen Roman, der die beiden Politiker einmal von einer ganz anderen Seite zeigt, aber auch mit Gesellschaftskritik aufwartet. Ich vergebe gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gerne auch humorvoll/satirisch angehauchte Kriminalromane mit ungewöhnlichen Ermittlern mögen.

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