Vom Landleben auf den Laufsteg
Der Traum vom LebenInhalt: Luise wächst auf einem kleinen Bauernhof in Ostfriesland auf. Neben ihrer Arbeit als Friseurin in dem kleinen Salon ihres Heimatortes Leversdorf, hilft sie ihren Eltern viel auf dem Hof. Bei einem ...
Inhalt: Luise wächst auf einem kleinen Bauernhof in Ostfriesland auf. Neben ihrer Arbeit als Friseurin in dem kleinen Salon ihres Heimatortes Leversdorf, hilft sie ihren Eltern viel auf dem Hof. Bei einem Friseurwettbewerb in Bremerhafen wird ein Starfriseur auf sie aufmerksam und nimmt sie kurz vor ihrem 18. Geburtstag als Hairstylistin mit nach Paris auf die Fashion Week. Dann fällt bei einer Modenschau eines der weiblichen Models aus und Luise soll spontan für sie einspringen. Innerhalb nur weniger Tage verändert sich Luises ganzes Leben und sie wird Teil der schillernden Modewelt.
Meine Meinung: „Der Traum vom Leben“ ist inspiriert von einer wahren Geschichte und spielt von April 1992 bis Anfang 1993.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht und Luise mochte ich sofort. Zunächst begleiten wir sie eine ganze Weile in ihrer Heimat Leversdorf und lernen sie und ihr Leben dort kennen. Der Kontrast zu Paris, der glamourösen Modewelt mit den bekannten Supermodels und Designern, sowie Luises neuen Freunden könnte nicht größer sein! Mir ging der Wandel des naiven Mädchens vom Land mit dem „Bauerngang“ zum gefragten und gut bezahlten Topmodel zu schnell. Das, was Luise in nur wenigen Tagen in Paris erlebt, fand ich teilweise unglaubwürdig. Schnell geschlossene enge Freundschaften, Hilfe von den gefragtesten Supermodels, Jobs bei den bekanntesten Designern. Auch kann sie sofort in High Heels laufen, glänzt bei Shootings, bekommt einen Vertrag und ihr Foto erscheint in den bekanntesten Zeitungen von Paris. Auch sprachlich kann sie sich relativ schnell verständigen, obwohl ihr Englisch angeblich recht holprig ist. Ich glaube schon, dass ein Model auf diese Art entdeckt werden kann, doch hier geht mir alles viel zu schnell. Eine Nebengeschichte (mit dem Mädchen Pilar) läuft ins Leere und ist in meinen Augen deshalb auch überflüssig.
Katharina Fuchs beschreibt Paris Anfang der 90er Jahre und die Modelszene sehr ausführlich. Sie lässt Namen wie Naomi Campbell, Claudia Schiffer und Cindy Crawford in die Geschichte einfließen, ebenso wie die bekannten Designer Karl Lagerfeld, Jean Paul Gaultier und Alexander McQueen, zu denen Luise unter anderem Kontakt hat.
Durch den flüssigen Schreibstil von Katharina Fuchs lässt sich der Roman gut lesen, aber teilweise fand ich die Handlung zu überladen und an anderen Stellen langgezogen. Außerdem hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Wichtige Themen im Zusammenhang mit dem Leben eines Models werden leider nur kurz angedeutet. Das Ende ist etwas abrupt, hat mir aber ganz gut gefallen.
Fazit: Der Roman ist zwar unterhaltsam, konnte mich aber leider nicht ganz überzeugen.