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Veröffentlicht am 05.05.2025

Eine Familie durchlebt Verbannung in Sibirien

Um jeden Preis
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Das Buch erzählt anhand von Lydia die Geschichte einer Großfamilie von 1944 bis in die Gegenwart. Die Familie wird verschleppt und muss in Sibirien bei größter Kälte ausharren und die Kinder großziehen. ...


Das Buch erzählt anhand von Lydia die Geschichte einer Großfamilie von 1944 bis in die Gegenwart. Die Familie wird verschleppt und muss in Sibirien bei größter Kälte ausharren und die Kinder großziehen. Ein Schicksalsschlag jagt den nächsten. Kaum hat sich die Familie irgendwo eingerichtet, mussten sie wieder alles zurücklassen und weiter in noch kältere und unwirtlichere Gegenden ziehen, wo sie bei schlechter Ausrüstung und Kleidung schwerste körperliche Arbeit verrichten mussten.
Es fällt mir sehr schwer, passende Worte zu finden, um diesem Buch gerecht zu werden. Wie oft musste ich mir bei der Lektüre immer wieder bewusst machen, dass diese schrecklichen Erlebnisse noch keine 100 Jahre her waren. Noch 1970 konnte die Familie nicht in Westdeutschland leben, obwohl sie ein Recht darauf hatte. Ich konnte sehr gut in die Geschichte eintauchen, auch wenn ich mir nicht annähernd vorstellen kann, wie es sein muss, bei -35 ° im Freien zu arbeiten.
Die Figuren sind sehr lebendig beschrieben. Man merkt, dass der Roman auf Tatsachen beruht, was mich wirklich immer wieder schlucken ließ.
Im Nachwort schreibt die Autorin, das Buch sei Pflichtlektüre gegen Unzufriedenheit, Selbstmitleid und Nörgelei. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass Selbstmitleid in vielen Fällen durchaus angebracht ist, so hat das Buch auch für mich, manches unzufriedene Gefühl zurechtgerückt.

Ich vergebe diesem Buch 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.01.2025

Cold Cases im fast verlassenen Luxushotel

Dorn
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Mit diesem Thriller konnte ich richtig gut abtauchen in die Handlung um die Wiener Polizistin Lea Wagner und den verschobenen und granteligen ehemaligen Polizeipsychologen Simon Dorn. Dorn lebt völlig ...

Mit diesem Thriller konnte ich richtig gut abtauchen in die Handlung um die Wiener Polizistin Lea Wagner und den verschobenen und granteligen ehemaligen Polizeipsychologen Simon Dorn. Dorn lebt völlig von der Unwelt zurückgezogen in Bad Gastein in einem alten, still gelegten Luxushotel , das er von seinem Vater geerbt hat. Sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist Karla Hofbauer, mit der er Cold Cases aufklärt. Von einem Einsatz kommt sie nicht zurück und Dorn erfährt, dass sie dem Mörder, den sie gemeinsam jagten, zum Opfer gefallen ist.Der Thriller weist von Anfang an eine gewisse Spannung auf. Nicht zuletzt aufgrund der verschiedenen Handlungsstränge gelingt es dem Autor einen Sog aufzubauen, so dass man einfach weiterlesen will.Von mir erhält dieses Buch 4 Sterne und eine Empfehlung als Lektüre zum Abschalten und Eintauchen.

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Veröffentlicht am 27.01.2025

Ein Familienwochenende voller Geheimnisse

Verlassen
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Die reiche Industriellenfamilie Snaeberg trifft sich in einem abgelegenen Hotel im Westen Islands um gemeinsam den Geburtstag eines verstorbenen Vorfahren zu feiern. Die meisten Familienmitglieder sind ...


Die reiche Industriellenfamilie Snaeberg trifft sich in einem abgelegenen Hotel im Westen Islands um gemeinsam den Geburtstag eines verstorbenen Vorfahren zu feiern. Die meisten Familienmitglieder sind ziemlich prominent. Sie sind teilweise in den sozialen Medien sehr aktiv.
Vorne im Buch ist ein Stammbaum der Familie abgedruckt, der sehr hilfreich ist, die verschiedenen Personen auseinander zu halten und ihre verwandtschaftliche Beziehung einordnen zu können.
Der Krimi wird aus der Perspektive verschiedener Familienmitglieder in der Ich-Form erzählt. Eine weitere Schlüsselfigur ist Irma, eine Angestellte des Hotels.

In einem weiteren Strang sind wir bei Saevar und Hördur, die mir aus den anderen Bänden der Serie schon bekannt sind. Sie sind Ermittler bei der Kriminalpolizei und kommen nur sehr sparsam vor.

Dieser vierte Band schließt sich nicht an die 3 ersten Bänden an, sondern ist ein Prequel zur Serie.
Ich hatte einen Krimi im ähnlichen Stil wie die Vorgängerbände Verschwiegen, Verlogen und Verborgen erwartet. Da wurde ich leider sehr enttäuscht. Ich habe mich sehr schwer getan mit diesem Buch. Ich hatte das Gefühl, dass es sich nach den ersten 50 Seiten unheimlich gezogen. Ich habe gar nicht mehr so viel Neues erfahren, außer, dass fast alle Familienmitglied ein Alkoholproblem hatten. Gegen das Ende waren die letzten 60 - 80 Seiten dann wieder etwas spannend.
Sprachlich ist das Buch sehr angenehm zu lesen, aber inhaltlich fand ich es leider langweilig.

Von mir erhält erhält dieser 4. Band der Serie nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Eiskalte Ostern

Blutbuße
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Blutbuße ist der dritte Teil der Polarkreis Reihe von Viveca Sten, aus dem Schwedischen übersetzt von Dagmar Lendt.
Im Zentrum steht die Ermittlerin Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog, . Beide ...

Blutbuße ist der dritte Teil der Polarkreis Reihe von Viveca Sten, aus dem Schwedischen übersetzt von Dagmar Lendt.
Im Zentrum steht die Ermittlerin Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog, . Beide arbeiten bei der Polizeit Åre.

In Blutbuße wird kurz vor Ostern in einem Luxushotel in Nordschweden eine tote Frau gefunden. Sie wurde durch zahlreiche Messerstiche brutal getötet.
Die Ermittlungen ergeben, dass es sich um Charlotte Wretlind aus Stockholm handelt. Sie betreut ein großes Bauprojekt. In einem etwa 60 km entfernten Skiort will sie eine alte Hotelanlage erweitern. Damit stößt sie auf großen Widerstand in der Bevölkerung.

Für mich war Blutbuße das erste Buch aus der Serie. Ich bin aber von Anfang an gut mitgekommen. Die Figuren werden ausführlich eingeführt. Ihr Privatleben bildet einen wichtigen Teil der Handlung. Die Aufklärung des Mordfalles war spannend. Allerdings führte mein Verdacht schon recht früh in die richtige Richtung, so dass die Auflösung für mich keine große Überraschung bildete.

Mich hat dieser Krimi gut unterhalten. Ich konnte schön in die eiskalte Umgebung Nordschwedens eintauchen und werde wahrscheinlich wieder einmal zu einem Band aus dieser Serie greifen.

Von mir erhält das Buch 4 Sterne.



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Veröffentlicht am 16.09.2024

Sie waren alle Helden

Die Frauen jenseits des Flusses
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In diesem Roman zeichnet Kristin Hannah das fiktive Leben einer Frau nach, die als Freiwillige im Vietnamkrieg als Krankenschwester gedient hat.
Frances Mc Grath ist Tochter einer wohlhabenden Familie, ...

In diesem Roman zeichnet Kristin Hannah das fiktive Leben einer Frau nach, die als Freiwillige im Vietnamkrieg als Krankenschwester gedient hat.
Frances Mc Grath ist Tochter einer wohlhabenden Familie, die den Beruf der Krankenschwester erlernt hat. Ihr zwei Jahre älterer Bruder Finley, zu dem sie eine innige Beziehung pflegt, wird in die Marine eingezogen. Der Vater, selber dienstuntauglich, ist sehr stolz auf seinen Sohn.
Frances hat ebenfalls das Bedürfnis, ihre Familie stolz zu machen und meldet sich freiwillig. Leider erhält die Familie schon sehr bald die Todesnachricht von Finley, doch Frances hat sich bereits verpflichtet und fliegt nach Vietnam.
Ich empfinde diesen Roman als ein sehr wichtiges Werk. Die Autorin Kristin Hannah verfügt über eine sehr große Leser*innenschaft und wird dadurch den Vietnamkrieg und das darauf folgende Leiden vielen Menschen wieder ins Bewusstsein rücken. Der Vietnamkrieg und die daraus folgende Friedensbewegung war prägend für eine ganze Generation, nicht nur in den USA. Die Nachrichten und Bilder gingen um die Welt.
Ich will am Inhalt überhaupt nichts herumkritisieren, weil ich nicht weiß, wie es im Krieg war. Mir war überhaupt nicht bewusst, dass die Veteranen nach ihrem Einsatz nicht positiv empfangen wurden in den USA sondern nicht selten gar beschimpft wurden.
In diesem Roman werden vor allem Frauen in den Fokus gerückt, die danach im wesentlichen vergessen wurden. Ich bin aber sicher, dass die Lektüre für alle ein Gewinn ist.

Von mir erhält dieses Buch 5 Sterne mit einer Leseempfehlung.

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