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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2021

Locker-leichte Liebesgeschichte vor der Traumkulisse der Insel Capri

Azurblau für zwei
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Isa ist fertig mit der Welt. Mann weg, Job weg, die Freundinnen verheiratet und aufs Land gezogen, zieht Isa sich immer mehr aus dem Leben zurück. Bis sie eines Tages eine Stellenanzeige liest und spontan ...

Isa ist fertig mit der Welt. Mann weg, Job weg, die Freundinnen verheiratet und aufs Land gezogen, zieht Isa sich immer mehr aus dem Leben zurück. Bis sie eines Tages eine Stellenanzeige liest und spontan den Job als persönliche Assistentin der berühmten Schriftstellerin Mitzi Hausmann auf der süditalienischen Insel Capri annimmt, um ihr bei ihren Memoiren zu helfen. Die Gespräche mit Mitzi und der Zauber der Insel holen Isa aus ihrem Schneckenhäuschen hervor. Und dann ist da noch der hübsche Polizist mit den schönen Augen...

Azurblau für zwei ist eine hübsche, locker-leichte Geschichte für zwischendurch, die Lust auf Bella Italia, Dolce vita und gutes Essen macht. Der Schreibstil ist einfach und gefällig, die Story packt einen und man kann zügig lesen. Nach der anfänglichen Berliner Tristesse, in der sich die Protagonistin verfangen hat, blüht man in den Schilderungen der paradiesischen Urlaubsinsel richtig auf, kommt in Urlaubsstimmung und einem wird ums Herz ganz leicht. Man möchte mit in Luigis Restaurant, seine Köstlichkeiten essen (zumindest 2 Rezepte zum Buch finden sich in den Umschlagseiten versteckt!!!), auch im funkelnd blauen Meer baden und im paradiesischen Garten von Mitztis Villa Azzurra rasten. Die Figuren sind ein Ensemble netter Menschen, die man einfach gern haben muss, fast zu gut für diese Welt. Die Liebesgeschichten sind eher zu "einfach", aber das ist egal, alles andere würde nicht zur Atmosphäre passen. Natürlich schleppt vor allem die Protagonistin ein schweres Päckchen mit sich- und kommt Mitzi damit durch deren Geschichte auch sehr nahe- aber Tiefgründigkeit bzgl. der doch für viele belastenden Thematik kommt hier nicht auf. Wer Tiefgang und Bezihungsanalyse erwartet, wird hier enttäuscht, wer eine schöne Liebesgeschichte für zwischendurch in tollem Ambiente sucht, für den empfehle ich das Buch absolut weiter!

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Zwischen Gewicht und Übergewicht der Worte

Das Gewicht der Worte
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"Das Gewicht der Worte" von Pascal Mercier erzählt die Geschichte von Simon Leyland, dessen Leben durch eine tödliche Diagnose aus den Fugen gerät. Die Diagnose stellt sich als folgenschwerer Irrtum heraus, ...

"Das Gewicht der Worte" von Pascal Mercier erzählt die Geschichte von Simon Leyland, dessen Leben durch eine tödliche Diagnose aus den Fugen gerät. Die Diagnose stellt sich als folgenschwerer Irrtum heraus, dennoch ist nichts mehr wie vorher. Leyland muss sich neu orientieren, einen neuen Platz im Leben finden. Wer ist er? Was macht ihn aus?

Der Autor, der sich hinter dem Pseudonym versteckt, ist emeritierter Philosophieprofessor und hat bereits mehrere Geschichten veröffentlicht, unter anderem den Roman "Nachtzug aus Lissabon".

Das "Gewicht der Worte" ist ein Roman voll interessanter Charaktere mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten, deren Wege sich auf unterschiedlichste Art mit dem von Simon Leyland kreuzen. Allen gemein ist ihr Interesse an Wörtern, Sprachen und guten Texten. Im Roman finden sich neben der Haupthandlung aus Perspektive des Protagonisten (wobei ich irritierend finde, dass er meistens beim Nachnamen Leyland genannt wird, vereinzelt aber auch Simon) immer wieder auch Briefe von Simon Leyland an seine verstorbene Frau. Insgesamt entstehen dadurch teilweise sehr lange Kapitel ohne wirkliche Absätze, was mir das Lesen sehr anstrengend gemacht hat. Anfangs entwickelt sich die Geschichte eher schleppend und ziellos wirkend, teils bekommen die Worte deutliches Übergewicht und das Buch dadurch unnötige Längen. Im Verlauf werden diese immer weniger und die Geschichte interessanter und packender, was vor allem an den spannenden Charakteren liegt und der Entwicklung des Protagonisten. Richtig gepackt hat mich aber eher die Geschichte, die er dann als Autor selber schreibt, als die Haupthandlung. Am Schluss war es dann aber eigentlich viel zu plötzlich zu Ende. Insgesamt würde ich sagen, es handelt sich um einen lesenswerten Roman, auch wenn er mich nicht komplett vom Hocker gehauen hat.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Tatsächlich wieder Asterix in (fast) Originalqualität

Asterix 39
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Julius Cäsar befiehlt eine Legion in den barbarischen Osten, um den sagenhaften Greif zu fangen, damit er durch Spiele mit dem Greif seine Popularität steigern kann. Durch einen mysterischen Hilferuf eines ...

Julius Cäsar befiehlt eine Legion in den barbarischen Osten, um den sagenhaften Greif zu fangen, damit er durch Spiele mit dem Greif seine Popularität steigern kann. Durch einen mysterischen Hilferuf eines befreundeten Schamanen reisen auch Miraculix mit Asterix, Obelix und Idefix gen Osten, um dem dortigen Stamm zu Hilfe zu eilen...

Die letzten Asterixbände des neuen Autoren-/Zeichnerteams haben mich allesamt nicht überzeugt. Hier wurde ich erstmals wieder gefesselt von der Geschichte um unsere Helden und auch die Zeichnungen sind stimmig. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer, war von Seiten der Gallier etwas zu abrupt, aber dann wurde ich echt gefesselt. Ein bisschen irritiert hat mich die aufkeimende Diskussion um die Form der Erde, da die Kugelform ja eigentlich erst später entdeckt wurde, aber ansonsten war es stimmig. Aktuelle Themen wie Klima und Schutz der Erde fanden Einzug in die Geschichte und ich kann die Lektüre tatsächlich weiter empfehlen...

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Live dabei bei der Psychotherapie

Wie geht es Ihnen jetzt?
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Psychotherapeutin Philippa Perry hat in einem gemeinsamen Projekt mit ihrer Tochter Flo Perry eine anschauliche Bildergeschichte zum möglichen Ablauf einer Psychotherapie geschaffen. In einer fiktiven ...

Psychotherapeutin Philippa Perry hat in einem gemeinsamen Projekt mit ihrer Tochter Flo Perry eine anschauliche Bildergeschichte zum möglichen Ablauf einer Psychotherapie geschaffen. In einer fiktiven Fallvignette wird dem Leser der Ablauf und die Funktionsweise einer Psychotherapie erklärt. Unter den Bildern finden sich Anmerkungen der Autorin in Sinne von Kommentaren zur Qualität der Beiträge bzw. mit fachlichen Erläuterungen. Die Illustrationen dazu stammen von Flo Perry.

Ich hatte von Phillippa Perry bereits das Buch "Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen" und es sehr geschätzt, daher war ich neugierig auf dieses neue Buch, das mich mit seinem gelb-pinken Einband in der Buchhandlung anstrahlte. Von einer Kollegin hatte ich es schon auf Englisch empfohlen bekommen, übersetzt war es mir aber dann doch wesentlich lieber. Die Illustrationen sind Geschmacksache, ich kann z.B. nicht nachvollziehen, das der Patient, James, so attraktiv ist. Ansonsten sind die Bilder meiner Meinung nach sehr gelungen und sehr passend zur Geschichte. Die Geschichte liest sich recht kurzweilig und schnell, wobei ich es im Nachhinein anders machen würde, erst die Bildergeschichte, dann nochmal das Ganze mit den Kommentaren, weil mich vor allem längere Kommentare immer etwas aus der Geschichte brachten. Ich denke sowohl "Laien", die sich für den Ablauf einer Psychotherapie interessieren, als auch Fachleute kommen hier mit diesem Buch auf ihre Kosten, das einerseits sehr lehrreich ist, andererseits aber auch durchaus amüsant. Daher von mir volle Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Malerisch meets mörderisch

Madame le Commissaire und die tote Nonne
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Die Überschrift des Klappentextes (und dieser Rezension) bringt es auf den Punkt: im 5. Band der Krimireihe von Pierre Martin ermittelt Madame le Commissaire, Isabelle Bonnet, erneut vor der malerischen ...

Die Überschrift des Klappentextes (und dieser Rezension) bringt es auf den Punkt: im 5. Band der Krimireihe von Pierre Martin ermittelt Madame le Commissaire, Isabelle Bonnet, erneut vor der malerischen Kulisse der Provence. Während sie sich darin übt, den Moment zu leben, und mit einer Freundin einen botanischen Garten besucht, wird dort die Leiche einer Nonne gefunden. Isabelle glaubt nicht an die Theorie ihrer Kollegen, die Nonne sei beim Kräutersammeln abgestürzt- und behält recht. Und schon steckt sie mitten in aufregenden, gefährlichen Ermittlungen.

Dem Autor gelingt es einmal mehr einen gefühlsmäßig in die wunderschöne Provence zu entführen und man möchte in Urlaubsstimmung kommen. Doch nach und nach nimmt der Krimi Fahrt auf und man kommt nicht mehr zum Erholen. Insgesamt ist der Ablauf der Fälle bzw. der Gesamthandlung immer einem gewissen Schema folgend und dadurch einiges nicht mehr so überraschend, aber dennoch kann man sich auf ein schönes Lesevergnügen freuen. Die Figuren sind lebendig und man ist gerne "unter ihnen", wenn auch die "Menage a trois" um Isabelle zu sehr betont wird und manchmal nervt. Verhindert, dass ich mich wirklich mit der Protagonistin identifizieren kann. Der Fall plätschert lange so vor sich hin, wird dann aber richtig spannend, wobei ich wieder erraten habe, wer der Täter ist, auch wenn am Schluss die Kommissarin immer mit Exklusivwissen ausgestattet wird, das einem als Leser vorenthalten wird. Insgesamt habe ich auch diesen Band- nun kenne ich alle verfügbaren- wieder gerne gelesen, daher von mir wieder eine Leseempfehlung.

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