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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2023

Erzähl mir eine spannende Geschichte

Nicht ein Wort zu viel
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Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben. So lautet eine Videobotschaft an die Buchbloggerin Faja. In dem Video ist ihr Freund und Bloggerkollege ...

Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben. So lautet eine Videobotschaft an die Buchbloggerin Faja. In dem Video ist ihr Freund und Bloggerkollege Claas zu sehen, der ein Schild mit diesen Sätzen um den Hals trägt. Faja hält das zunächst noch für einen Scherz, den Class ist bekannt für seine schlechten Witze, doch das nächste Video, das Faja erhält, zeigt Claas im Todeskampf. Und er ist erst der erste. Kommissar Simon Schierling beginnt zu ermitteln und stößt dabei auf seinen Kollegen Jaro Schrader, der in einem Vermisstenfall ermittelt. Doch was haben diese Fälle miteinander zu tun?
Andreas Winkelmann zählt seit Jahren schon als Garant für spannende Thriller und auch sein neuestes Werk musste unbedingt einziehen. Der Einstieg in das Buch fällt leicht, denn als Leser werden wir hier gleich in die erste Szene geworfen, die auch gleich einen Gänsehauteffekt hatte. Winkelmann schreibt leicht, flüssig und meist temporeich und lässt die Perspektiven zwischen diversen Protagonisten fast schon kapitelweise wechseln. So hat man an nahezu jedem Ende eines Kapitels einen kleinen Cliffhanger, der den Leser dazu verleitet, schnell durch die Seiten zu fliegen.
Der Plot ist spannend und der Fall sehr interessant, gerade auch, weil er in der Buchbloggerszene spielt und man hier gedanklich immer wieder so ein bisschen ins Grübeln kommt, z.B. darüber, wie es für einen Autor sein mag, wenn jeder x-beliebige Leser eine Rezension oder Kommentare zu seinem Werk abgibt. Kränkung und Demütigung spielen hier definitiv eine Rolle und lässt auch zwischendurch innehalten und grübeln. Ansonsten gibt es hier die ein oder andere überraschende Wendung und wer hier letzten Endes der Täter war, habe ich nicht rausgefunden. Somit sorgte auch dieser Thriller bei mir wieder für durchweg gute Unterhaltung.
Charaktere gab es zwar einige, aber der Hauptaugenmerk liegt hier bei der Buchbloggerin Faja und den beiden ermittelnden Detektiven Schrader und Schierling. Gerade Jaro Schrader ist auf den ersten Blick ein für Thriller doch recht typischer Ermittler, er legt Vorschriften schonmal gern ein bisschen anders aus oder überdehnt sie. Das lässt ihn bei seiner Vorgesetzten anecken und auch er selber grübelt häufiger über seine Fehler und ob es hätte anders laufen können. Nichtsdestotrotz mochte ich ihn und seine Darstellung sehr gerne. Auch sein Kollege Schierling, verheiratet und Vater von Zwillingen war mir gleich sympathisch, auch wenn er eher der ist, der schnell handelt, ist Jaro doch sein passender Ausgleich. Buchbloggerin Faja fand ich unheimlich sympathisch, sie wirkt auf den ersten Blick wie eine verhuschte graue Maus, doch sie besitzt ein cleveres Köpfchen und ganz viel Einfühlungsvermögen. Weitere Charaktere sorgen für Abwechslung und natürlich auch dazu mitzurätseln, wer da nun wirklich hinter den Morden steckt.
Mein Fazit: Auch Winkelmanns neuester Thriller konnte mich überzeigen und fesseln und bot somit spannende Unterhaltung. Da hier mehr die Ermittlungen und das drumherum eine Rolle spielen, blieb auch der große Ekelfaktor aus, so dass auch die eher zartbesaiteten Leser hier keine Probleme haben dürften. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.07.2023

Wer bist du hinter der Maske?

Die Verborgenen
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Sven und Franziska Hoffmann leben gemeinsam mit ihrer siebzehnjährigen Tochter Tabea im Norden Deutschlands. Nach außen wirken sie wie eine perfekte Familie, großes Haus, sicherer Job und schon lange verheiratet. ...

Sven und Franziska Hoffmann leben gemeinsam mit ihrer siebzehnjährigen Tochter Tabea im Norden Deutschlands. Nach außen wirken sie wie eine perfekte Familie, großes Haus, sicherer Job und schon lange verheiratet. Doch hinter der geschlossenen Tür verbirgt sich sehr viel mehr und mehr als dann merkwürdige Dinge im Haus passieren, kommt es immer häufiger zu Reibereien. Franziskas Schrank wird durchführt, Botschaften auf dem Auto, leere Cornflakespackungen, aber was wirklich dahinter steckt, ahnen die Hoffmanns nicht. Denn seit kurzer Zeit wohnt noch jemand in ihrem Haus und es scheint, dass diese alles tun, um an der Fassade der Hoffmanns zu rütteln.
Ich bin ein Fan von Linus Geschke und seinen Thrillern und dieses Thema klang schon irgendwie extrem beklemmend. Wie immer liest sich der Schreibstil leicht und flüssig und durch die kurzen Kapitel ertappt man sich immer wieder dabei, noch schnell ein weiteres Kapitel zu lesen. Erzählt wird das Ganze aus unterschiedlichen Perspektiven, zum einen die drei Hoffmanns, zum anderen aus Sicht der heimlichen Untermietern, so genannte Phrogger. Dieser Begriff war mir vorher nicht bekannt und allein der Gedanke daran, dass nachts jemand durch unser Haus schleicht oder am Bett steht und den Schlafenden beobachtet, löst eine Gänsehaut bei mir aus.
Allerdings war es dann doch nicht so gruselig und beklemmend, wie ich anhand des Klappentextes erwartet hatte. Der Autor legt vielmehr sein Augenmerk auf den äußeren Schein und das, was wirklich in den Menschen oder hinter verschlossenen Türen vorgeht. Er entwirft ein Bild einer nach außen perfekten Familie, die allein zu Hause völlig zerrüttet ist. Dabei zeichnet er seine Charaktere extrem glaubwürdig, ich muss sagen, leider sehr menschlich.
Allerdings macht das die hier vorkommenden Charaktere nicht besonders sympathisch. Während man die Geschehnisse aus der Sicht der Hoffmanns in der Ich-Perspektive erlebt, erzählt ein Phrogger in der Du-Perspektive. Dadurch hat man die Gelegenheit, die Protagonisten und deren Gedanken und Gefühle näher kennenzulernen und fühlt sich durch das "du" nicht nur wie ein Beobachter, sondern als würde man auch direkt angesprochen.
Sven Hoffmann arbeitet bei einem TV Sender und wie es scheint, war er eigentlich nie richtig glücklich mit seinem Leben und die berühmte Was-wäre-wenn-Frage treibt ihn umher.
Franziska Hoffmann ist unheimlich bestimmend und will immer perfekt und sucht dabei nach Anerkennung.
Tabea ist einfach noch nicht reif, wirkte für mich definitiv wie ein typischer Teenager.
Was die Phrogger betrifft verrate ich nicht zu viel, aber auch diese suchen auf ihre Art nach etwas bestimmten und schaffen es, Zwietracht und Misstrauen zu streuen.
Weitere Charaktere tauchen nur am Rande auf und bleiben blass, genauso wie eine zweite, eingeschobene Geschichte um einen Mordfall. Das fand ich hier aber sehr passend, denn die Zeichnungen der Protagonisten war schon auf seine Art abschreckend genug.
Mein Fazit: mit der Darstellung seiner Charaktere gelingt es Geschke hervorragend, die Diskrepanz zwischen Fassade und Realität aufzuzeigen. Das schöne Äußere und das Verborgene, das besser niemand zu Gesicht bekommen sollte. Das war spannend zu lesen, auch wenn ich meist unbeteiligt blieb, allein schon, weil ich keinen der Charaktere mochte. Was mir fehlte war das Gefühl der Beklemmung, dieser leichte Gruselfaktor, der automatisch aufkommen sollte, wenn man an diese Phrogger denkt. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich gut unterhalten und habe das Buch in einem Rutsch gelesen.

Veröffentlicht am 21.07.2023

Schöne Lovestory

Seaside Hideaway – Unsafe
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Nachdem Nevah und ihr älterer Bruder Miller Zeugen eines Verbrechens geworden sind, landen sie im Zeugenschutzprogramm des FBI. Kurzerhand müssen sie, gemeinsam mit den Eltern, von New York in ein kleines ...

Nachdem Nevah und ihr älterer Bruder Miller Zeugen eines Verbrechens geworden sind, landen sie im Zeugenschutzprogramm des FBI. Kurzerhand müssen sie, gemeinsam mit den Eltern, von New York in ein kleines Kaff in Oregon ziehen. Doch durch die Erlebnisse in New York haben beide Geschwister zu kämpfen, Nevah mit Panikattacken, Miller mit Verdrängung. Als sich zunächst Miller mit dem neuen Nachbarn Jax anfreunden, denkt Nevah noch, dass dieser ein partyfeiernder Draufgänger sei, aber in Jax steckt so viel mehr, denn auch er kämpft mit den Schatten der Vergangenheit.
Ich mag solche Cover unheimlich gern und sie reizen mich immer wieder dazu, ein Buch in die Hand zu nehmen und der Klappentext konnte mich ebenfalls überzeugen.
Der Einstieg in den Roman fällt sehr leicht und wir beginnen genau mit dem Neuanfang der Geschwister Nevah und Miller. Autorin Leonie Lastella hat einen wunderschönen Schreibstil, mit dem sie Emotionen sehr gut darstellen kann und dabei weder zu kitschig oder oberflächlich wirkt.
Die Geschichte rund um Nevah und Jax ist zwar durchaus vorhersehbar, aber keineswegs langweilig. Man erlebt nicht nur wie beide Protagonisten sich langsam entwickeln, sondern erfährt im Laufe der Geschichte auch immer mehr von der Vergangenheit der Beiden. Mir hat das Erzähltempo und die Entwicklung hier gut gefallen und passt auch in das Genre New Adult.
Erzählt wird in wechselnder Ich-Perspektive zwischen Nevah und Jax und hin und wieder erlebt man dann die Ereignisse aus beiden Perspektiven. Somit kann man sich auch bei beiden gut einfühlen und weiß auch immer ein wenig mehr als die Charaktere, wie diese die Situationen erleben.
Mit Protagonistin Nevah konnte ich gut mitfühlen, sowohl was das schlimme Gefühl von Heimweh zu Beginn als auch ihre Panikattacken angeht. Sie entwickelt sich glaubwürdig weiter, nimmt aber deutlich Abstand zu anderen Personen.
Jax wird zunächst als dauerfeiernder Draufgänger dargestellt, was aber in den Kapiteln aus seiner Sicht schnell widerlegt wird. Auch wenn seine Eltern steinreich sind, gibt es auch in Jax Vergangenheit etwas, mit dem er zu kämpfen hat und er braucht Menschen, die absolut ehrlich zu ihm sind.
Neben den beiden gibt es nur wenige weitere Charaktere, wobei hier vor allem Nevahs Bruder Miller noch eine wichtige Rolle spielt. Er scheint das komplette Gegenteil seiner Schwester zu sein und verbirgt seine Gefühle komplett. Doch seine Zerrissenheit ist jederzeit in seinen Handlungen spürbar. Weitere Charaktere bleiben eher oberflächlich, wobei diese durchaus sehr sympathisch gezeichnet sind.
Mein Fazit: mit Unsafe habe ich eine schöne Lovestory erhalten, bei der mir der Schreibstil unheimlich gut gefallen hat. Die Autorin findet eine gute Mischung aus Romantik, etwas Spannung, etwas Spice und glaubwürdiger Charakterentwicklung. Das letzte Kapitel ist dann noch ein kleiner Teaser für Band zwei, auf den man so neugierig wird. Empfehlung für New/Young Adult Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2023

Wenig Spannung

Zwei Fremde
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Mitten in den schottischen Highlands liegt das Mackinnon Hotel und in dessen Nähe ein Gefängnis. Die Saison ist zu Ende und das Hotel beherbergt nur noch 2 Gäste, weswegen Remie alleine zur Nachtschicht ...

Mitten in den schottischen Highlands liegt das Mackinnon Hotel und in dessen Nähe ein Gefängnis. Die Saison ist zu Ende und das Hotel beherbergt nur noch 2 Gäste, weswegen Remie alleine zur Nachtschicht eingeteilt wurde. Zu allem Überfluss setzt ein Schneesturm ein und das Hotel liegt ohne Strom, Telefon etc. Doch dann taucht ein Mann auf, der behauptet, ein Detective zu sein, der einen Gefangenentransport begleitet hat, bei dem der Häftling entflohen ist. Remie lässt ihn ins Hotel und während der angebliche Detective das Hotel durchsucht, steht ein weiterer Mann vor der Tür und auch dieser erzählt Remie die gleiche Story. Doch wem kann Remie vertrauen? Wer ist der Häftling und wer der Detective?

Klingt das nicht nach einer mega spannenden Story? Ich fand definitiv, doch schnell stellte sich die Ernüchterung ein. Der Schreibstil liest sich soweit ganz gut, jedoch ist die Story von Beginn an viel zu langatmig und irgendwie habe ich permanent darauf gewartet, dass die Geschichte Tempo bekommt. Immer mal wieder kam kurz etwas Spannung auf, die aber viel zu schnell wieder im Sande verläuft. Anstelle von Verwirrung gab es zu häufig Rückblicke auf die Vergangenheit der Protagonistin Remie und deren Verhältnis zu ihrem verstorbenen Bruder. Ich hatte auf ein spannendes Verwirrspiel gehofft, doch dieses blieb flach und selbst die Auflösung kam mir persönlich viel zu schnell. Zwar gab es noch einen actionreichen Showdown, bei dem ich aber doch einiges vorhersehen konnte und anderes viel zu konstruiert empfunden habe.

Obendrauf konnte ich auch nicht wirklich mit der Protagonistin Remie warm werden. Sie soll irgendwie geheimnisvoll wirken und ist irgendwie auch nicht so ein unbeschriebenes Blatt. Aber für mich waren all die "verborgenen" Dinge zu gewollt und dadurch zu konstruiert. Ich konnte mich weder mit Remie fürchten noch habe ich mit ihr mitgefühlt.

Gerade die beiden Männer hätte ich mir spannender vorgestellt, hatte hier fast schon auf ein Psychospielchen gehofft, aber das blieb fern. Stattdessen blieben auch hier beide ohne Tiefgang und irgendwie war es mir dann fast schon egal, wer wer war.

Mein Fazit: Der Klappentext klang so unheimlich spannend und mitreißend und da das Buch auch nicht viele Seiten hat, hatte ich auf ein atmosphärisches, dichtes und fesselndes Verwirrspiel gehofft. Leider war es eher langatmig und aufkeimende Spannung wurde schnell wieder zerstört. Neben der flachen Spannung gab es dann noch einige Logikprobleme, irgendwie hatte ich den Eindruck, der Autor wollte zu viel auf einmal und dadurch gab es Momente, die ich als absurd empfunden habe. Für mich leider nicht das, was ich anhand des Klappentextes erwartet hatte.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 20.07.2023

Oberflächliche High Society

Die Einladung
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Die zweiundzwanzig jährige Alex lebt derzeit bei dem deutlich älteren Simon in einer Luxusvilla in den Hamptons. Doch nachdem sie einen Fehler begangen hat, setzt Simon sie kurzerhand vor die Tür. Alex ...

Die zweiundzwanzig jährige Alex lebt derzeit bei dem deutlich älteren Simon in einer Luxusvilla in den Hamptons. Doch nachdem sie einen Fehler begangen hat, setzt Simon sie kurzerhand vor die Tür. Alex hat keinen Plan, wohin sie gehen soll, denn da wäre Dom, dem sie etwas schuldet und vor dem sie sich versteckt und die Miete für ihr Zimmer in der WG hat sie auch nicht gezahlt. Ziellos streift sie durch die Gegend und lässt sich von einer Zufallsbekanntschaft in die nächste treiben und dabei hat sie nur ein Ziel: eine Woche durchhalten bis Simon seine Gartenparty abhält, denn hier wird er sie bestimmt wieder in sein Leben lassen.
Nachdem großen Erfolg ihres Debütromans The Girls erscheint nun endlich ein neues Buch der Autorin Emma Cline, auf den ich sehr gespannt war.
Ich bin hier absolut hin und hergerissen, wie mir das Buch gefallen hat, denn auf der einen Seite ist mir Protagonistin Alex alles andere als sympathisch und auf der anderen Seite hab ich sie für ihre dreiste Art bewundert.
Der Einstieg zog sich ein wenig, ich brauchte Zeit um mich an dem zwar leicht lesbaren, doch absolut nüchternen Schreibstil zu gewöhnen. Der ist meiner Meinung aber absolut gewollt hier, denn der Schreibstil spiegelt die Protagonistin perfekt wieder. Aus Alex' Sicht verfolgen wir die Ereignisse, was allerdings nicht bedeutet, dass man ihr in irgendeiner Weise näher kommt.
Alex lebt von heute auf morgen ohne Rücksicht und ohne großen Plan. Sie nutzt schamlos alle und alles um sich herum aus, um sich Dinge zu erschleichen. Wer sie wirklich ist, woher sie kommt und was sie erlebt hat, erfährt man nicht oder besser nur gering zwischen den Zeilen. Gerade über ihre Hintergründe hätte ich gerne mehr erfahren, einfach um zu verstehen, warum sie so geworden ist. Doch so unnahbar wie der Erzählstil ist auch Alex.
Doch trotz dieser Kritik konnte ich nicht aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte, ob Alex wirklich mit ihren Taten durchkommt. Und genau an diesem Punkt ist es der Autorin wirklich hervorragend gelungen, die reiche Gesellschaft zu spiegeln. Das Bild das sie von dieser zeichnet, lässt den Leser schon irgendwie fassungslos zurück. Das Ganze ist schwer zu erklären, ohne zu spoilern, aber hier sieht man einfach deutlich das Desinteresse der Menschen an ihren nächsten, teilweise aber auch die Einsamkeit mancher Jugendlichen aus der oberen Gesellschaftsschicht.
Im Mittelpunkt steht Protagonistin Alex, mit der ich mich weder identifizieren noch mitfühlen konnte. Sie gibt keinerlei Gefühle oder Gedanken direkt preis und je mehr ich über sie las, desto weniger mochte ich sie. Neben Alex gibt es einige Nebencharaktere, die alle auf irgendeiner Weise oberflächlich blieben und von denen man, genauso wie bei Alex, alles nur zwischen den Zeilen erfuhr.
Mein Fazit: auch wenn ich mich in keinster Weise in die Charaktere einfühlen konnte, geschweige denn ihre Handlungen gut heißen konnte, hat mich die Geschichte irgendwie fasziniert. Definitiv keine Geschichte für zwischendurch, denn man braucht Zeit, um sich an dieses emotionslose Dasein zu gewöhnen. Trotzdem konnte ich nicht aufhören zu lesen, denn ich wollte wissen, wie es ausgeht und ich kann nur sagen, dass auch der Schluss hier einfach passt.