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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2025

Leider unvollständig

Die Geschichte des Klangs
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Ben Shattucks "Die Geschichte des Klangs" ist ein Sammlung aus mehreren Kurzgeschichten. Das Ungewöhnliche daran ist, dass diese in Verbindung zueinander stehen und damit in seiner Gänze sicher auch das ...

Ben Shattucks "Die Geschichte des Klangs" ist ein Sammlung aus mehreren Kurzgeschichten. Das Ungewöhnliche daran ist, dass diese in Verbindung zueinander stehen und damit in seiner Gänze sicher auch das Genre Roman erfüllen würden. Leider wurden nur 2 der Geschichten in dem dünnen Bändchen in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Warum dies so ist, ist ein Rätsel, denn die Geschichten ergeben nur komplett ein Ganzes, da sie zusammenhängen und nicht einzeln für sich stehen können. Damit bleibt das dünne Bändchen unvollständig und nicht sehr befriedigend, doch die Schuld des Autors ist es nicht. Eigentlich ist dieses Buch nämlich eine (unvollständige) Meisterleistung.

Dabei ist es neu für mich, dass die Kurzgeschichten verwoben sind, dass die Protagonisten der ersten Geschichte in der zweiten wieder auftauchen und auch eine wichtige Rolle spielen, obwohl sie als Personen nicht mehr dabei sind. Dabei gibt es in den Geschichten auch Anspielungen, dass einiges später noch erklärt wird. Dies insbesondere drängt den Lesenden vorwärts, doch die Auflösungen bleibt dieser Band dem Lesenden schuldig.

Alles in allem macht das Bändchen einen unvollständigen Eindruck. Das Original hat 308 Seiten, das deutsche Bändchen gerade mal locker bedruckte 105 Seiten. Mindestens 4 Geschichten, so schätze ich, fehlen. Diese wurden hier dem Literaturfan vorbehalten. So bleibt es nur, den Originalband auch noch zu bestellen. Schade! Das Buch verdient für die Storyline und den Schreibstil auf jeden Fall die volle Punktzahl. Ich habe es in wenigen Stunden mit großem Genuss ausgelesen.

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Veröffentlicht am 15.06.2025

Ungewöhnlich und schwer zu deuten

Shark Heart
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"Shark Heart" von Emily Habeck hat mich schon durch das Cover in seinen Bann gezogen. Die Story selbst kann und konnte ich bisher nicht richtig einordnen. Fantasy ist das m.E. nicht, man soll die Story ...

"Shark Heart" von Emily Habeck hat mich schon durch das Cover in seinen Bann gezogen. Die Story selbst kann und konnte ich bisher nicht richtig einordnen. Fantasy ist das m.E. nicht, man soll die Story wohl eher im übertragenen Sinne lesen oder sehen. Ein Mann wird zu einem weißen Hai, ein Phänomen, das den Ärzten durchaus nicht unbekannt ist - was hat es damit auf sich? Ausgeschrieben ist das Buch u.a. als Liebesroman; dies trifft es wohl auch am besten.

Was es genau mit der Transformation auf sich hat, bleibt eher unausgesprochen. Hier ist immer wieder die Rede davon, dass Lewis mit einer fortschreitenden Krankheit kämpft. Sieht man den Roman auf diese Art, so macht der Fortgang natürlich Sinn, aber die Autorin wollte das Unausweichliche wohl nicht auf diese Art aussprechen.

Vielleicht ist es besonders tragisch, dass Lewis und Wren gerade frisch verheiratet sind, ihre Liebe frisch ist, ihr gemeinsames Leben noch ungelebt. Daher muss Wren ganz besonders viel Stärke beweisen, was sie auch tut.

Insgesamt bleiben in diesem Roman einerseits für mich doch viele Fragen offen, andererseits hat es mich auch sehr berührt. Die ersten beiden Teile waren für mich aber stärker als der letzte Teil. Ein ungewöhnlicher Roman bekommt von mir 4 Sterne, es ist aber auf jeden Fall die Art Roman, die ich gern lese.

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Wissenschaftliche Erkenntnisse in Interviewform

Das Parlament der Natur
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"Das Parlament der Natur" von Sarah Darwin, Johannes Vogel und dem Interviewer Boris Herrmann sollte zu einem meiner Jahreslesehighlights werden. Das Buch hat auch eine wunderschöne Aufmachung mit Farbschnitt ...

"Das Parlament der Natur" von Sarah Darwin, Johannes Vogel und dem Interviewer Boris Herrmann sollte zu einem meiner Jahreslesehighlights werden. Das Buch hat auch eine wunderschöne Aufmachung mit Farbschnitt tollem Einband und vielen Bildern, wie man sie so noch nicht kennt, wenn man nicht schon im Berliner Naturkundemuseum war. Das Buch ist eingeteilt in "Drinnen" und "Draußen", Museum und Natur, interessant sind natürlich auch die beiden Naturforscher Sarah Darwin, eine echte Darwin-Nachfahrin, sowie Johannes Vogel, der Leiter ebendieses Naturkundemuseums.

Die zahlreichen Fotos im Buch zeigen Schätze aus dem Museum und auch Naturfotographie. Das macht natürlich Spaß beim Lesen. Wäre aber nicht die tolle Aufmachung, die das Buch sehr aufwertet, hätte ich nur 3 Sterne vergeben.

Ohne die Interviewform mit vielen Nachfragen und Wiederholungen hätte man nur wenige Seiten für den Inhalt gebraucht. Dieser ist überhaupt eher enttäuschend. "Kein Fleisch essen und nicht fliegen" ist der Tipp von Sarah Darwin. Das hat man irgendwie schonmal gehört. Die Unterhaltungen gehen ungefähr so (Zitat von Seite 37):

Sarah: [...] Mein Bruder ist Veganer
Johannes: Ach, mittlerweile ist er Veganer.
Sarah: Ich glaube schon.

Nett für den Kaffeetisch, aber nicht so passend für ein vermeintlich wissenschaftliches Buch. Für den Leser/die Leserin ist vieles eben nicht relevant, nicht neu oder sogar nur eine Plattitüde. Wenn es dann auch noch um den Bart des Herrn Vogel geht, möchte man lieber aufhören zu lesen.

Hier wäre es wohl die Aufgabe des Herrn Herrmann gewesen, die Interviewinhalte in eine wissenschaftliche oder populärwissenschaftliche Form zu bringen. Dieser hat es sich recht leicht gemacht und einfach alles so niedergeschrieben, wie es gesagt wurde. Der Mehrwert für den Leser/die Leserin bleibt leider aus.

Inhaltlich war mir ansonsten das meiste bekannt, gehören doch Botanik und Zoologie auch zu meinem Arbeitsfeld. Damit zähle ich aber nicht - so wie man das von Darwin und Vogel erwarten könnte - zu den Experten. Der inhaltliche Mehrwert ist für mich aber minimal. So bleibt das Buch eine nette Unterhaltung mit schönen Bildern und nicht so spannenden, nicht immer wissenschaftlichen Konversationen. Ich würde daher maximal 3,5 Sterne geben. Schade!

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Zu viele Namen

1177 v. Chr. – Eine Graphic Novel
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Ich habe mich sehr auf die Graphic Novel "1177 v. Chr. - Der erste Untergang der Zivilisation" von Eric H. Cline und Glynnis Fawkes gefreut, denn der Band verbindet natürlich Wissen mit einer Graphic Novel. ...

Ich habe mich sehr auf die Graphic Novel "1177 v. Chr. - Der erste Untergang der Zivilisation" von Eric H. Cline und Glynnis Fawkes gefreut, denn der Band verbindet natürlich Wissen mit einer Graphic Novel. Diese ist auch toll gezeichnet und dargestellt, nur deswegen kann ich überhaupt noch 3 Sterne vergeben. Das ist wirklich schade, weil diese Graphic Novel wirklich viel Potenzial hätte.

Dabei wird quasi auf 3 Ebenen gearbeitet: Pel, ein Mitglied der Seevölker und Schescha aus Ägypten begeben sich auf die Reise, um herauszufinden, warum die Zivilisation 1177 v.Chr. und um dieses Datum herum zugrunde ging oder ausgelöscht wurde oder wie immer man es nennen möchte. Immer wieder mischen sich hier auch der Autor selbst sowie die Zeichnerin ein, d.h., sie sind Teil des Buches, ebenso wie viele andere Archäologen selbst. Soweit ist das Setup gut durchdacht und spannend, doch es hapert an der Umsetzung.

Dabei wird der Leser/die Leserin bombardiert mit Daten, mit Völkern, mit Namen von Städten, von Inseln, von Reichen, von Herrschern. Es geht soweit, dass in fast in jeder Sprechblase ein neuer Name fällt, oder eben ein Datum, ein Ort, etc. Es ist kaum auszuhalten, zumal der Laie nur wenige dieser Namen kennt. Es gibt hinten einen Zeitstrahl und eine Liste der Dramatis Personae; dennoch kommt man kaum mit. Es ist einfach zuviel, nicht zuviel der Informationen, aber der Namen, Daten, Orte. Das muss doch dem Autor auch aufgefallen sein! (?)

Es bleiben die schönen, auch oft humorvollen Zeichnungen, die mit Witz und Sinn zum Hinsehen das Gesprochene dokumentieren. Es macht wirklich Spaß, diese anzusehen. Die letzten beiden Kapitel sind dann auch wirklich interessant und gut zu lesen, geht es doch hier nur noch um die Ursache des Untergangs der Zivilisation. Dies liest sich dann wirklich gut.

Alles in allem ist dieses Buch entweder nur für Historiker mit diesem Schwerpunkt geschrieben, oder es übersieht einfach, dass der normale Leser aus Ramses und einigen anderen die Figuren und auch die Zeit und Orte kaum kennt. Für mich war es eher eine Qual, diese Graphic Novel zu lesen. Oft habe ich besonders geachtet auf jede einzelne Sprechblase und konnte es kaum glauben, dass hier nur Zahlen und Namen aneinandergereiht sind!

So kann ich dieses Buch leider nur Experten empfehlen und den Autorein den Tipp geben: Ja, bitte gebt Geschichte in so populärer Form wider, aber dann für alle, nicht nur für Experten!

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Geteilter Meinung

Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein
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Nicole Jägers Buch über sie selbst mit dem Titel "Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein" lässt mich in einem Wechselbad der Gefühle zurück. Punkte, die hier zu erwähnen wären, gibt es eigentlich ...

Nicole Jägers Buch über sie selbst mit dem Titel "Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein" lässt mich in einem Wechselbad der Gefühle zurück. Punkte, die hier zu erwähnen wären, gibt es eigentlich zu viele; ich werde versuchen, mich kurz zu fassen.

Mein erster Kritikpunkt steckt schon in meiner Einleitung, denn wenn der Titel des Buches eher wie ein Ratgeber klingt, so schreibt Jäger doch eher nur über ihre eigene Misere; der Leser und die Leserin können natürlich auch wichtige Informationen für ihr eigenes Leben daraus ziehen.

Das Buch beginnt mit einem Gespräch mit ihrer besten Freundin, und beim Lesen hätte ich im Boden versinken können. Schlimm genug ist es, dass Menschen so niveaulos miteinander kommunizieren, schlimmer noch ist es aber, dass man das so auch noch niederschreibt. Es ist für mich nicht leicht, das Buch hier nicht wegzulegen.

Dann jedoch kommt ein sehr trauriger Part über die Autorin und Entertainerin selbst. Es wird klar, dass sie sehr einsam ist und eigentlich Hilfe braucht. Sie aber fährt stattdessen ans Meer. (oder: Sie sucht das Meer, ist aber ziemlich dümmlich und zeigt dies im Buch auch, denn sie hat keine Ahnung, wo es langgehen soll. - Geographie = durchgefallen). Hier möchte man die Autorin rütteln und ihr dabei helfen, etwas an ihrem sehr traurigen Leben zu verändern.

Der Teil hat mich aber dann emotional sehr berührt. Da ist einmal diese unendliche Traurigkeit ob des unerfüllten Lebens von Nicole Jäger, andererseits schildert sie auch ihr Leben mit Übergewicht und wie andere damit umgehen. Das ist so heftig, dass es mich sehr berührt hat.

Insgesamt erwartet man vielleicht ein etwas anderes Buch, wenn man den Titel anschaut. Ich hatte mir einige Auftritte der Autorin als Stand-up-Comedian angeschaut und wollte das Buch daher lesen. Würde ich es empfehlen? Vielleicht, wenn man Fan der Entertainerin ist. Ansonsten schwimmt man zwischen peinlich, unglaublich und unglaublich traurig. Und der Begriff "Fremdschämen", den ich sonst nicht nutze, kam mir hier in den Sinn. Von mir bekommt "Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein" 3,5 Sterne.

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