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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2023

Auf ins magische Berlin der 1920er

Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber
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Nach Jahren kehrt Max zurück nach Berlin, in die Stadt seiner Kindheit. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen schleppt seine beste Freundin Robin ihn auf eine Motto-Party rund um die Goldenen Zwanziger. ...

Nach Jahren kehrt Max zurück nach Berlin, in die Stadt seiner Kindheit. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen schleppt seine beste Freundin Robin ihn auf eine Motto-Party rund um die Goldenen Zwanziger. Dorthin flieht auch Lenyo vor seinen Verfolgern, gerät mit Max aneinander - und ehe sie sich versehen, sind alle drei vor Lenyos Feinden auf der Flucht. Dass sie dabei plötzlich in einem Berlin landen, das der Stadt vor 100 Jahren ähnelt, muss ein Traum sein... doch der Traum wird noch um einiges schräger und entpuppt sich leider als eine Wahrheit voller Magie, Intrigen und mächtiger Feinde. Und Max, Lenyo und Robin stecken mittendrin.
Wer ausgefallene fantastische Ideen, Spannung und überraschende Wendungen mag wird bei diesem ersten Band der Dilogie das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen. Gleich zu Beginn schnellt die Spannungskurve hoch und die Handlung bietet jede Menge Abwechslung, magische Details, schwarzen Humor und einige echt fiese Wendungen. Ein wenig queere Lovestory ist ebenfalls vorhanden, der Schwerpunkt liegt allerdings im fantastischen Abenteuer selbst, ohne sich allzu lang mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten. Diverse Geheimnisse gilt es hierbei zu entdecken, die Story bleibt unvorhersehbar und die Charaktere sind herrlich vielfältig gestaltet. Auch das Magiesystem rund um die im Titel benannten Tränen aus Gold und Silber bietet so manche Überraschung.
Rasante Story, überraschende Wendungen und faszinierende magische Details - ein herrlicher Start in eine fantastische Dilogie.

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Knallhart aber herzlich

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Wer die Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf kennt, dem ist auch Dr. Bernhard Sommerfeldt ein Begriff. Dieser betreibt nun, optisch ein wenig modifiziert, eine lukrative Privatklinik der besonderen Art ...

Wer die Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf kennt, dem ist auch Dr. Bernhard Sommerfeldt ein Begriff. Dieser betreibt nun, optisch ein wenig modifiziert, eine lukrative Privatklinik der besonderen Art an der ostfriesischen Küste unter dem Namen Dr. Ernest Simmel. An seiner Seite seine schlagfertige Partnerin im wahrsten Sinne des Wortes, welche manchen LeserInnen seit dem letzten Spin off bekannt sein dürfte.
Die Hochzeit der beiden steht kurz bevor. Während sie sich um die ersten Vorbereitungen kümmert, möchte Sommerfeldt alias Simmel ein letztes Mal Ungerechtigkeit rächen, nachdem ein Schüler sinnlos an einer Überdosis Drogen gestorben ist. Dass er damit eine unvorhersehbare Kette an Ereignissen in Gang setzt, in welche nicht nur das bekannte Ermittlungsteam um Ann-Kathrin Klaasen involviert wird, sondern auch Sommerfeldts Erzfeind auf den Plan ruft, kann ja niemand ahnen.
Ich liebe die Spin offs der Ostfriesenkrimis, diese sind noch eine Spur lustiger und bieten so manch schräge Szene sowie trockenen Humor. Neben dem gewohnten Lokalkolorit darf natürlich der ganz besondere Blick des Autors auf die Menschen nicht fehlen, beschreibt er doch Details und Gedanken, welche in anderen Romanen ignoriert werden, dem Ganzen aber eine besondere Note verleihen. Und aus einem Superbösewicht auch schnell mal einen Typen mit Schwächen und Fehlern machen. Ich hab mich bei dem ersten Band des Mörderischen Paars gut unterhalten gefühlt, auch wenn etwas mehr Sommerfeldt, pardon: Simmel, mir noch besser gefallen hätte. Zudem bietet der Autor mal wieder Raum für eine nicht minder unterhaltsame Fortsetzung. Bin gespannt.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Hanseatisch-maritime Ermittlungen in einem aussergewöhnlichen Fall

Der Bojenmann
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In diesem Krimi muss man nicht lange auf die erste Leiche warten, steht diese doch dekorativ in der Hamburger Elbe. So aussergewöhnlich, wie das mutmaßliche Opfer präpariert wurde, gestalten sich auch ...

In diesem Krimi muss man nicht lange auf die erste Leiche warten, steht diese doch dekorativ in der Hamburger Elbe. So aussergewöhnlich, wie das mutmaßliche Opfer präpariert wurde, gestalten sich auch die Hintergründe, welche den Ermittlern erst mit der Zeit klar werden. Den Ermittelnden Thies Knudsen und Dörte Eichhorn steht neben Forensikerin Susi Dierks inoffiziell der ehemalige Kapitän und Lotse Oke Andersen zur Seite. Und schon kurze Zeit später dekoriert eine weitere Leiche das Tor zur Welt.
Der Bojenmann ist ein Krimi mit viel Lokalkolorit, in welchem diverse Details zu Hamburg Erwähnung finden. Für den hanseatischen Einschlag sorgt der frühere Seemann Oke mit seiner nordischen Art, geheimnisvoll wirken die Rückblicke in die Kindheit des Täters. Zusätzlich sind einige Fakten rund um die Seefahrt, hier insbesondere zu Containerschiffen, mit eingebaut, welche so manche Dinge kritisch beleuchten. Aber ob oder inwiefern dies mit dem Fall zu tun hat oder nicht bleibt zunächst offen.
Der Fall gestaltet sich in der Tat als aussergewöhnlich, die Spannung wird durch viele interessante Details ein wenig in die Länge gezogen. Als erfrischend empfand ich die Szenen mit Oke und dem ihm ganz eigenen Charme, während mich bei Thies und Dörte deren wiederholten Rechtfertigungen gegenüber den Lesern, warum sie wie leben, einfach störten.
Alles in allem ein aussergewöhnlicher Fall mit viel interessanten Fakten und einem sympathischen Sidekick (Oke), der leider ein wenig in der Spannungskurve schwächelt. Das Ende bietet einen gelungenen Aufhänger für eine Fortsetzung, ist vielleicht nicht jedermanns Ding, mir hat es gefallen.
Kleiner Fun Fact: Bei Klaus-Peter Wolf liegt dieser Roman bei einem seiner Ermittler auf dem Nachttisch.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Kunterbuntes from-Zero-to-Hero Abenteuer

SOL. Das Spiel der Zehn
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Mit dem ersten Band der SOL-Dilogie hat Aiden Thomas ein kunterbuntes Feuerwerk fantastischer Ideen geliefert. Gleich zu Beginn lernt man das Worldbuilding im wahrsten Sinne des Wortes kennen, die Entstehung ...

Mit dem ersten Band der SOL-Dilogie hat Aiden Thomas ein kunterbuntes Feuerwerk fantastischer Ideen geliefert. Gleich zu Beginn lernt man das Worldbuilding im wahrsten Sinne des Wortes kennen, die Entstehung der Welt, die Erschaffung der Gottheiten und Menschen und der anschließende, tragische Verlauf, welcher zur heutigen Gegenwart führte. In dieser Welt lebt der Jugendliche Teo, Sohn der Göttin Quetzal, Patronin einer der vielen Städte in Reino del Sol. Als Halbgott hat er, ebenso wie alle anderen Halbgöttinnen und -götter, besondere Eigenschaften und Fähigkeiten, die ihn von den Menschen abheben. Der Umgang hiermit ist unterschiedlich, einige Halbgottheiten haben mit starken Vorurteilen zu kämpfen, während andere als regelrechte Superheldinnen und -helden bejubelt werden.
Dieses Jahr finden die alle zehn Jahre stattfindenden Sonnenspiele statt, in welchen zehn auserwählte, halbgöttliche Jugendliche um den Platz der lichttragenden Person wettstreiten. Ein ehrenvoller ebenso wie äusserst wichtiger Titel in Reino del Sol. Und obwohl Teo nicht zu den Favoriten zählt und in keinster Weise für den Wettbewerb vorbereitet wurde, wird er als Wettkämpfer erwählt. Das Problem: Wer verliert, wird als Opfer dargebracht. Welche Chancen hat Teo da schon zwischen all den Heldenhaften?
Mich hat Aidens Ideenvielfalt diesmal stark fasziniert. Beginnend mit Teos Heimatstadt, in welcher alles kunterbunt ist und Vögel in allen Farben und Formen das Leben aktiv bereichern. Vögel, mit denen Halbgott Teo dank seiner Mutter Quetzal sogar kommunizieren kann. Teo selbst trägt sein Herz am rechten Fleck, fällt vielleicht nicht immer die vorbildlichsten Entscheidungen und hat mit diversen Vorurteilen zu kämpfen, auf welche nach und nach eingegangen wird. Generell geht Aiden auf die Gefühle und Probleme diverser Charaktere wieder angenehm einfühlsam ein. Doch Teo selbst trägt auch so manche Vorurteile in sich, insbesondere gegenüber den Golds, den mächtigeren unter den Halbgottheiten: In seinen Augen alles arrogante Angeber, seine beste Freundin Niya mal ausgenommen, welche mir als toughe und erfrischend direkte junge Frau am besten von allen gefallen hat.
Die gewählten Prüfungen mochte ich ebenfalls gerne lesen, zumal sie endlich mal nicht aus unnötigeren Quälereien der Jugendlichen bestanden, sondern vielmehr Mut, Herz und Verstand forderten. Neben dem unterhaltsamen Verlauf der Spiele sowie dem Verhalten der Jugendlichen untereinander gibt es zudem eine überraschende Wende in der Handlung, welche sich in kleinen Details ankündigt.
Ein leicht zu lesendes Fantasy-Abenteuer mit lauter kunterbunten Ideen und queeren Charakteren, dessen Fortsetzung ich sehnsüchtig erwarte.

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Herrlich spannendes Abenteuer mit Kobolden, Einhörnern und Dämonen

Der Druide von Mistle End 1: Angriff der Dämonen
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Gleich zu Beginn möchte ich betonen, wie begeistert ich vom Einfallsreichtum des Autoren bin. Hat mich die erste Trilogie, die Chroniken von Mistle End, schon in ihren Bann schlagen können, legt die Fortsetzung ...

Gleich zu Beginn möchte ich betonen, wie begeistert ich vom Einfallsreichtum des Autoren bin. Hat mich die erste Trilogie, die Chroniken von Mistle End, schon in ihren Bann schlagen können, legt die Fortsetzung nochmal einiges obendrauf. Sowohl an Spannung als auch in der Vielfalt der Götter- und Fabelwesen. Dabei beginnt es zunächst ganz harmlos mit einem Ausflug der Kinder nach Edingburgh, wo Jungdruide Cedric, Gestaltwandlerin Emily und ihr Bruder und Hexer Elliot bei einem Verwandten der Geschwister unterkommen. Grund ist eine Einladung zur Party des dortigen Hexenzirkels. Doch bevor die Party steigt, geht es schon los: Ein mysteriöser Kater spricht eine Warnung aus, ein wütendes Einhorn taucht auf und Elfen verschwinden. Hinter allem steckt eine Verschwörung so immensen Ausmaßes, dass die Kinder diese nur gemeinsam mit einem alten Bekannten und dessen aussergewöhnlichen Begleiter bekämpfen können.
Die Spannung steigt schnell an und bleibt stetig hoch, zumal die Bedrohung diesmal Figuren aus Mythologie und Götterwelt einschließt. Es gibt ein Wiedersehen mit verschiedenen Figuren aus den früheren Büchern, was mich sehr gefreut hat. Zusammenhalt und Vertrauen werden wieder groß geschrieben und von den Kindern und Cedrics Seelentier, der Aderdame Skye, wunderbar gelebt. Ebenfalls schön zu lesen waren diverse Details den Haushalt des Verwandten betreffend, bei welchem die Kinder in Edingburgh unterkommen. Da liegen so einige Überraschungen verborgen.
Ein wunderschönes Abenteuer voller Spannung und Ideenvielfalt, welches man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

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