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Veröffentlicht am 21.10.2019

Die norwegische Backstube

Die Kinder des Nordlichts
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Nachdem Marie schon früh ihre Eltern verloren hat, wuchs sie in Kinderheimen und Pflegefamilien auf. Als junge Frau begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Großmutter und erfährt, dass sie gebürtige Norwegerin ...

Nachdem Marie schon früh ihre Eltern verloren hat, wuchs sie in Kinderheimen und Pflegefamilien auf. Als junge Frau begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Großmutter und erfährt, dass sie gebürtige Norwegerin ist. Die Recherchen führen sie nach Norwegen in die Zeit des Nationalsozialismus, in der es Lebensborn Heime gab. Mit Hilfe von Gertrud, einer Kollegin kommt sie der Spur ihrer Großmutter näher.
Marie hat ihre Großmutter gefunden und konnte noch einige glückliche Jahre mit ihr in Norwegen verbringen. Als ihre Großmutter gestorben ist, zieht Marie wieder nach Deutschland Wiesbaden. Sie möchte ihrer norwegischen Freundin Elin helfen, damit auch diese ihre deutschen Wurzeln finden kann. Nachdem Elin Anfangs skeptisch ist, mit Marie nach Deutschland zu gehen, ringt sie sich doch noch dazu durch, als sie erfährt, dass Gertrud die gute Seele, inzwischen ihren Großvater in Deutschland ausfindig gemacht hat ...
Das Cover ist schlicht, aber schön gestaltet.
Die Geschichte hat mir gut gefallen. Es gab jedoch Stellen in dem Buch, die etwas ausführlicher hätten beschrieben werden können. Viele Ereignisse wurden sehr gerafft behandelt und es waren zu viele Handlungsstränge, die durch eine Reihe von Zufällen bestimmt wurden. Hier halten drei Generationen sehr eng zusammen und helfen Marie und Elin bei der Eröffnung ihres Cafes, was mir sehr gut gefallen hat. Und doch wirkt vieles unglaubwürdig, weil es immer jemanden gibt, der sehr schnell für jedes Problem eine Lösung hat. Es gibt auf dem Weg in eine Selbstständigkeit viel zu bedenken. Die Handlungen wirken jedoch sehr unüberlegt. Dadurch wirkt die Geschichte unrealistisch.
Man muss den Vorgänger "Das Haus der verlorenen Kinder" von der Geschichte nicht zwingend kennen, aber ich fand es sehr hilfreich ihn vorher gelesen zu haben. Dadurch konnte ich vieles besser verstehen.
Es handelt sich um eine emotionale, vorweihnachtliche Geschichte, die flüssig geschrieben ist. Die Seiten flogen nur so dahin. Die Protagonisten waren sehr gut dargestellt.
Am Ende des Buches befinden sich noch einige schöne norwegische Rezepte.
Fazit: Als vorweihnachtliche Geschichte empfehle ich dieses Buch durchaus. Ich habe das Buch gerne gelesen. Aufgrund der Unüberlegtheit und unrealistischen Handlungen der Protagonisten gebe ich jedoch nur vier Sterne.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Das Buch informiert und macht nachdenklich

Unversehrt sterben!
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Das Buch lässt mich nachdenklich zurück. Organspende - ein schwieriges Thema.
Es ist aus der Sicht einer Mutter geschrieben, die ihr Kind zur Organspende freigab. Sie hat sich vorher mit dem Thema nicht ...

Das Buch lässt mich nachdenklich zurück. Organspende - ein schwieriges Thema.
Es ist aus der Sicht einer Mutter geschrieben, die ihr Kind zur Organspende freigab. Sie hat sich vorher mit dem Thema nicht auseinandergesetzt, und wurde von den Ärzten schlecht oder gar nicht informiert und aufgeklärt.
Das Buch ist eine gute Informationsquelle und gibt einen Denkanstoß um sich mit dem Thema „Hirntot, Organspende und Patientenverfügung“ auseinanderzusetzen. In dem Buch wird umfassend über die Transplantationsmedizin berichtet.
Für Menschen, die auf eine Organspende warten oder ein neues Organ bekommen haben, ist die Sichtweise der Autorin sicherlich nicht immer nachvollziehbar. Bezüglich ihres christlichen Glaubens und der Beurteilung des Transplantationsgeschehens wiederholt die Autorin ich häufig.
Mir wurde nach dem Lesen des Buches erst bewusst, dass "Hirntote nicht Tot sind, sondern Sterbende". Um die Konflikte zu verstehen, die eine Organspende auslösen können, ist das Buch jedoch eine gute Informationsgrundlage.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Keine chronologische Reihenfolge / Trotzdem Empfehlenswert

Die Wanderhure und die Nonne
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Handlung:
Marie geht ein Bündnis mit dem thüringischen Grafen Ernst von Herrenroda ein.
Dabei folgt sie einer Einladung auf dessen Burg. Als die Burg überfallen wird, überleben nur Marie, ihre Tochter ...

Handlung:
Marie geht ein Bündnis mit dem thüringischen Grafen Ernst von Herrenroda ein.
Dabei folgt sie einer Einladung auf dessen Burg. Als die Burg überfallen wird, überleben nur Marie, ihre Tochter Trudi und eine mit dem Grafen verwandte, aber schwer verletzte, Nonne. Marie und Trudi retten die Nonne und müssen sich, auf ihrem Weg nach Hause, allerlei Abenteuern stellen. Durch die verletzte und kranke Nonne werden sie auch immer wieder aufgehalten und kommen ihren Weg nicht so schnell voran wie erwartet. Aber Marie wäre nicht Marie, wenn ihr nicht auch überall kleine „Helferlein“ über den Weg laufen würde.
Mein Fazit:
Ich habe mich auf eine weitere Fortsetzung der Wanderhuren-Reihe gefreut. Die Handlung als Solches war interessant, aber vorhersehbar. Der Schreibstil war flüssig und hat mir gefallen. So wie ich es von Iny Lorentz gewohnt bin.
Im siebten Band der Reihe ist Michel, der schon im fünften Band ermordet wurde, nun plötzlich wieder auferstanden. Auch andere, schon längst verstorbene, Hauptdarsteller spielen hier nun wieder mit. Dieser Band würde von der Reihenfolge her eher irgendwo vor den fünften Band gehören. Deshalb fangen die Erzählungen nun langsam an mich zu verwirren, da es sich um keine chronologische Reihenfolge handelt. Darum von mir auch nur vier Sterne. Wer damit leben kann, dass es sich nicht wirklich um einen Folge-Band handelt, dem würde ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.
Mein Vorschlag:
Ist es nicht besser eine neue Reihe zu beginnen und z. B. Trudi, als erwachsene Frau, nun die Abenteuer erleben zu lassen ...

Veröffentlicht am 08.12.2019

Frauenbewegung

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Berlin 1903: Rahel Hirsch ist die erste deutsche Ärztin. Ihr Studium hat sie in der Schweiz gemacht, weil es Frauen damals in Deutschland noch nicht erlaubt war zu studieren. Sie geht an die Charité und ...

Berlin 1903: Rahel Hirsch ist die erste deutsche Ärztin. Ihr Studium hat sie in der Schweiz gemacht, weil es Frauen damals in Deutschland noch nicht erlaubt war zu studieren. Sie geht an die Charité und arbeitet hauptsächlich in der Forschung. Als Frau, und noch dazu Jüdin, hat sie es schwer in der Charité von den männlichen Kollegen anerkannt zu werden. Währenddessen lernt sie auch Barbara kennen, die in der Wäscherei der Charité arbeitet. Die beiden Frauen freunden sich bald an.
Das Cover ist sehr schön gemacht.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen.
Die Autorin hat gute und umfangreiche Recherchearbeit geleistet und viele historische, medizinische und politische Fakten in die Geschichte einfließen lassen. Die Geschichte wird immer wieder durch die umfangreiche Darstellung der historischen Personen unterbrochen. Dadurch geraten jedoch die Charaktere in den Hintergrund und das Buch wird stellenweise sehr langatmig und langweilig.
Fazit:
Der Roman wirkt teilweise eher wie ein Geschichtsbuch. Es hätte der Geschichte, meiner Meinung nach, besser getan die historischen Fakten nicht so ausführlich anzugehen und das ganze Buch 100 bis 150 Seiten kürzer zu halten.


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Veröffentlicht am 22.03.2024

Familienzerwürfnis bis tief in die übernächste Generation

Der Duft von Marzipan
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Lübeck 1957: Luisa Linde, Tochter des Direktors vom Holstentor-Museum und Henry Hawkins, Sohn des Leiters einer bekannten Marzipan-Manufaktur treffen sich schon einige Zeit heimlich. Als ihre Familien ...

Lübeck 1957: Luisa Linde, Tochter des Direktors vom Holstentor-Museum und Henry Hawkins, Sohn des Leiters einer bekannten Marzipan-Manufaktur treffen sich schon einige Zeit heimlich. Als ihre Familien dies erfahren, sind sie gegen diese Beziehung und setzen alles dran die beiden Liebenden auseinander zu bringen. Sie wollen sie sogar mit anderen, von ihnen Auserwählten, verkuppeln. Die Abneigung der beiden Familien gegeneinander liegt tief in den ersten Weltkrieg der Großväter von Luisa und Henry vergraben. Doch leider äußern weder ihrer beider Eltern noch die Großväter sich zu diesem Grund. Die beiden Liebenden gehen der Sache auf den Grund …
Die Geschichte plätschert langatmig vor sich hin. Die Kriege werden immer wieder, bei jeder sich bietenden Gelegenheit benannt und die Schwere der Zeit ausgeschmückt. Auch die Beteuerungen der Liebe zwischen Luisa und Henry wird ständig ausführlich beschrieben. Die beiden Haupt-Protagonisten konnten mich emotional nicht erreichen. Ich hatte mir vorgestellt etwas mehr über Lübeck und die Marzipan-Herstellung zu erfahren. Leider war das nicht der Fall. Die Geschichte spielt immer nur rund ums Holstentor und die Marzipan-Herstellung wird nur sehr blass benannt. Henry kann sich für die Firma seines Vaters nicht begeistern, dafür Luisa aber umso mehr. Sie hat Interesse an neuen Rezepturen. Man hätte bei der Länge der Geschichte Luisas Arbeit in der Manufaktur mehr ausmalen können, statt der ständigen Wiederholungen der Kriegs- und Liebes-Darstellungen.
Ich würde diesen Roman eher in die Kategorie „Young Adult oder New Adult“ einordnen. Die Geschichte wirkt künstlich und nicht authentisch.

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