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Veröffentlicht am 17.10.2022

Tolle Idee, langweilige und wenig innovative Umsetzung

Freiheitsgeld
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Das Cover finde ich ganz nett. Nichts, was mir ewig im Gedächtnis bleiben wird, aber deutlich besser als viele andere Cover in dem Genre.
Der Schreibstil von Andreas Eschbach hat mir leider weniger gut ...

Das Cover finde ich ganz nett. Nichts, was mir ewig im Gedächtnis bleiben wird, aber deutlich besser als viele andere Cover in dem Genre.
Der Schreibstil von Andreas Eschbach hat mir leider weniger gut gefallen. Er ist einfach gehalten und lässt sich relativ flüssig lesen, allerdings ist der Erzählstil sehr einschläfernd, sodass selbst traumatische oder spannende Ereignisse keinerlei Emotionen in mir hervorgerufen haben.

Die Grundidee mit dem Freiheitsgeld finde ich sehr interessant, recht gut durchdacht und vor allem gar nicht mal so abwegig. Die Umsetzung hat mir hingegen überhaupt nicht gefallen, da sich der Autor in seitenlangen Erklärungen verliert und endlos lange einfach gar nichts passiert. Die Handlung zieht sich wie Kaugummi, wodurch ich oft mit dem Gedanken gespielt habe, einfach ein paar Seiten zu überblättern. Das Traurige dabei ist, dass ich nichts Relevantes verpasst hätte, da die Geschichte die meiste Zeit über im langweiligen Tempo vor sich hin plätschert.
Zudem spürt man leider auf fast jeder Seite Eschbachs Voreingenommenheit gegenüber dem Konzept eines bedingungslosen Grundeinkommens. Während es sich die Elite in abgeschotteten Anlagen gut gehen lässt, lebt die breite Masse, die mit TV-Shows ruhiggestellt und rund um die Uhr vom Staat überwacht wird, in ihren kleinen Wohnungen vor sich hin.
Dafür, dass der Roman 40 Jahre in der Zukunft spielt, gibt es sehr viele Parallelen zu unserem derzeitigen Leben. Die Menschen sitzen vor der Glotze, fahren mit dem Bus von A nach B, telefonieren, notieren sich wichtige Dinge auf einem Zettel usw. Da wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen.
Die Charaktere hätten hier einiges rausreißen können - haben sie aber leider nicht. Stattdessen gab es flache Figuren, noch flachere Dialoge und ausufernde Beschreibungen, die keinen Mehrwert geboten haben. Vor allem Ahmad Müller und dessen Freundin sind mir dabei gehörig auf die Nerven gegangen. Ich habe selten über eine so dämliche und toxische Beziehung gelesen. Die beiden haben einander wirklich verdient.
Erst im letzten Viertel der Story kommt etwas Spannung auf - für mich leider viel zu spät.
Der Schluss hat dem Ganzen dann aber noch die Krone aufgesetzt. Was hat sich der Autor dabei nur gedacht?
Das Ende war hastig, klischeehaft und hat sämtlichen Verschwörungstheoretikern in die Hände gespielt. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich nicht näher auf die Auflösung eingehen. Nur so viel sei gesagt: der Abschluss war genauso enttäuschend wie der Rest der Geschichte.

Fazit:
"Freiheitsgeld" bietet eine interessante Ausgangslage für einen spannenden und nachdenklich machenden Roman, doch leider hat Andreas Eschbach nichts aus dieser tollen Idee gemacht. Zwar sind gute Ansätze zu finden, der Rest geht jedoch in einer langatmigen Handlung mit blassen Charakteren unter, die keinen Raum für überraschende Wendungen bieten. Von mir gibt es aus diesem Grund leider keine Empfehlung.
2/5 Sterne

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Lübbe Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2022

Gelungener Auftakt einer magischen Romantasy-Reihe

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Cover und Buchschnitt gefallen mir gleichermaßen gut. Das Mädchen passt zu meiner Vorstellung von Emily, die Aufmachung wirkt magisch und etwas verträumt. Einzig die Tatsache, dass der hübsche Farbschnitt ...

Cover und Buchschnitt gefallen mir gleichermaßen gut. Das Mädchen passt zu meiner Vorstellung von Emily, die Aufmachung wirkt magisch und etwas verträumt. Einzig die Tatsache, dass der hübsche Farbschnitt nicht durchgängig angebracht worden ist, fand ich ein wenig schade.

Der Schreibstil von Jennifer Alice Jager ist sehr einfach und jugendlich gehalten, sodass ich das Buch schnell ausgelesen hatte.
Der Einstieg in die Welt der Nekromanten und anderer magischer Wesen hat mir ausgesprochen gut gefallen. Besonders das tolle Setting und die interessanten Ideen fand ich sehr gelungen.
Verschiedene Raumfalten, die an kleine Zeitportale erinnern, sorgen für Spannung und das ungewöhnliche Haus der Seymours, insbesondere die Bibliothek des Großvaters, lässt alle Bücherherzen höherschlagen.
Erzählt wird die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Emily Seymour, was ich ein wenig schade fand, da ich gerne mehr über ihren Schwarm Ashton erfahren hätte.
Emily ist ein liebenswertes, jedoch sehr tollpatschiges Mädchen, das von einer Katastrophe in die nächste stolpert. Zwar mochte ich ihre sympathische und etwas verpeilte Art recht gerne, allerdings wurde mir ihre Tollpatschigkeit zu übertrieben dargestellt. Jetzt mal ehrlich: Kein Mensch ist SO ungeschickt. Aus diesem Grund gab es für mich leider einige Situationen, die zwar für das ein oder andere Schmunzeln gesorgt haben, mir jedoch oft etwas too much waren.
Ihre Gedanken und Gefühle hinsichtlich ihrer Position in der Familie fand ich hingegen sehr authentisch. Lediglich ihre überstürzten Gefühle für Ashton konnte ich nicht nachvollziehen.
Mit Ashton hatte ich leider ein paar Probleme. Zwar war er mir durchaus sympathisch und auch seine Wut auf die Familie Seymour war nachvollziehbar, allerdings fand ich seine oft sehr verletzende Art gegenüber Emily auf Dauer etwas anstrengend. Klar, Emily ist scheinbar für seinen Tod verantwortlich, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass er ihr zumindest die Gelegenheit gegeben hätte, sich zu erklären und nicht jedes Wort aus ihrem Mund als Lüge abzustempeln.
Beide Charaktere entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, werden eine Spur reifer und betreiben endlich Konversation, was mir wiederum gut gefallen hat.
So vorhersehbar der erste Teil der Geschichte ist, so undurchschaubar ist der Rest. Zwar hat das Buch im ersten Drittel ein paar Durchhänger, wodurch die Story an Spannung eingebüßt hat, doch ab einem gewissen Punkt nimmt das Geschehen wieder ordentlich an Fahrt auf.
Das offene Ende wird mit einem Cliffhanger abgerundet, der zwar gut gesetzt wurde, mich jedoch nicht überraschen konnte.

Fazit:
"Emily Seymour: Totenbeschwörung für Anfänger" ist ein gelungener Auftakt einer magischen Romantasy-Reihe. Die Geschichte überzeugt mit vielschichtigen Charakteren, einer großen Prise Humor, einem interessanten Setting und einer geheimnisvollen Verschwörung. Aufgrund der oben genannten Kritikpunkte ziehe ich einen Stern ab, empfehle das Buch aber sehr gerne weiter.
4/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den Ravensburger Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Eine berührende Geschichte - leider nicht ganz so spannend wie erhofft

Die Vergessene
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Das Cover ist eher unaufgeregt, jedoch gefällt mir die Farbgebung. Zudem könnte man die schemenhafte Gestalt mit dem 40 Jahre alten Cold Case in Verbindung bringen, denn jeder, der Emily kannte, erinnert ...

Das Cover ist eher unaufgeregt, jedoch gefällt mir die Farbgebung. Zudem könnte man die schemenhafte Gestalt mit dem 40 Jahre alten Cold Case in Verbindung bringen, denn jeder, der Emily kannte, erinnert sich noch sehr gut an jenen Abend.
Den Schreibstil von Karin Slaughter mag ich sehr gerne, da er sich flüssig lesen lässt und Inhalte bildhaft beschrieben werden.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Handlung auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen gespielt hat. Einmal in der Gegenwart aus der Sicht von Andrea Oliver, einer frisch ernannten US-Marshall, die zu ihrem ersten Einsatz geschickt wird. Und aus der Sicht der 17-jährigen Emily Vaughn, einer Schülerin, die brutal vergewaltigt und Monate später ermordet wurde.
Den Einstieg in die Geschichte fand ich spannend gewählt, da er einige Fragen zu Emilys Vergangenheit aufwirft. Dabei muss ich gestehen, dass mir die Kapitel, die aus ihrer Sicht erzählt wurden, wesentlich besser gefallen haben, als die aktuellen Geschehnisse rund um Andrea. Das lag vor allem daran, dass sich die Kapitel aus der Gegenwart oft zu sehr in die Länge gezogen haben (auch in Hinblick auf die Seitenzahl). Wobei in beiden Zeitebenen immer mal wieder recht unbedeutende Aspekte die Handlung unnötig aufgebläht haben, wodurch leider einiges an Spannung verloren gegangen ist.
Die Story hat relativ lange gebraucht, um nach dem interessanten ersten Kapitel an Fahrt aufzunehmen, dadurch hatte das Buch deutliche Längen. Des Weiteren wurden sehr viele unterschiedliche Themen angeschnitten, die jedoch größtenteils nur oberflächlich angeschnitten wurden. Aus diesem Grund wirkte das Buch leider etwas überladen.
Auch die Charaktere konnten mich nicht vollends von sich überzeugen. Mit Andrea bin ich bis zum Schluss nicht warmgeworden. Sie war mir als Protagonistin zu unnahbar, wirkte manchmal zu unsicher / nicht zielorientiert. Zudem konnte ich einige ihrer Entscheidungen / Gedankengänge nicht nachvollziehen. Ihren Partner fand ich da schon wesentlich sympathischer.
Die Mitglieder aus Emilys Clique hatten zwar alle ihre Eigenheiten, jedoch konnte ich auch hier keine Bindung zu den einzelnen Figuren aufbauen, die allesamt unsympathisch waren. Vor allem der als charismatisch beschriebene Sektenanführer blieb seltsam blass. Warum sich ihm zahlreiche Menschen angeschlossen haben, entzieht sich meinem Verständnis.
Jedoch hat die Autorin ein Talent dafür, menschlichen Abgründe und ihre oftmals weitreichenden Folgen absolut großartig zu beschreiben.
Einzig allein Emily hat mir als Charakter wirklich gut gefallen. Das Schicksal des jungen Mädchens hat mich zutiefst berührt und zugleich unglaublich wütend gemacht. Ihre Erzählungen gingen mir unter die Haut, haben mich fassungslos zurückgelassen. Das Mädchen tat mir so unglaublich leid.
Gegen Ende nimmt das Buch dann wieder ordentlich an Fahrt auf. Das Finale hingegen wurde erstaunlich kurz abgehandelt, wodurch es einen eher unspektakulären Eindruck hinterlassen hat. Zudem haben mir Andreas unüberlegte Handlungen beim Showdown überhaupt nicht gefallen.

Fazit:
"Die Vergessene" ist ein solider Kriminalroman, der mit einem spannenden Plot, interessanten Charakteren und gut gesetzten Twists punkten kann. Für einen Thriller mangelte es der Story leider deutlich an Tempo und einer durchgehenden Spannungskurve. Besonders im Mittelteil weist das Buch einige Längen auf, die für Langweile sorgten.
3,5/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den HarperCollins Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Viel verschenktes Potenzial

Vega – Der Wind in meinen Händen
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Das Cover gefällt mir gut, da es zu meiner Vorstellung von Vega passt. Vom Stil her erinnert es mich sehr an die Vortex-Reihe.
Der Schreibstil der Autorin ist altersgerecht und einfach zu lesen, sodass ...

Das Cover gefällt mir gut, da es zu meiner Vorstellung von Vega passt. Vom Stil her erinnert es mich sehr an die Vortex-Reihe.
Der Schreibstil der Autorin ist altersgerecht und einfach zu lesen, sodass ich das Buch innerhalb weniger Stunden ausgelesen hatte.

Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an die Geschichte, da der Klappentext ein brandaktuelles Thema verspricht, das im ersten Band leider nur oberflächlich angeschnitten wurde. Dabei hat mir der Einstieg noch wirklich gut gefallen.
Wir werden direkt in die Story geworfen, waren also hautnah dabei. Es war spannend und auch die Charaktere wurden in einem angenehmen Tempo eingeführt.
Allerdings verliert sich Marion Perko für meinen Geschmack in den endlosen Beschreibungen der einzelnen Schauplätze, die Vega auf ihrer ebenso endlosen Flucht streift. Und das sind so einige, denn Vega und ihr Begleiter fliehen beinahe pausenlos vor ihren Verfolgern, was auf Dauer einfach nur anstrengend war.
Und wenn dann mal kurz Ruhe einkehrte, wurde die Liebesgeschichte thematisiert, die für mich nicht so recht in das Buch passen wollte und zudem konstruiert wirkte. Denn mal ehrlich: Wie gut kennt sie Leo eigentlich? Richtig. Gar nicht. Trotzdem bandelt sie mit ihm an, während ihr Freund verschwunden ist. Das hat für mich einfach nicht zusammengepasst. Zudem hatten die beiden überhaupt keine Zeit, echte Gefühle füreinander zu entwickeln, da sie kreuz und quer durch die Stadt gehetzt sind.
Vega war mir als Protagonistin recht sympathisch, wenngleich sie mir manchmal zu sprunghaft in ihren Entscheidungen und Handlungen war. Wir lernen ihre Geschichte zwar durch kurze eingestreute Erinnerungen kennen, allerdings fehlten mir zu viele Informationen, um mich ihr wirklich nahe fühlen zu können. Die restlichen Charaktere wurden mir zu oberflächlich beschrieben. Auch hier hätte ich mir weitere Hintergrundinformationen gewünscht.
Im Laufe der Geschichte wurden viele Fragen aufgeworfen, die entweder gar nicht oder nur unzureichend beantwortet wurden. Ich meine, klar, das hier ist der Auftakt einer Reihe, nichtsdestotrotz hätte ich mir ein paar Antworten auf die wichtigsten Fragen gewünscht.
Was ist der Grund für die Klimakatastrophe? Wie genau funktioniert die Beeinflussung des Wetters durch die Wettermacher? Was hat es mit Vegas Fähigkeiten auf sich, die nur vage und eher selten aufgegriffen wurden?
Es fehlte an wissenschaftlichen Erklärungen, die verschiedenen Interessengruppen wurden mir persönlich zu schwach eingeführt, sodass alles etwas verworren wirkte.
Dennoch wurden auch immer wieder mal interessante Passagen eingestreut, die mir gefallen haben. Auch die Armut der Bevölkerung und die Spaltung der Gesellschaft wurden gut in die Geschichte eingearbeitet.
Zum Ende hin nimmt die Handlung durch einen neuen Schauplatz wieder etwas an Fahrt auf, doch kurz darauf endet das Buch mit einem Cliffhanger, der mich nicht sonderlich überraschen konnte.

Fazit:
Leider konnte "Vega - Der Wind in meinen Händen" meine Erwartungen nicht erfüllen. Das Buch wirft einige Fragen auf, die entweder gar nicht oder nur flüchtig beantwortet werden. Auch die Klimakatastrophe und Vegas Fähigkeiten wurden mir persönlich zu oberflächlich behandelt. Der Fokus dieses Auftakts lag sehr auf dem Worldbuilding und der Charaktereinführung, wodurch ich das Gefühl hatte, dass viele Antworten für die Fortsetzung zurückgehalten wurden.
2,5/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den Insel Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 20.08.2022

Viele wichtige Themen, doch die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen

The Way I Break
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Das florale Muster auf dem Cover mag ich sehr gerne und die gewählten Farben wirken stimmig.
Nena Tramountanis Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Die Autorin hat ein Talent dafür, sensible ...

Das florale Muster auf dem Cover mag ich sehr gerne und die gewählten Farben wirken stimmig.
Nena Tramountanis Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Die Autorin hat ein Talent dafür, sensible Themen einfühlsam und authentisch zu beschreiben, sodass ich mich - so gut es als Außenstehende eben möglich ist - in die jeweiligen Situationen hineinfühlen konnte.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Vor allem die Koch-Thematik und das Setting haben mich persönlich abgeholt. Gerade deshalb fand ich es etwas schade, dass beides im Laufe der Story eher in den Hintergrund gerückt ist. Das Setting beschränkt sich größtenteils auf das Restaurant und den Strand und das Kochen macht den zahlreichen Problemen Platz, die im Buch angeschnitten werden.
Die Themen, die die Autorin aufgreift, sind alle mehr als wichtig und sollten niemals totgeschwiegen werden. Aufgrund der Fülle an wichtigen Aspekten bin ich jedoch der Meinung, dass man diesen gar nicht in einer einzigen Geschichte gerecht werden kann. So wurden viele Punkte nur kurz aufgegriffen, allerdings nicht ausreichend ausgearbeitet. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich die Autorin auf weniger Themen beschränkt hätte, damit diese den Raum erhalten, der nötig gewesen wäre.
Mit Tori hatte ich leider so meine Schwierigkeiten. Ich bewundere ihren Mut, ihre Stärke und ihre Entschlossenheit, einen kompletten Neuanfang zu wagen und sich von den Fesseln zu befreien, die sie schon so viele Jahre gefangen gehalten haben. Und ja, anfangs war sie mir auch sympathisch. Ihre Geschichte hat mich sehr berührt und wütend gemacht. Dass sie aufgrund ihrer letzten Beziehung Grenzen setzt und die Kontrolle über alles benötigt, ist wichtig und verständlich. Doch die Art und Weise, wie sie dies tut, hat mich - je weiter die Story vorangeschritten ist - immer fassungsloser und wütender gemacht. Ihre alleinigen Entscheidungen dominieren die gesamte Beziehung mit Julian, sodass dieser überhaupt kein Mitbestimmungsrecht mehr hat. Sie erwartet von ihm, dass er das tut, wonach sie verlangt - ohne jegliche Erklärung. Und da Julian ihr stets gerecht werden will, stellt er seine eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Ängste hinten an. Ganz weit hinten.
Dass diese Art von Beziehung ebenfalls toxisch ist, muss ich nicht erst erwähnen, oder?
Julian mochte ich hingegen sehr. Abgesehen von der Tatsache, dass er alles und jeden über sich selbst stellt. Er ist ein wahnsinnig verständnisvoller, hilfsbereiter und umsichtiger Mensch, der alles dafür gibt, seine Familie so gut es geht zu unterstützen und Tori auf Händen trägt.
Jedoch hätte ich mir gewünscht, dass er auch mal an sich gedacht und seine eigenen Bedürfnisse nicht ständig zurückgestellt hätte.
Die restliche Handlung war recht schleppend und der eigentliche Plot kam nur langsam voran, da viele Szenen sehr in die Länge gezogen wurden und Nebencharaktere und deren eigene Probleme viel Raum eingenommen haben. Mir persönlich hat hier einfach der rote Faden gefehlt, weil zu viele Themen und Probleme kurz angeschnitten und nicht immer weiterverfolgt wurden.
Das Ende war okay. Die "Heilung" von Tori wurde mir persönlich zu schnell abgehandelt. Außerdem bin ich der Meinung, dass sie sich unbedingt professionelle Hilfe hätte suchen müssen. Ein derartiges Trauma verschwindet nicht einfach von selbst.

Fazit:
"The Way I Break" ist der erste Teil einer eher düster angehauchten New Adult-Reihe, die mich aufgrund der oben genannten Kritikpunkte leider nicht von sich überzeugen konnte.
3/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Penguin Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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