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Veröffentlicht am 07.09.2019

3,5 Sterne für einen humorvollen Liebesroman, der aber etwas hinter den Erwartungen zurückbleibt

Göttin der Liebe
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Meinung:
Ich habe nun schon einige Bücher der Autorin P. C. Cast gelesen und war nun auch sehr gespannt auf ihre neue Reihe. Die Mythica-Reihe beschäftigt sich mit ausgewählten Göttinnen, ein Thema, das ...

Meinung:
Ich habe nun schon einige Bücher der Autorin P. C. Cast gelesen und war nun auch sehr gespannt auf ihre neue Reihe. Die Mythica-Reihe beschäftigt sich mit ausgewählten Göttinnen, ein Thema, das ich schon immer sehr spannend fand. Aber wer die Bücher von Fr. Cast kennt, weiß, dass sie einen Faible für starke, unabhängige Protagonistinnen hat und genau diese Verbindung zwischen den alten Mythen mit neuen, modernen Protagonistinnen bieten einen besonderen Reiz, den Fr. Cast aber nur teilweise zu ihrem Vorteil nutzen kann.

So ist der Autorin mit „Mythica – Göttin der Liebe“ auch wieder ein netter und humorvoller Liebesroman gelungen, der zwar meiner Meinung nach nicht zu ihren besten Werken gehört, aber dennoch gut lesbar ist.

Die Handlung selbst bietet dieses Mal eher wenig Action, sondern konzentriert sich voll und ganz auf die Liebesgeschichte, die durch einige kürzere, gut eingebrachte und anregende Erotik-Szenen unterstützt wird. Dabei zeigt die Autorin zwar viel Gefühl, jedoch wird die Geschichte dadurch auch ziemlich vorhersehbar. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und auch wenn ich oft Schmunzeln musste, muss ich doch auch sagen, dass nicht alle Witze meinen Geschmack getroffen haben. Denn auch wenn ich es glaubhaft und in Ordnung finde, dass Venus als Göttin der Liebe und der erotischen Künste offen mit Sex und Erotik umgeht, fand ich ihre ständigen Ausrufe ala „bei Zeus baumelnden Hodensäcken“, oder „bei Heras eiskalten Titten“, überhaupt nicht witzig, sondern einfach nur extrem nervig. Außerdem fand ich es ein bisschen verwirrend, dass alle anderen Götter z. B. Zeus, Hera usw. bei ihren griechischen Namen genannt wurden und nur Venus und Vulcanos mit den römischen Namen benannt werden. Es wird zwar im Buch erklärt, dass diese Namen alle die gleiche Person beschreiben, aber dennoch hat dies meinen Lesefluss zu Beginn doch immer etwas gestört, weil ich mir dadurch die Frage stellen musste, wieso die Autorin nicht einfach bei Aphrodite blieb.

Die für Fr. Cast typische Prise Sarkasmus und Ironie findet man auch in "Göttin der Liebe" wieder. So ist Pea zuerst die typische Graue Maus, die aber mit Venus Hilfe schnell zur selbstbewussten Frau erblüht. Venus hat mich eigentlich positiv überrascht, da sie nicht wie erwartet, arrogant und hochnäsig, sondern herzlich und mitfühlend ist. Sie sorgt sich wirklich um Pea und möchte alles tun, damit sie glücklich wird. Die beiden Männer der Geschichte sind sich auf der einen Seite ziemlich ähnlich und doch auch irgendwie Grundverschieden. Sie passen gut in den Roman. Auch wenn die Nebencharaktere leider eher etwas kurz kommen, können manche doch zum Unterhaltungswert des Romans beitragen. So finde ich Peas Hündin Chloe, die sich für eine Katze hält, oder auch Griffins Schwestern einfach toll.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig zu lesen, weshalb das Buch auch ruck zuck beendet ist. Da die Geschichte doch ziemlich vorhersehbar ist, ist auch das Ende wie erwartet und typisch für einen Liebesroman. Dabei wirkt es auch ein bisschen sehr konstruiert und ziemlich kitschig. Aber da ich ja kitschig ab und an ganz gerne lese, hatte ich nun damit keine großen Probleme.

Fazit:
„Mythica – Göttin der Liebe“ ist zwar ein netter und humorvoller Liebesroman für zwischendurch, bleibt aber dennoch ein bisschen hinter den Erwartungen zurück. Aber nichtsdestotrotz sorgt Fr. Cast's Schreibstil wie immer dafür, dass sich der Roman flüssig lesen lässt und ihre Charaktere bringen die nötige Spur Humor und Liebreiz mit. Am Ende gibt’s solide 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gerne humorvolle Liebesromane lesen.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Überzeugende Fortsetzung mit einem etwas erzwungenem Ende

City of Lost Souls
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Meinung:
Während zwischen dem Lesen von Teil drei und vier eine größere Zeitspanne lag und ich deshalb eher Schwierigkeiten hatte, wieder in die Welt der Schattenjäger hineinzufinden, habe ich nun Teil ...

Meinung:
Während zwischen dem Lesen von Teil drei und vier eine größere Zeitspanne lag und ich deshalb eher Schwierigkeiten hatte, wieder in die Welt der Schattenjäger hineinzufinden, habe ich nun Teil vier und fünf ziemlich nah hintereinander gelesen. Dementsprechend leicht habe ich auch in die Geschichte gefunden, die dort beginnt, wo sie in „City of Fallen Angels“ geendet hat, nämlich mit dem Verschwinden von Jace und Sebastians „Leiche“.

Die Handlung ist auch dieses Mal wieder sehr komplex, spannend und besteht aus mehreren parallel verlaufenden Handlungssträngen, die sich im Laufe des Romans immer wieder überkreuzen und am Ende zu einem stimmigen Ganzen verbinden. So bleibt die Geschichte über die ganzen 682 Seiten hinweg spannend und bietet auch die ein oder andere Überraschung. Da die Autorin auch dieses Mal wieder einen Fokus auf die verschiedenen Liebesbeziehungen der Charaktere legt, gibt es teilweise auch etwas ruhigere Szenen. Doch zum Glück sind diese Passagen dieses Mal geschickter in die Handlung eingebunden und nicht so penetrant und überladen wie im Vorgänger.

Zwischenzeitlich hat mir „City of Lost Souls“ fast so gut gefallen, wie die ersten Teile dieser Reihe. Denn irgendwie war dieses Mal wieder alles neu. Die Charaktere entwickeln sich weiter und zeigen immer neue Facetten. Jace ist nicht mehr er selbst, man bekommt Zweifel über Sebastians Bösartigkeit, und auch Isabelle zeigt neue Seiten von sich. Besonders gut hat mir Clary gefallen. Im Laufe des Romans ist Clary hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu Jace, sowie der Möglichkeit, dass Sebastian vielleicht doch nicht von Grund auf Böse sein könnte und den Fakten über Sebastians Schandtaten, die ihr das Gegenteil bewiesen. Fr. Clare nimmt sich für diese Entwicklung vergleichsweise viel Zeit und hat dies aber auch wirklich gut umgesetzt. Der Leser schwankt und bangt zusammen mit Clary und ist sich dann auch selbst nicht mehr zu 100 Prozent sicher, was er von der Sache halten soll.

Der Schreibstil von Fr. Clare ist wie gewohnt ausdrucksstark und mitreißend. Man wird durch ihre lebendigen Worte in die Geschichte katapultiert und erlebt sie zusammen mit den Figuren. Sie sorgt selbst in der größten Not immer wieder für unterhaltsame Dialoge die einem im Gedächtnis bleiben.

Leider muss ich sagen, dass mir das Ende dann nicht mehr so gut gefallen hat. Zwar war es logisch und generell auch in sich stimmig, aber dennoch hat mich etwas daran gestört. Und zwar, dass es eigentlich durch ein – zwei kleinere Änderungen auch ein gutes Gesamtende ergeben hätte. So hatte ich dann leider doch wieder das Gefühl, dass die Autorin nochmal einen Umschwung erzwingen muss, damit noch Platz für den letzten Teil bleibt. Dieses Gefühl des Erzwungenen ist einfach etwas schade und hinterlässt einen leicht bitteren Beigeschmack.

Fazit:
Eine fesselnde Fortsetzung, die durch ihren ausdrucksstarken Schreibstil, eine spannende und stimmige Handlung und eine glaubhafte Entwicklung der Charaktere überzeugen kann. Leider wirkt das Ende wieder etwas sehr erzwungen, weshalb „City of Lost Souls“ nur 4 von 5 Sternen bekommt. Jedoch ist die Reihe wirklich lesenswert und deshalb bekommt auch der fünfte Teil eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.09.2019

tiefgründig und spannend

Zweiunddieselbe
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Meinung:
„Zweiunddieselbe“ ist ein Jugendbuch, das einige ethische Fragen aufwirft und beim Lesen sehr zum Nachdenken anregt. Da es einige Jahre in der Zukunft spielt, fällt es außerdem unter das Genre ...

Meinung:
„Zweiunddieselbe“ ist ein Jugendbuch, das einige ethische Fragen aufwirft und beim Lesen sehr zum Nachdenken anregt. Da es einige Jahre in der Zukunft spielt, fällt es außerdem unter das Genre der Dystopien. In Jennas Welt hat die Medizin große Fortschritte gemacht. Es ist möglich mithilfe von Biomechanik und Neurochips menschliche Organismen wieder herzustellen und vor allem auf dem Gebiet der Transplantationen können große Erfolge verbucht werden. Dennoch bringt der Fortschritt nicht nur Gutes mit sich. Durch eine übermäßige Antibiotikavergabe wurden immer mehr Keime Behandlungsresistent, wodurch Millionen Menschen an verheerenden Seuchen sterben mussten.

Der Roman wird in der Ich-Perspektive aus Jennas Sicht erzählt und dementsprechend ist der Leser genauso unwissend, wie sie selbst. Jenna versucht sich in dieser, für sie unbekannten Welt und mit den fremden Menschen um sie herum zurechtzufinden und ihre offenen Fragen nach ihrer Identität und ihrem Leben zu beantworten. Schnell merkt sie, dass irgendwas nicht stimmt, aber es dauert lange, bis sie wirklich herausfindet, was genau ihr ihre Eltern verschweigen. Dieser Weg der Wahrheitsfindung wird von der Autorin spannend und realistisch beschrieben. Man kann sich dabei gut in Jenna hineinversetzen, ihre Ängste, Sorgen und Befürchtungen teilen und ist selbst lange unschlüssig, welche Hintergründe der ganzen Sache nun zu Grunde liegen.

Die Charaktere sind gut erarbeitet, bleiben zumeist alle etwas geheimnisvoll und wirken gerade deshalb so authentisch. Im Laufe des Romans verändert sich nicht nur Jenna, sondern auch ihre Beziehungen zu den einzelnen Figuren. Ihre Eltern wollten ihre Tochter nicht verlieren und waren dafür bereit, sehr weit zu gehen. Dennoch ist Jenna ihnen nicht uneingeschränkt dankbar, sondern möchte einfach die Wahrheit erfahren und verurteilt auch viele der Taten ihre Eltern. Auch die Beziehung zu Jennas Großmutter Lily entwickelt sich weiter. Während diese zu Beginn kaum ein Wort mit Jenna wechselt, werden die Gründe dafür mit der Zeit immer deutlicher und Lily zu einer wichtigen Hilfe für Jenna. Und auch die anderen Jugendlichen, die Jenna auf ihrer besonderen Schule kennenlernt, tragen enorm zur Weiterentwicklung des Romans bei.

Auch wenn der Roman natürlich eine kleine Liebesgeschichte bietet, spielt diese eher nur eine Nebenrolle und ist unterschwellig in die Hauptthemen von Jennas Wahrheitssuche und den Ethischen Fragen eingebettet. Die Betrachtung der ethischen Seite ist der Autorin wichtig und dementsprechend streut sie auch in diese Richtung viele Fragen ein. Doch dabei geschieht dies nicht grob und plump, sondern tiefgründig und bedeutend. So kommen zum Beispiel die Fragen auf, wie weit man gehen darf, um einen geliebten Menschen zu retten? Was einen Menschen ausmacht? Wo ist die Grenze zwischen lebenswert und zum Sterben verurteilt? Und wie weit sind wir wirklich noch von solch einer Zukunft entfernt?

Es handelt sich hier zwar um den ersten Band einer Reihe, dennoch ist Geschichte für sich abgeschlossen und hat am Ende sogar noch eine Zusammenfassung darüber, wie es nach der Hauptgeschichte weiter ging. Dieser Schluss hat mir gut gefallen und ich kann damit gut als Gesamtende leben, weswegen ich wohl den zweiten Teil nicht lesen werde.

Fazit:
Ein tiefgründiger und dennoch spannender Jugendroman, der viele ethische Fragen aufwirft und zum Nachdenken anregt. Doch dabei kommt auch die Spannung, sowie die Liebesgeschichte nicht zu kurz. Am Ende gibt’s 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Sternenfesselnd und unterhaltend, aber dennoch etwas Schwächer als die Vorgänger

City of Fallen Angels
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Meinung:
Eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, fällt mir gar nicht so leicht. Denn auch wenn es im Vergleich zu seinen Vorgängern ziemlich viele Kritikpunkte aufweist, ist es dennoch noch ein richtig ...

Meinung:
Eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, fällt mir gar nicht so leicht. Denn auch wenn es im Vergleich zu seinen Vorgängern ziemlich viele Kritikpunkte aufweist, ist es dennoch noch ein richtig gutes und Lesenswertes Buch. Ich versuche meine wirren Gedanken in verständliche Worte zu fassen, doch ich bin mir nicht wirklich sicher, ob mir das gelingt.

Vorab ist es vielleicht sinnvoll zu wissen, dass die Chroniken der Unterwelt-Reihe eigentlich als Trilogie gedacht war und als diese auch zu einem guten und sinnigem Ende gebracht wurde. Doch dann hat sie die Autorin dazu entschieden, die Reihe um 3 weitere Bänder zu erweitern. Nachdem mir die Teile der ursprünglichen Trilogie richtig gut gefallen haben, habe ich mich natürlich über den Nachfolger sehr gefreut. Aber dennoch war ich auch etwas skeptisch, weshalb er nun lange Zeit ungelesen in meinem Regal stand.

Da ich den dritten Teil der Reihe gleich nach dem Erscheinen gelesen habe und das nun doch schon eine gute Weile her ist, konnte ich mich leider an viele Details nicht mehr so genau erinnern. Zwar kann man Fr. Clare für meine Erinnerungslücken wirklich keine Vorwürfe machen, denn sie versucht mit manch eingeworfenen Andeutungen die vergangen Ereignisse wieder in Erinnerung zu rufen, doch ich muss sagen, dass mir die Frage nach den genauen Details doch immer unbeantwortet im Kopf rumgegangen ist und meine Lesefreude etwas getrübt hat.

Davon abgesehen habe ich eigentlich schnell wieder in die Welt der Schattenjäger gefunden. Der Fakt, dass dieses Mal vermehrt aus der Sicht von Simon geschrieben wurde, hat der Geschichte eigentlich nur gut getan. Denn so wird sein Charakter, der in den Vorgängern eher nur am Rand beschrieben wurde, näher und deutlicher beleuchtet und bringt doch etwas frischen Wind mit.

Der Schreibstil von Fr. Clare weiß zu fesseln, wodurch die Seiten wirklich schnell dahinfliegen. Doch trotzdem entwickelt sich die Geschichte auf den ersten 300 Seiten eher etwas langsam. Eigentlich werden die bedeutenden Ereignisse nur immer wieder mal unzusammenhängend eingestreut und die meiste Zeit dreht es sich um das Liebesleben der einzelnen Figuren. Clary und Jace haben Probleme, die Jace Clary nicht anvertrauen will, Simon hat eine Form von einer Dreiecksbeziehung, Jocelyn und Luke sind unglaublich glücklich und bereiten ihre Hochzeit vor, und später im Roman krieselt es auch noch zwischen Alec und Magnus. Dabei ist dies wirklich anregend beschrieben und ich kann auch nicht sagen, dass es mich gelangweilt hat, aber dennoch hätte ein bisschen weniger davon auch gereicht.

Doch im letzten Drittel nimmt die Geschichte dann so richtig Fahrt auf, alle Hinweise verdichten sich langsam zu einem deutlichen Bild und ergeben endlich einen Sinn. Dabei ist die Spannung fast mit den Händen greifbar und reißt bis zum Ende nicht mehr ab.

Auch die Charaktere sind solide und gut erarbeitet. Vor allem Simon macht sich gut in seiner Rolle als Protagonist. Man spürt deutlich seine Zweifel über sein neues Leben und die Probleme die es mit sich bringt und wie gerne er diese Verdrängen möchte.
Jace legt wie gewohnt seine sarkastische Art an den Tag. Aber dennoch hat mich sein Stolz teilweise etwas genervt. Hätte er einfach ehrlich über seine Probleme gesprochen, wäre alles viel einfacher…

Fazit:
Der vierte Teil der Chroniken der Unterwelt -Reihe ist im Großen und Ganzen eine solide Fortsetzung und weiß durchaus zu fesseln und zu unterhalten. Dennoch ist er deutlich schwächer als seine Vorgänger und wirkt teilweise irgendwie etwas erzwungen. Auch wenn ich die Geschichte gern gelesen habe, 4 von 5 Sterne vergebe und auch die Fortsetzungen noch lesen werde, behaart dennoch eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf auf der Frage, ob es evtl. nicht doch besser gewesen wäre, die Trilogie als solche zu belassen…

Veröffentlicht am 07.09.2019

Innovative Fantasy, die überzeugen und unterhalten kann

Daughter of Smoke and Bone
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Meinung:
Eigentlich verliere ich ja zumeist nicht viele Worte über das Cover, aber hier muss es mal wieder sein. Denn das Cover ist einfach richtig toll geworden und als kleines Extra bietet auch der Blick ...

Meinung:
Eigentlich verliere ich ja zumeist nicht viele Worte über das Cover, aber hier muss es mal wieder sein. Denn das Cover ist einfach richtig toll geworden und als kleines Extra bietet auch der Blick unter den Schutzumschlag eine kleine Augenweide. Der Klappentext von „Daughter of Smoke and Bone“ klingt zwar mystisch und interessant, sagt aber nicht wirklich viel über die Handlung aus. Dementsprechend neugierig und unvorbereitet bin ich eigentlich an die Geschichte herangegangen. Und das war auch gut so, denn das was ich bekomme habe, hätte sowieso mit keiner Erwartung mithalten können.

Denn die Geschichte ist auf jeden Fall innovativ. Obwohl sie eigentlich den Großteil in der „normalen“ Menschenwelt spielt, haben die Hintergründe relativ wenig mit den Menschen zu tun. Es geht um eine bisher eher weniger beschriebene Gruppe der Fantasy-Wesen, nämlich die Chimären, aber auch um Engel. Doch auch die Engel entsprechen nicht den Erwartungen eines fleißigen Fantasy-Roman-Lesers. Denn im Hintergrund steht ein schon ewig währender Krieg zwischen den Chimären und den Engeln in einer Paralleltwelt mit dem Namen Eretz, was auf Hebräisch nichts anderes als Erde bedeutet. Und dabei fällt es nicht ganz leicht, zu entscheiden wer nun wirklich die Guten und wer die Bösen sind. Diese unklaren Verhältnisse sorgen zusammen mit den vielen Geheimnissen, die sich rund um Karou auftun für einen dauerhaft hohen Spannungsbogen.

Im Laufe des Romans werden die wichtigsten Fragen nach und nach beantwortet und der Leser, sowie Karou erfahren, was ihre Rolle bei der ganzen Sache ist und auch, was es mit den Zähnen und Wünschen auf sich hat. Dabei basiert diese Antwortfindung vor allem gegen Ende auf sehr vielen Rückblenden, die ich zwar ganz interessant und teilweise passend fand, aber mir am Ende doch etwas zu viel wurden, da die Geschichte dann kaum noch in der Gegenwart spielt.

Neben der besonderen Fantasie-Idee der Autorin hat mich vor allem auch ihr Schreibstil beeindruckt und überzeugt. Er ist sehr bildhaft und anschaulich, aber gleichzeitig erzeugt Fr. Taylor eine große Spannung und schafft es ihre ungewöhnlichen Ideen perfekt in Szene zu setzten.

Doch auch die Charaktere sind auffällig und ständig greifbar. Karou ist eigenständig und eine starke Protagonistin, die nicht nur durch ihre blauen Haare im Gedächtnis bleibt. Akiva ist geheimnisvoll, stark und hebt sich von seinen Engel-Geschwistern vor allem dadurch ab, dass er denn Sinn des Krieges gegen die Chimären hinterfragt und das sinnlose Gemetzel, nicht zuletzt der Liebe wegen, beenden möchte.

Fazit:
Ein faszinierender Roman mit erfrischenden Ideen, einem beeindruckendem Schreibstil und Charakteren die in Erinnerung bleiben. Die Handlung selbst ist ständig spannend und entwickelt sich im Laufe des Romans zu einem stimmigen Ganzen. Es ist nur schade, dass die Autorin zum Ende der Geschichte sich etwas zu stark auf ihre Rückblenden verlässt, und damit die Gegenwart etwas außer Acht lässt. Doch ich bin mir sicher, dass dies in der Fortsetzung wieder aufgewogen wird. „Daughter of Smoke and Bone“ hat mich auf jeden Fall richtig gut unterhalten und erhält gute 4 von 5 Sternen.