Profilbild von RileyRoss

RileyRoss

Lesejury Star
offline

RileyRoss ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit RileyRoss über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2020

Erwartungen nicht getroffen

Falling Skye (Bd. 1)
1

Um das Buch „Falling Skye" von Lina frisch bin ich lange Zeit herumgeschlichen. Zum einen finde ich das Cover wunderschön, zum anderen war ich ein Fan der ersten Stunde von „Die Tribute von Panem" und ...

Um das Buch „Falling Skye" von Lina frisch bin ich lange Zeit herumgeschlichen. Zum einen finde ich das Cover wunderschön, zum anderen war ich ein Fan der ersten Stunde von „Die Tribute von Panem" und „Die Bestimmung“ und der Klappentext versprach eine Geschichte mit gleichem Potenzial. Gerade deshalb war ich besorgt, dass das Buch die Erwartungen nicht würde halten können oder doch zu viele Ähnlichkeiten besäße. Einem Rezensionsexemplar konnte ich dann aber doch nicht widerstehen und sobald das Buch da war, verzog ich mich in eine ruhige Ecke.

Die Geschichte spielt in den zukünftigen USA, die jetzt „Gläserne Nationen" heißen. Vor nicht allzu langer Zeit kam man auf die Idee, dass es für die Gesellschaft vorteilhaft wäre, wenn man Menschen in die Kategorien Rational oder Emotional einteilt, wodurch ihr weiterer Lebensweg in Hinblick auf Beruf und bürgerliche Freiheiten bestimmt wird. Die Protagonistin Skye ist nun die Tochter eines Senators, der Verfechter dieses Konzeptes und stolzer Rationaler ist. Sie selber hält sich natürlich auch für absolut rational, obwohl sie einen Freund hat, für den sie schwärmt und ihre Handlungen, Gefühle und Gedanken offensichtlich nicht kongruent sind. Skye und ihre Mitschüler wachsen in dem Wissen auf, dass sie nach Schulabschluss getestet werden, zu welcher Kategorie sie gehören, und bereiten sich dementsprechend hart darauf vor. Plötzlich gibt es eine Bildungsreform, die eine große Ungleichheit schafft, und als dann der Testtermin vorverlegt wird, ist gehen die Schwierigkeiten für Skye erst los. Bis hierhin habe ich mich mit dem Lesen noch etwas schwer getan.

Ab der Ankunft im Testzentrum wurde es besser, da einige interessante Aufgaben für die Prüflinge dabei waren, aber hier wurde das Rad nicht neu erfunden. Auch wurde hier die Parallelen zu „Die Bestimmung“ deutlicher, was mich nicht störte, aber ich wünschte die Geschichte wäre hier mal einen Weg abseits der alten Pfade gegangen. Gegen Ende erfährt man einige Dinge, die die Ereignisse in ein anderes Licht rücken, aber teilweise kamen sie mir ein bisschen an den Haaren herbeigezogen vor. Ein paar vorhergehende Andeutungen wären ganz nett gewesen. Andere Dinge wiederum waren schon zu Beginn augenscheinlich und ich habe mich gewundert, weil die eigentlich intelligente Protagonistin sie übersehen hat.

Man merkt schon, dass mich die Hauptfigur leider nicht ganz überzeugen konnte, da ihre Handlungen manchmal nicht nachvollziehbar waren, auch fehlte ihr so ein bisschen das Außergewöhnliche.
Der Weltaufbau war mir auch etwas knapp gehalten, man bekommt gerade genug Informationen, damit die Geschichte funktionieren kann, aber die Details, um sie richtig abkaufen und leben zu können, fehlten ihr leider. Ich hätte gerne mehr darüber erfahren, wie genau es zu den Gläsernen Nationen kam, zu dem Konzept von Rationalen und Emotionalen, zu den Testungen, und wie es in der Welt dort so aussieht. Aber vielleicht erfährt man das ja noch im folgenden Band…

Auch den Nebenfiguren mangelte es etwas an Originalität; sie waren da und haben ihre Rolle gespielt, nur einer nahm dabei eine Sonderrolle ein. Schon zu Beginn wurden einige Kapitel aus einer anderen Sicht geschildert, die klar machten, dass irgendetwas im Busch ist, aber ich konnte erstmal nicht viel damit anfangen. Relativ schnell konnte man dann aber durchschauen, wie diese Person in die Handlung eingebunden war, wodurch für mich wieder etwas Spannung verloren ging. Gegen Ende gab es bezüglich dieser Person aber nochmal eine überraschende Wendung, die noch einiges Potential für den Folgeband birgt. Auch mit dieser Person habe ich mich nicht wirklich anfreunden können, sie wirkte wie ein jüngerer Bruder der sonstigen männlichen Helden in dystopischen Jugendromanen.

Insgesamt muss ich leider feststellen, dass meine Erwartungen wohl wirklich zu hoch waren. Unter dem schönen Cover steckt eine solide Geschichte mit Potential, aus der die durchaus talentierte Autorin bestimmt im weiteren noch einiges herausholen kann. Mit den Charakteren bin ich aber nicht warm geworden und der Weltenaufbau könnte auch ein wenig ausführlicher sein. Wer auf der Suche nach der Vorlage für den nächsten Blockbuster ist, wird hier vermutlich nicht fündig, aber ein paar schöne Lesestunden kann man mit dem Buch durchaus verbringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.06.2020

Gut für Zwischendurch

Lessons from a One-Night-Stand
1

Klassische Geschichte von Mann und Frau, die nach einem One Night Stand feststellen, dass sie zusammenarbeiten. Und das in einer Schule.
Also nicht originelles oder allzu aufregendes, aber trotzdem schön ...

Klassische Geschichte von Mann und Frau, die nach einem One Night Stand feststellen, dass sie zusammenarbeiten. Und das in einer Schule.
Also nicht originelles oder allzu aufregendes, aber trotzdem schön zum Zwischendurch- Lesen.
Die Charaktere sind ebenfalls nicht beeindruckend, aber angenehm und ihre Handlungen nachvollziehbar. Schön fand ich, dass in dieser Geschichte die Frau als Schulleiterin in der höheren Machtposition war und eben nicht der Kerl. Auch wenn die Geschichte natürlich ein wenig vorhersehbar war, wusste man doch nicht genau, wie alles ausgeht und der lockere Schreibstil und die vielen sexy Szenen haben das Warten lohnenswert gemacht.
Insgesamt kein Buch, dass ich jemandem empfehle, der auf der Suche nach dem nächsten Highlight ist, aber wer für ein paar Stunden etwas Ablenkung sucht, wird hiermit zufrieden sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2020

Langweilig

Whitefeather (Legende der Schwingen 1)
1

Für das hübsche Cover gibt es einen Stern.
Zum Inhalt bleibt nicht viel zu sagen, denn eigentlich passiert nicht wirklich was. Die Protagonistin muss sich zwischen schwarz und weiß entscheiden, eiert ...

Für das hübsche Cover gibt es einen Stern.
Zum Inhalt bleibt nicht viel zu sagen, denn eigentlich passiert nicht wirklich was. Die Protagonistin muss sich zwischen schwarz und weiß entscheiden, eiert dabei aber ganz schön rum, weil jede Seite einen heiße Typen hat, die mir beide unsympathisch waren. Der eine ist arrogant und selbstsüchtig... -der andere auch. Aber irgendwie findet sie den einen dann doch besser. Keine Ahnung. Die meiste Zeit denkt sie über ebenjene Typen nach und braucht ziemlich lang, um endlich herauszufinden, was sie eigentlich will. Währenddessen jammert sie viel und es werden gefühlt hundert mal ihre immmer gleichen Gedankengänge geschildert. Abgesehen davon ist sie naiv und nicht unbedingt die hellste Kerze auf der Torte. Viele Dinge passieren direkt vor ihrer Nase und sie kriegt sie einfach nicht mit. Auch das Setting hab ich nicht ganz kapiert. Bestimmte junge Leute leben auf der Erde, springen von einer Klippe, dann wachsen ihnen Flügel und sie steigen in die farblich pasende Himmelsstdt auf, die jeweils sämtliche Klischees abdecket. Wieso? Was soll das? Und wieso gibt es ausgerechnet diese 2 Himmelsstädte (mal abgesehen davon, dass sie ziemlich plump hell und dunkel repräsentieren sollen)? Zusätzlich zu den Logiklücken und wenig ausgearbeiteten Charakteren, endet die Geschichte auch noch mitten in der einzigen Szene, bei der Mal etwas passierte. Das wars dann wohl, ich werde diese Reihe nicht weiter verfolgen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2020

Einfach super!

Hex Files - Hexen gibt es doch
2

Ich habe dieses Buch eines Abends in der Badewanne angefangen und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Schon das erste Kapitel hat genau meinen Humpr getroffen und die schlagfertige Hexe Ivy war ...

Ich habe dieses Buch eines Abends in der Badewanne angefangen und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Schon das erste Kapitel hat genau meinen Humpr getroffen und die schlagfertige Hexe Ivy war mir auf Anhieb sympathisch. Es gab auch kein langes Vorgeplänkel, sondern die Geschichte hat direkt Fahrt aufgenommen. Dabei war es auch kein Problem, sich in den Strukturen des Ordens zurechtzufinden, alles wurde nach und nach verständlich erklärt, ohne langweilig zu werden. Auch der Kriminalfall war originell aufgebaut und nicht so geradlinig wie erwartet. Bis kurz vor der Aufklärung wusste ich nicht, wie alles aufgeklärte werden würde. Am interessantesten war aber eigentlich das Geplänkel von Ivy und ihrem gegensätzlichen Partner Rafi Winter. Er, der adrette Soldatensohn, stets emsig und darauf bedacht, alles perfekt zu machen und die Regeln einzuhalten. Sie, möglichst bemüht wenig Aufwand zu betreiben und daher häufig mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden. Aber trotz ihrer Vergangenheit mit dem Orden und ihrer starken Abneigung zu Beginn, schaffen sie es sich zusammenzuraufen, und darüber zu lesen hat wirklich Spaß gemacht. Sie ergänzen sich wirklich toll und sind dabei einander ebenbürtig, was für mich eine angenehme Abwechslung darstellt. Nicht zu verachten ist auch Brutus; Ivys sprdchemder Kater. Alle, die auch nur etwas für Katzen übrig haben, werden ihn lieben. Der Epilog hatte noch ein paar richtige Überraschungen parat und einige Fragen sind noch offen geblieben, weshalb ich mich schon auf den nächsten Band freue. Alles in allem -klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2020

Estep in Höchstform!

Kill the Queen
2

Juhu, eine neue Serie von Jennifer Estep! Und sie wagt sich endlich in die High Fantasy vor!

Im Auftakt ihrer neuen Reihe lernen wir das Königreich Bellona kennen, das einst von einer Gladiatorin gegründet ...

Juhu, eine neue Serie von Jennifer Estep! Und sie wagt sich endlich in die High Fantasy vor!

Im Auftakt ihrer neuen Reihe lernen wir das Königreich Bellona kennen, das einst von einer Gladiatorin gegründet wurde. Es ist ein eher mittelalterlich anmutendes Land, das aber einigen moderne Annehmlichkeiten bietet, wie zum Beispiel Duschen. Abgesehen davon definiert es sich durch verschiedene Formen der Magie, die auf eine Weise in den Alltag der Menschen integriert ist, von der ich vorher noch nicht gelesen habe. Das Worldbuilding ist der Autorin hier wirklich exzellent gelungen, man erfährt genau die richtige Menge über Kultur, Geschichte und Politik von Bellona und den anderen Königreichen, sodass man perfekt in diese neue Welt eintauchen kann, ohne überfordert zu werden. Außerdem hat Estep ein Händchen für die Details, die alles so lebensecht wirken lassen - seien es Beschreibungen von leckerem Gebäck, Aufführungen von speziellen Tänzen oder Dichtungen bedeutungsschwerer Kinderreime.

Das Ganze präsentiert sie in gewohnt lockerem Schreibstil mit viel Gefühl, Humor und Spannung. Insgesamt ist das Verhältnis von Beschreibungen, Action- Szenen und Dialogen sehr ausgewogen, was das Lesen angenehm und abwechslungsreich gestaltet.

Und dann sind da noch die unglaublich toll gelungenen Figuren, allen voran die Protagonistin Everleigh. Sie hat einige Schicksalsschläge erlitten, aber sie erträgt sie mit hoch erhobenem Kopf, ohne zu klagen oder verbittert zu reagieren. Außerdem ist sie entschlossen, loyal und sehr bedacht, trotzdem schlagfertig, kämpferisch und liebevoll. Alles, was sie erreicht, hat sie sich erkämpft und verdient, ich kann nicht anders als sie zu bewundern.

Auch die Nebencharaktere haben jeder eine eigene Persönlichkeit, die im Verlauf der Geschichte gut erkundet wird. Da ist zum einen Vasilia, die Grausamkeit in Person und verräterische Königin, die ältere Gladiatorin Serilda mit ihren eigenen Plänen und es gibt Lucas Sullivan. Zwischen ihm und Evie fliegen die Funken und ihre Streits sind herrlich zu lesen, aber es gibt auch gegenseitigen Respekt, der Hoffnung auf eine Beziehung macht, in der sich beide Partner gut tun und das Beste im anderen zum Vorschein bringt. Die angedeutete Romanze zwischen beiden kommt aber eher spät zum Tragen und nimmt keinen wesentlichen Einfluss auf die Handlung. So gibt es hier endlich mal eine coole New Adult Fantasy Erzählung, die ohne eine aufgeblähte Liebesgeschichte fesselt und funktioniert.

Dies gelingt dank eines Handlungsbogens, der zwar nicht allzu originell ist (Prinzessin muss aus Palast fliehen und kämpfen lernen, um Thron zurückzuerobern) aber mit seinen Figuren und seiner Umsetzung so rüberkommt. Auch wenn man natürlich ahnt, worauf alles hinausläuft, weiß man lange Zeit eigentlich nicht, was einen erwartet und die Autorin zaubert immer wieder überraschende, neue Herausforderungen aus dem Hut, die einen von Seite zu Seite fliegen und keine bisschen Langeweile aufkommen lassen. Cool ist auch, dass diese Herausforderungen realistisch gemeistert werden, und nicht in letzter Sekunde irgendwelche magischen Dinge das Blatt wenden.

Das Buch findet schließlich zu einem Ende, das die Haupthandlung in diesem Band abschließt, aber genug Fäden offenlässt, an die in den Folgeteilen angeknüpft werden kann. Ich für meinen Teil möchte Bellona erstmal noch nicht verlassen und werde mir den Rest der Reihe, der auf Englisch zum Glück schon erschienen ist, sofort bestellen. Und dann hoffe ich, dass Jennifer Estep schön weiter Fantasy Romane schreibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere